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Veröffentlicht am 05.09.2019

Gesunde Ernährung

Das Kochbuch zum Intervallfasten
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Immer wieder beschäftige ich mich mit dem Thema Ernährung. Grundsätzlich will man sich ja gesund und nachhaltig ernähren und stößt dabei auf viele Anregungen und Strategien, um seinem Körper Gutes zu tun. ...

Immer wieder beschäftige ich mich mit dem Thema Ernährung. Grundsätzlich will man sich ja gesund und nachhaltig ernähren und stößt dabei auf viele Anregungen und Strategien, um seinem Körper Gutes zu tun. So ist es auch mit dem vorliegenden Ratgeber "Das Kochbuch zum Intervallfasten" von Dr. med Petra Bracht und Mira Flatt. Frau Dr. Bracht kann aus ihrer Praxis einer praktizierenden Allgemeinmedizinerin davon berichten, welchen Einfluss die Ernährung auf die Gesundheit ihrer Patienten hat. Seit JAhren wird sie dabei von Mira Flatt begleitet, welche die Theorie in die Praxis in Form von Rezepten umsetzt. Ein eingespieltes Team, das den Leser gerne dazu bewegen möchte, seine Ernährung zu überdenken.
Das Intervallfasten beinhaltet drei Kernthesen, die besagen, dem Körper ausreichende Essenspausen zu können, beim Essen in erster Linie auf pflanzliche Kost zurückzugreifen und genügend zu trinken. Die Essenspausen sollen geben dem Körper die Möglichkeit für Reperatur- und Recyclingarbeiten, wobei bei längeren Pausen das überschüssige Körperfett schneller abgebaut wird. Der zweite ganz wichtige Part ist das ausreichende Trinken von Wasser, hierbei sollte eine Menge von 2,5 bis 3 Liter angestrebt werden, so dass frei gewordenen Toxine gut abtransportiert werden und die Nährstoffe zu den Zellen gelangen können. So viel zur Theorie, die Umsetzung des Intervallfastens erfolgt dann neben den Essenspausen über die richtige Ernährung.
Hier kommen die Rezepte ins Spiel, die ihren Schwerpunkt in der pflanzlichen Kost finden. Klingt vielleicht für den einen oder anderen nicht so attraktiv, desto erstaunlicher, welche Kreationen hier möglich sind. So konnten mich beispielsweise der "Asiatische Mangold-Reisnudel-Salat", "Süsskartoffel mit Avocadodip", "Mediterrane Tomaten-Bohnen-Pfanne" oder zum Frühstück "Birchermüsli mit Kokos" voll und ganz überzeugen. Die Rezepte sind einfach nachzukochen und werden mit ansprechenden Fotos drapiert, die zum Nachahmen anregen. Alle Rezepte werden nach ihrer Art in die drei Mahlzeitphasen im Verlauf des Tages eingegliedert und geben so für die jeweilige Zeit eine übersichtliche Essensauswahl.
Insgesamt ist "Das Kochbuch zum Intervallfasten" aus meiner Sicht die Anleitung zu einem spannenden Projekt, welches man ohne großen Aufwand ausprobieren und so seiner Ernährung und seinem Körper etwas Gutes tun kann. Das Ganze wird von den beiden Autorinnen gut und übersichtlich dargestellt, so dass dieser Ratgeber für mich eine gute Ergänzung im Kochbuch-Regal darstellt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Wiederentdeckung

Ein anderer Takt
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Im Jahre 1957 hat es der Farbige Tucker Caliban mit seiner kleinen Familie zu einem eigenen Haus mit angrenzendem Ackerland gebracht. Dies ist in den Südstaaten zur damaligen Zeit schon eine Sonderstellung, ...

Im Jahre 1957 hat es der Farbige Tucker Caliban mit seiner kleinen Familie zu einem eigenen Haus mit angrenzendem Ackerland gebracht. Dies ist in den Südstaaten zur damaligen Zeit schon eine Sonderstellung, so dass es zu großem Unverständnis führt, als Tucker eines Morgens seiner Felder mit Salz bestreut, die Tiere tötet und sein Haus niederbrennt. Im Zuge dessen verlässt er den kleinen Ort und löst damit eine Welle von Abwanderungen anderer Farbiger aus. Nach kurzer Zeit leben nur noch Weiße in dem Ort und alle fragen sich, wie es dazu kommen konnte...

