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Veröffentlicht am 06.10.2019

Weihnachten, das Fest der Familie

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Weihnachten steht vor der Tür und alle drei Töchter haben ihr Kommen angekündigt. Suzanne McBride möchte, dass es ein perfektes Weihnachtsfest wird. Doch es kommt anders als gedacht, denn Suzanne wird ...

Weihnachten steht vor der Tür und alle drei Töchter haben ihr Kommen angekündigt. Suzanne McBride möchte, dass es ein perfektes Weihnachtsfest wird. Doch es kommt anders als gedacht, denn Suzanne wird von einer Grippe heimgesucht und muss das Bett hüten. Die Töchter müssen nicht nur ihre Mutter pflegen, sie müssen auch miteinander auskommen, denn ihr Verhältnis untereinander ist nicht das Beste. Unausgesprochenes will plötzlich ausgesprochen werden. Wird das Weihnachtsfest trotzdem eine schöne Zeit für die Familie werden?
Mir hat dieser berührende Roman gut gefallen. Er ist unterhaltsam und liest sich sehr angenehm. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, so dass man sich gut in die Familienmitglieder hineinversetzen kann.
Alle Personen sind gut und authentisch beschrieben. Geschwister haben manchmal ihre Probleme miteinander, da ist es gut, wenn sie sich nicht allzu häufig sehen. Auch die Schwestern Posy, Hannah und Beth sind sehr unterschiedlich und jede hat ihr eigenes Leben. Suzanne ist in Heimen aufgewachsen und hat daher ein liebevolles Familienleben als Kind nicht kennengelernt. Daher möchte sie es bei den Töchtern besonders gut machen und schießt dabei manchmal ein wenig über das Ziel hinaus.
Eine Krankheit wirft nun all das von Suzanne geplante über den Haufen. Bevor es ein glückliches Weihnachtsfest wird, müssen die Traumata aus der Vergangenheit überwunden, über Probleme gesprochen und die eigene Stärke erkannt werden. Es ist nicht einfach, aber ein klärendes Gespräch kann wirklich hilfreich sein. Aber Auch Suzanne muss erkennen, dass sie zwar für ihre Töchter da sein kann, sie aber ihren Weg gehen lassen muss.
Es ist ein wundervoller tiefgründiger, aber auch unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Magie gegen gefährliche Monster

Giganten 1: Die Magie erwacht
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Der zwölfjährige Forsythe Fitzgerald ist mit seinem Vater in Washington unterwegs, als am Lincoln Memorial etwas Ungewöhnliches passiert. Sein Vater wird von einer Kralle in die Tiefe gezogen. Da er zu ...

Der zwölfjährige Forsythe Fitzgerald ist mit seinem Vater in Washington unterwegs, als am Lincoln Memorial etwas Ungewöhnliches passiert. Sein Vater wird von einer Kralle in die Tiefe gezogen. Da er zu jung ist, um alleine zu leben, kommt er bei einer Tante unter. Sie haben kaum genug, um zu leben. Da erscheint Dr. Oppenheimer und macht Fort den Vorschlag, an seinem Internat zu leben und zu lernen. Fort muss sich entscheiden und erfährt dann, was es mit der Schule auf sich hat. Sie ist ein geheimes Institut der Regierung. Vor Jahren tauchten zusammen mit riesigen Drachenskeletten Bücher auf, die Magie enthalten. Aber nur Jugendliche, die nach dem Auftauchen geboren wurden, sind in der Lage, diese Bücher zu lesen. So sollen sie in die Lage versetzt werden, gegen die gefährlichen Kreaturen zu kämpfen, die auch Forts Vater geholt haben. Schon bald aber stellt er fest, dass es an dem Internat nicht so läuft, wie gedacht.
Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend, so dass ich gleich gefesselt wurde. Wir erleben alles aus der Sicht von Fort.
Forts Vater ist davon überzeugt, dass Fort etwas ganz Besonders ist und zeigt ihm das auch oft. Manchmal ist das allerdings auch recht peinlich. Fort ist ein sympathischer Junge, der das seinem Vater aber nicht übelnimmt. Es ist schrecklich für ihn, als sein Vater so vor seinen Augen verschwindet. Aber auch als er an die Schule kommt, wird es nicht leicht für ihn, denn es sind einige, die es ihm schwer machen und kaum jemandem kann er wirklich trauen. Aber auf Cyrill, der etwas seltsam ist, kann sich Fort verlassen. Es gefällt mir gut, wie sich Fort charakterlich weiterentwickelt.
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich es für das angegebene Alter etwas zu heftig fand. Es gibt eine Reihe von Wendungen, die die Spannung hochhalten.
Eine magische und abenteuerliche Geschichte mit viel Spannung.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Lesenswert

Totenland
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Ende April 1945: Kurz vor Ende des Krieges wird Jens Druwe, der im Krieg schwer verletzt wurde und daher nicht mehr kriegstauglich ist, als Polizist nach Schleswig-Holstein abkommandiert. Dann wird ein ...

