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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2019

Ich hatte mir deutlich mehr Spannung erhofft

ATME!
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Nile scheint mit Ben endlich das große Glück gefunden zu haben. Erst waren es nur ein paar gestohlene Stunden, da Ben noch verheiratet ist. Doch nun lässt er sich scheiden und lebt mit Nile zusammen. Bei ...

Nile scheint mit Ben endlich das große Glück gefunden zu haben. Erst waren es nur ein paar gestohlene Stunden, da Ben noch verheiratet ist. Doch nun lässt er sich scheiden und lebt mit Nile zusammen. Bei einer gemeinsamen Shopping-Tour verschwindet Ben plötzlich spurlos. Nile macht sich sofort panisch auf die Suche. Doch niemand hat Ben gesehen oder etwas von ihm gehört. Nile ist sich sicher, dass etwas Schreckliches passiert ist. Da nicht einmal die Polizei sie bei ihrer Suche unterstützt, muss Nile jede Hilfe annehmen, die sie bekommen kann und die kommt ausgerechnet von Flo, der Noch-Ehefrau von Ben! Doch kann Nile ihr wirklich trauen?

Die Handlung wird ausschließlich in der Ich-Form, aus der Sicht von Nile, geschildert. Der Einstieg gelingt mühelos, denn man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da Lebensgefährte Ben recht früh spurlos verschwindet. Kurze Sätze sorgen für ein hohes Tempo. Man merkt, dass Nile gestresst ist und panisch reagiert. Genau wie Nile selbst, stellt man sich die Frage, wo Ben ist und was eigentlich passiert ist. Nile ist nur noch darauf fixiert, Ben so schnell wie möglich zu finden. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Panik und die Verzweiflung, die Nile befallen, so zu beschreiben, dass man sie glaubhaft nachvollziehen kann.

Niles Gedanken kreisen nur noch um Ben, die Beziehung zu ihm und alles was damit zusammenhängt. Dadurch, dass die gesamte Handlung aus der Ich-Perspektive betrachtet wird, hat man eine ziemlich eingeschränkte Sicht und ist darauf angewiesen, die Puzzleteile, die Nile langsam zusammenträgt, genau zu betrachten. Das Gedankenkarussell von Nile ist anfangs noch interessant, doch nach und nach stellt sich der Verdacht ein, dass sie gelegentlich etwas verwirrt ist und nicht alles richtig zuordnet. Denn die Noch-Ehefrau von Ben scheint einiges vollkommen anders zu sehen. Doch woran liegt das? Wem kann man hier eigentlich vertrauen?

Nile scheint sich im Kreis zu drehen. Ihre Suche wird immer verzweifelter. Dennoch geht es keinen Schritt voran. Man hat das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt. Man verfolgt zwar Niles Gedanken, doch die Spannung, die man von einem Thriller erwartet, will sich nicht einstellen. Selbst das Interesse an den Hintergründen lässt von Zeile zu Zeile nach. Ab der Mitte kommt dann endlich ein wenig Schwung in die Handlung. Auch wenn man als aufmerksamer Leser schon bald einen Verdacht hat, was passiert sein könnte, kann man sich doch nicht sicher sein und stellt beim Lesen weitere Ermittlungen an. Es kommt zum Ende hin zu einigen Wendungen, die allerdings nicht wirklich überraschend sind, sondern ziemlich konstruiert wirken.

Ich hatte mir von diesem Thriller ein spannendes Verwirrspiel erhofft, bei dem ich atemlos an den Seiten klebe und mich nicht mehr vom Gelesenen lösen mag. Der Anfang erschien mir auch wirklich vielversprechend, doch dann trat die Handlung, für meinen Geschmack, zu sehr auf der Stelle. Die Hauptprotagonistin war mir auch nicht sympathisch, sondern nervte mich früh. Da die überraschenden Wendungen auf mich ziemlich vorhersehbar wirkten und mir die Spannung viel zu kurz kam, war ich froh, als ich am Ende angekommen war.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die einzige Zeugin
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Auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt ist mittlerweile eine exklusive Wohngegend entstanden. Hier lebt auch Svante Levander mit seiner neuen Lebensgefährtin. Eines Abends will Svante ...

Auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt ist mittlerweile eine exklusive Wohngegend entstanden. Hier lebt auch Svante Levander mit seiner neuen Lebensgefährtin. Eines Abends will Svante nur noch schnell ein paar Einkäufe erledigen. Doch er wird auf dem Rückweg ermordet. Da auch seine Ex-Frau Eva vor Ort war, gerät sie schnell in Verdacht, Svantes Mörderin zu sein und wird verhaftet. Die einzige Zeugin, eine Bettlerin die zur Tatzeit am Straßenrand saß, ist spurlos verschwunden.....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos und lässt auf spannende Lesestunden hoffen. Denn der Grundstein dafür wird mit dem geheimnisvollen Mord und der verschwundenen Zeugin definitiv gelegt. Es kommt noch dazu, dass man Eva, die Ex-Frau des Getöteten, die ihn offenbar kurz vor seinem Tod gestalkt hat, nur schwer einschätzen kann. In der exklusiven Wohngegend, die sich auf dem ehemaligen psychiatrischen Gelände befindet, herrscht außerdem eine unheilvolle und irgendwie bedrohliche Atmosphäre, die regelrecht zwischen den Zeilen schwebt. Für den Einstieg in einen Kriminalroman sind das perfekte Voraussetzungen.

Doch leider verliert sich das euphorische Anfangsgefühl recht schnell. Denn die Story, die so vielversprechend begonnen hat, verzettelt sich in detaillierten Ausführungen, die zwar zunächst interessant erscheinen, doch im weiteren Verlauf, in dem diese Nebenhandlung immer weiter thematisiert wird, einfach nur zäh und ermüdend wirken. Der Lesefluss wird dadurch gehemmt und man gerät beinahe in Versuchung, die entsprechenden Szenen zu überfliegen, um nicht weiter auf der Stelle zu treten.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es gilt also, mehrere Stränge zu verfolgen, die sich zunächst nicht miteinander in Verbindung bringen lassen. Im Zentrum der Ereignisse stehen dabei die Ex-Frau Eva und ihr Sohn Filip, Niklas, der mit seiner Familie im Nachbarhaus von Svante lebt, und eine Krankenschwester, die in der ehemaligen psychiatrischen Anstalt gearbeitet hat. Außerdem gibt es immer wieder kurze, verwirrende Einschübe aus der Sicht eines Unbekannten. Einblicke in die polizeilichen Ermittlungen in diesem Mordfall sind kaum vorhanden. Die Polizei agiert hier nur am Rande und übernimmt eher eine Statistenrolle. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn andere Protagonisten die Handlung vorantreiben, Ermittlungen anstellen, dabei in spannende Situationen geraten und so dem Täter auf die Schliche kommen. Doch die Handlung plätschert, ohne Höhen und Tiefen, gemächlich und stellenweise geradezu einschläfernd, vor sich hin. Spannende Momente sind rar gesät und wenn man welche entdeckt, verfliegt die Spannung ebenso schnell, wie sie aufgekommen ist. Die Charaktere wirken eher blass und unscheinbar. Deshalb betrachtet man die Handlung auch etwas distanziert und lässt nichts richtig an sich herankommen. Eine Ausnahme bildet dabei allerdings die ehemalige Krankenschwester. Denn sie wirkt nicht nur sehr lebendig, sondern ist auch noch die einzige Sympathieträgerin der Erzählung. Auch wenn man spannende Momente vermisst, ist die Auflösung, welches Motiv hinter Svantes Ermordung steckt, zugegebenermaßen überraschend.

