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Veröffentlicht am 27.02.2022

Antiquitäten sind eine eigene Welt

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Als ich das Buch in der Vorschau gesehen hatte, wusste ich, dies muss ich lesen. Die Leseprobe war dann auch sehr vielversprechend. Doch weil einige Blogger*innen das Buch teilweise sehr zerrissen haben, ...

Als ich das Buch in der Vorschau gesehen hatte, wusste ich, dies muss ich lesen. Die Leseprobe war dann auch sehr vielversprechend. Doch weil einige Blogger*innen das Buch teilweise sehr zerrissen haben, habe ich einige Zeit verstreichen lassen, um nicht so voreingenommen an das Buch zu gehen.

Das Buch spielt, wie der Titel schon sagt, in London, wir befinden uns im Jahr 1910. Sarah stammt aus den Elendsvierteln der Stadt und arbeitet wie ihre Mutter bei einer Schneiderin. Eines Tages darf sie bei der Anprobe einer einflussreichen Lady dabei sein. Als diese dann ein Schmuckstück vergisst und Sarah ihr nachläuft, um es ihr zu bringen, wird diese Begegnung ihr Leben verändern. Lady Sudbury nimmt Sarah in ihren Haushalt auf und ermöglicht ihr damit den Eintritt in eine neue Welt.

Sie lernt sehr viel von der Lady, wird ihre Gesellschafterin und geht mit ihr auf Reisen. Eine Leidenschaft von Lady Sudbury sind Antiquitäten und so taucht auch Sarah ein in eine ganz neue Welt. Der Aufstieg gelingt ihr durch Beziehungen und das was Lady Sudbury ihr beigebracht hat. Sie erhält keine Ausbildung im klassischen Sinn, aber welche Frau hatte schon das Glück zu Beginn des letzten Jahrhunderts eine „richtige“ Ausbildung machen zu dürfen und dann auch noch in „Männerberufen“. Sarah nutzt die Chance, die ihr der 1. Weltkrieg bietet (alle Männer sind an der Front) und tritt in die Fußstapfen ihrer männlichen Kollegen im Auktionshaus.

Der Roman ist chronologisch aufgebaut und in drei Teile gegliedert, die Perspektive liegt ganz klar auf Sarah. Sie ist in Teilen naiv und unbedarft, aber auf der anderen Seite hat sie und ihre Familie auch sehr viel in den Elendsvierteln erlebt. Natürlich beinhaltet die Geschichte auch eine Liebesgeschichte und so muss Sarah sich zwischen Charley, einem Freund und Beschützer aus Kindertagen, und dem Fotografen Philip entscheiden. Was mir gut gefallen hat, ist das Sarah eine Entwicklung in dem Buch durchgemacht hat, sie macht Fehler und lernt dazu, gleichzeitig bewahrt sie sich auch die Neugier und den Wissensdurst.

Der Schreibstil der Autorin ist detailgetreu und man merkt, dass die Autorin mit dem Metier verbunden ist. Es war teilweise sehr interessant wie die Provenienz der Dinge ermittelt wird. Ich kenne Menschen, die haben automatisch Zugang zu Kunst und andere können wenig bis gar nichts damit anfangen. Ich denke Sarah wird zur ersten Kategorie gehört haben. Wichtig zu erwähnen ist der gesellschaftliche Wandel, welcher meiner Meinung nach sehr gut dargestellt wird. Es ist eine Zeit des Umbruchs und der Neuerungen.

Mich hat dieser Roman gut unterhalten und ich habe viel über die Kunst- und Auktionsszene gelernt. Besonders gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin und das Ende des Romans. Ich bin sehr gespannt wie mutig Sarah sein wird und welchen Weg sie wählen wird, auch wenn man durch den Titel des zweiten Teils schon einiges erfährt.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Teil 1 der Koblenz-Saga

Das Rosenpalais
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Zeiten des Umbruchs verlangen mutige Entscheidungen dieser Satz des Klappentextes beschreibt sehr zutreffend die Situation, in der sich die Protagonisten der Story über die Süßwarenfamilie Dorn in Koblenz ...

