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Veröffentlicht am 05.09.2019

Die Distel von Glasgow - bescheiden, zart und stachelig

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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Das schöne Cover und mein Faible für historische Romane liessen mich nicht an diesem Buch vorbei gehen. Und ich war neugierig, wie die Autorin die Distel, die schottische Nationalblume, in die Geschichte ...

Das schöne Cover und mein Faible für historische Romane liessen mich nicht an diesem Buch vorbei gehen. Und ich war neugierig, wie die Autorin die Distel, die schottische Nationalblume, in die Geschichte eingeflechtet hatte.

Emilys Mutter kam bereits schwanger auf geheimnisvolle Weise ins Frauenhaus von Glasgow und niemand wusste, wo sie herkam. Auch wenn Emily im Bordell aufwuchs, erlebte sie eine wohlbehütete Kindheit. Ihr Leben und ihre Träume geraten jedoch in Gefahr, als Margery, die Bordellmutter, verstirbt. Emilys Welt gerät aus den Fugen und sie muss sich auf die Suche nach ihren eigenen Wurzeln machen. Der Vergleich mit der Distel gefällt mir hier sehr gut: Emily erscheint als zartes Wesen, doch wenn es drauf ankommt, kann sie auch stachelig und robust sein - eben wie eine Distel.

Ich war sehr schnell drin in der Geschichte und der angenehme Erzählstil der Autorin liessen die Zeilen nur so vorbei fliegen. Man spürt die jugendliche und moderne frische Art der Autorin, die nicht immer so richtig zum viktorianischen Schottland zu passen scheint. Gleichzeitig hatte für mich gerade diese Mischung aus historisch und modern einen gewissen Reiz und die lebendige Erzählweise passt gut zur Protagonistin,

Für meinen Geschmack waren doch recht viele Ereignisse und Wendungen in den Plot verpackt - manchmal ein bisschen zu viel des Guten. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und es als eher leichte Lektüre für vergnügliche Stunden empfunden. Und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Emily und Co. in den beiden weiteren Bänden dieser Trilogie. Auch wenn die Teile aufeinander aufgebaut sind, könne man diese einzeln als abgeschlossene Romane lesen, was ich hier vom ersten Band absolut bestätigen kann.

Ich vergebe sehr gute 4 Sterne. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir von Tabea Koenig noch einiges lesen werden.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Spannende Lektüre für junge und junggebliebene Leser

Das Geheimnis der roten Schatulle
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Nachdem mir bereits Emma Carroll's Buch "Nacht über Frost Hollow Hall" so gut gefallen hatte, freute ich mich sehr auf diese als Abenteuerroman angekündigte Geschichte rund um die Brüder Montgolfier und ...

Nachdem mir bereits Emma Carroll's Buch "Nacht über Frost Hollow Hall" so gut gefallen hatte, freute ich mich sehr auf diese als Abenteuerroman angekündigte Geschichte rund um die Brüder Montgolfier und die erste Ballonfahrt in der Weltgeschichte. Und wie in der Kurzbeschreibung versprochen, beginnt das Buch schon sehr spannend und als Leser begleiten wir die zwölfjährige Elster, die sich alleine als Diebin durchs Leben schlägt, bei einem Einbruch in eine Villa, in der sie im Auftrag einer geheimnisvollen Dame eine rote Schatulle stehlen soll. Dieser Einbruch läuft jedoch nicht ganz nach Plan und soll somit Elsters Leben komplett auf den Kopf stellen. Mehr will ich an dieser Stelle auf keinen Fall verraten. Auch wenn man ahnt, dass die Villa den Brüdern Montgolfier gehört und die Erfindung des Heissluftballons kurz bevorsteht, erlebt man als Leser zusammen mit Elster, die dann Elsa genannt wird, und ihrem Hahn Coco (den sie aus der Kampfhahnszene gerettet hatte) so manche Überraschung und mal mehr oder weniger unerwartete Wendungen.

An den Zauber von "Nacht über Frost Hollow Hall" kommt die Autorin meiner Meinung mit diesem Buch nicht ganz heran. Dennoch ist ihr wieder eine spannende Lektüre für junge und junggebliebene Leser gelungen. Die Sprache ist rund, flüssig und altersgerecht. Mir haben vor allem die liebevoll beschriebenen Figuren gefallen - die menschlichen wie auch die tierischen, die keine unbedeutende Rolle in der Geschichte spielen.

Ich finde es wichtig zu betonen, dass es sich um einen Roman handelt, da sich die Autorin historisch gesehen, doch einige Freiheiten heraus genommen hat. Trotzdem hat sie mich auf das Thema neugierig gemacht und es hat mir Spass gemacht nachzulesen, wie das mit dem ersten Flug eines Heissluftballons tatsächlich war und war doch überrascht welche Details aus Elsters Geschichte sich tatsächlich zugetragen hatte.

Für mich ist dieses Buch eine spannende Lektüre, um spielerisch auf die Geschichte rund um den Heissluftballon heranzuführen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und freue mich auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Natur, Tiere, Verhaltensforschung

Die Sprache der Tiere
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Zu Beginn gleich ein Geständnis: ja, ich spreche mit Tieren. Allen voran natürlich mit meinen eigenen Haustieren und ich glaube fest daran, dass sie mich verstehen.

Daher war ich natürlich sehr neugierig ...

