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Veröffentlicht am 16.01.2020

Trau schau wem ...

Eisiges Herz
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Für Detective John Cardinals sind erstmal alle Fälle auf Eis gelegt, denn dieser letzte Tod betrifft ihn ganz persönlich. Er kann nicht glauben, dass seine Frau Catherine, die sich gerade in einer ihrer ...

Für Detective John Cardinals sind erstmal alle Fälle auf Eis gelegt, denn dieser letzte Tod betrifft ihn ganz persönlich. Er kann nicht glauben, dass seine Frau Catherine, die sich gerade in einer ihrer glücklichsten Phasen ihres Lebens befand, Selbstmord begangen haben soll. Er will diesem angeblichen Suizid auf den Grund gehen und verbeißt sich geradezu in seiner Aufklärung. Doch er ist nicht allein. Ein Fremder schickt ihm boshafte Beileidskarten und dann führt seine Spur auch noch ausgerechnet zu dem Psychiater seiner Frau. Die Abgründe, die sich ihm schließlich auftun, lassen einem das Blut in den Adern gefrieren …

Ich konnte mir nicht helfen aber beim Hören hatte ich ständig Verona Pooths Stimme im Ohr … „hier werden Sie geholfen …“ Wer das Hörbuch gehört hat, wird wissen, was ich damit meine. Es zu erläutern würde die Spannung nehmen. Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen, dieser bereits vierte Band der Reihe um und mit Detective John Cardinal hat es wieder einmal in sich. Wie kann man als Autor auf solch perfide Gedanken kommen? Mich schaudert darüber nachzudenken, dass das wirklich alles genau so passieren könnte. Mal wieder ein spannender Thriller, der allerdings gegenüber dem Vorgänger ein klein wenig Luft nach oben hat. Bin sehr gespannt, wie es mit ihm, seiner Tochter und seiner Kollegin Lise Delorme weitergehen wird …

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2019

Diese Luft kann tödlich sein ...

Zirkusluft
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Der Autor Matthias P. Gibert entführte mich mit Kommissar Lenz und seinen Kollegen mal wieder in seine Wahlheimat Kassel. Auch mit diesem Kriminalroman zaudert Gibert nicht lange und präsentiert gleich ...

Der Autor Matthias P. Gibert entführte mich mit Kommissar Lenz und seinen Kollegen mal wieder in seine Wahlheimat Kassel. Auch mit diesem Kriminalroman zaudert Gibert nicht lange und präsentiert gleich auf den ersten Seiten die erste Leiche. Leiche Nummer zwei lässt nicht lange auf sich warten und schon stecken wir tief drin im kriminellen aber auch im politischen Sumpf Kassels, der drittgrößten Stadt des Bundeslandes Hessen. Wie immer geht es um politische Macht, an der auch der derzeit amtierende Oberbürgermeister, Noch-Ehemann der Geliebten von Kommissar Lenz, nicht unbeteiligt ist. Eine spannende Handlung und ein flüssiger, anschaulicher Schreibstil trugen auch in diesem dritten Teil unbedingt zum Lesevergnügen bei. Einen kleinen halben Punkt möchte ich dennoch für die hoffnungslos egoistische Maria abziehen, die bei mir – wo ich doch Lenz Fan bin – absolut keine Sympathiepunkte abgreifen konnte. Hoffentlich spielt Lenz bei diesem Spiel bald nicht mehr mit. Bin schon sehr gespannt auf die Folgebände!

Veröffentlicht am 29.08.2019

Steh auf, wenn du am Boden bist ...

Amalientöchter
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Inzwischen habe ich mich durch das gesamte Repertoire dieser sympathischen jungen Autorin gelesen und bin immer wieder aufs Neue begeistert. Joan Weng schafft es mit detaillierter Recherche, einer gesunden ...