Krimis und Thriller sind meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich aus diesem Bereich schon einiges gelesen. Von diesem Exemplar wurde ich allerdings sehr enttäuscht, denn Spannung und die Freude, hier meine eigenen Ermittlungen anzustellen und mich gedanklich auf die Suche nach dem Täter zu begeben, haben sich bei mir nicht eingestellt. Denn, für meinen Geschmack, verzettelte sich das Ganze in viel zu ausführlich geschilderten Nebensträngen, die auf Dauer geradezu einschläfernd wirkten. Da mich die Auflösung überraschen konnte und im letzten Drittel doch noch ein winziger Hauch von Spannung aufflammte, vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala zwei von fünf Sternchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 17.08.2019

Leider habe ich mir deutlich mehr erhofft

Totentanz am Strand
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Dr. Bernhard Sommerfeldt ist auf der Flucht. Er hat sein heißgeliebtes Ostfriesland verlassen und sich in Gelsenkirchen eine neue Identität erschaffen. Doch Sommerfeldt sinnt auf Rache. Rache an seiner ...

Dr. Bernhard Sommerfeldt ist auf der Flucht. Er hat sein heißgeliebtes Ostfriesland verlassen und sich in Gelsenkirchen eine neue Identität erschaffen. Doch Sommerfeldt sinnt auf Rache. Rache an seiner eigenen Familie in Bamberg, die ihn durch ihren Verrat überhaupt erst in die Lage gebracht hat, sich unter falschem Namen in Ostfriesland anzusiedeln. Und dann ist da noch das Heimweh nach Ostfriesland - und nach Beate! Doch eine Rückkehr ist viel zu gefährlich, denn Ann Kathrin Klaasen sucht noch immer intensiv nach ihm....

Nach "Totenstille im Watt" ist "Totentanz am Strand" der zweite Krimi um den Hochstapler Sommerfeldt, der sich, nach den Ereignissen im ersten Teil, auf der Flucht vor Ann Kathrin Klaasen befindet. Genau wie der erste Band, wird auch dieser wieder in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Sommerfeldt, geschildert. Er steht im Zentrum der Ereignisse. Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, die Fans des Autors sicher aus den erfolgreichen Ostfriesen-Krimis kennen, ist hier nur eine Randfigur. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da Sommerfeldt ausschweifende Rückblicke gewährt. Um jedoch zu erfahren, wie genau es dazu kam, dass Sommerfeldt zum Hochstapler und schließlich sogar zum Serienmörder wurde, ist es ratsam, den ersten Band zuerst zu lesen.

Durch die verwendete Ich-Perspektive hat man eine etwas eingeschränkte Sicht auf das Gesamtgeschehen, da man in die Gedanken und Gefühle von Sommerfeldt eintaucht und nur das erfährt, was auch ihm bekannt ist. Sommerfeldt erzählt seine Geschichte so entspannt, dass man beinahe meint, ihm gegenüber zu sitzen und seinen Ausführungen zu lauschen. Er plaudert munter vor sich hin, beginnt dabei allerdings auch oft abzuschweifen, sodass man schnell das Gefühl bekommt, dass er sich wirklich gerne reden hört und voll und ganz von sich überzeugt ist. Diese ausschweifenden Plaudereien sorgen dafür, dass man gedanklich manchmal abschweift und nicht ganz bei der Sache ist. Man hat das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt und hofft, dass sich endlich mal etwas Spannung einstellt. Diese sucht man über weite Teile der Handlung allerdings vergeblich. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Momente, in denen es etwas spannender zugeht, doch leider sind diese Szenen eher rar gesät.