Zeiten des Umbruchs verlangen mutige Entscheidungen dieser Satz des Klappentextes beschreibt sehr zutreffend die Situation, in der sich die Protagonisten der Story über die Süßwarenfamilie Dorn in Koblenz befinden. Das Cover ist bunt gehalten. Im Vordergrund sind Rosen zu erkennen. Im Hintergrund ist eine elegant gekleidete Frau in einem türkisfarbenen Kleid, welche eine weiße Treppe hinaufschreitet. Der Klappentext beschreibt kurz und präzise den konkreten Handlungsrahmen, ohne auf entscheidende Details hinzuweisen. In dem Roman geht es um Ella Dorn, welche aufgrund eines bevorstehenden Bankrotts versucht das Unternehmen der Familie zu retten. Durch geschicktes sowie taktisches Verhalten, Durchsetzungsvermögen und einer kleinen Spur Egoismus, schafft sie es das Unternehmen stückweise umzubauen. Die Hauptfigur besticht durch eine starke, differenzierte Persönlichkeit, welche mich durchaus überzeugt hat. Als wesentliche Nebenfiguren treten Ellas Bruder Eric Dorn; Ellas Ehemann Sebastian Lombard; Ihre Freundin Louise Dalberg sowie Ellas Cousine Helene Dorn auf. Sebastian Lombard macht dabei eine charakterliche Wandlung durch. Anfangs durch die „Zweckheirat“ mit Ella sehr kühl und berechnend auftretend, entwickelt er im Laufe der Geschichte immer mehr Gefühle und Familiensinn. Louise Dalberg ist eine sehr sympathische Persönlichkeit. Als gute Freundin von Ella steht sie ihr stets zur Seite und muss gegen Ende des Romans eine schwerwiegende persönliche Entscheidung treffen. Die Spannung der Geschichte lebt von der Entwicklung der „Beziehung“ von Ella und Sebastian, sowie von der Umstrukturierung von der Süßwarenfabrik zu einer Schokoladenmanufaktur. Der Aufbau ist stringent und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Geschichte spielt in den zwanziger Jahren und somit ist die zeitliche Einordnung für den Leser gut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist locker, leicht und ist sehr gut lesbar. Die Autorin verzichtet dabei auf eine verblümte und verspielte Sprache, was das Leseerlebnis aber in keiner Weise mindert. Als Besonderheiten sind ein Personenverzeichnis, sowie am Anfang und Ende des Buches ein Rezept zum Nachbacken zu erwähnen. Die Zielgruppe der Erzählung kommen Schokoladenfans, Anhänger von Familienromanen, sowie tendenziell Frauen in Betracht. Mir persönlich hat der Roman um die Familie Dorn gut gefallen, da ich viele Jahre in Koblenz gelebt habe, sind mir einige in der Erzählung beschriebene Orte sehr gut im Bilde. Der Autorin ist eine gute, interessante Unternehmens- und Familiengeschichte gelungen und somit bin ich auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Dunkle Schatten über dem Dürener Land

Rurschatten
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Der Kriminalroman von Olaf Müller lässt das Heimatherz der Region Aachen-Düren ein wenig lauter schlagen. Das Cover zeigt sich in Farbe und es ist eine typische Staumauer am Rursee abgebildet. Im Hintergrund ...

