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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Es war schwierig sich festzulegen... moralisch schwieriges Thema

Mein Herz in deinen Händen
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Ich habe lange gebraucht, um mich festzulegen, was die endgültige Bewertung angeht. Das ist doch sehr ungewöhnlich für mich. Mal eine Uneinigkeit zwischen 3 oder 4 Sternen kommt öfter vor, aber hier musste ...

Ich habe lange gebraucht, um mich festzulegen, was die endgültige Bewertung angeht. Das ist doch sehr ungewöhnlich für mich. Mal eine Uneinigkeit zwischen 3 oder 4 Sternen kommt öfter vor, aber hier musste ich mich tatsächlich zwischen guter und schlechter Bewertung entscheiden. Um das zu erklären, muss ich ein wenig spoilern :/
Grund dafür war der Umgang mit dem Tod ihres Ehemannes... Wenn man in das Buch einsteigt, wird man gleich mit einer höchstemotionalen Situation konfrontiert, die vielleicht nicht für jeden etwas ist - gerade dann, wenn man persönliche Erfahrung mit dem Thema Suizid gemacht hat. Wenn die Szene aber einen nicht zu sehr persönlich berührt, kann man so gut in das Buch einsteigen. Mir sind in den ersten Seiten wirklich die Tränen gekommen, weil die Szene an sich so herzzerreißend war und der Schreibstil das wirklich transportiert hat.
Leider ist diese Verbundenheit mit der weiblichen Protagonistin langsam verloren gegangen. Sie als Person mit ihrer charismatischen Art und der Hingabe ihren Söhnen gegenüber empfand ich bis zur letzten Seite als sehr symphatisch. Wirklich gestört hat mich hier nur die fehlende Verarbeitung des Todes.
Es kommt einem als Leser so vor, als wäre ihr Ehemann mit den ersten Kapiteln abgehakt. Denn in dem Moment als sie ihre Jugendliebe wieder trifft, wird ihr Ehemann irgendwie total übergangen. Es heißt ja dann auch irgendwie ständig, dass sie ihn zwar geliebt hat, aber nie aufgehört hat ihre Jugendliebe zu lieben.
Ich will nicht zu viel verraten, aber es war für mich ein moralisch schwieriges Thema, was bei mir viel Nachdenken, aber auch Kritik hervorgerufen hat.
Hinzukommt, dass der männliche Protagonist mir nicht hundert Prozent zugesagt hat. Einerseits war er herzerwärmend, wenn es um den Umgang mit den zwei Jungs geht, andererseits war er mir zu weich, zu nachsichtig und irgendwie etwas zu umsichtig. Das hat ihm irgendwie etwas die Männlichkeit genommen, auf die ich bei ihm gehofft habe. Das hat es mir auch etwas schwer gemacht, die intimen Szenen zwischen den Protagonisten zu genießen.
Abgesehen von diesen zwei Mankos, die mich zu einer schlechteren Gesamtbewertung bewegen, spielt die Handlung in einer sehr angenehmen Umgebung und umfasst charismatische herzliche Charaktere, die in den Folgebänden auftauchen. Definitiv werde ich die Folgebände im Hinterkopf behalten. Der Schreibstil war ja wirklich gut und überzeugend, zumal dieser Teil auf die Folgebände wirklich aufmerksam macht. Schon allein die Cover sind wie bei diesem Teil ein absolutes Kaufargument.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Muss nicht sein

Der Kuss der Göttin
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Ich hatte mir von dem Klappentext viel erhofft und war sehr gespannt, weil dieses Buch eine Thematik behandelt, die ich bisher nicht allzu oft in Büchern gefunden habe.
Leider war ich dann aber doch sehr ...