Ende April 1945: Kurz vor Ende des Krieges wird Jens Druwe, der im Krieg schwer verletzt wurde und daher nicht mehr kriegstauglich ist, als Polizist nach Schleswig-Holstein abkommandiert. Dann wird ein NSDAP-Funktionär ermordet und seine Vorgesetzten haben schnell einen Täter zur Hand. Ob Schuldig oder nicht, das interessiert sie nicht. Doch Druwe glaubt nicht an die Schuld des verdächtigten Ludwig Steinfeld. Er will den wahren Täter finden und zur Rechenschaft ziehen. Unterstützt wird er bei den Ermittlungen von der Schwester Seinfelds.
Es ist ein interessanter und spannender Krimi, der in einer furchtbaren Zeit spielt.
Obwohl die Alliierten immer näher rücken und das Kriegsende vorauszusehen ist, haben die Nazis alles noch in der Hand. Sie bestimmen immer noch und sie entscheiden, wer als Täter in Frage kommt. Der aus dem Konzentrationslagers Fuhlsbüttel entflohene Häftling ist für sie der perfekte Schuldige.
Druwe bekommt es mit überzeugten Nazis zu tun, mit Menschen, die ihr Fähnchen nach dem Wind drehen und auch solchen, die anderen helfen in schrecklichen Zeiten. Er ist ein desillusionierter Mensch, der schon einiges hinter sich hat. Jens Druwe ist nie in die Partei eingetreten und es belastet ihn, dass er sich nicht energisch gegen das Regime gestellt hat. Daher war er einigen schon länger ein Dorn im Auge und nun stößt er mit seiner Meinung auf Widerstände. Doch dem ehemaligen Kriminalbeamten ist die Wahrheitsfindung immer noch wichtig.
Es ist eine sehr authentisch beschriebene Geschichte, bei der der Kriminalfall neben dem Zeitgeschehen fast schon eine Nebenrolle spielt.
Ein lesenswerter und spannender Krimi, der einen nicht so schnell loslässt.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Käpt’n Krögers Abenteuer

Der Käpt'n – Jenseits der See
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Dass Kapitän Wilhelm Kröger am gleichen Tag geboren wurde, als die Seeschlacht gegen die Dänen ausgetragen wurde, betrachtete sein Vater als Omen: „Wenn das keine Zeichen vom Klabautermann ist. Der Bengel ...

Dass Kapitän Wilhelm Kröger am gleichen Tag geboren wurde, als die Seeschlacht gegen die Dänen ausgetragen wurde, betrachtete sein Vater als Omen: „Wenn das keine Zeichen vom Klabautermann ist. Der Bengel wird sein Leben auf dem Meer verbringen, oder die verdammte See soll mich holen.“ Er sollte Recht behalten. Wilhelm Kröger verbrachte sein Leben auf See und erlebte so manche Abenteuer. Doch nun ist er nach über fünfzig Jahren endgültig von Bord gegangen. Sein Häuschen in Riestorp wartet auf ihn, leider aber nicht seine Frau, die vor ungefähr zehn Jahren gestorben ist, und auch nicht sein Adoptivsohn, der ebenfalls zur See fährt. Bei einem Spaziergang am Strand sieht er eine Frau im blauen Kleid, die in den Dünen tanzt. Er kennt sie nicht, doch als er sich nach ihr erkundigt, behauptet seine Schwester, dass die Frau nicht ganz richtig im Kopf sei und dass ein Neger bei ihr wohnt. Davon lässt sich Kröger aber nicht abschrecken, die frau fasziniert ihn, aber sie hat ein Geheimnis, das für beide noch sehr gefährlich wird.
Diese Geschichte ist unterhaltsam und spannend, auch wenn es eine Weile dauert, bis Kröger Wiebke Hansen kennenlernt und dadurch statt ruhigem Rentnerleben ein gefährliches Abenteuer erlebt.
Da ich selbst eine Leseratte bin, war mir der bücherverrückte Kapitän, der sich in jedem Hafen erst einmal mit Büchern versorgt, gleich sympathisch. Ausgerechnet die Bücher sind es, die ihn mit interessanten Leuten zusammenbringen und erlebt mit ihnen so einige Abenteuer. Neben Arthur Conan Doyle, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet, lernt er viele Schriftsteller kennen: Jack London, Thomas Mann, Jules Verne, Selma Lagerlöf und noch viele andere. Wenn er in seinem Häuschen im Sessel sitzt und seinen Globus dreht, erinnert er sich gerne an all diese Begegnungen, die weiß Gott nicht alle friedlich verlaufen sind. Doch er ist kein ängstlicher Mensch, das zeigt sich auch, als auf Wiebke Hansens Hof skrupellose Typen auftauchen. Zum Glück hat er den treuen Lord Nelson, einen zugelaufenen Hund, an seiner Seite.
Was die Männer von Wiebke wollen und welches Geheimnis sie hat, das wird hier natürlich nicht verraten.
Mir hat dieses Buch von Anfang an gepackt. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Das Cover ist ansprechend und passend.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ermittlungen in Japan

