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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Kein richtiger Spannungsbogen

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
1

Erster Satz

Am zweiten Sabbat des Zwölfmonds fiel in der Stadt Weep ein Mädchen vom Himmel.

Meinung

Als Junge träumte Lazlo Strange von der sagenumwobenen Stadt Weep, dessen Geheimnisse und Erzählungen ...

Erster Satz

Am zweiten Sabbat des Zwölfmonds fiel in der Stadt Weep ein Mädchen vom Himmel.

Meinung

Als Junge träumte Lazlo Strange von der sagenumwobenen Stadt Weep, dessen Geheimnisse und Erzählungen ihn faszinierten und auch als Erwachsener blieb seine Obsession. In seiner Arbeit als Bibliothekar sammelte er jegliche Informationen über die Stadt zusammen, während die meisten Menschen die Stadt schon längst vergessen hatten. Denn seit knapp zweihundert Jahren gab es kein Lebenszeichen. Erst als plötzlich Kämpfer aus Weep Gesandte suchen, um ein unbekanntes Problem zu lösen, scheint Lazlos Traum die Stadt zu sehen wahr zu werden. Nur besitzt er keine besonderen Talente, mit denen er helfen könnte.

Zu Beginn folgt der personale Erzähler nur Lazlo, während später die siebzehnjährige Sarai dazu kommt. Sie und Lazlo begegnen sich nicht, womit zwei unterschiedliche Sichtpunkte und -perspektiven zu lesen sind. Während beide zur Aufklärung des Problems beitragen, hatte ich besonders bei Sarais Kapiteln das Gefühl, dass es sich unnötig in die Länge zog. Es war viel Geschwafel, wobei auch der Schreibstil dazu beitrug. Der war zwar super angenehm und flüssig, aber auch mysteriös und voluminös an Beschreibungen. Im Laufe war das vielleicht etwas zu viel.
Die Stadt Weep ist voller Wunder und Mysterien, strahlend schön und florierend - jedenfalls in den Erzählungen. Denn in der Realität hat noch kein Fremder die Stadt je betreten oder wieder verlassen. Allein die Geschichten existieren noch.

Charaktere

Der Waisenjunge Lazlo ist ein sympathischer, zurückhaltender Protagonist, dem es egal ist was andere von ihm denken. Einzig die Stadt liegt in seinem Interesse, obwohl schon so lange nichts mehr darüber berichtet wurde. Doch auch so unterscheidet er sich von den meisten, denn seine Fantasie ist ausgeprägter, seine Träume realer.

Durch Sarais Kapitel klärten sich viele Rätsel und das Gesamtpuzzle setzte sich Stück für Stück zusammen. Auch sie gehört zu den ruhigeren Charakteren, ist eher ein Einzelgänger.

Fazit

Durch die Trennung des ersten Bandes im Deutschen, bleibt ein Spannungsbogen in dem Buch aus. Es endet abrupt ohne ersichtlichen Grund, es fehlt einfach etwas. Deswegen nur 3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Fantasie
Veröffentlicht am 09.09.2019

Interessante, aber auch erschreckende Zukunftsversion

Perfekte neue Welt
0

Erster Satz

Was für eine Kanone!

Meinung

Nach langer Zeit kehrt Gregor für eine Ermittlung in einem Freizeitpark zurück nach Berlin, in seine frühere Heimat. Schnell sieht er sich alten Bekannten, Verschwörungen ...

Erster Satz

Was für eine Kanone!

Meinung

Nach langer Zeit kehrt Gregor für eine Ermittlung in einem Freizeitpark zurück nach Berlin, in seine frühere Heimat. Schnell sieht er sich alten Bekannten, Verschwörungen und einer unerklärlichen Todesreihe gegenüber, die es zu hinterfragen gilt. Während Roboter die meisten Arbeiten übernehmen, es keine Krankheiten und andere Sorgen gibt, ziehen die Menschen ihr Leben künstlich in die Länge. Doch der Fortschritt hat seinen Preis, wie auch Gregor feststellen muss.