Da ich bereits den ersten Band gelesen habe, war ich gespannt, wie es mit Dr. Sommerfeldt weitergehen wird. Leider wurde ich etwas enttäuscht, da mich die langen Monologe Sommerfeldts nach einer Weile ziemlich gelangweilt und ermüdet haben. Für mich kamen in diesem Krimi leider die spannenden Momente viel zu kurz.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

Hinterhaus
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Carolin lebt mir ihrem Freund Jens, einem ziemlich erfolgreichen Orthopäden, in Berlin. Carolin muss sich um nichts kümmern, alle Probleme werden ihr abgenommen. Doch damit ist es schlagartig vorbei, als ...

Carolin lebt mir ihrem Freund Jens, einem ziemlich erfolgreichen Orthopäden, in Berlin. Carolin muss sich um nichts kümmern, alle Probleme werden ihr abgenommen. Doch damit ist es schlagartig vorbei, als sie eines Tages nach Hause kommt. Denn die Wohnung ist leer und Freund Jens offensichtlich ausgezogen. Carolin hat keine Ahnung, warum Jens weg ist und wo sie nun leben soll. Denn die Wohnung ist gekündigt und bis auf ein paar Umzugskisten bleibt Carolin von ihrem bisherigen Leben nichts mehr. Mandy, eine Bekannte, die im Hinterhaus lebt, bietet ihr spontan Hilfe an und lässt sie bei sich wohnen. Doch damit fangen Carolins Probleme erst richtig an. Denn sie findet die Leiche eines seit Jahren vermissten Jungen. Plötzlich geschehen merkwürdige Dinge und jeder Hausbewohner scheint Geheimnisse zu haben. Carolin stolpert regelrecht ins Chaos und scheint dem Täter dabei viel zu nah zu kommen...

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb hat mich die Inhaltszusammenfassung sofort angesprochen. Denn ich habe mir ein spannendes und nicht so leicht zu durchschauendes Leseerlebnis erhofft. Leider fiel mir schon der Einstieg nicht ganz leicht. Denn die Ich-Erzählerin Carolin wirkte auf mich nicht unbedingt sympathisch und ihre Erzählungen eher wirr. Die Beschreibungen des Mietshauses, das im Zentrum der Handlung steht, und die der unterschiedlichen Bewohner, sorgten von mir von Anfang an dafür, dass ich mich in diesem Haus, und damit in der Handlung, nicht wohlgefühlt habe.

Im Verlauf der Ereignisse stolperte Carolin von einer kuriosen Situation zur nächsten. Diese Szenen wirkten auf mich nicht gerade glaubwürdig, wobei dieser Eindruck vermutlich zum größten Teil an der eingeschränkten Wahrnehmung der Hautprotagonistin lag. Denn Carolin war sehr auf sich selbst bezogen und ihre Gedanken kreisten meistens um die eigene Person. Deshalb konnte sie die Schwingungen und Verbindungen zwischen den anderen Bewohnern wahrscheinlich nicht wahrnehmen und an den Leser weitergeben. Sehr gut vermitteln konnte sie allerdings die Vielfalt ihrer Körperausscheidungen. In den ersten beiden Dritteln der Handlung sorgten diese bei mir dafür, dass ich mich noch unwohler im Geschehen fühlte und mich regelrecht ekelte. Das könnte man durchaus positiv bewerten, da es ja auch eine Kunst ist, so eine besondere Atmosphäre zu erschaffen, die authentisch zwischen den Zeilen spürbar ist. Allerdings hat diese Atmosphäre, die durch die teilweise sehr derbe Wortwahl der Protagonisten noch unterstützt wurde, bei mir dafür gesorgt, dass ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt hätte.

Im letzten Drittel hatte Carolin ihre Körperausscheidungen besser im Griff und dies führte bei mir dazu, dass sich meine Abneigungen, das Buch weiterzulesen, etwas legten. Die Hintergründe, die vor Jahren zum Tod des Jungen geführt haben, waren nicht so leicht zu durchschauen. Es gab also einige Überraschungen, die ich positiv bewerte, da ich den Täter so nicht auf dem Schirm hatte.