Inspektor Takeda und das doppelte Spiel
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Claudia Harms und Kenjiro Takeda werden zu einem Tatort in einem Gewerbehof in Hamburg-Schnelsen gerufen. Bei dem Toten, der förmlich hingerichtet wurde, handelt es sich um den Profifußballer Ryūtarō Matsumoto, ...

Claudia Harms und Kenjiro Takeda werden zu einem Tatort in einem Gewerbehof in Hamburg-Schnelsen gerufen. Bei dem Toten, der förmlich hingerichtet wurde, handelt es sich um den Profifußballer Ryūtarō Matsumoto, der beim HSV unter Vertrag stand. Der Rechtsmediziner Dr. Ludger Terzian macht Takeda nach der Obduktion auf etwas aufmerksam, das dem japanischen Ermittler zu Denken gibt. Claudia und Ken kommen bei ihren Ermittlungen nicht so recht weiter. Ryū hatte enge Kontakte zu der Glaubensgemeinschaft Tōzaikai und war auch häufig bei dem Hamburger Geschäftsmann Henningsen zu Gast. Doch was hat das alles mit seinem Tod zu tun? Dann klärt sich überraschend dieser Mordfall. Alle sind glücklich über die schnelle Klärung - der Senator, der Polizeipräsident und auch der Gesandte des japanischen Innenministeriums, Regierungsrat Kotaru Yasuda. Dabei sind die Hintergründe immer noch offen. Takeda und Harms aber sind mit dieser politischen Lösung nicht einverstanden und reisen auf eigene Faust nach Japan.
Dies ist inzwischen schon der vierte Fall, bei dem wir Inspektor Takeda zusammen mit Claudia Harms bei ihren Ermittlungen erleben dürfen.
Takeda kommt aus Tokio und hält sich im Rahmen eines Austauschprogramms in Hamburg auf. Claudia Harms war zunächst gar nicht begeistert, aber inzwischen sind sie zusammen ein tolles Team. Aber es fliegen auch schonmal die Fetzen. Sie haben aufgrund ihres unterschiedlichen Hintergrundes oft sehr verschiedene Ermittlungsansätze, ergänzen sich aber sehr gut. Während Ken japanisch höflich vorgeht, ist Claudia sehr direkt. Sie lässt ihre Wut auch gleich raus. Besonders hat es mir dieses Mal gefallen, wie sie Henningsen die Meinung sagte, der sehr seltsame Ansichten von sich gibt. Auch ihr Abgang bei Abschlusskonferenz war wirklich klasse. Dieses Mal muss sich Claudia in der Fremde zurechtfinden, während Ken sich zu Hause fühlen darf, dabei hat er inzwischen doch Einiges von den Deutschen übernommen.
Mir gefällt an diesen Krimis mit Inspektor Takeda, dass man einen guten Einblick in die japanische Mentalität und Kultur bekommt. Dazu gab es dieses Mal gab noch viel Information über den Zen-Buddhismus.
Was die Ermittler dann noch herausfinden, ist echt tragisch. Für mich hätte es manche Action nicht geben müssen, trotzdem hat mir der Krimi sehr gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten „Inspektor Takeda“.