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Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Lügen, Intrigen und dem Kampf um Freiheit

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Mare lebt in einer Welt, die strikt nach Silbernen und Roten getrennt ist. Die Silbernen verfügen allesamt über besondere Fähigkeiten und haben die Roten, Menschen ganz ohne besondere Talente, zu Untertanen ...

Mare lebt in einer Welt, die strikt nach Silbernen und Roten getrennt ist. Die Silbernen verfügen allesamt über besondere Fähigkeiten und haben die Roten, Menschen ganz ohne besondere Talente, zu Untertanen gemacht. Ihren Namen leiten sich von der Farbe ihres Blutes ab. Mare ist eine Rote und wird in wenigen Monaten eingezogen und an die Front des seit Jahrzehnten andauernden Krieges geschickt, so wie es allen Roten ohne feste Arbeit ab achtzehn Jahren ergeht. Doch dann passieren gleich mehrere unglaubliche Dinge. Unverhofft erhält sie Arbeit in der Sommerresidenz des Königs. Als sie dort in Gefahr gerät, zeigen sich bei ihr vor den Augen des ganzen Hofes besondere Fähigkeiten. Mare wird daraufhin als verschollene und von Roten aufgezogene Silberne ausgegeben, um eine Rebellion zu verhindern. Doch die scharlachrote Garde, deren Ziel die Freiheit für alle Roten ist, erstarkt zunehmend…

Das Cover von „Die rote Königin“ finde ich absolut gelungen. Die Farben Rot und Silber gehen ineinander über, während im Hintergrund ein Mädchen, vermutlich Mare, zu erkennen ist. Das symbolisiert in meinen Augen sehr schön, dass Mare zugleich Rote und Silberne ist und zwischen den beiden Welten steht.

Bevor Mare sich diesem Dilemma jedoch gegenübersieht, lernt der Leser sie in den ersten Kapiteln als ganz normale Rote kennen, deren Leben sich nicht sonderlich von dem anderer Roter unterscheidet. Sie lebt in Armut, unterstützt ihre Familie durch Diebstähle und muss wie ihre Brüder bald zur Front, da sie keine Arbeit hat und bald achtzehn Jahre alt wird. Schnell fand ich mich in Mares Leben zurecht und wartete neugierig darauf, welche Ereignisse wohl den Buchtitel rechtfertigen und dazu führen, dass alles anders wird als gedacht.

Diese Ereignisse lassen auch nicht allzu lange auf sich warten. Zum einen plant Mare, gemeinsam mit ihrem Freund Kilorn und mithilfe des Untergrundes zu fliehen. Kurz darauf scheitert einer ihrer Diebstahlversuche, doch überraschenderweise zeigt sich das Opfer an ihr interessiert und verschafft ihr Arbeit. Bei beiden Ereignissen bewunderte ich vor allem Mares Kühnheit und fieberte mit ihr mit, welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird.

Das Buch nimmt sich Zeit, den Leser mit Mares Welt vertraut zu machen. Gemeinsam mit ihr lernt man neue Orte kennen und erfährt schließlich auch mehr über die Welt der Silbernen. Mit der Enthüllung von Mares besonderen Fähigkeiten nimmt das Buch an Tempo auf. Mit einem Schlag findet sich Mare in einer Welt aus Lügen und Intrigen wieder, in der alle außer ihr das Spiel perfekt beherrschen. Hier lernt man die unterschiedlichsten Charaktere kennen, von herzlich über arrogant bis zu bösartig ist alles dabei. Doch der erste Eindruck kann täuschen! Gleichzeitig erstarkt auch der Widerstand, die scharlachrote Garde, und Mare muss entscheiden, wie sie dessen Aktivitäten gegenübersteht.

