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Veröffentlicht am 17.07.2019

Good as gone

Good as Gone
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Klappentext
Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst ...

Klappentext
Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt …

Cover & Titel
Auf dem Cover ist eine schwarze Fläche zu sehen, die von einemschmalen Lichtstreifen durchbrochen wird. Im Lichtstreifen ist die Silhouette eines Mädchens zu sehen. Die Silhouette ist so gestaltet, dass man nicht wirklich sagen kann, ob das Mädchen auf den Betrachter zuläuft, oder sich von ihm entfernt, was den Untertitel „Ein Mädchen verschwindet. Eine Fremde kehrt zurück.“ aufgreift. Das abgebildete Mädchen könnte als Julie identifiziert werden, um deren Verschwinden und Wiederkehren es in der Geschichte geht.
Der Titel bedeutet übersetzt „so gut wie gegangen/ verschwunden“, was sehr gut zum Inhalt des Buches passt, da Julie zwar acht Jahre nach ihrer Entführung zurückkehrt, sich aber in dieser Zeit so stark verändert hat, dass sie mit dem damals dreizehnjährigen Mädchen beinahe nichts mehr gemeinsam hat.

Meine Meinung
Das Thema selbst ist natürlich perfekt für einen Thriller. Jeder hat doch insgeheim die Angst, das eigene Kind könnte entführt werden… Und wenn schon beim Nachdenken über die Eventualität Angst auftritt, ist die richtige Stimmung für einen Thriller ja schon vorhanden.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Teilkapitel, in dem die gegenwärtigen Geschehnisse (meist aus der Sicht der Mutter) geschildert werden. Das zweite Teilkapitel stellt jeweils einen Rückblick auf einen Zeitpunkt aus Julies Vergangenheit/ der Zeit, in der sie verschwunden war dar. Dies war zunächst relativ verwirrend, bis man bemerkt hat, dass diese Teile chronologisch rückwärts aufgebaut sind, während der jeweils erste Teil eines jeden Kapitels in der richtigen Reihenfolge erzählt wird. Durch dieses Rückwärtserzählen kommt es leider zu einigen Lücken, da de Abschnitte nicht nahtlos ineinander übergehen. Dadurch bleiben leider einige Fragen offen.

Autorin
Amy Gentry lebt in Texas. Neben dem Schreiben unterrichtet sie dort englische Literatur an einer HighSchool und arbeitet als freie Literaturkritikerin.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Leider habe ich etwas völlig anderes erwartet...

This Love has no End
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Klappentext
Als Parker in einer Luxushotellobby dem faszinierenden Mädchen Zelda begegnet und sie um ein obszön dickes Banknotenbündel erleichtert, ist es vorbei mit seiner Unsichtbarkeit. Denn eigentlich ...

Klappentext
Als Parker in einer Luxushotellobby dem faszinierenden Mädchen Zelda begegnet und sie um ein obszön dickes Banknotenbündel erleichtert, ist es vorbei mit seiner Unsichtbarkeit. Denn eigentlich hat er die Kunst perfektioniert, niemandem aufzufallen. Doch die silberhaarige Zelda sieht ihm mitten ins Herz. Und so lässt Parker sich mit ihr auf eine hochriskante Wette ein. Die wird sie beide in einem atemberaubenden Wirbel durch die Nacht tragen, sie werden der Liebe begegnen, dem Glück über den Weg laufen, dem Tod ins Auge schauen und erkennen, was ihnen ihr Leben wert ist.

Cover & Titel
Das Cover ist in angenehmen dunkeln Blautönen gehalten. Zu sehen ist ein Pärchen, welches vermutlich Parker und Zelda darstellt. Die beiden sehen aus einer erhöhten Position auf eine Stadt hinunter. Den meisten Raum nimmt auf dem Bild allerdings der bewölkte Himmel ein. Ich finde, dass das Cover sehr gut zum Inhalt des Buches passt, da es zum Einen Vertrautheit, aber auch Sehnsucht und Freiheit ausdrückt.
Der Titel ist in einer Art Leuchtschrift dargestellt, wie man sie von Hotelschildern kennt. Auch dies passt gut zur Geschichte, allerdings finde ich den Titel nicht sehr passend gewählt.

