Profilbild von Erdhaftig

Erdhaftig

Lesejury Star
offline

Erdhaftig ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Erdhaftig über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Wunderbarer Schmöker!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
0

Um es vorweg zu nehmen: Weihnachten ist hier nur der Aufhänger - man könnte das Buch das ganze Jahr über lesen! Es ist eine tiefer gehende, lesenswerte Lektüre über drei Schwestern, die samt ihren Adoptiveltern, ...

Um es vorweg zu nehmen: Weihnachten ist hier nur der Aufhänger - man könnte das Buch das ganze Jahr über lesen! Es ist eine tiefer gehende, lesenswerte Lektüre über drei Schwestern, die samt ihren Adoptiveltern, früher ein Mal Schlimmes erlebten und sich der Vergangenheit unterschiedlich stellen. Sowohl ein Liebes- als auch ein Advents- als auch ein Familienroman ist hier auf gute Weise entstanden! Auch mein Freund las die Geschichte gerne.

Advent mit Rückblenden

Es gibt vier Handlungsstränge: Jede der drei Schwestern erlebt die Welt anders ebenso wie ihre Adoptiveltern. Handlungen finden sowohl in den USA als auch in Schottland statt. Der Klappentext drückt nicht annähernd aus, was sich die Autorin ausdachte und behutsam umsetzte. Dieser Roman geht in die Tiefe und bringt sowohl gut gesetzte Schmunzel- als auch Spannungsbögen mit sich. Man lernt am Anfang alle etwas kennen, wie und wo sie leben und auch, wie sie mit der Katastrophe ihrer Kindheit als Erwachsene umgehen. Alle haben ihre Ecken und Kanten, jede Figur konnte ich mir gut vorstellen und der dörfliche Charakter an dem alle später zusammenfinden ist grandios beschrieben.

Morgan schrieb lockerflockig flüssig und so, dass das zur Seite legen des Buches schwer fiel. Je nach beschriebenem Charakter erzählt Morgan warmherzig, optimistisch und spannend die Geschichten der Protagonisten und verwebt am Schluss sämtliche noch losen Fäden zu einem wunderbaren Finale. Passend für jede Jahreszeit und natürlich für den Advent. 

 Eindeutig nix für "im  Bett lesen", lieber früher man bleibt eindeutig zu gerne dran! 

Veröffentlicht am 17.10.2019

Das Licht vergangener Tage

Das Licht vergangener Tage
0

Die Schreibe ist anspruchsvoll, gespickt mit Hinweisen auf berühmte Persönlichkeiten und Architektur Budapests. Das ist einerseits sehr anschaulich und interessant. Andererseits wirkt die Geschichte dadurch ...

Die Schreibe ist anspruchsvoll, gespickt mit Hinweisen auf berühmte Persönlichkeiten und Architektur Budapests. Das ist einerseits sehr anschaulich und interessant. Andererseits wirkt die Geschichte dadurch manchmal etwas überfrachtet. Nichts desto trotz: ein lesenswerter Roman.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Einfühlsam und gut recherchiert

Die Frau des Kaffeehändlers
0

Zwei Erzählstränge, zwei Zeiten, eine Familie. Beide Stränge laufen später quasi zusammen, zu Beginn erfährt man in zwei Geschichten, was 1896 und was in der Gegenwart geschah. Der Kaffeehandel, die Liebe ...

Zwei Erzählstränge, zwei Zeiten, eine Familie. Beide Stränge laufen später quasi zusammen, zu Beginn erfährt man in zwei Geschichten, was 1896 und was in der Gegenwart geschah. Der Kaffeehandel, die Liebe zum aromatischen Getränk und später auch die Liebe zwischen zwei Menschen vereinte so Einiges. 