Mit jeder Seite konnte mich das Buch stärker fesseln. Mühelos gelingt es der Geschichte, gleichzeitig ein hohes Tempo anzuschlagen und den Leser soweit über Mares Welt aufzuklären, dass man die Zusammenhänge begreift. In welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, fand ich recht undurchschaubar, denn Mare weiß selbst nicht so recht, welche Pläne andere für sie gemacht haben. Daher gibt sie ihr bestmöglichstes, in der Welt der Silbernen zu überleben und gleichzeitig ihre eigenen Ziele zu verwirklichen. Immer wieder kommt es zu Spannungshöhepunkten, in denen ihre Enthüllung, das Leben ihrer Freunde oder ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht. Das konnte nur noch durch das Finale getoppt werden, in welchem die Autorin die Spannung noch einmal steigern konnte und ich noch stärker als zuvor um das Schicksal der Charaktere, die mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen sind, bangen musste. Auf den letzten Seiten zeichnet sich ab, welche Richtung der zweite Teil einschlagen wird, auf den ich mich daher schon jetzt freue!

In „Die rote Königin“ erwartet den Leser eine Welt, die strikt nach Roten und Silbernen getrennt ist. Doch Mare, eine Rote mit den Fähigkeiten einer Silbernen, sprengt dieses starre Konzept. Euch erwarten Lügen und Intrigen, Freundschaft und Loyalität, gefährliche und kühne Pläne und der Kampf um Freiheit. Der gut durchdachte Weltentwurf und eine tempo- und actionreiche Handlung konnten mich begeistern. Ein echtes Highlight in der Welt der High Fantasy!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von Austern und Druiden - Dupins vierter Fall

Bretonischer Stolz
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Vor fast fünf Jahren wurde Dupin in die Bretagne versetzt, jetzt wurde er von Hauptkommissar zum Leitenden Kommissar befördert. Neben einer Gehaltserhöhung geht das leider auch mit einem ungeliebten Fortbildungsseminar ...

Vor fast fünf Jahren wurde Dupin in die Bretagne versetzt, jetzt wurde er von Hauptkommissar zum Leitenden Kommissar befördert. Neben einer Gehaltserhöhung geht das leider auch mit einem ungeliebten Fortbildungsseminar einher. Glück für Dupin, dass ihn in letzter Sekunde ein neuer Fall von der Teilnahme abhält. In Riec-sur-Bélon hat eine ehemalige Schauspielerin neben einem Parkplatz eine Leiche entdeckt. Von dieser fehlt bei Eintreffen er Polizei aber jede Spur. Ist der Fund etwa nur ein Hirngespinst der alten Dame? Als am nächsten Tag eine weitere Leiche in den Mons d’Arrée gefunden wird, muss Dupin mit Hochdruck auch die abwegigsten Spuren verfolgen…

Dupin verhält sich von der ersten Seite der Geschichte an wieder genauso, wie man es von ihm erwartet: Um seiner Fortbildung so lange wie möglich zu entgehen, besucht er die Pinguine und wird durch den Fund eines Toten schließlich ganz von der Teilnahme abgehalten. Dupins inzwischen vierter Fall ist von Beginn an ungewöhnlich, denn der Tote ist verschwunden, als die Polizei am Fundort eintrifft. Wird Dupin trotzdem Hinweise finden? Meine Neugier auf den neuen Fall war schnell geweckt.

In gewohnter Manier beginnt Dupin mit seinen Befragungen. Hier steht zunächst vor allem Sophie Bandol im Fokus, welche den verschwundenen Toten gesehen haben will. Dupin ist von ihr im Nu fasziniert, während die alte Dame ihre ganz eigene Vorstellung davon hat, was er als Kommissar zu tun hat. An Einzelheiten des Fundes erinnert sie sich nur bruchstückhaft und immer wieder fallen ihr Dinge ein, mit denen sie Dupin auf Trab hält. Die exzentrische Sophie hat die Ermittlungen mühelos auflockern können.

Mit dem Fund des zweiten Toten gerät Dupin unter Druck, erhält gleichzeitig aber auch neue Hinweise, die ihn im ersten Fall weiterhelfen können. Durch die Identität des zweiten Toten ergeben sich verschiedene Ansatzpunkte für die Ermittlungen, sodass verschiedene Spuren verfolgt werden müssen. Wissen die Austernzüchter des Ortes mehr? Führten druidische Aktivitäten den Toten in die Gegend? Und was hat der Verdacht des Sandraubs, in dessen Angelegenheit Kadeg übereifrig ermittelt, mit all dem zu tun? Durch die Befragungen von relevanten Personen lernte ich als Leserin auch dieses Mal wieder so einiges über Land und Leute, diesmal also speziell über Austern und Druiden.

