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Veröffentlicht am 22.12.2019

Wunderbar!

Käthe, Band 1: Der Gorilla-Garten
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Käthe - Der Gorilla-Garten

Käthe zieht vom Apfelgarten ihrer Großmutter in Pommeranzen nach Berlin - Ein Kulturschock, keine Frage. Doch Käthe macht das Beste aus ihrer Situation und begegnet allen neuen ...

Käthe - Der Gorilla-Garten

Käthe zieht vom Apfelgarten ihrer Großmutter in Pommeranzen nach Berlin - Ein Kulturschock, keine Frage. Doch Käthe macht das Beste aus ihrer Situation und begegnet allen neuen Anforderungen mit Mut und Humor. Ihre Naturverbundenheit und ihr großes Wissen über Pflanzen und Tiere helfen Käthe auch in der neuen Umgebung schnell Anschluss zu finden. Mehr noch, sie schafft es, ein Stück Natur in die Stadt zu bringen und sich so dort schnell heimisch zu fühlen.

Dieses tolle Buch strotzt nur so vor total liebevollen Einzelheiten, wie zum Beispiel ein Baumstamm, der als offener Bücherschrank dient. Käthe ist ein total aufmerksames Mädchen, das extrem stark auf ihre Umgebung und Pflanzen und Tiere achtet. Die Geschichte transportiert ganz viel Naturverbundenheit, und die Liebe zu Pflanzen und Tieren. Es ist ein Bullerbü-Gefühl, das Käthe bis in die große Stadt hineinträgt. Einfach schön, ein Wohlfühlbuch zum Vorlesen.

Unterstützt wird das Ganze noch durch wunderbare farbige Illustrationen. Wirklich ganz toll. Überhaupt macht das Buch einen sehr hochwertigen Eindruck.
Unbedingt (Vor)lesen! 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2019

Podkins Welt

Podkin Einohr, Band 1: Der magische Dolch
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Podkin Einohr – Der magische Dolch - Larwood

Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2019

Dies ist Band eins einer Trilogie, wobei alle Bände bereits erschienen sind.

Hat das Zeug zum Klassiker im Bereich ...

Podkin Einohr – Der magische Dolch - Larwood

Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2019

Dies ist Band eins einer Trilogie, wobei alle Bände bereits erschienen sind.

Hat das Zeug zum Klassiker im Bereich der Fantasy für Kinder und Jugendliche

In einer kalten Winternacht kommt ein Barde zum Bau des Dornhag-Stammes und erzählt die Legende von Podkin Einohr.
Dessen heimatlicher Bau wurde einst von den bösen Gorm überfallen. Podkin und seine beiden Geschwister mussten fliehen und verhindern, dass der magische Dolch in die Pfoten der Feinde gerät. Unterwegs müssen sie viele Gefahren bestehen, finden aber auch neue Weggefährten.

Bisher habe ich noch nicht viel Fantasy gelesen, jedoch fühlte ich mich stark an die Handlung von „Herr der Ringe“ erinnert. Für mich ist dies nun klassische Fantasy für Kinder hervorragend aufbereitet.

Die teils recht brutale Handlung wird dadurch abgemildert, dass der Garde erzählt, quasi aus zweiter Hand und es immer wieder mal Unterbrechungen gibt.

Geeignet ist dieses Buch etwa ab dem Ende der Grundschulzeit. Allerdings sollte man schon ein geübter Leser sein. Denn die Geschichte ist sehr komplex und dicht erzählt. Eine ganz eigene Welt.
Mir und meinem zehnjährigen Sohn hat diese Geschichte hervorragend gefallen, wir werden uns wohl noch die beiden Folgebände zulegen.


Veröffentlicht am 06.10.2019

Abenteuer im Dschungel

Pepper Mint - und das verrückt fantastische Forscherbuch
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Pepper Mint und das verrückt fantastische Forscherbuch – Babette Pribbenow

Ein bezauberndes, pädagogisch wertvolles Kinderbuch zum Miträtseln und Experimentieren, das viel Wissenswertes über den Dschungel ...

Pepper Mint und das verrückt fantastische Forscherbuch – Babette Pribbenow

Ein bezauberndes, pädagogisch wertvolles Kinderbuch zum Miträtseln und Experimentieren, das viel Wissenswertes über den Dschungel und seine Tier- und Pflanzenwelt vermittelt. Überzeugt Jungs genauso wie Mädchen, auch wenn die Hauptfigur weiblich ist.

Pepper ist zu Besuch bei Onkel und Tante, die auf einer Forschungsstation mitten im Dschungel des Amazonasgebiets leben und arbeiten. Aber dann ist Onkel Theo plötzlich verschwunden. Doch er hat Nachrichten für Pepper hinterlegt. Diese packt ihren Rucksack und bricht gemeinsam mit Äffchen Lori und Tukan Max auf in den Dschungel.

Das Besondere an diesem Kinderbuch ist, dass hier wirklich mitgemacht werden darf, nein sogar muss. Die Ergebnisse der Versuche und Experimente braucht man nämlich tatsächlich um die Seitenzahl zu erfahren auf der weitergelesen wird. So geht es munter kreuz und quer durchs Buch, wie eine Schnitzeljagd. Onkel Theo hinterlässt immer wieder Päckchen mit geheimnisvollen Botschaften und Zutaten für die Experimente. So durften wir zum Beispiel einen Kompass basteln und Versuche mit einem Ei und Salzwasser machen. Außerdem waren noch viele andere knifflige Rätsel zu lösen.

