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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thriller mit übernatürlichem Touch, der in einem unerwartetem und atemraubenden Finale gipfelt

Dangerous Visions - Es liegt in deiner Hand
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Charlotte ist ein Orakel. Das bedeutet, sie kann in die Zukunft schauen. Ihr Leben lang hält sie sich an drei Regeln: Jede sich anbahnende Vision muss unterdrückt werden. Niemand darf je erfahren, was ...

Charlotte ist ein Orakel. Das bedeutet, sie kann in die Zukunft schauen. Ihr Leben lang hält sie sich an drei Regeln: Jede sich anbahnende Vision muss unterdrückt werden. Niemand darf je erfahren, was sie ist. Und die Zukunft darf unter keinen Umständen verändert werden. Den Preis eines Regelverstoßes musste sie im Alter von sechs Jahren bitter lernen. Damals versuchte sie den Tod ihrer Tante zu verhindern. Stattdessen verlor sie ihren Vater und ihre Mutter landete im Rollstuhl. Als sie jetzt eine mächtige Vision nicht zurück drängen kann und seit 10 Jahren das erste Mal den Tod eines Menschen vorhersieht, ist sie hin und her gerissen. Doch bereits am nächsten Morgen sind die grausamen Bilder bereits Gesprächsthema Nummer eins bei allen Nachrichtensendern. Bei ihrer nächsten Vision ist Charlotte klar: Sie muss handeln. Dabei bekommt sie Hilfe von ganz unerwarteter Seite. Und so verstrickt sie sich in ein Verwirrspiel von Vertrauen und Verrat, Liebe und Hass, Realität und Vision, Schuld und beginnendem Wahnsinn.


Charlotte ist ein sehr authentischer Charakter, dem man die Zerrissenheit zwischen dem Wunsch, die Welt zu verbessern und der Angst, alles nur noch schlimmer zu machen, absolut abkauft. Von ihrer Tante ist sie ihr Leben lang über das Ausmaß ihrer Fähigkeiten im Dunklen gelassen worden, so dass sie es einfach nicht besser weiß und deshalb zwar nicht immer klug aber nachvollziehbar handelt. Teilweise sind Charlottes Visionen sehr blutig und erschreckend. Die Vorstellung, dass in der Kleinstadt ein Mörder frei herum läuft, der scheinbar wahllos Jugendliche abschlachtet ist wirklich sehr befremdlich.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, ein wahrer Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist ein Thriller mit übernatürlichem Touch, der in einem unerwartetem und atemraubenden Finale gipfelt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes Buch mit schwierigem Thema, in dem ordentlich die Funken fliegen

Total verliebt
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Drew und Faible sind Persönlichkeiten wie Tag und Nacht: Er ist reich und der gefeiertste und beliebteste Footballspieler des Colleges. Sie besucht noch nicht mal die Schule, arbeitet in einer Bar und ...


Drew und Faible sind Persönlichkeiten wie Tag und Nacht: Er ist reich und der gefeiertste und beliebteste Footballspieler des Colleges. Sie besucht noch nicht mal die Schule, arbeitet in einer Bar und hat den Ruf, schon mit dem halben Footballteam im Bett gewesen zu sein. Als Drew sie bittet, mit ihm gegen Bezahlung Thanksgiving bei dessen Vater und Stiefmutter zu verbringen und sich als seine Freundin auszugeben, überlegt Faible nicht lange, denn sie muss alleine für den Lebensunterhalt ihres Bruders und ihrer kranken Mutter aufkommen. Als sie auf dem Anwesen der Familie ankommen, wird schnell klar, dass sie ein großes Geheimnis hütet, welches Drew sehr belastet. Während er mit seiner Vergangenheit kämpft, kommen sich die beiden Jugendlichen immer näher und es beginnt gewaltig zwischen ihnen zu kribbeln.

Das Buch besticht durch einen flotten und spannenden Schreibstil, der durch Perspektivenwechsel gute Einblicke in die Leben und Gefühle beider Charaktere ermöglicht. So wird man Zeuge von Drews Zwiespalt wieder im Sumpf des Vergangenen zu versinken oder eben diese Traumata zu überwinden und neues Vertrauen zu erschaffen. Auf der anderen Seite steht Faible, die sich zwar völlig FEHL am Platz fühlt, die aber dennoch absolut fasziniert ist von Drew. Die Charaktere wurden authentisch kreiert und ich konnte mich gut in beide hineinversetzen und deren Gedanken und Handlungen nachvollziehen.
Die Story und der Aufprall zweier Welten erinnert mich stark an "Pretty Woman", was auch im Buch selber zur Sprache kommt. Der Verlauf und letztendlich die Auflösung und das Finale waren für mich nicht besonders überraschend. Durch mehrere Andeutungen schon zu Beginn war das große Geheimnis relativ vorhersehbar. Trotzdem war dessen Tragweite ebenso wie für Faible auch für mich ein Schock.