Der Hoffmann und Campe Verlag hat den bereits im Jahre 1962 geschriebenen und damals auch prämierten Roman neues Leben eingehaucht. Die Rassenproblematik ist ein Dauerthema in den USA und so ist es auch naheliegend diesen besonderen und etwas in der Versenkung verschwundenen Roman wieder ins Licht zu stellen. Der Autor William Melvin Kelley erzählt die Geschichte in einem ruhigen und manchmal schon poetischen Schreibstil, der der Geschichte eine Tiefe verleiht. Es erfordert beim Lesen schon die Aufmerksamkeit des Lesers und die eine oder andere Aussage darf auch gerne hinter-dacht werden. Es war für mich wirklich bemerkenswert, wie Kelley die unaufgeregten Geschichten seiner Protagonisten erzählt und mich dabei völlig in den Bann gezogen hat. Gerade die unterschied-lichen Perspektiven lassen das Erzählte sehr authentisch wirken und führt die damalige Welt, in der es gerade begann, das Wort "Nigger" von der Agenda zu streichen, sehr real vor Augen.

"Ein anderer Takt" ist aus meiner Sicht ein wertvolles und wichtiges Buch sowohl zur damaligen aber leider auch noch in der aktuellen Zeit. Der Autor William Melvin Kelley begegnet dem Thema des Rassismus auf seine ganz eigne Art und Weise und zeigt auf, dass man manchmal etwas erst dann wertschätzen kann, wenn man es nicht mehr hat. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Vielversprechender Auftaktband

Die Erben Abaddons / Nimmerland
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Wendy war nur kurz unachtsam und in diesem Moment wurde ihr Bruder und sein bester Freund entführt. Von großen Gewissens-bissen geplagt macht sie sich auf die gefährliche Suche nach den Kindern. Sie schreitet ...

Wendy war nur kurz unachtsam und in diesem Moment wurde ihr Bruder und sein bester Freund entführt. Von großen Gewissens-bissen geplagt macht sie sich auf die gefährliche Suche nach den Kindern. Sie schreitet in ein Land, wo viele Gefahren auf sie lauern und sie überhaupt nicht abschätzen kann, was und wer ihr begegnen wird. Zunächst ist es sehr schwer Anhaltspunkte für ihre Suche zu finden, aber dann erfährt sie von Hook, eine Person die Kinder ein-sammelt, welche dann nie wieder auftauchen...

Die drei Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg haben beschlossen gemeinsam eine neue Fantasy-Reihe in einem postapokalyptischen Szenario zu schreiben. Ich war sehr gespannt auf den Auftaktband der Erben Abbadons und wurde von einer sehr kreativen Herangehensweise überrascht. Die Geschichte basiert entfernt auf den Erzählungen von Peter Pan und entwickelte so bei mir einen Hang zum Jugendbuch, welcher aber spätestens im zweiten Teil aufgrund der dramatischen Geschehnisse verlorenging. Es wird aus meiner Sicht sehr gut die karge und trostlose Welt beschrieben und die so entstehende düstere Atmosphäre einge-fangen. Wendy entwickelt sich auf der Suche nach ihrem Bruder zu einer mutigen und entschlossenen Protagonistin, der aus meiner Sicht zu Recht eine Serie gewidmet ist. Sie stellt sich den Gefahren und legt nach und nach ihr vorsichtiges und manchmal auch etwas unbeholfenes Verhalten immer mehr ab. Es ist spannend ihren Abenteuern zu folgen und der temporeiche und sehr gut zu lesende Schreibstil der drei Autoren trägt zum Unterhaltungswert deutlich bei.

Insgesamt ist "Nimmerland" ein aus meiner Sicht gut gelungener Start in eine neue Fantasy-Reihe, die noch viel Potential aufweist und auf einige Nachfolgebände hoffen lässt. Ich empfehle den Einstieg sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 19.08.2019

Die Nacht, in der Lenin starb...

Die Leben der Elena Silber
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Jelenas Leben erleidet schon in frühen Jahren einen schweren Schicksalsschlag. Im Alter von 2 Jahren muss sie den Verlust ihres Vaters hinnehmen, der für die Russische Revolution einstand und dies mit ...