Ich hatte mir von dem Klappentext viel erhofft und war sehr gespannt, weil dieses Buch eine Thematik behandelt, die ich bisher nicht allzu oft in Büchern gefunden habe.
Leider war ich dann aber doch sehr enttäuscht. Das Buch war recht langatmig, vielleicht weil in dem Klappentext und auf der Buchrückseite schon so viel verraten wurde, was einfach recht spät in der Handlung auftaucht. Das, wie ich es erwartet hatte, habe ich erst in den letzten Kapiteln gefunden... Blöd, dass es eben nur die letzten 10-15% waren...
Leider war auch die Umsetzung nicht überzeugend. Ich bin ja generell ein großer Fan von Dreiecksbeziehungen, weil die meist mit viel Drama einhergehen. Das war hier aber einfach garnicht so zu finden. Dieser Zwiespalt, dass sich Tavia zu zwei Jungs hingezogen fühlt, wurde zwar angedeutet, hatte aber keine großen Gefühle ausgelöst. Beziehungsbande, die man als Leser durchaus spüren kann, habe ich leider auch nicht richtig finden können. Das war ja zumindest für die Beziehung mit Quinn logisch, er ist in diesem Teil ja nie in Person aufgetaucht, es war ja immer nur seine Vision. Wenn es aber schon mit Quinn nicht klappt, dann hätte es doch wenigstens mit Benson richtig zur Sache gehen müssen.
Auch ist diese fantastische Handlung nicht besonders stark hervorgetreten. Der Titel deutet mit dem Wort "Göttin" das ja schon stark an. Aber selbst die Art und Weise, wie die Situation in dem Buch aufgelöst wurde, war schwach. Ich verstehe bis jetzt nach Beenden des Buches noch nicht alles, deshalb werde ich mich auch noch an den zweiten Teil machen. Der Schreibstil war an sich nicht schlecht, recht angenehm sogar. Wer sich also von der Handlung nicht so viel erhofft, findet hier vielleicht seinen Goldtaler.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Mit „Ok, das hat was!“ begonnen und mit „Mh, nicht nochmal!“ geendet

UNZERBRECHLICH
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Wenn man in das Buch einsteigt, wird man in das Bataclan, den Ort des Anschlages mitgenommen. Dort „lernen“ sich Ava und Rémy kennen, wobei sie dort noch Bella und William heißen. Die Geschehnisse im Bataclan ...

Wenn man in das Buch einsteigt, wird man in das Bataclan, den Ort des Anschlages mitgenommen. Dort „lernen“ sich Ava und Rémy kennen, wobei sie dort noch Bella und William heißen. Die Geschehnisse im Bataclan sind einerseits realistisch beschreiben, sind aber irgendwie zu mir als Leserin nicht durchgedrungen. Es gab hier keine emotionale Verbundenheit; dass ich mit ihnen mitgefühlt hätte. Mit den Geschehnissen außerhalb des Bataclans wurde die Verbindung zwischen den beiden deutlich. Hier konnte der Schreibstil die Emotionen gut übermitteln.
Nach diesen Szenen gibt es einen Bruch und wir finden uns 3 Jahre später in der Handlung wieder. An sich ist dieser Bruch verständlich und auch akzeptabel, obwohl ich ab hier sagen kann, dass die Inhaltsangabe dieses Buches eigentlich nur die ersten Kapitel und entfernter die erste Hälfte des Buches beschreibt und keine passende Inhaltsangabe für dieses Buch darstellt. Auch das Cover bezieht sich einfach auf die ersten Kapitel. Der Haupthandlungsort ist überhaupt nicht Paris und deshalb das Cover vielleicht nicht super passend.
Bis zur Mitte des Buches liegt der Fokus noch auf Rémy und Ava, ihrer Beziehung, den Folgen vom Anschlag im Bataclan. Eigentlich kann man sagen, dass bis zur Mitte das Thema der Selbstfindung und vor allem Neufindung, unter der Maßgabe einer neuen Beziehung, die aus tiefer Verbundenheit entstanden ist, das Hauptthema darstellt. Hier kann man auch die vielen romantischen Stände erkennen und versteht die Zuordnung zum Romance-Genre. In der zweiten Hälfte gehen diese Elemente immer mehr verloren und weichen Thrillerelementen und Merkmalen von Krebsromanen. Die Höhepunkte, die ich anfangs als positiv empfand, verlieren ihre Wirkung und wechseln ins Absehbare und Klischee.
Diese Buch hat aber auch einige formale Eigenheiten, bei denen ich mich nach dem tieferen Sinn frage. Das Buch ist in 5 Teile eingeteilt, die wiederum der normalen Kapiteleinteilung unterliegen. Was merkwürdig ist, ist dass bevor die Einteilung in Teile/Kapitel beginnt, es ein Textabschnitt gibt, der eine Szene aus dem Terroranschlag darstellt. Diese Szene taucht aber wortgleich zwei Kapitel später wieder auf. Es war anscheinend beabsichtigt, die Handlung einzuleiten und denn als Zusammenfassung, wie eine Inhaltsangabe war es nicht gekennzeichnet. Da frage ich mich, wo darin der Sinn lag?
Auch kann ich die einzelnen Teile nicht richtig zuordnen. Dort ist zum Beispiel der fünfte und letzte Teil des Buches eigentlich nur der Epilog.
Ich empfand die Einteilung nicht als nötig. Zwar hat man schon gemerkt, dass mit dem Ende eines Teiles sich z.B. auch der Handlungsort geändert hat oder es eine große Zeitverschiebung gab, trotzdem hätte man auch einfach mit Prolog und Epilog arbeiten können, obwohl der „Prolog“ an sich ja eigentlich nur eine Wiederholung war, von dem was später wieder wortgleich auftaucht.
Eine weitere Eigenheit dieses Buches waren die einzelnen Kapitel. 66 Kapitel sind schon eine erstaunliche Anzahl, die nicht unbedingt normal ist. Ich kann auch nicht genau einschätzen, welche durchschnittliche Länge ein Kapitel hat, weil man ja Schriftgröße und Zeilenabstand individuell einstellen kann, trotzdem kamen mir die Kapitel vergleichsweise kurz vor. Kurz auch, weil ein Kapitel oft einen oder seltener zwei Perspektivenwechsel enthielt. Das ist schon viel „Verkehr“.
Ich bin ja eigentlich ein Fan, wenn die Perspektiven von beiden Protagonisten auftauchen und dann aber auch nur, wenn es von Anfang an so ist. Hier sind aber nicht nur Protagonisten, um die sich die Handlung eigentlich dreht, aufgetaucht, sondern auch einfach andere Personen. Wenn ich wirklich in der Handlung versunken war, dann habe ich die Namen über dem Text nicht bewusst mitgelesen, was vielleicht auch daran lag, dass bei jedem neuen Kapitel irgendein Zitat aus der Bibel, aus einem Buch, aus dem Lyrik eines Liedes etc. und ein Kapitelname, der sich aus Zeit, Ort oder einer stichwortartigen Beschreibung des Kapitel zusammensetzt, vorangestellt war. Mit der Zeit hat es schon deftig genervt, dass vor der eigentlichen Handlung eine halbe Seite beschreiben war, die ich nach der Hälfte des Buches nicht mehr gelesen habe.