Dabei ist dieses Abenteuer wirklich auch für Erwachsene spannend und informativ. Peppers Forscherbuch am Ende des Buches vertieft noch einmal Wissen.
Dieses Buch hat uns sehr viel Spaß gemacht, daher werden wir auch nach den Pepper Mint Baukästen Ausschau halten.
Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.10.2019

Über Gilead

Die Zeuginnen
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Margaret Atwood- Die Zeuginnen

30 Jahre nach ihrem großen Erfolg „Der Report der Magd“ hat Margret Atwood die langersehnte Fortsetzung veröffentlicht und was soll ich sagen, erneut hat sie ein großartiges ...

Margaret Atwood- Die Zeuginnen

30 Jahre nach ihrem großen Erfolg „Der Report der Magd“ hat Margret Atwood die langersehnte Fortsetzung veröffentlicht und was soll ich sagen, erneut hat sie ein großartiges Stück Literatur geschaffen.
Den Report sollte man vorher allerdings bereits gelesen haben, denke ich, um dieses Werk zu verstehen und zu genießen.

Vor drei Jahrzehnten ließ Atwood ihre Leser über das endgültige Schicksal der Magd Desfred im Unklaren, die Zeuginnen füllen nun diese und etliche Lücken mehr. Erfuhr man im Report nur aus Desfreds sehr eingeschränkter Sicht der Begebenheiten; sie wusste einfach nicht mehr, so öffnet Atwood nun das Sichtfenster deutlich. Endlich erfährt der Leser auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte, wie sich das System zu dem entwickelte, was es nun war. Auch der Blick aus den Nachbarländern ist höchst interessant, Gilead ist nämlich gar nicht so groß, wie es den Anschein hatte.

„Die Zeuginnen“ spielt etwa 15 Jahre nach dem Report und wird in drei Handlungssträngen von drei unterschiedlich betroffenen Frauen erzählt.
Da ist zum einen Tante Lydia, bereits bekannt aus dem Report. Sie hat Gilead mit aufgebaut, kennt es in und auswendig und spielt ganz oben mit. Gerade Lydia wird als hochkomplexe Persönlichkeit geschildert. Es gibt nicht nur Gut und Böse, so einfach ist das nicht in Gilead.
Dann Agnes, eine junge Frau, die in Gilead aufgewachsen ist und nun auf ihre Rolle als Ehefrau eines Kommandanten vorbereitet wird.
Und schließlich Daisy, ein modernes Mädchen, welches das Glück hatte, im freien Kanada aufzuwachsen und Gilead nur vom Hörensagen kennt, und aus dem Fernsehen. Doch nun soll sie als Perlenmädchen dort eingeschleust werden, um wesentlich zum Fall Gileads beizutragen.

Dieser Roman ist spannend wie ein Thriller und allein schon durch den Aufbau moderner als der Report. Wobei er aber sprachlich und stilistisch nicht ganz an seinen Vorgänger heranreichen kann. Muss er aber auch nicht, mich hat er trotzdem überzeugt. Gerade durch seinen moderneren Auftritt entzieht sich das Werk in gewisser Weise einem direkten Vergleich.

Die Frauen sind nun mutiger und weniger gewillt, sich den Gegebenheiten unterzuordnen. Das mag auch daran liegen, dass die nun erzählenden Frauen wesentlich höher gestellt sind als die arme Magd Desfred. Toll fand ich auch, dass sogar die Sprache in den einzelnen Abschnitten der jeweiligen Zeugin angepasst ist. Je nachdem, wo die Mädchen aufgewachsen sind, drücken Sie sich anders aus. Das wirkt beinahe beängstigend authentisch. Die Prägung durch die jeweiligen Erfahrungswelten fand ich sehr gut herausgearbeitet.

Atwood hat meiner Meinung nach nicht enttäuscht. Sie vermag es ihre Leser zu fesseln.
Und beinahe freue ich mich, dass auch nun wieder etliche Fragen offen bleiben und hoffe auf einen krönenden Abschluss einer Trilogie.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Modern und intelligent

Der Sprung
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Der Sprung – Simone Lappert
Und ein weiteres Highlight aus dem Diogenes-Programm Herbst 2019!
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Einen Tag und eine Nacht lang. Die ...

Der Sprung – Simone Lappert
Und ein weiteres Highlight aus dem Diogenes-Programm Herbst 2019!
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Einen Tag und eine Nacht lang. Die ganze Stadt ist im Aufruhr. Die Frau spricht nicht, will sie springen? Warum hat sie es noch nicht getan? Am Ende der Nacht hat sich für viele Menschen alles verändert.
Ja, der Plot ist interessant und anders. Das eigentlich Herausragende an diesem Roman ist jedoch der tolle Schreibstil von Simone Lappert. Vermutlich könnte sie über jedes beliebige Thema schreiben, es würde elegant wirken. Sie erzählt von dem einen Tag aus dem Leben von elf! Menschen und beginnt damit eigentlich wirklich mit Banalitäten. Doch sie beschreibt sehr detailreich und liebevoll, es ist toll. Dabei könnten die Menschen, die wir begleiten dürfen, unterschiedlicher nicht sein. Vom Obdachlosen, zum Fahrradkurier, zum Polizisten bis zur Bürgermeisterkandidatin. Sie alle gehen unterschiedlich mit der Anwesenheit dieser Frau auf dem Dach um. Und gerade diese Tatsache, dass sie dort steht, beeinflusst ihrer aller Leben. Ein wirklich tiefgründiges, spannendes Thema, wunderbar erzählt.
Vielleicht hätte man sich zwei, drei Figuren sparen können. Die einzelnen Kapitel sind jeweils einer Person zugeordnet und besonders anfangs muss man da schon aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren. Wahrscheinlich müssen es aber so viele sein um die Beliebigkeit des Einflusses auf jeden einzelnen zu unterstreichen.
Modern und intelligent. Insgesamt sehr gelungen. Klare Leseempfehlung!