Bei immer neuen Fällen bietet die Reihe rund um Dupin eine gewisse Konstanz, die ich zu schätzen gelernt habe. Der neue Fall schlägt wieder ein ruhiges Tempo an und kommt ohne lange Actionszenen aus, bietet aber trotzdem überraschende Wendungen. Es gibt kurze Einblicke ins Privatleben der Ermittler, welche sich aber nicht in den Vordergrund der Handlung drängen. Die Ermittler sind inzwischen ein eingespieltes Team, deren Umgang miteinander mich immer wieder unterhalten kann. Für mich ist Dupin zu einer festen Größe der aktuellen Kriminalliteratur geworden, die ich nicht mehr missen möchte.

„Bretonischer Stolz“ beginnt mit einer verschwundenen Leiche und lässt Dupin und den Leser im Laufe der Handlung so manches über das Selbstverständnis der Bretonen und ihre Kultur lernen. Dupin ermittelt in verschiedene Richtungen und kommt durch Befragungen und Nachforschungen dem Kern der Sache näher. Spannende Ermittlungen und unterhaltsame Dialoge konnten mich bestens unterhalten. Dieser vierte Teil hält das starke Niveau seiner Vorgänger, sodass ich ihn sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Widerstand kämpft weiter, und Furia ist mittendrin

Die Seiten der Welt
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Seit einigen Monaten hat Furia den Widerstand in der Residenz untergebracht und unterstützt ihn bei verschiedensten Missionen. Jetzt steht sie gemeinsam mit ihren Freunden vor der bislang schwierigsten ...

Seit einigen Monaten hat Furia den Widerstand in der Residenz untergebracht und unterstützt ihn bei verschiedensten Missionen. Jetzt steht sie gemeinsam mit ihren Freunden vor der bislang schwierigsten Aufgabe: Sie wollen den Weg ins Sanktuarium finden, dem Herz der Adamitischen Akademie, jenem Raum, in der die Oberhäupter der Drei Häuser über das Schicksal der bibliomantischen Welt entscheiden. Doch die Sanktuariumskarte befindet sich ausgerechnet in der Hand des mächtigsten Verbrechers in Libropolis‘ Ghetto. Gleichzeitig regt sich etwas in den untersten Refugien: Ist es derselbe Feind, der schon im letzten Krieg in den Nachtrefugien bekämpft wurde? Oder etwas noch Gefährlicheres? Von allen Seiten gejagt geben Furia und ihre Verbündeten nicht auf, um ihren Zielen näherzukommen.

Endlich ist Teil zwei der Seiten der Welt da! Angekündigt als Einzelband war ich zunächst skeptisch, was ich von der Ausdehnung auf eine Trilogie halten soll. Der erste Band hat mir aber so gut gefallen, dass ich einfach weiterlesen musste. Und das habe ich nicht bereut! Die Handlung des zweiten Buches beginnt einige Monate nach den Ereignissen von Teil eins. Im Nu war ich wieder mittendrin in der Welt der Bibliomantik, denn Kai Meyer wählt nicht etwa einen ruhigen Start, sondern schickt den Leser gleich mit auf Furias bislang gefährlichste Mission.

Neben Furia stehen vor allem Cat und Finnan sowie Isis und Summerbelle, die dritte Bibliomantin des Widerstandes, im Mittelpunkt. Sie alle sind aktiv als Rebellen unterwegs. Dabei müssen sie ihren Mut unter Beweis stellen und auch auf unerwartete Gefahren reagieren. Immer wieder musste ich darum bangen, ob die Freunde ihr Ziel erreichen oder sich wenigstens rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Mal können kleine Siege gefeiert werden, dann gibt es wieder zahlreiche Rückschläge. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass es für jeden Schritt vorwärts drei zurück geht. Betrachtet man das Kräfteverhältnis zwischen dem Widerstand und der Akademie, ist das aber auch sehr nachvollziehbar. Kai Meyer lässt den Leser spüren, dass der Weg Kampf gegen den übermächtigen Feind für Furia und ihre Freunde kein leichter ist.