Jelenas Leben erleidet schon in frühen Jahren einen schweren Schicksalsschlag. Im Alter von 2 Jahren muss sie den Verlust ihres Vaters hinnehmen, der für die Russische Revolution einstand und dies mit seinem Leben bezahlen musste. In der Folge führt Jelena unter ihrem gewalttätigen Stiefvater ein schweres Leben und nutzt mit der Heirat eines deutschen Industriellen die Chance ihrer Welt zu entfliehen. Aber auch ihr neuer Lebensabschnitt besteht nicht nur aus rosigen Zeiten, nach der Geburt ihrer fünf Töchter verliert sie in den Wirren der Nachkriegszeit ihren Mann und muss sich nun allein durchs Leben schlagen...

Der Autor Alexander Osang hat mit "Die Leben der Elena Silber" aus meiner Sicht einen gewaltigen Familienepos geschrieben, der den Leser durch das bewegende Leben der Hauptprotagonistin Elena Silber führt. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr ansprechenden Schreibstil, der mich immer wieder in die spannende Vergangenheit entführte, aber beim Lesen auch die volle Aufmerk-samkeit einforderte. Die Hauptprotagonistin Elena Silber wird sehr interessant charakterisiert und ihr Schicksal wird vom Autor aus zwei Perspektiven aufgearbeitet. Neben den zeitlichen Rückblicken macht sich in der Gegenwart auch ihr Enkelsohn Konstantin auf die Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Als zweiter wichtiger Protagonist in diesem Roman sucht er als Filmemacher nach einem passenden Thema und gleichzeitig nach dem Sinn seines ins Wanken geratenen Lebens. Auf diesem Grundgerüst baut Alexander Osang eine komplexe Geschichte auf, die ihre Stärken für mich klar in den zeitlichen Rückblicken hat. Die Gegenwartbetrachtungen kamen mir ein wenig langatmig vor, was den Gesamteindruck dieses Buches etwas schmälerte.

Insgesamt ist "Die Leben der Elena Silber" eine mehr als gelungene und ergreifende Familienchronik, die mich in die russische Historie entführte und für einige fesselnde Lesestunden sorgte. Ich empfehle daher diesen immer gut recherchiert wirkenden Roman gerne weiter und bewerte das Buch aufgrund der Abstriche in den Gegenwarts-betrachtungen mit immer noch sehr guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Unterhaltsamer Science-Fiction-Thriller

Der Metropolist
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Henry Thompson hat schon in frühen Jahren seine Eltern bei einem Zugunglück verloren und musste sich so allein durchs Leben schlagen. Seine soziale Kompetenz ist nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu ...

Henry Thompson hat schon in frühen Jahren seine Eltern bei einem Zugunglück verloren und musste sich so allein durchs Leben schlagen. Seine soziale Kompetenz ist nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu seiner unbedingten Loyalität gegenüber seines Arbeitgebers, der Verkehrsbehörde. Vor kurzem hat es ein Attentat gegeben und Henry bekommt nun die Aufgabe zu recherchieren. Zu seiner Überraschung bekommt er einen Partner an seine Seite gestellt, eine Künstliche Intelligenz namens OWEN. Die Beiden sind grundverschieden, müssen sich aber arrangieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen.

Der Autor Seth Fried hat mit "Der Metropolist" einen sehr unterhalt-samen Science-Fiction-Thriller geschrieben. Die Stärke des Buches liegt aus meiner Sicht in den beiden Hauptprotagonisten Henry und OWEN, die gerade in ihrer Kombination hervorragend funktionieren. Henry ist ein zurückgezogener und analytischer Typ, während sein Kompagnon, die Künstliche Intelligenz OWEN, mit seiner exzessiven und unbekümmerten Art das ziemliche Gegenteil darstellt. Auf ihrer Mission ergänzen sich die Beiden aber immer besser und vor allem OWEN sorgt mit seinen "Fähigkeiten" für die eine oder andere skurrile Situation, was das Geschehen auflockert und unterhaltsam macht. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und mit viel Action und Humor auf einem hohen Niveau gehalten, das Finale hingegen war mir ein wenig zu oberflächlich und hätte sicherlich noch ein wenig mehr Potential gehabt. Sehr geschickt versteht es Seth Fried, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Er erzählt die Geschichte in einem temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil.

Insgesamt hat mit "Der Metropolist" gut gefallen und für einige unterhaltsame Stunden gesorgt. Gerade die Kombination aus Zukunftsvision und bodenständigem Roadmovie hat mir dabei gut gefallen, vorher hat ich jedenfalls noch nichts von einer Künstlichen Intelligenz gelesen, die viel Spaß hatte, sich einen Whiskey nach dem anderen zu genehmigen und dabei auch noch rauchte. Ein besonderes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.