Im Wechsel folgt ein personaler Erzähler zahlreichen Charakteren, nicht nur dem Protagonisten. Die Masse war am Anfang etwas erschlagend und unübersichtlich. Ein, zwei Erzählstränge weniger hätten wahrscheinlich auch genügt. Der Schreibstil und der Umgangston im Buch sind rau, teilweise vulgär und vielleicht nicht für jeden Geschmack, aber es passt zu den Charakteren und die Geschichte ließ sich flüssig lesen.
In einer nahen Zukunft sind Krankheiten und Konflikte Vergangenheit, die Menschen erhalten die Möglichkeiten länger zu leben und Roboter erledigen die meisten Arbeiten. Nach außen scheint alles perfekt, doch unter der Oberfläche braut sich Unmut zusammen, welcher kuriosen Sekten und Geschäften unbemerkt die Tür öffnet.
In sogenannten EMOS Parks können die Menschen gegen Punkte ihre Freizeit auf jede erdenkliche Art verbringen, die Parkbetreiber sorgen dabei für ihre Sicherheit. Sind die Punkte leer, können sie sich bei niederen Arbeiten wieder welche verdienen. Statt in der Realität zu leben und zu arbeiten, verbringen einige Menschen ihr Leben dort in einer anderen Welt und anderen Rollen.
Seit knapp zehn Jahren ist Berlin durch alle diese Maßnahmen einer der sichersten Orte der Welt, bis im Park plötzlich jemand erschossen wird und Gregor die Ermittlungen übernimmt.

Charaktere

Protagonist Gregor ist nicht unbedingt von der sympathischsten Sorte Mensch, dafür aber passend für die Geschichte und deren Ablauf. Er scheint einige physische Probleme zu haben, die aber noch nicht näher beleuchtet werden. Obwohl er sein Leben, wie viele andere auch, technologisch verlängert hat, scheint er dem Fortschritt gegenüber eher skeptisch zu sein. Auch die Parks sind ihm nicht geheuer. Dieser kleine Zwiespalt wirkte auf mich nicht ganz passend.

Zu den restlichen Charakteren lässt sich bisher nicht viel sagen, wie ich finde. Sie werden nicht so beleuchtet, wie Gregor und scheinen in ihren Kapiteln eher von weiter weg beobachtet worden zu sein, obwohl man einige Namen und Fakten erfährt.

Fazit

Interessante, aber auch erschreckende Zukunftsversion mit rauem Umgangston. Die Erzählstränge sind für den Anfang allerdings zu unübersichtlich und die meisten Charaktere blieben dadurch noch etwas blass. 3 Sterne

Veröffentlicht am 12.08.2019

Kurzweilige, aber spaßige Unterhaltung

Rendezvous mit Lou
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Erster Satz

Jede Wirkung hat eine Ursache.

Meinung

Von ihrem Freund hintergangen, begeht Lou einen schrecklichen Fehler und bewirft dessen schwangere Frau in aller Öffentlichkeit auf einer Veranstaltung ...

Erster Satz

Jede Wirkung hat eine Ursache.

Meinung

Von ihrem Freund hintergangen, begeht Lou einen schrecklichen Fehler und bewirft dessen schwangere Frau in aller Öffentlichkeit auf einer Veranstaltung ihrer Hochschule mit Küchlein. Die Konsequenz folgt schnell und plötzlich bleiben ihr nur noch zwei Wochen, um an ein Interview mit dem heiß begehrtesten Junggesellen Paris‘ ran zu kommen. Ansonsten fliegt sie hochkant von der Schule, ohne Abschluss. Blöd nur, dass ihr Interviewpartner Frédéric d‘Arambault sich aus der Öffentlichkeit komplett raus hält.