Kai Meyer treibt die Spannung immer wieder auf die Spitze, ermöglicht dem Leser dann aber auch wieder Verschnaufpausen. In diesen erfährt der Leser unter anderem, was in der Residenz vor sich geht und lernt einige Mitglieder der adamitischen Akademie näher kennen. Geheimnisse werden gelüftet und ermöglichen es dem Leser, die Welt der Bibliomantik immer besser zu verstehen. Neben neuem Wissen lernt der Leser auch neue bibliomantische Orte kennen. Der Titel des Buches deutet bereits an, dass es sich bei diesen Zielen vor allem um düstere, gefährliche Ecken der bibliomantischen Welt handelt. Mir gefällt die von Kai Meyer geschaffene Welt der Bibliomantik unglaublich gut, sodass ich begierig jedes neue Detail über diese aufgesogen habe.

Nach ruhigeren Phasen stieg die Spannung meist schnell an. Mal müssen die Rebellen möglichst unauffällig agieren, mal Kämpfe bestehen. Dabei setzt sich der Trend des Vorgängers fort, dass so mancher Charakter ein Opfer des tobenden erbitterten Kampfes wird und das Ende des Buches nicht mehr erleben wird. Kein Charakter ist sicher, was mich umso mehr um die Rebellen bangen ließ, die mir mit jeder Seite vertrauter wurden. Doch auch die Kontrahenten des Widerstandes konnte ich durch die zahlreichen Perspektivenwechsel besser verstehen. So unsympathisch sie auch waren, wurde mir ihre Motivation doch verständlich gemacht.

Im Laufe des Buches müssen die Rebellen immer häufiger auf neue Bedrohungen reagieren und diese bewältigen statt proaktiv eigene Pläne zu schmieden. Im letzten Viertel des Buches gibt es dann aber wegweisende Entwicklungen und die Handlung machte ein paar große Schritte voran. Das Finale des Buches kann sich sehen lassen, hier wird das Potenzial der Geschichte voll ausgeschöpft. Die neuen Entwicklungen haben mich so fesseln können, dass ich jetzt darauf brenne, das Trilogiefinale zu lesen, um zu erfahren, wie es in der bibliomantischen Welt weitergeht!

In „Die Seiten der Welt: Nachtland“ spitzt sich die Lage in der bibliomantischen Welt zu. Während der Kampf der Rebellen gegen die Akademie gnadenloser wird, scheint noch etwas ganz anderes vorzugehen. Auf mich übt die Welt der Bibliomantik eine ungebrochene Faszination aus. Die Geschichte bietet eine gelungene Themenmischung von Mut und Entschlossenheit über Ehrgeiz und Loyalität bis hin zu Freundschaft und Liebe. „Die Seiten der Welt“ ist ein Muss für Buchliebhaber, und auch die Fortsetzung solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sechzehn Jahre lang unschuldig im Gefängnis

That Night - Schuldig für immer
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Vancouver, 2012: Die 34-jährige Toni wird nach sechzehn Jahren im Gefängnis auf Bewährung entlassen. Mit achtzehn Jahren wurde sie gemeinsam mit ihrem Freund Ryan für den Mord an ihrer Schwester Nicole ...

Vancouver, 2012: Die 34-jährige Toni wird nach sechzehn Jahren im Gefängnis auf Bewährung entlassen. Mit achtzehn Jahren wurde sie gemeinsam mit ihrem Freund Ryan für den Mord an ihrer Schwester Nicole verurteilt. Toni weiß, dass sie und Ryan unschuldig sind und nur verurteilt wurden, weil ihre ehemaligen Mitschüler beim Prozess gelogen haben. Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Und wer hat Nicole wirklich umgebracht? Nach ihrer Entlassung muss Toni mit den Vorurteilen ihrer Mitmenschen auseinandersetzen und sich entscheiden, ob sie Nachforschungen anstellen will und damit ihre Bewährung riskiert.