Der Kriminalroman von Olaf Müller lässt das Heimatherz der Region Aachen-Düren ein wenig lauter schlagen. Das Cover zeigt sich in Farbe und es ist eine typische Staumauer am Rursee abgebildet. Im Hintergrund erkennt man einen stark mit Bäumen bedeckten Hügel aus dem vereinzelte Häuser hinausragen. Der Klappentext beschreibt relativ ausführlich die groben Handlungsschwerpunkte der Geschichte um den Aachener Kommissar Michael Fett. Wesentliche inhaltliche Themen des Romans sind: Heimat, Mord, Grenznähe Belgien und politische Verstrickungen mancher Protagonisten. Im Vordergrund des Handlungsgeschehens steht dabei der Aachener Kommissar Michael Fett, welcher mit seinem Kollegen Bernd Schmelzer versucht den Mordfall Alexander Rütters auf der berühmten Annakirmes in Düren aufzuklären. Durch die am Anfang des Romans zurückgehaltenen Informationen über die Persönlichkeit des Kommissars, sowie seines Assistenten, schafft es der Autor einen besonderen Spannungseffekt über die Protagonisten für den Leser aufzubauen. Erst im Laufe der Geschichte erfährt der Leser einige persönliche Vorlieben und private Hintergründe über den Junggesellen Fett, sowie das Privatleben seines Assistenten. Ich hatte am Anfang der Geschichte einen anderen Eindruck von Fett, welchen ich am Ende stark revidiert habe. Wirkte er am Anfang auf mich eher einfach im Leben gestrickt (Currywurst essen, ermitteln und eher etwas chauvinistisch veranlagt) hat sich dieses Bild im Laufe des Lesens stark geändert. So wirkte er später eher emphatisch, sehr intellektuell interessiert und Kunst und Kulturgesellschaft durchaus stark zusprechend. Bei den vielfältigen Nebenfiguren der Geschichte hat mir persönlich die ehemalige Haushälterin des Mordopfers Marie Utzerath gefallen. Sie schafft es durch ihre oft liebliche Art trotz ihres fortgeschrittenen Alters das Herz z.B. von Kommissar Fett zu erweichen. Des Weiteren bleibt sie aufgrund ihrer Vergangenheit bis zum Schluss ein Mysterium für den Leser. Durch die verschiedenen Wendungen innerhalb der Story schafft es der Autor bis zum sehr überraschenden Schluss den Spannungsbogen gut aufrechtzuerhalten. Der Roman ist in sehr kurz gefasste Kapitel gegliedert, welche für mich am Anfang etwas ungewohnt und etwas bruchhaft im Lesen waren. Der Roman spielt durchweg im Jahr 2008 und ist damit für den Leser sehr einfach zeitlich einzuordnen. Da nur kurze Erwähnungen aus der Vergangenheit innerhalb der Ermittlungen auftauchen sind keine wesentlichen Zeitsprünge erkennbar.
Der Schreibstil des Autors ist sehr dialogorientiert. Als Kritikpunkt bleibt für mich festzuhalten, dass der Autor weitestgehend auf eine ausdrucksstarke, verspielte und bildhafte Sprache verzichtet. Er hat anscheinend bewusst tendenziell den Telegrammstil gewählt, um dem Leser die reinen Fakten und Informationen mitzuteilen. Die Freunde einer schönen und gewählten Sprache sollten sich dieses Mankos bewusst sein. Der Krimi als solcher ist spannend und hat mich durchaus gut unterhalten. Er ist aufgrund des thematischen Inhalts sowie den handelnden Persönlichkeiten tendenziell mehr für Männer jeden Alters sowie für Freunde der Region Düren-Aachen geeignet.
Mir persönlich hat die Geschichte gefallen. Mit der kleinen sprachlichen Einschränkung hat sie für eine kurzweilige Unterhaltung bei mir gesorgt
Ich bedanke mich recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung des Romans.

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Veröffentlicht am 26.08.2019

Leider nicht mein Buch

Das Modehaus - Töchter der Freiheit
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Leider konnte Julia Kröhn mich mit diesem Roman nicht überzeugen, dies hat verschiedene Gründe, die ich im Folgenden gerne darlegen möchte.
Dem Cover des Romans stehe ich neutral gegenüber, auch wenn die ...