Inhalt
Der 17-jährige Parker hat nach dem Tod seines Vaters aufgehört, zu sprechen und weigert sich, an der ihm empfohlenen Sprachtherapie teilzunehmen. Auch für die Schule kann er keine Begeisterung mehr aufbringen und so verbringt er die Vormittage lieber in Hotels, um dort unaufmerksame Gäste zu bestehlen. Nachdem er einem jungen Mädchen einen riesigen Bündel Geldscheine entwendet hat, plagt ihn jedoch ein schlechtes Gewissen, da er plötzlich wieder ihr Gesicht vor Augen hat. Diese „perfekte Traurigkeit“. Er beschließt, ihr das Geld zurückzugeben und kommt mit dem Mädchen (Zelda) ins Gespräch. Da er nicht spricht und Zelda keine Gebärden beherrscht, kommuniziert er über Notizbücher mit ihr. Zelda offenbart ihm, dass sie bloß auf einen Anruf warte und dann ihr Leben beenden wolle, indem sie sich von der Golden Gate Bridge stürzt. Da sie ihr Geld dann nicht mehr benötige, würde sie es zuvor mit Parker ausgeben, sofern er ihr verspreche, sein Leben in den Griff zu bekommen und sich am College einzuschreiben.

Meine Meinung
Nach dem Klappentext und dem Titel hatte ich eine süße kleine New Adult Romanze erwartet, was hier jedoch nicht wirklich der Fall ist. Da ich in meiner Rezension ungern spoilern möchte, werde ich auf einzelne Punkte nicht genauer eingehen, sie aber trotzdem ansprechen.
Erst einmal zu den Charakteren. Parker ist ein recht sympathischer Protagonist, dem man seine Handlungen durchaus abkauft. Er ist ein Teenager, der nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll und wo er dazugehört. Auch das Verhältnis zu seiner Mutter wirkte wirklich authentisch. Mit Zelda hingegen wurde ich leider nicht wirklich warm. Sie möchte Parker belehren, wie lebenswert sein Leben ist und worauf es im Leben ankommt, möchte ihr eigenes aber selbst beenden.
Womit wir zum nächsten Kritikpunkt kommen: Die Unsterblichkeit. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass dieses Buch in irgendeiner Weise in Richtung Fantasy geht und war sehr überrascht, als Zelda Parker berichtet, sie sei im Jahr 1770 geboren worden. Ich mag Urban-Fantasy sehr, jedoch fand ich es in diesem Buch eher störend. Ich denke, dass es den Leser zum Miträtseln bewegen sollte, dass er sich in Parkers Rolle versetzt fühlt (Ist sie wirklich unsterblich oder lügt sie?), jedoch fand ich das Thema dafür zu flach aufgegriffen. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr zum Hintergrund Zeldas Unsterblichkeit berichtet wird, auch wenn sie eventuell doch nur gelogen hat – ein von Zelda erfundener Hintergrund hätte es auch getan. Auf jeden Fall hätte für meinen Geschmack das Magie-Thema etwas stärker aufgegriffen werden können, wenn man es schon integriert.
Als es auf das Ende des Buches zulief, habe ich gehofft, überrascht zu werden. Dies war leider nicht der Fall. Noch dazu kommt, dass ich das Ende, beziehungsweise Parkers Verhalten am Schluss wirklich unglaubwürdig fand.
Auch wenn meine bisher angesprochenen Punkte eher negativ belastet sind, möchte ich das Buch hier keinesfalls mit meiner Rezension zerreißen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, und auch die Idee, dem Leser einen Einblick in Parkers Notizbuch zu geben, indem seine Geschichten niedergeschrieben wurden, hat mir gut gefallen. Das Buch hält einige Schöne Botschaften parat, worauf es im Leben ankommt und dass man seine Zeit hier so gestalten soll, dass man mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist.

Zitate
„Und ich liebte,, wie all diese Tagebücher aufgereiht in einem einzigen Regalfach in meinem Zimmer aussahen. Das war mein Pfad durch die Zeit, dem man folgen konnte. Eine Spur aus Brotkrumen […] Ich hatte mich darin quasi selbst archiviert – in meinen ganz privaten Horkruxen.“
„Den Ausdruck ‘Zeit totschlagen‘ mochte ich schon immer. Als ob Zeit ein böser Drache sei, den man abschlachten müsse. Dabei stirbt Zeit, wie alles andere auf dieser Welt, ja leider eines natürlichen Todes, Jahr für Jahr, Stunde um Stunde, Sekunde für Sekunde. Es ist das reinste Zeitmassaker, das da permanent stattfindet.“

Veröffentlicht am 25.08.2019

Klischees, Logikfehler und wenig bis keine Emotionen

Up All Night
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Cover & Titel
Das Cover zeigt die Skyline von New York, welche von Sonnenstrahlen und Schneeflocken geziert wird. Es wirkt recht ruhig, was auch der harmonischen Farbkombination zu verdanken ist.
Der Titel ...