Der Leser lernt Toni an dem Tag kennen, an dem sie aus dem Gefängnis entlassen wird. Auf diesen Moment hat sie jahrelang gewartet. Gleich zu Beginn erfährt man auch, dass sie von ihrer eigenen Unschuld überzeugt ist. Schnell wurde ich neugierig darauf, zu erfahren, wie Toni überhaupt in diese Situation geraten ist. Bevor das Buch die Geschichte nach Tonis Entlassung im Jahr 2012 weitererzählt, nimmt es sich Zeit, genau diese Frage zu beantworten.

Die Kapitel spielen abwechselnd zu zwei unterschiedlichen Zeiten. Im Jahr 1996 werden die letzten Monate vor der Ermordung Nicoles erzählt. Hier lernt man Toni als problematischen Teenager kennen. Ihr Leben wird ihr von Mitschülerin Shauna deren Freundinnen zur Hölle gemacht, während ihre bislang immer brave Schwester Nicole sich zu verändern beginnt. Ab dem Jahr 1998 wird Tonis Zeit nach der Verurteilung beschrieben, von ihren ersten Tagen im Gefängnis bis zu ihrer Entlassung. Toni kämpft damit, ihre Verurteilung zu akzeptieren und muss sich entscheiden, mit welcher Einstellung sie die Jahre verbringen will.

Ich habe mich schnell in die Protagonistin hineinversetzen können und die große Wut, die sie empfindet, nachvollziehen können. Immer wieder findet sich Toni in der Rolle des Opfers wieder und wird gedemütigt. Schon vor dem Mord an ihrer Schwester ist Toni in einem Teufelskreis gefangen, weil sie durch gezielte Angriffe ihrer Mitschülerin Shauna gegenüber Freunden und Familie ihre Glaubwürdigkeit verloren hat. Sicherlich ist sie selbst nicht ganz unschuldig an ihrem Image, trotzdem konnte ich Tonis Gefühle, ungerecht behandelt zu werden, absolut nachempfinden. Dieser Thriller ist unglaublich emotional und schafft eine bedrückende Atmosphäre. Beständig hoffte ich, dass doch endlich jemand erkennen möge, was für ein Mensch Toni wirklich ist. Doch immer wieder musste ich gemeinsam mit ihr neue Tiefen und Rückschläge erleben und feststellen, dass sie immer stärker in einem Netz aus Lügen und Stigmatisierung gefangen ist.

Im letzten Drittel des Buches führt die Geschichte den Prolog fort und widmet sich der Zeit nach Tonis Entlassung. Sie muss sich entscheiden, ob sie Nachforschungen wagen will oder ruhighält, um ihre Bewährung nicht zu riskieren. An diesem Punkt war ich so gespannt auf Antworten, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen musste, ob sie etwas herausfindet oder sich dazu entschließt, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Insgesamt hat mir der Weg, den die Autorin mit ihrer Geschichte in der Zeit nach Tonis Entlassung einschlägt, sehr gut gefallen. Einige Personen hätten aber gerne noch etwas ausführlicher zu Wort kommen dürfen. Die letzten Seiten runden diesen Thriller stimmig ab.

„That Night“ erzählt die Geschichte von Toni, die sechzehn Jahre lang unschuldig im Gefängnis saß. Wie konnte es dazu kommen? Wie hat sie die Zeit im Gefängnis verbracht? Welchen Weg schlägt sie nach ihrer Entlassung ein? Auf diese Fragen werdet ihr Antworten finden, wenn ihr das Buch lest. In dieser düsteren Geschichte fühlt man sich der Protagonistin schnell nahe und erlebt ihre Gefühle und die Wandlung, die sie durchmacht, hautnah mit. Liebe Thrillerfans, dieses hochspannende und emotionale Buch solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

In diesem spannenden Finale steht alles auf dem Spiel!

Dreams of Gods and Monsters
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Die ganze Welt staunt nicht schlecht und reagiert höchst unterschiedlich, als tausend Engel aus dem Himmel auftauchen und im Vatikan landen. Karou beobachtet die Entwicklungen in Marokko mit Sorge: Wird ...