Insgesamt gesehen, hält sich meine Begeisterung allerdings sehr in Grenzen. Denn die Handlung wirkte auf mich kurios, stellenweise sehr konstruiert und dadurch ziemlich unglaubwürdig. Außerdem habe ich mich in der Atmosphäre überhaupt nicht wohlgefühlt, da mich die ausführlich und gefühlt ständig beschriebenen Köperausscheidungen, an meine Ekelgrenze gebracht haben. Auf meiner Bewertungsskala vergebe ich deshalb nur zwei von fünf Sternchen. Da die Geschmäcker ja zum Glück verschieden ist, gibt es von mir die Empfehlung, sich selbst ein Bild zu machen.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Konnte mich leider nicht überzeugen

All die schönen Tage
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Schon in der Schulzeit war für Stella klar, dass ihre Beziehung zu Max ganz besonders ist. Doch dann kommt es zu einem Vorfall, den Stella nicht verwinden kann. Sie ist zutiefst verletzt und bricht nicht ...

Schon in der Schulzeit war für Stella klar, dass ihre Beziehung zu Max ganz besonders ist. Doch dann kommt es zu einem Vorfall, den Stella nicht verwinden kann. Sie ist zutiefst verletzt und bricht nicht nur den Kontakt zu Max ab, sondern räumt auch ihre "Schöne-Tage-Box", in denen sie auf Kärtchen die schönen Momente eingetragen hat, weit weg, um nicht erinnert zu werden. Nun ist Stella längst erwachsen und hat es tatsächlich geschafft, ihren beruflichen Traum zu verwirklichen und Ärztin zu werden. Ein Klassentreffen steht an. Als Stella hört, dass Max nicht daran teilnehmen wird, besucht sie das Treffen gemeinsam mit ihrer besten Freundin. Doch Max taucht, trotz vorheriger Absage, dort auf und sofort ist das besondere Knistern zwischen Stella und Max wieder spürbar. Kann es für ihre Liebe eine zweite Chance geben?

Der Einstieg in die Erzählung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da man die verschiedenen Zeitebenen, mit denen man es zu tun hat, zunächst einordnen muss, um alles richtig in Verbindung zu bringen. Doch mit der in die Handlung einfließenden Erklärung der "Schöne-Tage-Box" fällt das bedeutend leichter. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen.

Allerdings fällt es nicht immer leicht, die Gefühle der Hauptprotagonisten nachzuvollziehen. Die beiden wirken zwar recht sympathisch, doch leider bleiben sie eher blass. Dadurch beobachtet man das Geschehen eher distanziert. Es gibt durchaus Szenen, in denen man das Kribbeln zwischen Stella und Max spüren kann, doch über weite Teile bleiben die Emotionen leider auf der Strecke. Es gibt auch einige Nebenhandlungen, die in die Geschichte eingeflochten werden und die sicher dazu beitragen sollen, die Handlung abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Das gelingt leider nur bedingt, denn zum größten Teil plätschert das Geschehen eher träge vor sich hin. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse geradezu, allerdings trägt das nicht unbedingt zur Glaubwürdigkeit der Geschichte bei, da ein Handlungsstrang und die Folgen die daraus resultieren, nicht weiterverfolgt wird, sondern ohne Erklärung versandet.

Es fällt mir ziemlich schwer, meine abschließende Meinung zu formulieren. Die Idee, mit der Box, fand ich wirklich sehr gelungen. Doch die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Mir fehlten sowohl die Emotionen, als auch die Glaubwürdigkeit. Gerade zum Ende hin wurden, für meinen persönlichen Geschmack, viel zu viele Handlungsfäden eingeflochten, die nicht mal alle zu einem Ende kamen und die außerdem dafür sorgten, dass mir das Ganze zu unglaubwürdig erschien. Weniger wäre hier, für mich persönlich, deutlich mehr gewesen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala kann ich deshalb auch nicht mehr als zwei Sternchen vergeben.