Abwechselnd schildern Lou und Frédéric die Geschichte aus ihrer Sicht und der Leser erhält Einsicht in die Gefühlswelt der Zwei. Der Schreibstil ist einfach gehalten, als Leser kommt man schnell in die Geschichte rein und vor allem auch zügig voran.
Paris als Location wird gut beschrieben, auch wenn ich mit den Straßen- und Platznamen nicht viel anfangen konnte, Pariskenner geht es da wahrscheinlich anders.
Die Situation, in der Lou und Frédéric sich kennenlernen ist sehr komisch und nur bedingt realistisch. Auch die nächsten Treffen sind nicht weniger träumerisch, dennoch war es unterhaltsam. Man durfte die Geschichte nur nicht für zu ernst nehmen.

Charaktere

Lou war sympathisch, ihre Gefühlswelt aber sehr schnelllebig und abwechslungsreich. Im ersten Moment hasst sie Frédéric, im nächsten liebt sie ihn, dabei geht die Geschichte nur über einen Zeitraum von zwei Wochen. Solch eine Wandlung braucht einfach mehr Zeit.
Frédéric ist ein typischer „Bad Boy“ mit einem weichen Kern, weil ihm etwas großes belastet. Seine Hintergrundgeschichte war zu wenig ausgebaut und behandelt, da hätte man im Endeffekt lieber ganz drauf verzichten können. Ansonsten fand ich ihn ganz gut gewählt.

Fazit

Kurzweilige, aber spaßige Unterhaltung, wenn man nicht alles zu ernst nimmt und mal abschalten will. Wer aber eine tiefgründige Liebesgeschichte sucht, ist hier an der falschen Adresse. 3 Sterne

Veröffentlicht am 01.07.2019

Die großen Überraschungen und Intrigen blieben aus

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Erster Satz

Elisabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würde daher nach ihrem Tod zweifellos einen besonderen Platz ...

Erster Satz

Elisabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würde daher nach ihrem Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern.

Meinung

Zwischen Elisabeth und Will entwickelt sich aus kindlicher Freundschaft eine Beziehung, die nicht sein sollte. Als Tochter einer High-Society Familie wird von ihr eine Hochzeit gleichen Standes erwartet, nicht eine Romanze mit dem Kutscher. Als der Familie Holland droht ihr Vermögen und Ansehen zu verlieren, bleibt ihr daher nichts anderes übrig, als der arrangierten Ehe mit Henry Schoonmaker einzugehen. Doch dieser verliert sein Herz an eine andere Hollandfrau, während Elisabeths noch an Will hängt.

Der Schreibstil war gehoben, aber dennoch flüssig zu lesen und passte vor allem zur Zeit. Der personale Erzähler wirkte hochnäsig, erzählte die Geschichte von oben herab, doch genau das war passend zum Setting. Zu Beginn eines jeden Kapitels gab es einen kurzen Text, entweder ein Auszug aus einer Benimmregel oder der Tageszeitung, einer Einladung oder eines Briefes. Die Texte passten immer zum Inhalt des Kapitels.
Wir schreiben das Jahr 1899, kurz vor der Jahrhundertwende, als die Geschichte beginnt. Die junge Elisabeth ist gerade erst wieder aus Frankreich zurückgekehrt, wo sie nach dem Tod ihres Vaters ein paar Monate verbrachte. Die Geschehnisse zu Beginn überwerfen sich beinahe, werden jedoch alle nur kurz angerissen, wodurch insgesamt dann doch eher nur wenig passiert. Der Anfang wirkte wie von einer Liste gestrichen, damit man den Leser auf den eigentlichen Standpunkt bringt, wo die Geschichte erst richtig anfängt. Erst danach wird es ruhiger und die einzelnen Themen und Ereignisse länger.

Charaktere

Die meisten Charaktere blieben etwas blass und kamen gar nicht richtig zur Geltung, so auch Elisabeth selbst. Durch ihre zurückhaltende Art und ihrem aufopfernden Taten ihrer Familie gegenüber, kommen ihre eigenen Wünsche nur selten zum Vorschein. Sie benimmt sich kühl und distanziert, weswegen sie nicht wirklich zum Sympathieträger wurde, erst gegen Ende zeigte sich etwas Persönlichkeit.