Inzwischen habe ich mich durch das gesamte Repertoire dieser sympathischen jungen Autorin gelesen und bin immer wieder aufs Neue begeistert. Joan Weng schafft es mit detaillierter Recherche, einer gesunden Prise Humor und einem flüssigen Schreibstil ihre Leser in den Bann zu ziehen. Mit „Amalientöchter“ widmet sie sich diesmal einem ganz besonderen Thema, das in vielen Schulen oft eher vernachlässigt wird und es daher umso wichtiger ist, ihm volle Aufmerksamkeit zu schenken. Buchtechnisch befinden wir uns in den Jahren 1918/19, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der Hunger in der Bevölkerung ist groß, das Leid offensichtlich und dennoch ist der Kampfgeist bei vielen nicht gebrochen. Es muss wieder bergauf gehen für Deutschland! Immer mehr Frauen trauen sich hinter dem Herd hervorzutreten und sich zu behaupten. So auch die junge Protagonistin Klara. Es ist für sie nicht einfach, sich im konservativen Weimar Gehör zu verschaffen, so traut auch sie sich schließlich ins ferne Berlin zu reisen. Sie will die Welt erobern, sie will mit ihrer großen Liebe Fritz die Welt retten, doch was sie vorfindet, lässt ihre Augen einerseits leuchten und andererseits ist sie erschüttert ob des Hasses, der Gewaltbereitschaft und dem offensichtlichen Widerstand nicht nur aus Feindesreihen …
Die Autorin hat mich mit ihrem Roman absolut abgeholt und mir die Stimmung der frühen Weimarer Republik auf anschauliche Weise nahe gebracht. Neben Klara kamen auch couragierte Frauen wie Kiki, Fräulein Seidenmann und Martha zu Wort, die mir klar vor Augen führten, dass es sich lohnt auch mal aufzustehen und mutig zu sein.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Was ist eigentlich Heimat?

Die Lichtsammlerin
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Mit „Die Lichtsammlerin“ von Beatrix Kramlovsky durfte ich einen Mehrgenerationenroman lesen, der mir wirklich ans Herz ging. Er handelt von drei starken und doch sehr unterschiedlichen Frauen, die alle ...

Mit „Die Lichtsammlerin“ von Beatrix Kramlovsky durfte ich einen Mehrgenerationenroman lesen, der mir wirklich ans Herz ging. Er handelt von drei starken und doch sehr unterschiedlichen Frauen, die alle durch die Zeit und ihr Umfeld auf eigene Weise geprägt wurden. Der Leser mag geneigt sein, die Großmutter Rosa, die sogenannte Lichtsammlerin, als stärkste Persönlichkeit zu verehren, doch ich sympathisierte in diesem Fall mit allen Dreien, besonders auch mit der Tochter Erika. Sie schien sich am schwersten mit dem Glücklichsein zu tun. Fast wie ein mittleres Kind, das wie zwischen ein Sandwich eingepackt groß wird, konnte weder ihrer Mutter noch ihrer Tochter wirklich nahestehen. Mehr möchte ich nicht vorweg nehmen, aber dafür ich möchte den Schreibstil der Autorin äußerst lobend hervorheben. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte liest sich flüssig und regt zum Nachdenken an. Zudem ist sie ab und zu mit kleinen Ausdrücken gespickt, die nur aus österreichischer Feder kommen konnten und mir immer mal wieder ob des doch ernsten Themas ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Drei Generationen, die frei- oder unfreiwillig zwischen Österreich und Australien pendeln, in guten und in schlechten Tagen … von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.07.2019

When history repeats itself ...

Eine irische Familiengeschichte
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Was vom Klappentext her eigentlich als eine unspektakuläre Geschichte anmutet, entpuppt sich beim Hören schnell als geheimnisvoll und hatte mich gleich in den Bann gezogen. Lage um Lage entfernt Elizabeth ...

Was vom Klappentext her eigentlich als eine unspektakuläre Geschichte anmutet, entpuppt sich beim Hören schnell als geheimnisvoll und hatte mich gleich in den Bann gezogen. Lage um Lage entfernt Elizabeth Keane in ihrem alten Heimatort Buncarragh von den angestaubten Erzählungen und muss bald feststellen, dass nichts so ist wie es scheint. Sie macht sich auf die Suche nach einem Vater, der angeblich schon lange tot ist und macht bald befremdliche Entdeckungen. Auch an der Homefront in ihrem Zuhause in Amerika läuft nichts wie geplant und das Leben ihres Sohnes macht sich bald auf unschöne Art selbstständig …
Auf unaufgeregte Art und doch immer wieder spannend schreibt Graham Norton hier eine Geschichte, die dem Spruch „Mehr Schein als Sein“ schnell eine ganz neue Bedeutung gibt. Er arbeitet akribisch auf eine Art Happy End hin, die dann doch keines ist … oder doch? Ich habe mich jedenfalls keine Minute gelangweilt in dieser irischen Familiengeschichte.