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Veröffentlicht am 21.08.2019

Furchtbar

Das Girlfriend-Experiment
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Dieses Buch ist das erste mit dem ich Probleme hatte.
Es war am Anfang unheimlich schwer die Willenskraft aufzubringen, nicht aufzuhören. Die ersten Kapitel sind so anders als meine Erwartung sie gezeichnet ...

Dieses Buch ist das erste mit dem ich Probleme hatte.
Es war am Anfang unheimlich schwer die Willenskraft aufzubringen, nicht aufzuhören. Die ersten Kapitel sind so anders als meine Erwartung sie gezeichnet hatte. Die Handlung braucht unheimlich lang um zu dem Punkt zu kommen, an dem das Projekt "Girlfriend-Experiment" (GX) überhaupt eine Rolle spielt. Zuvor wird eigentlich Mary Parson als Person auseinandergenommen. Und wenn ich auseinander genommen sage, meine ich das genau so.
Sie offenbart ihre körperlichen Gebrechen (die sie mit esoterischen Behandlungen zu heilen versucht), ihre Vergangenheit und ihr bemitleidenswertes Leben.
Wenn GX auftaucht hat man schon ein 6-tel des Buches gelesen. Bis dann das Experiment tatsächlich beginnt, ist der erste Teil schon vorbei.
Der zweite Teil ist eine Aneinanderreihung von fragwürdigen Treffen, Dialogen und unglaubwürdigen Szenen aus dem Privatleben von Mary.
Ab hier war das Buch für mich nicht nur schwer zu lesen sondern auch fragwürdig.
Dass im zweiten und dritten Teil nicht nur Marys Perspektive erzählt wird, sondern dann plötzlich auch noch die von dem Schauspieler, seinem Assistenten Matheson und anderen Experimentteilnehmern, hat den Rahmen gesprengt.
Wenn man bedenkt, dass nicht nur das GX an sich sehr verstörend und verwirrend ist, sondern Mary mittendrin auch noch versucht ihre Vergangenheit und ihre Probleme zu entschlüsseln
Auf der einen Seite war es erfrischend ein Buch zu lesen, in dem die Sprache anspruchsvoller ist. Gleichzeitig war es aber auch sehr unschön.
Die Dialoge waren am Schwersten. Dadurch, dass die wörtliche Rede nicht angedeutet wird (durch Anführungszeichen oder sonstiges), sondern nur kursiv geschrieben ist, und kein Hinweis vorhanden ist, wer jetzt spricht, war es sehr anstrengend zu lesen; an manchen Stellen haben sich die Sätze mehreren Personen zuordnen lassen. Man war also vollkommen überfordert, wenn es darum ging, Dialoge nachzuvollziehen.
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Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch in einem gehobenen Schreibstil (für den Freizeitleser: anstrengendem Schreibstil) geschrieben ist, speziellen Inhalt hat und mich davon abhält, Bücher zu kaufen/zu lesen, die sich mit diesen Themen befassen.