Leider konnte Julia Kröhn mich mit diesem Roman nicht überzeugen, dies hat verschiedene Gründe, die ich im Folgenden gerne darlegen möchte.
Dem Cover des Romans stehe ich neutral gegenüber, auch wenn die Farbgebung und auch die Gestaltung an viele Romane erinnert, die auf dem Markt sind. Aber da Autoren bekanntlich wenig bis gar kein Mitspracherecht bzgl. der Cover haben, laste ich dies eher dem Verlag an. Ein Eyecatcher ist es definitiv nicht. Der Klappentext reist an worum es geht. Drei Frauen, drei Generation, drei verschiedene Zeiten: 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg und die 70er Jahre.
Und genau hier liegt meiner Meinung nach das Problem des Romans. Ich hatte mich auf diesen Roman gefreut und war gespannt auf eine schöne Familiensaga auf verschiedenen Zeitebenen, so wie ich es mag. Doch leider kam ich auch nach der Hälfte des Romans nicht rein und habe ihn dann leicht genervt zur Seite gelegt. Ich habe es einfach nicht geschafft eine Beziehung zu einer der drei Protagonistinnen aufbauen zu können. Hatte ich das Gefühl einer Figur näher kommen zu können, war der Abschnitt über diese Person zu Ende und der Roman sprang wieder auf eine andere Zeitebene. Dies hat mir das Lesen unglaublich erschwert. Mit den Nebenfiguren konnte ich ebenfalls wenig anfangen, sie blieben für mein Gefühl sehr blass und hatten nichts markantes.
Als spannend habe ich diesen Roman leider auch nicht empfunden. Er ist interessant in den Teilen in denen es um Mode geht und hier hat die Autorin scheinbar gut recherchiert (zumindest soweit ich dies beurteilen kann). Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen, lediglich der Dialekt hat es mir ein wenig schwer gemacht, machte es aber auf der anderen Seite auch wieder sehr authentisch. Somit geht der Punkt hier an die Autorin. Einen Stammbaum hätte ich irgendwie ganz gut gefunden, um mich besser zurecht zu finden, oder zumindest ein Register der Personen. Ein Nachwort gibt es leider nicht, sodass der Leser nicht erfährt, ob einige Figuren ein reales Vorbild haben. Mich hätte es interessiert.
Sicherlich ein Roman der seine Fans finden wird, vielleicht hinterfrage ich zu viel und mir reicht die reine Unterhaltung nicht mehr. Definitiv spricht der Roman aber Frauen an.
Ein Thema aus dem man mehr hätte machen können, vielleicht, wenn man die drei Ebenen nicht parallel, sondern hintereinander erzählt hätte, vielleicht in drei kleinen Bänden. So wirkt dies auf mich als hätte die Autorin ein ambitioniertes Ziel gehabt und sich mit der Umsetzung schwergetan. Mir tut es immer leid, wenn ich eine solche Rezension schreiben muss, da ich sie aber veröffentlichen muss (der Verlag möchte die Beleglinks haben) bleibt mir leider nichts anderes übrig, als meine ehrliche unverfälschte Meinung wiederzugeben.
Ich danke dem blanvalet Verlag und dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Sehr schade

Herzklopfen am Bodensee
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Meine Meinung:
Ich war auf der Suche nach einem schönen Sommerroman, der mich begeistern kann und einen so richtig in Urlaubsstimmung versetzt. Da ich das Dreiländereck kenne und den Bodensee mag, wurde ...

Meine Meinung:
Ich war auf der Suche nach einem schönen Sommerroman, der mich begeistern kann und einen so richtig in Urlaubsstimmung versetzt. Da ich das Dreiländereck kenne und den Bodensee mag, wurde ich auf diesen Roman aufmerksam. Das Cover gefiel mir auf den ersten Blick schon nicht und hätte mir im Nachhinein ein klein wenig eine Warnung sein sollen, denn dieser Roman war leider eine Enttäuschung für mich.
Er spielt absolut mit Klischees und ist eigentlich nicht besser als ein Rosamunde Pilcher (oder Co) Film. Die Figurenzeichnung ist sehr stereotypisch, den Figuren fehlt jegliche Tiefe oder Facetten sind überhaupt nicht vorhanden. Liebe, Liebeskummer, Eifersucht, Neid und Intrigen sind die Themen dieses Romans und wie immer wird am Ende alles gut, da verrate ich absolut nicht zu viel. Eigentlich hätte man aus dem Themenplot sehr viel mehr machen können, doch leider verspielt die Autorin sehr viele Chancen.
Der Roman wird chronologisch erzählt und bietet überhaupt keine Spannungsmomente oder Überraschungen, alles ist irgendwie vorhersehbar. Bei einem Film a la Rosamunde Pilcher weiß ich in der Regel auch nach 5 Minuten wie es ausgeht, bei diesem Roman ist es leider genauso.
Aber auch dieser Roman hat seine Berechtigung und seine Zielgruppe, nur leider gehöre ich nicht zu dieser Zielgruppe und wurde dementsprechend enttäuscht. In Zukunft werde ich mich noch genauer über die Autoren informieren und mir dann erst überlegen, ob dieses Buch etwas für mich ist. Zwar gebe ich gerne jemanden eine Chance (auch neuen oder unbekannten Autoren), aber wenn ich mich beim Lesen langweile, vergeht mir in der Regel der Spaß am Lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen, allerdings hat sie eine Vorliebe für ähnliche bzw. gleiche Redewendungen, welches dem geübten Leser dann doch auffällt.
Dieser Roman richtet sich an Gelgenheitsleserinnen, die eine gewissen Einfachheit schätzen und sich beim Lesen nicht anstrengen wollen. Allen anderen kann ich leider von diesem Roman nur abraten. Für mich war es leider ein Flop.