Die ganze Welt staunt nicht schlecht und reagiert höchst unterschiedlich, als tausend Engel aus dem Himmel auftauchen und im Vatikan landen. Karou beobachtet die Entwicklungen in Marokko mit Sorge: Wird der Plan des neuen Imperators der Seraphim, Jael, Erfolg haben und er mit neuen Waffen nach Eretz zurückkehren, um die Chimären endgültig zu besiegen? Gleichzeitig gibt es aber auch Grund zur Hoffnung. Im Körper des Wolfes Thiago steckt inzwischen Kiri, was ein Bündnis mit den Unseligen unter der Führung Akivas ermöglicht. Doch können Chimären und Unselige tatsächlich zusammenarbeiten, um einen Sieg zu erringen? Gibt es noch Hoffnung für Karou und Akiva?

Fast zwei Jahre ist es her, seit der zweite Teil der Zwischen den Welten-Trilogie erschienen ist. Ich habe die ersten zwei Bände der Trilogie im Sommer 2014 gelesen, sodass ich „nur“ ein Jahr warten musste, was für meinen Geschmack aber schon viel zu lang war. Jetzt ist endlich der heiß ersehnte Abschluss der Trilogie da, den ich, kaum eingetroffen, sofort lesen musste. Mit seinen gut 770 Seiten ist das Buch um einiges dicker als seine Vorgänger, worüber ich mich freute, hieß das doch, dass ich Karou und Akiva noch ein paar Seiten länger begleiten darf.

Von der ersten Seite an ist man wieder mitten im Geschehen und erlebt die Ankunft der Seraphim auf der erste aus der Perspektive eines neuen Charakters, der Wissenschaftlerin Eliza. Diese wird seit Jahren von grauenhaften Albträumen heimgesucht und ist über die Nachrichten absolut geschockt, denn durch diese wird sie von ihrer verdrängten Vergangenheit eingeholt. Eliza war mir gleich sympathisch, bleibt jedoch erst einmal geheimnisvoll, denn ich fragte mich, was sie denn erlebt haben mag, dass sie noch immer so sehr beschäftigt. Durch sie wird noch einmal frischer Wind in die Trilogie gebracht und sie ist für so manche Überraschung gut.

Karou und Akiva sind in diesem Buch endlich wieder vereint und doch weiterhin getrennt. Sie versuchen, ihre Mitstreiter im Kampf gegen Jael zu vereinen. Doch noch immer stehen Akivas Handlungen zwischen ihnen, und die angespannte Lage zwischen Chimären und Unseligen lässt sie auf verschiedenen Seiten stehen. Ich war sehr gespannt, ob beide Armeen zusammenarbeiten werden oder sich dafür entscheiden, getrennt gegen Jael anzutreten. Es kommt zu so mancher brenzliger Situation, wodurch meine Neugier erhalten blieb.

Das Buch nimmt sich seine Zeit, um die Charaktere in Position zu bringen. Ist das Tempo zunächst noch relativ ruhig, kommt es etwa auf der Buchhälfte zu einem ersten Spannungshighlight. Nach diesem fiel es mir zunehmend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich bangte um das Schicksal der liebgewonnen Charaktere, erlebte sowohl schöne als auch düstere Überraschungen und erfuhr endlich auch mehr über die geheimnisvollen Stelianer, worauf ich lange hingefiebert habe. Die Geschichte endet nicht mit einem einzigen großen Knall, sondern zaubert auf den letzten 250 Seiten ein Highlight nach dem nächsten aus dem Hut und ließ mich atemlos durch die Seiten fliegen. Dieser letzte Band rundet die Trilogie perfekt ab.

In „Dreams of Gods and Monsters” steht für Karou und Akiva alles auf dem Spiel. Können sie die Chimären und Unseligen vor der endgültigen Vernichtung bewahren? Endlich werden alle Geheimnisse gelüftet und es kommt zu entscheidenden Konfrontationen. Die Geschichte ist düster und voller Spannung, und immer wieder fragte ich mich, ob es noch Hoffnung gibt. Mich konnte dieses Finale der Trilogie voll überzeugen, womit die Zwischen den Welten-Trilogie ab sofort zu meinen Lieblingstrilogien gehört. Diese Reihe ist ein Muss für jeden Fantasyfan!