Cover & Titel
Das Cover zeigt die Skyline von New York, welche von Sonnenstrahlen und Schneeflocken geziert wird. Es wirkt recht ruhig, was auch der harmonischen Farbkombination zu verdanken ist.
Der Titel wird im Laufe der Geschichte aufgenommen und passt auch zur Protagonistin, welche sich selbst als Nachteule bezeichnet und zu der gemeinsamen Zeit, welche die Protagonisten miteinander verbringen.

Inhalt
Das im Klappentext beschriebene Geschehen spielt sich in den ersten 20 Seiten ab und ist leider nicht wirklich glaubhaft und nachvollziehbar geschrieben. Ja, Taylor verliert ihre Kolumne an ihren Kollegen, jedoch ist nie wirklich gesagt worden, dass sie gekündigt wurde oder eigenständig kündigt, hat aber fortan keinen Job mehr. Ihr Auto wird vor ihren Augen aufgebrochen und natürlich sind die Diebe in Sekundenschnelle davongefahren (gut, ich kenne mich nicht damit aus, wie schnell ein Elektroauto geklaut werden kann, evtl. trifft das ja zu). Sie beschließt, nach Hause zu ‚laufen‘ und wird dann in der Bahn (ihr merkt es schon – merkwürdiges Laufen) von ihrem Vater angerufen, denn ihr Freund, ein bekannter Musiker, hat sie betrogen. Natürlich erwischt die Protagonistin die beiden zusammen im Bett und läuft anschließend total aufgelöst dem großen, starken, tättowierten und überaus attraktiven Daniel in die Arme, der zu Schulzeiten ihr bester Freund war und schon immer in sie verliebt war und quasi die gesamte Zwischenzeit nur auf sie gewartet hat. Da Taylor von Männern erst einmal nichts mehr wissen will, behauptet Daniel, schwul zu sein, damit Taylor ohne Bedenken bei ihm einziehen kann… In der WG wohnen ansonsten noch Daniels Schwester und eine gemeinsame Freundin der beiden. Zwischen Taylor und Adisson, Daniels Schwester, herrscht zunächst eine Spannung, welche auf einem nie beglichenen Konflikt basiert, welcher in zwei Sätzen geklärt und aus der Welt geschaffen wird – wie eigentlich jedes Problem in diesem Buch, denn zu wirklichen Emotionen kommt es nie.

Meine Meinung
Die Grundidee klang eigentlich ganz gut für eine nette Liebesgeschichte, jedoch wurden meine ohnehin niedrigen Erwartungen leider noch unterboten. Die Dialoge wirken viel zu gekünstelt und ‚schriftlich‘, sodass sie unglaubwürdig und emotionslos daherkommen und ich als Leserin nicht wirklich in die Geschichte eintauchen und mit den Figuren warm werden konnte.
Jede Figur basiert auf einem New Adult Klischee, welches durch weitere Klischees versucht wurde, zu reduzieren, was jedoch genau den entgegengesetzten Effekt hatte. Der große, starke sexy Kerl, der im Inneren natürlich ein zahmes Schäfchen ist, das wunderschöne, shoppingsüchtige Mädchen, welches natürlich überhaupt nicht eingebildet ist, die zarte, elfenhafte Mitbewohnerin, die aber auf Baustellen anpacken kann wie kein Zweiter, etc.

SPOILER
Auch die Geschichte an sich beinhaltete leider zu viele Klischees: worst day ever - sexy Kerl naht zur Rettung - gemeinsam in einer Wohnung leben - halbnackte Überraschung - gefährlicher Job- gemeinsame Familienfeier - Zeitkapsel mit Liebesbotschaft
SPOILER ENDE

Dazu wimmelte es in diesem Buch nur so von Logikfehlern, was es noch einmal erschwert hat, die Geschichte ernst zu nehmen und sich darauf einzulassen.
Insgesamt kann ich leider nicht mehr als einen Stern geben, da ich wirklich enttäuscht bin und mir bis auf das Cover und die Tatsache, dass sich das Buch flüssig lesen ließ, nichts gefallen hat.