Alles in allem ein spannendes Buch mit schwierigem Thema, in dem ordentlich die Funken fliegen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Würdige Fortsetzung vom ersten Band

Für immer Ella und Micha
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Dies ist eine würdige Fortsetzung vom ersten Band "Das Geheimnis von Ella und Micha". Hier geht es weiter mit den beiden Protagonisten, die beide einige Baustellen in ihrem Leben haben. In diesem Buch ...

Dies ist eine würdige Fortsetzung vom ersten Band "Das Geheimnis von Ella und Micha". Hier geht es weiter mit den beiden Protagonisten, die beide einige Baustellen in ihrem Leben haben. In diesem Buch geht es allerdings vor allem um Ellas Probleme mit sich selbst und ihrer Umwelt, die ihr das Zulassen von echten Gefühlen sehr erschweren. Es wird wieder zwischen den Perspektiven von beiden Charakteren gewechselt, so dass man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt sowie Beweggründe und Motivation etwas zu tun oder nicht zu tun erhält. Dadurch wirken beide sehr authentisch und man kann sich als Leser gut in sie hineinversetzen. Besonders sympatisch war mir auch dieses Mal Micha, der wirklich ein sehr treuer und gutherziger Mensch ist und Ella in allen Lebenslagen zur Seite steht und sich durch nichts abschrecken lässt. Durch den Schreibstil und die häufigen Perspektivenwechsel ist das Buch wirklich sehr schnell weg zu lesen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil es wirklich die ganze Zeit auch sehr spannend war.

In den nächsten Büchern der Autorin geht es zwar um Ethan und Lila, die man bereits aus den "Ella und Micha" Büchern kennt, dennoch hoffe ich, dass man auch dort eventuell noch mehr über Ella und Micha selbst erfährt. Obwohl das Ende sehr schön ist und eigentlich auch relativ abgeschlossen, würde es mich dennoch sehr interessieren, wie es mit den beiden weiter geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absoluter Pageturner und auf jeden Fall lesenswert

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Elias wurde in Schwarzkliff 15 Jahre lang zu einer Maske ausgebildet, den Elitesoldaten des Imperiums, welches den Rest der Bevölkerung unterjocht. Er steht kurz vor der Abschlussprüfung, welche ihn frei ...

Elias wurde in Schwarzkliff 15 Jahre lang zu einer Maske ausgebildet, den Elitesoldaten des Imperiums, welches den Rest der Bevölkerung unterjocht. Er steht kurz vor der Abschlussprüfung, welche ihn frei machen würde, frei auf Befehl des Imperiums zu foltern, zu vergewaltigen und zu töten. Doch Elias hat andere Pläne: er will desertieren und das Reich verlassen, um diesem Leben der Gewalt zu entfliehen. Doch auf dieses Vergehen steht der Tod, denn das oberste Gebot lautet, zu dienen bis zum Tod.
Auf der anderen Seite steht Laia, Tochter von Kundigen und Unterdrückte. Als ihre Familie durch die Hand der Masken getötet und ihr Bruder entführt wird, hat sie nur noch ein Ziel vor Augen: ihren Bruder Darin zu befreien. Dafür bittet sie den Widerstand um Hilfe und wird als Gegenleistung für dessen Rettung getarnt als Sklavin zum Spionieren nach Schwarzkliff geschickt. Dort trifft sie Elias, der für alles steht, was sie verabscheut.

Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile erzählt dieses Buch die Geschichte der beiden Protagonisten, deren Schicksal eng miteinander verwoben ist. Sämtliche Charaktere sind absolut authentisch und interessant kreiert und jeder für sich etwas ganz besonderes. Laia ist ein anfangs ängstliches Mädchen, das im Verlauf des Buches eine wahnsinnige Entwicklung durch macht. Sie wird immer stärker und mutiger und wo anfangs nur ein Funke des Widerstandes war, bricht später ein wahres Feuerwerk hervor. Durch Perspektivenwechsel zwischen Laia und Elias erfährt man wahnsinnig viel über deren Ängste, Wünsche, Hoffnungen, Ziele und Gefühle, was deren Handlungen wirklich sehr glaubhaft macht. Aber auch sämtliche Nebencharaktere sind toll gezeichnet, jeder mit seiner eigenen Geschichte, die es zu erforschen gibt. Sei es nun Izzy, eines der anderen Sklavenmädchen oder Helena, Elias beste und älteste Freundin, die besonders wichtig ist für Elias Entscheidungen und dessen Entwicklung. Da ist auch noch Kinan, ein Kämpfer des Widerstands, zu dem Laia sich hingezogen fühlt. Alle Charaktere machen Lust auf mehr, man möchte immer mehr erfahren und ich hoffe, dass es auch in künftigen Bänden noch viel mehr über jeden von ihnen zu erfahren gibt.