Zu Beginn gleich ein Geständnis: ja, ich spreche mit Tieren. Allen voran natürlich mit meinen eigenen Haustieren und ich glaube fest daran, dass sie mich verstehen.

Daher war ich natürlich sehr neugierig auf Karsten Brensings Buch "Die Sprache der Tiere: Wie wir einander besser verstehen" und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl Kartsen Brensing ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet ist, versteht er es, dem Leser in leicht verständlicher Weise sein Wissen zu vermitteln und ihn für die Natur zu begeistern.

Die Berichte von Experimenten und Forschungsreihen haben mich regelrecht in den Bann gezogen. Trotzdem ist es kein Buch, das ich in einem Rutsch lesen konnte. Ich habe das Buch zwischendurch immer wieder zur Hand genommenund darin geschmöckert und dann das Gelesene erst auf mich Wirken lassen. Zugegebenermassen bin ich auch ab und an ins Grübeln geraten, um mich und meine Einstellung als "Naturtourist" zu hinterfragen und den einen oder anderen Wunsch, den ich für Reisen nocht hatte, zu verwerfen - den Tieren zu liebe. Ich glaube, damit hat der Autor bestimmt ein Teilziel erreicht...

Fazit: "Die Sprache der Tiere: Wie wir einander besser verstehen" ist eine eindrückliche Lektüre, die einem für manches die Augen öffnet und sollte eigentlich viele Leser erreichen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch das gut tut

Hochsensibilität und Stress
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Hochsensibilität – eine Thematik, der ich im Alltag immer wieder begegne und die mich daher auch sehr beschäftigt. Ich bin also nicht ganz unbedarft an die Lektüre dieses Ratgebers rangegangen. Ich war ...

Hochsensibilität – eine Thematik, der ich im Alltag immer wieder begegne und die mich daher auch sehr beschäftigt. Ich bin also nicht ganz unbedarft an die Lektüre dieses Ratgebers rangegangen. Ich war dann auch schon bald angetan von der klaren Sprache, in der die Autorin wissenschaftliche Aspekte zum Thema für jeden gut verständlich erklärt. Da ich mich ja schon öfters mit diesem Thema beschäftigt hatte, war mir schon sehr vieles bekannt und so manchen Tipp hatte ich selbst schon ausprobiert. Aber das Büchlein gab mir ein gutes Gefühl – ein Gefühl, dass ich mit meiner Denkweise und mit so manchem Verhalten nicht alleine bin. Es erinnerte mich an so manche Tipps und Tricks, wie ich für mich den Alltag leichter gestalten kann.
Interessant fand ich auch die Hinweise auf die Homepage der Autorin. Und der Verlag schenkt zudem dem Leser eine Kurzversion der angesprochenen Meditationen unter https://kamphausen.media/hochsensibel/, was ich als ganz besondere Geste und als zusätzliche wertvolle Hilfe empfinde.
Alles in allem hat mir das Buch gut getan. Und ich werde es bestimmt immer wieder Mal in die Hand nehmen und ein bisschen drin blättern, nachlesen, das eine oder andere „nachmachen“ und mich wohlfühlen…

Veröffentlicht am 05.09.2019

Tierische Detektive

Nur der Hamster war Zeuge
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Spätestens nach dem Film „Pets“ müsste allen klar sein, dass unsere Haustiere viel mehr auf dem Kasten haben, als wir bewusst wahrnehmen. Also warum sollte Hamster Filou und seine tierischen Freunde nicht ...

Spätestens nach dem Film „Pets“ müsste allen klar sein, dass unsere Haustiere viel mehr auf dem Kasten haben, als wir bewusst wahrnehmen. Also warum sollte Hamster Filou und seine tierischen Freunde nicht auch einen Mordfall lösen können? Die Autorin Heike Hoyer hat jedenfalls dem süßen Filou eine bunte Truppe zur Seite gestellt: ein Kampfhund, der keine Gewalt mag, ein stolzer Kater, eine schlaue Dohle und eine lesende Ratte. Die Idee, dass Tiere, die teilweise eigentlich Fressfeinde wären, so gut miteinander können, gefällt mir persönlich sehr gut. Jeder bringt seine Stärken in der Gruppe ein, so dass sie sich perfekt ergänzen und immer wieder neue Ideen entwickeln, um die Menschen um sie herum endlich auf die richtige Spur von Elsbeths Mörder zu bringen. Der Fokus der Geschichte liegt auf den Tieren und ihren Schicksalen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und hat ein Vorgeschichte, die ihn/sie zu dem gemacht haben, der/die sie jetzt sind.

Heike Hoyers Erzählstil ist sanft, ruhig und flüssig. Die Geschichte liest sicher sehr leicht – also eine ideale Lektüre für zwischendurch oder um den Abend, nach einem stressigen Tag ausklingen zu lassen. Man spürt zwischen den Zeilen die Liebe der Autorin zu den Tieren, was mich als Tierfreundin sehr anspricht. Wichtig zu erwähnen finde ich noch, dass es sich um keinen klassischen Krimi handelt. Einen ausgeprägten Spannungsbogen und Thriller Elemente sucht man hier vergeblich. Es ist eine amüsante Geschichte, die man nicht allzu ernst nehmen darf und die einem, wenn man Geschichten mit Tieren als Protagonisten mag kurzweilige Lesestunden bereiten kann. Ich vergebe 4 vergnügte Sterne.