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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

sehr empfehlenswert

Ein neues Blau
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Schön, dass bei „Ein neues Blau“ erst mal der Titel und das Cover sehr gut zusammenpassen. Und im Laufe der Geschichte fügt sich der Titel auch in die Handlung des Buches ein. Also sehr stimmig. Einzig ...

Schön, dass bei „Ein neues Blau“ erst mal der Titel und das Cover sehr gut zusammenpassen. Und im Laufe der Geschichte fügt sich der Titel auch in die Handlung des Buches ein. Also sehr stimmig. Einzig der Klappentext ist etwas spärlich ausgefallen und hat mich anderes vermuten lassen. Aber ich war keineswegs enttäuscht. Ganz im Gegenteil hat dies für mich erste Buch von Tom Saller genau die richtige Mischung aus Tiefgang und Leichtigkeit, als Fakten und Fiktion. Und ebenfalls angenehm überrascht war ich, dass es mich nicht störte, dass zwei Zeitebenen erzählt werden. Da bin ich etwas eigen, denn meist überwiegt ja die eine Zeit und dann findet man die andere immer als unleidige Unterbrechung. Dem war hier gar nicht so. Die kurzen Abschnitte in der Jetztzeit waren sehr spannend und unterhaltsam und passten hervorragend zum Historischen Part.

Lili und ihr Leben haben mich mitgerissen und gefesselt. Der schöne Erzählstil tut sein Übriges. Ein sehr empfehlenswertes Buch. Bitte mehr von diesem Autor.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Südstaaten-Thriller

Verratenes Land
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Greg Iles ist auch in „Verratenes Land“ seinen Themen treu geblieben. Und wie in Natchez so geht es auch in Bienville am Mississippi zu. Der Landkreis wird aus dem Schatten regiert von einem Club reicher ...

Greg Iles ist auch in „Verratenes Land“ seinen Themen treu geblieben. Und wie in Natchez so geht es auch in Bienville am Mississippi zu. Der Landkreis wird aus dem Schatten regiert von einem Club reicher alter Männer, die für Macht und Geld über Leichen gehen. Männer weit rechts der Republikaner, die gut vernetzt und rücksichtslos sind, die sowohl die Stadtpolitiker als auch die Polizei unterwandert haben. Die über so viel Einfluss verfügen, dass es lebensgefährlich werden kann, wenn man ihnen in die Quere kommt.

Der Journalist und Pulitzer-Preisträger Marshall McEwan ist eigentlich in seine Heimatstadt zurückgekommen, um die Eltern zu unterstützen. Aber schon bald wittert er eine große Story, die mit dem Tod eines Archäologen seinen Anfang nimmt. Also ein Buchkonzept, welches nicht wirklich neu ist. Wer das jedoch mag, der bekommt bei Greg Iles mal wieder einen interessanten, spannenden, gehaltvollen Thriller. Schön umfangreich, mit einigen überraschenden Wendungen. Die Bösewichte sind harte Kaliber aber nicht unrealistisch beschrieben. Der Held ist sympathisch und trotz seiner Charakterstärke auch mal schwach und verunsichert, was glaubwürdiger wirkt, als ein Superhero.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Ich mag seine Art zu Erzählen und vor allem seine bühnenreifen Dialoge machen Spaß und sind einfach gut lesbar. „Verratenes Land“ erinnert an gute alte Filme mit Gene Hackman im tiefen Süden der USA. Es hat sich nichts geändert. Dort ticken die Uhren noch anders. Trump-Land, wie wir es uns vorstellen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

empfehlenswert

Die geheime Mission des Kardinals
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Rafik Schami war mir natürlich ein Begriff auch wenn ich bis jetzt noch keine seiner Bücher gelesen habe. Gefesselt hatte mich schon bei der Leseprobe, dass sein neues Buch im Gewand eines Kriminalromans ...

Rafik Schami war mir natürlich ein Begriff auch wenn ich bis jetzt noch keine seiner Bücher gelesen habe. Gefesselt hatte mich schon bei der Leseprobe, dass sein neues Buch im Gewand eines Kriminalromans daherkommt. Damit hatte er mich am Haken. Dazu kommt der leicht lakonisch-trockene Erzählstil, der mir sehr gefallen hat und den er im Buch auch beibehält, wenn die Protagonisten in gefährliche Situationen kommen.

Kommissar Barudi muss ermitteln, wer einen italienischen Kardinal ermordet und in einem Ölfass an die italienische Botschaft geschickt hat. Sind es wirklich nur religiöse Hintergründe oder spielen Politik und Persönliches ebenfalls eine Rolle.

Das Setting Syrien finde ich hochinteressant und Land, Leute, Politik, Gesellschaft kommen wahnsinnig gut rüber. Schami kann erzählen und den Menschen in die Seelen schauen. Er kann ihren Wünschen und Sehnsüchten nachspüren aber auch ihre Ängste erkennen. Durch Tagebucheinträge des Kommissars erfährt man sehr viel aus nächster Nähe.

Es ist eigentlich kein reiner Kriminalroman - das passt auch nicht zum Autor denke ich - sondern es ist auch ein Buch über Syrien vor dem Krieg und man kann ein bisschen besser verstehen, wie die Menschen dort ticken. Ein Roman, der gut in die heutige Zeit passt und schafft, mehr Verständnis und Einblicke zu schaffen, die man bei uns durch Nachrichten und Schlagzeilen kaum erringen kann.