In diesem Buch geschieht so unglaublich viel, dass die Spannungskurve niemals abreißt. Ein Nervenkitzel jagt den nächsten. Man fiebert die ganze Zeit über mit Laia mit, fürchtet sich mit ihr, denn ihre Tarnung kann jederzeit auffliegen. Wo sie anfangs noch zögerlich Informationen beschafft, wird sie im Verlauf immer mutiger und dem Leser stellt es die Nackenhaare auf aus Angst, dass sie entdeckt, bestraft oder getötet wird. Auf der anderen Seite steht Elias, dessen Geheimhaltung seiner Beweggründe ebenfalls auf Messers Schneide steht, weil er es teilweise mit übernatürlichen Wesen zu tun hat, die scheinbar Gedanken lesen können.
Grade auch weil es immer wieder zu blutigen Kämpfen kommt, ist das Buch wirklich nichts für schwache Nerven. Doch grade aufgrund all dieser Faktoren ist das Buch ein absoluter Pageturner und auf jeden Fall lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Roman über Freundschaft, verborgene Gefühle, Wünsche und Träume

Freunde fürs Lieben
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Marie und Fin sind unterschiedlicher, wie sie nicht sein können und doch – oder grade deswegen - sind sie seit langer Zeit beste Freunde. Marie hat grade eine aussichtslose Beziehung zu einem verheirateten ...

Marie und Fin sind unterschiedlicher, wie sie nicht sein können und doch – oder grade deswegen - sind sie seit langer Zeit beste Freunde. Marie hat grade eine aussichtslose Beziehung zu einem verheirateten Mann beendet und leidet unter Liebeskummer. Ihre biologische Uhr tickt unaufhaltsam und doch will sie sich zunächst wieder auf ihre Karriere konzentrieren, weil das Gründen einer Familie durch die Trennung in weite Ferne gerückt ist. Fin ist ein Frauenheld und Macho, der sich für keine Frau länger als eine Nacht interessiert und doch hat er einen Wunsch mit Marie gemeinsam: Eltern zu werden. So unterbreitet er Marie die Idee, dass sie zusammen ein Kind bekommen und eine Patchwork-Familie werden können. So könne jeder seine Unabhängigkeit behalten und seine beruflichen und privaten Ziele weiter verfolgen. Doch würde diese Veränderung sie einander näher bringen oder würde sie gar ihre Freundschaft zerstören?

Für mich war „Freunde fürs Lieben“ ein gelungener Lesespaß von der ersten bis zur letzten Seite. Ich mochte Idee, Handlung und die Charaktere. Mich hat die Beziehung zwischen Marie und Fin stark an die der Protagonisten aus „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls erinnert. Beide sehen sich immer mal wieder für eine lange Zeit nicht, jeder lebt sein eigenes Leben und doch sind sie immer bedingungslos füreinander da. Diese Parallele zeigt die Autorin selbst auf den ersten Seiten auf, in dem sie Fin eben jenes Buch lesen lässt. Es ist nämlich so, dass alle um die beiden herum seit Jahren darauf warten, dass sie endlich ein Paar werden und sie auch bei jeder Gelegenheit mit der Nase darauf stoßen. Meiner Meinung nach übertrifft Felicitas Pommerening „Zwei an einem Tag“ allerdings um Längen. Wie schon gesagt, mochte ich hier beide Charaktere im Gegensatz zu denen in Nicholls Roman sehr gerne. Hier ist mir auch Fin sympathisch. Er ist zwar ein Aufreißer und teilweise wirkt er sehr von sich selbst überzeugt, auf der anderen Seite lernt der Leser aber auch seine verletzlichen Seiten kennen, seine Wünsche und Träume und auch seine Unsicherheit und das Infrage stellen seines bisherigen Lebensstils. Dies wird auch durch die Perspektivenwechsel zwischen Marie und Fin deutlich, die einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt und ihr Seelenleben zeigen. Ich mochte außerdem dieses Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten, welches natürlich auch durch zahlreiche Missverständnisse und mangelnde Kommunikation ausgelöst wurde. Doch grade dadurch konnte ich mich so richtig in die Geschichte fallen lassen, mit Marie und Fin mitleiden und lieben.

Es ist ein gelungener Roman über Freundschaft, verborgene Gefühle, Wünsche und Träume und einfach eine lockere und leichte Sommerlektüre, die mich glücklich zurück gelassen hat.