Platzhalter für Profilbild

Nilchen

Lesejury Star
offline

Nilchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nilchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Wieder zum totlachen

Ziemlich beste Schwestern – Total schief gewickelt (Ziemlich beste Schwestern 5)
0

Einfach nur herrlich die beiden Schwestern Mimi & Flo - lustiger, lebensnaher und unterhaltsamer geht es nicht!
Sarah Welk hat mit den "Ziemlich besten Schwestern" einer unserer liebsten Reihen kreiert ...

Einfach nur herrlich die beiden Schwestern Mimi & Flo - lustiger, lebensnaher und unterhaltsamer geht es nicht!
Sarah Welk hat mit den "Ziemlich besten Schwestern" einer unserer liebsten Reihen kreiert und wir haben auch diesen 5. Band geliebt und viel gelacht!
Die beiden bekommen die frohe Botschaft, dass sie nun endlich ihren gewünschten Bruder bekommen werden. Aber bis dahin passiert natürlich noch mordsmäßig viel. Ach und wird es denn ein Junge?

Ich würde sagen, wenn ihr noch keine Sarah Welk-Fans seid, dann wird es Zeit sich der "ziemlich besten Schwestern" anzunehmen. Ganz gleich welchen Band ihr zu Hand nehmt, denn wenn man einen gelesen hat, will man sie alle lesen!

Veröffentlicht am 07.09.2019

Grundschüler für das Thema Müll sensibilisieren!

Weniger ins Meer
0

Jeder spricht momentan über das Thema Müll und das es zu viel ist was wir produzieren in der heutigen Konsumgesellschaft. Zu Recht wie ich finde! Aber wie erklärt man schon den Jüngsten was da eigentlich ...

Jeder spricht momentan über das Thema Müll und das es zu viel ist was wir produzieren in der heutigen Konsumgesellschaft. Zu Recht wie ich finde! Aber wie erklärt man schon den Jüngsten was da eigentlich passiert, wenn man sagt, dass wird recycelt? Es fängt schon bei dem schweren Wort an: Recycling!
Und dann gibt es ja auch noch unterschiedliche Rohstoffe, hier gilt es auch noch zu differenzieren! Hannah Wilson nimmt sich genau dem an in ihrem Kindersachbuch „Weniger ist Meer“.
Sehr übersichtlich mit einer Einleitung wie unser schöner Planet vermüllt und was das Problem ist beginnt dieses übersichtliche Buch.
Dann folgt für jeden Rohstoff ein Kapitel (Plastik, Glas, Papier, Metall, Textilien, Lebensmittel) in dem zunächst erklärt wird um was es sich da eigentlich handelt. Dann wird in jedem Kapitel erklären wie es recycelt wir und Tipps für die Müllvermeidung bekommen die Kinder auch noch an die Hand. Zum Schluss sind Upcycling Ideen zum Basteln per Rohstoff aufgezeigt. Eine runde Sache, bei der Kinder ihr Wissen erweitern und mit den Tipps und Bastelanregungen sogleich aktiv werden können. Alles sehr anschaulich mit vielen Graphiken und Bildern um es verständlich zu machen. Auch gibt es einzelne Textboxen die alle einzeln gelesen werden können und einen Leseanfänger nicht überfordern. So kann ein Grundschüler sich das Buch immer wieder zur Hand nehmen und die Illustrationen anschauen und mal die eine mal die andere Box lesen. Natürlich eignet es sich auch bereits im Vorschulalter zum Vorlesen! Ganz hinten im Buch gibt es auch ein Glossar, dass Begriffe kindgerecht erklärt.

Fazit: Ein aufklärendes und bereicherndes Buch, das Grundschüler für ein so wichtiges Thema sensibilisiert!

Veröffentlicht am 07.09.2019

Ein Kleinstadtpanoptikum

Der Sprung
0

Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir Menschen begegnen und wir deren handeln und Aussprüche nicht nachvollziehen können. Aber was steht hinter diesen isoliert betrachteten Ausfällen? Es lohnt ...

Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir Menschen begegnen und wir deren handeln und Aussprüche nicht nachvollziehen können. Aber was steht hinter diesen isoliert betrachteten Ausfällen? Es lohnt sich oft genauer hinzusehen und zuzuhören. Oft steckt etwas dahinter, dass Ausbrüche oder Abneigungen so extrem ausfallen. Sei es ein traumatisches Erlebnis, ein Umstand, eine desaströse Kindheit, eine Abneigung gegen etwas oder oder oder. Und genau das zeigt uns dieses Buch auf eine facettenreiche Art. Menschen sind geprägt durch ihre Lebenserfahrungen.
Auch gibt es Situationen, in denen einzelne etwas tun und andere dadurch beeinflusst werden, auch wenn es indirekt ist, eine Art Schmetterlingseffekt. Auch das ist ein zentrales Element in diesem Romans.
‚Der Sprung‘ von der Schweizerin Simone Lappert ist ein besonderes Buch. Die Autorin hat ein feinsinniges Gespür für Sprache. Sie schmeißt bekannte sprachliche Bilder in die Luft und setzt sie nonchalant auf neuartige Weise wieder kreativ zusammen. Ein Beispiel wäre auf Seite 171 zu finden, wo es heißt: „Du kommst ganz nach deinem Vater, dem hat auch der Feinsinn fürs Brachiale gefehlt.“ Oder auch auf Seite 90 „weil Tanzen Träumen mit den Füßen war“.
Aber kurz zum Inhalt. Zunächst einmal geht ein Spotlight an und wir bekommen ein Bild von einer Frau auf einem Hausdach zugetragen und wie sie springt. Dann werden wir 24 Stunden zurück in die Vergangenheit versetzt. In jedem Kapitel lernen wir eine neue Person kennen. Immer wieder wechselt die Perspektive. Zunächst zusammenhangslos wie einzelne Puzzlezeile, aber dann setzt sich das Bild nach und nach zusammen. Zum Schluss ist das Bild komplett und einige Dinge dann doch anders als gedacht.
Das Figurenpersonal ist vielfältig und umfangreich. Eine Lektüre in längeren Etappen lohnt sich, sonst verliert man den Faden recht schnell. Faszinierend an dem Roman ist, dass die Personen so vielschichtig entworfen sind, dass jeder Leser eine persönlichen Fokus zu legen scheint und Sympathien und Antipathien unterschiedlich verteilt werden – wie im echten Leben.
Fazit: Mich hat der Roman begeistert und ich habe ihn sehr gerne gelesen. Einerseits eine leichte Lektüre, andererseits immer mit doppeltem Boden und einem Aufruf Menschen zunächst urteilsfrei zu begegnen, weil jeder eine Lebensgeschichte im Gepäck hat.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Ein Science-Fiction Roman in einem anachronistischen Gewand

Der Metropolist
0

Abgefahren! Der Roman „der Metropolist“ sprengt die herkömmlichen Grenzen der gängigen Genre! Bei der erfreulichen Lektüre dachte ich so manches Mal das ist futuristische Science Fiction und dann las es ...