Veröffentlicht am 11.07.2019

lebensnah und menschlich

Find mich da, wo Liebe ist
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„Grace stand vor einer großen musikalischen Karriere, bis ein traumatisches Ereignis alles veränderte. Nun repariert sie in ihrem kleinen englischen Dorf Musikinstrumente.“

Man muss den Klappentext aufmerksam ...

„Grace stand vor einer großen musikalischen Karriere, bis ein traumatisches Ereignis alles veränderte. Nun repariert sie in ihrem kleinen englischen Dorf Musikinstrumente.“

Man muss den Klappentext aufmerksam lesen, dann weiß man schon so ungefähr, was einen bei „Find mich da, wo Liebe ist“ bekommt. Der Titel und das Cover sind nämlich sehr irreführend und passen beide nicht so besonders, meiner Meinung nach. Nur wegen der Leseprobe habe ich das Buch dann doch für mich entdeckt. U.a. eben weil mich der Instrumentenbau und das Drum-rum sehr interessiert und auch die Musik nicht zu kurz kommt. So etwas gefällt mir in Büchern.

„Ihr Leben dreht sich vor allem um David, ihre große Liebe. Seit acht Jahren führt Grace mit ihm eine Beziehung, die über alle Zweifel erhaben ist. Und seit acht Jahren wartet sie sehnsüchtig darauf, dass David seine Frau verlässt. Doch dann passiert etwas, das alles infrage stellt. „

Solche Beziehungs-Konstellationen gibt es ja öfter als man denkt. Auch wenn ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie man sich so etwas auftun kann. Also von beiden Seiten. Für den Mann ist es Stress, für die Frau oder Frauen Frust. Auch wenn beide Parteien das erst mal so nicht zugeben wollen. Unsere Gesellschaft ist für so etwas immer noch nicht ausgelegt. Die Probleme werden realistisch und einfühlsam beschrieben und ich wünschte mir von Anfang an, dass Grace einen Weg ohne David findet. Aber wie sie sich entscheidet, verrate ich hier nicht. Schön finde ich die Entwicklungen zu beobachten, die die Darsteller durchmachen.

„Kann Grace mit der Hilfe ihres lebenslustigen Lieblingskunden Mr Williams und der durchgeknallt-herzlichen Teenagerin Nadia den Neuanfang wagen?“
Besonders sympathisch sind mir die Nebendarsteller. Neben Musik und Instrumentenbau sind sie die Würze in dieser Story.

Fazit: Unterhaltsam, menschlich, lebensnah.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Weiterhin sehr spannend

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Nach einer scheinbar endlosen Zeit des Wartens konnte ich mich endlich in den dritten Band der Reihe von Sabaa Tahir stürzen. Mein Sorge, ich könnte mir mit den Wiedereinstieg schwer tun, wurde schnell ...

Nach einer scheinbar endlosen Zeit des Wartens konnte ich mich endlich in den dritten Band der Reihe von Sabaa Tahir stürzen. Mein Sorge, ich könnte mir mit den Wiedereinstieg schwer tun, wurde schnell zerstreut. Denn die Hauptdarsteller waren mir noch sehr präsent aus dem Vorgängerband. Abwechselnd wird wieder aus der Sicht von Laia, Elias und Helena erzählt. Wobei anders als in Band eins und zwei für mich diesmal eindeutig Helena die spannendste Entwicklung durchmachte und ich irhe Abschnitte mit besonderem Vergnügen gelesen habe.

Laia wird immer stärker und ihre Kräfte kommen nach und nach richtig zum Vorschein. Da Elias im Zwischenreich seine eigenen Probleme hat, ist sie auf sich selbst gestellt, versucht neue Allianzen zu schließen und ihren Bruder für ihre Sache einzusetzen. Der einstige Geliebte ist derweilen hin und hergerissen zwischen dem Wunsch ihr zu helfen und der Sorge, seiner neuen Aufgabe nicht gerecht zu werden. Inzwischen sind die beiden mehr so wie in den Lied, in welchen die Königskinder nicht zusammenkommen konnten.

Helena, der Blutgreif ändert nach und nach ihre Ansichten und beginnt ihren eigenen Kampf gegen die, die das Reich unterdrücken. Auch wenn die Sorge um die Schwester stetig wächst, so sieht sie doch auch, dass Laia und Elias vielleicht doch die richtige Seite sein könnten und für die gute Sache stehen, der sie sich verpflichten könnte.

Die Handlung ist stark von Veränderungen geprägt weshalb es sich auch anders anfühlt als in den ersten bieden Bänden. An einige Gegebenheiten muss ich mich erst noch gewöhnen aber dass alle Protas eine starke Entwicklung durchmachen gefällt mir sehr. Und der Erzählstil der Autorin ist weiterhin kraftvoll, temporeich und anspruchsvoll.

Ganz hat er für mich nicht an Band zwei herangereicht. Aber das ist echt jammern auf hohem Niveau. Und jetzt heißt es ausharren auf den vierten und vielleicht ja finalen Band.

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