Die Enkelin & die Pfeffersäcke

Melina entdeckt, dass ihre verstorbene Großmutter viele Artikel über eine alteingesessene Kaffeehändlerfamilie sammelte und fragt sich, was es damit auf sich hat. Natürlich findet sie das Geheimnis heraus, das ahnt man von Beginn an. Aufschlussreich ist die Art wie die Autorin die Fäden zusammenbringt. Das tut sie mit viel Sachverstand und hat dafür augenscheinlich gut recherchiert. Sie nimmt ihre Leserin mit in die Geschichte Hamburgs um die Jahrhundertwende, bringt ihr bestimmte Quartiere und Architektur näher. So etwas mag ich sehr!

Das Ende ist ein wenig zu sehr auf ein Happy End fokussiert. Das tut dem Roman allerdings keinen Abbruch, er unterhält ganz wunderbar!

Veröffentlicht am 10.09.2019

behaglich mit Spannung

Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 2)
0

Ein wunderbarer, typischer Roman um Bee Merryweather, die als eine Miss Marple über Leichen stolpert und sich am Ende mal wieder in Lebensgefahr begibt.
Insgesamt ein harmloses Lesevergnügen, "cosy Krimi" ...

Ein wunderbarer, typischer Roman um Bee Merryweather, die als eine Miss Marple über Leichen stolpert und sich am Ende mal wieder in Lebensgefahr begibt.
Insgesamt ein harmloses Lesevergnügen, "cosy Krimi" - man liest behaglich, die Geschichte ist witzig, charmant und spannend genug, um dranbleiben zu wollen und gleichzeitig ideal für die schummrigen Stunden vor dem Zubettgehen.
Nette Figuren, manche etwas skurril, manche boshaft-freundlich, alle kann ich mir bildlich vorstellen und dieser schaurig-schöne Witwensitz am Ende des Parks ist ein Clou. Ebenso die aufkeimenden Beziehungen zwischen einigen langjährigen Dorfbewohnern, dem im Dienst Pilcher lesenden Dorfpolizisten und einigen anderen.

Gerne noch einen Roman von der Sorte

Veröffentlicht am 31.08.2019

Eindringlich

Der Himmel über Manhattan
0

Ein fulminanter Roman über Liebe, Verlust, schwierige Familienverhältnisse und das Durchhalten. Alles spielt 1965 in New York. Alles dreht sich darum, wie man aus den Herausforderungen der Vergangenheit ...

Ein fulminanter Roman über Liebe, Verlust, schwierige Familienverhältnisse und das Durchhalten. Alles spielt 1965 in New York. Alles dreht sich darum, wie man aus den Herausforderungen der Vergangenheit genügend lernen kann, um gegen familiäre, zukünftige Probleme zu bestehen. Alleine dieser Ansatz ist schon respektabel, denn die Autorin setzte willensstarke Figuren ein.

Zwischen Gourmet-Tempel & Vergangenheit

Als ich den Klappentext las, dachte ich, ich hätte eine unseelig, dicke Schnulze erwischt. Tatsächlich ist die Geschichte unglaublich vielschichtig, dabei so verfasst, dass ich in ihr komplett versinken konnte. Da ist einerseits das Restaurant von Peter Rashkin, ein Gourmet-Tempel. Benannt nach seiner Frau, die in einem Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam. Er selbst überlebte, spricht nicht über seine Vergangenheit. Dazu kommt irgendwann June, hübsch, nett und sie zieht ihn fast magisch an. Eigentlich eine Konstellation, wie sie so überhaupt nicht zusammen passt. Und Jenna Blum nimmt die knapp zwanzig Jahre zurückliegende Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs mit hinein. Sie erörtert dessen Auswirkungen auf Familien und einzelne Menschen direkt und offen. Auch den Vietnamkrieg samt des Einsatzes von "Agent Orange" bringt sie mit zur Sprache. Lebensmittelknappheit, Hunger in der Vergangenheit versus Menschen, die freiwillig in den Städten der U.S.A. hungern, um schlank zu bleiben. Blum bringt Gegensätze in ihren Roman ein, wie ich es so noch nicht gelesen habe.