Abgefahren! Der Roman „der Metropolist“ sprengt die herkömmlichen Grenzen der gängigen Genre! Bei der erfreulichen Lektüre dachte ich so manches Mal das ist futuristische Science Fiction und dann las es sich teilweise wie ein Agententhriller aus den 50er Jahren, auf anderen Seiten hatte es etwas komödiantisches wie Men in Black. Mein Resümee ist: hier passt keine Schublade und die Klappentextüberschrift passt extrem gut mit „Pulp Fiction meets Science Fiction“.
Seth Fried, der unter anderem auch für den New Yorker schreibt, schickt in seinem Roman in nicht allzu ferner Zukunft den streberhaften Henry Thompson der Infrastrukturbehörde auf eine Mission nach Metropolis. Metropolis gerät ins Wanken, es gibt Anschläge und die Tochter des Bürgermeisters verschwindet. Nun soll Thompson mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz OWEN die Stadt retten. Leider ist OWEN exzentrisch, versoffen und Vorschriften respektiert er auch nicht. Alles in der Tat eine explosive Mischung auf sehr unterhaltsame Weise!
Weder zu technisch, noch zu düster wie viele Science Fiction Romane geht es hier zu. In der Tat gibt es eine künstliche Intelligenz, aber auch noch ausgedruckte papierhafte Memos. Dann wird immer noch geraucht und die Führungspositionen sind alle von Männern besetzt, wenn das nicht anachronistisch ist, dann weiß ich auch nicht. Gepaart ist das Ganze mit aberwitzigen Situation, die nicht vorhersehbar sind. Genau diese irre Mischung macht den Roman aus und lesenswert.
Weniger auf den Text bezogen, aber für mich als Leser immer auch wichtig ist die Seitengestaltung. Wenig Schrift pro Seite in großer Schriftgröße, ein handliches Softcover-Taschenbuch. Da hat der Heyne Verlag ein wirklich gutes Stück Arbeit produziert. Auch das Cover ist überzeugen!
Fazit: Wer also das nächste Mal in einer Buchhandlung steht, gerne etwas Spannendens lesen möchte, aber es kann gerne mal „anders“ sein – bitte zugreife.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Die ewig fremde Russin

Die Leben der Elena Silber
0

Ich habe just die letzten Seiten inhaliert und tada! Alexander Osang steht auf der Longliste für den Deutschen Buchpreis 2019. Und hier mit diesem Roman muss man in doppelter Hinsicht sagen: ER steht ...

Ich habe just die letzten Seiten inhaliert und tada! Alexander Osang steht auf der Longliste für den Deutschen Buchpreis 2019. Und hier mit diesem Roman muss man in doppelter Hinsicht sagen: ER steht auf der Longliste, denn sein Roman erzählt auch seine Familiengeschichte. Klar, es ist ein Roman, aber Alexander Osang ging auf eine Reise seine eigene Vergangenheit zu ergründen und hat es in diesem Roman „Das Leben der Elena Silber“ aufgearbeitet. Ein fiktiver Roman, der als Grundlage seine eigene Geschichte hat und die startet mit der echten Begebenheit, dass sein Urgroßvater zu Tode kommt. Danach ergeben sich durch die Großmutter, also hier im Roman (J)elena, Parallelen, aber die Geschichte selbst ist erfunden.
Es beginnt mit diesem schon erwähnten dramatischen Auftakt, da kommt der revolutionäre Großvater Anfang des 20. Jahrhunderts östlich von Moskau zu Tode. Die Tochter Jelena, wächst in ärmlichen und kargen Verhältnisse auf. Flieht dann aus Kalkül in die Arme des Deutschen Robert Silber, der eine Textilfabrik aufbaut. Im weiteren Verlauf kommt sie nach Deutschland, zunächst mit den Nazis an der Macht. Letztendlich landet sie in Ostdeutschland.
Hab ich zu viel verraten? Nein! Das Buch macht nicht die Fakten aus, sondern wie die Geschichte erzählt ist und wie Elena sich in der Welt zurechtfindet und wie diese Familie über Generationen hinweg noch aus dieser harten Grundkonstellation besteht und wie Elena eine immer Fremde bleibt.
Alexander Osang sagt über dieses Buch selbst, dass es das privateste ist, was er bisher schrieb. Wo doch die anderen Romane eher Vergangenheitsbewältigungen der deutschen Wendeerfahrungen waren, ergründet er hier seine Familie.
Ich bin gespannt – ob er seiner Preissammlung (u.a. Theodor-Wolff-Preis) den Deutschen Buchpreis dieses Jahr hinzufügen kann.
Fazit: Ein wahres Epos über Generationen hinweg mit dem wir die russische Seele wieder ein bisschen besser verstehen.