Die Beziehung zwischen Diana Holland und Henry Schoonmaker gefiel mir am besten, da auch die zwei mir auf Anhieb sympathisch waren. Obwohl Henry eher ein Spieler ist, wirkt sein Interesse an Diana aufrichtig. Sie ist ungezähmt und hat ihren eigenen Kopf, obwohl die Sitten etwas anderes verlangen.

Elizabeth Freundin Penelope war von Anfang an hochnäsig und hielt sich immer für etwas Besseres, trotzdem führte sie sich zum Schluss nur noch wie ein Kind auf, dem man das Spielzeug weggenommen hat. Auch Elisabeths Dienstmädchen Lina war nicht viel sympathischer. Sie war naiv und dachte nie an die Konsequenzen ihres Handelns nach und war dann überrascht über die Ergebnisse.

Fazit

Im Großen und Ganzen passierte wenig, dennoch war das Buch fesselnd und die Liebesgeschichte zwischen Henry und Diana will auf jeden Fall weiterverfolgt werden. Die großen Verschwörungen und Intrigen, blieben bisher aber noch aus. 3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.06.2019

Zu seicht

Clean
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Erster Satz

Leder unterm Gesicht.

Meinung

Die junge Lexi ist siebzehn, als sie von ihrem Bruder zum Entzug in eine Klinik gebracht wird. Das Londoner It-Girl tut sich schwer damit einzusehen, dass sie ...

Erster Satz

Leder unterm Gesicht.

Meinung

Die junge Lexi ist siebzehn, als sie von ihrem Bruder zum Entzug in eine Klinik gebracht wird. Das Londoner It-Girl tut sich schwer damit einzusehen, dass sie ein Drogenproblem hat. Zusammen mit anderen Patienten in ihrem Alter durchlebt sie fröhliche, aber auch ernste und traurige Momente in der Klinik und lernt sich selbst auf eine ganz andere Weise kennen.

Mit ihrer großen Klappe, hinter der auch etwas steckt, ist Lexi die optimale Protagonistin für diese Geschichte und auch eine gute Erzählerin. Mit all ihren Aussetzern und unüberlegten Handlungen, zeigt sie wie schwer besonders das erste Eingeständnis ist. Der Schreibstil ist schonungslos, aussagekräftig und doch locker.
Partys, Alkohol und Drogen dominieren Lexis Alltag, bevor sie den Entzug antreten muss. Alles andere als freiwillig versucht sie die ersten Tage mitzuspielen, umso schnell wie möglich wieder zu ihren Freunden und ihrem alten Leben zurückzukehren. Nur stockend sieht sie die Fehler in ihrem Lebensstil und öffnet sich den Ärzten, aber auch den anderen Patienten. Es entwickeln sich Freundschaften, auf die unterschiedlichsten Arten und Wege.
Die Zeit in der Klinik war okay, aber definitiv etwas weicher erzählt, als was es in der Wirklichkeit ist. Ohne großes Wenn und Aber hielten sich die Patienten an den Tagesablauf, die Therapien und Verbote. Nur selten kam es zum Rückschritt oder Stillstand. Der Stein im Weg der Charaktere fehlte.

Charaktere

Lexi ist alles andere als das sympathische Mädchen von Nebenan. Hochnäsig und von sich überzeugt, so geht sie durchs Leben und bekommt im Normalfall alles was sie will. Für die Geschichte ist ihre Art definitiv angebracht, auch wenn sie vielleicht etwas zu oft bestimmte Schimpfwörter sagt.
Ihre Mitpatienten sind teilweise leider etwas blass geblieben und schienen zwischendurch vergessen. Das Gefühl von starker Freundschaft und Zusammengehörigkeit kam bei mir nur bedingt auf.

Fazit

Die Geschichte ließ sich gut und flüssig lesen und auch Lexis Gefühle und Denkweisen kamen gut rüber. Insgesamt konnte mich das Buch jedoch nicht gänzlich fesseln, was wohl auch an der eher unspektakulären Zeit in der Entzugsklinik lag. 3 Sterne