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Veröffentlicht am 27.09.2019

Teen Monsterhunter

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
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Jack ist ein Waisenjunge, der von Familie zu Familie gereicht wird und nirgendwo heimisch ist. Doch in dieser Stadt hier hat er zum ersten Mal einen echten Freund gefunden, Quint. Das ist auch ganz gut ...

Jack ist ein Waisenjunge, der von Familie zu Familie gereicht wird und nirgendwo heimisch ist. Doch in dieser Stadt hier hat er zum ersten Mal einen echten Freund gefunden, Quint. Das ist auch ganz gut so, denn gegen den Rowdy Dirk kann man kaum allein bestehen. Das alles wird hinfällig, als plötzlich alle zu Zombies werden - und als wäre das nicht genug, tauchen auch noch schreckliche Monster auf. Jack, der gerade mal dreizehn ist, muss sich eine Weile allein durchschlagen und er hat dafür einige gute Strategien entwickelt. Zum Glück wird er mit seinem Freund wiedervereint, der Rowdy Dirk entpuppt sich als mega Verbündeter - und dann ist da noch Jacks heimliche Liebe, die er unbedingt retten muss ...

Obwohl ich gerne Comics, Mangas und Graphic Novels lese, muss ich zugeben, dass ich ein wenig Einstiegsprobleme in dieses Buch hatte. Es war manchmal gar zu übertrieben, was bestimmt lustig sein sollte, mir aber eher auf die Nerven ging. Nach einer Weile legte sich das aber und es wurde zu einer unterhaltsamen Geschichte, die mich einige Male zum Lachen brachte. Wenn man nicht allzu genau darüber nachdenkt, warum plötzlich überhaupt keine Erwachsenen mehr vorhanden sind und wie zum Beispiel Jacks Freundin überleben konnte, wenn sie das Schulgebäude lediglich ein einziges Mal innerhalb von Monaten verlassen hat, um Nahrung zu suchen, dann ist das ein toller Auftakt einer Reihe, die ich gern weiterverfolgen werde.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ein Mädchen namens Jane

Jane Austen
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Im Jahre 1775 wird ein Kind geboren, dessen Name auch heute noch bekannt ist: Jane, aus der Familie Austen. Sie ist die Zweitjüngste, hat noch sechs Brüder und eine Schwester, Cassandra, die sie sehr mag. ...

Im Jahre 1775 wird ein Kind geboren, dessen Name auch heute noch bekannt ist: Jane, aus der Familie Austen. Sie ist die Zweitjüngste, hat noch sechs Brüder und eine Schwester, Cassandra, die sie sehr mag. Ihre Familie war für die damalige Zeit sehr fortschrittlich: Obwohl Mädchen eigentlich nichts anderes machen sollten als sich darauf vorzubereiten, eine gute Ehefrau zu werden, werden die beiden Mädchen unterrichtet und Janes Freude am Schreiben und Lesen unterstützt. Schon früh schreibt sie Theaterstücke, die sie dann für die Familie aufführt und einige Erlebnisse aus ihrem eigenen Leben finden sich dann später in ihren Büchern wieder ...

Ich stehe ja total auf gute, kindgerechte Sachbücher, aber dieses ist wirklich das Erste, das eine Biographie enthält. Die Zeichnungen, gerade auf den ersten Seiten, entführen direkt in die Filme "Stolz und Vorurteil" oder "Sinn und Sinnlichkeit". Trotzdem wurden sie sehr kindlich umgesetzt, sodass auch Kleinere ihren Spaß haben dürften und gern auf Entdeckungsreise gehen. Wie sahen früher die Sachen aus? Wie lebten diese Menschen? Ich glaube schon, dass das die Neugier weckt. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich trotzdem: Ich finde die Informationen, auch wenn es für Kinder ist, ein bisschen zu knapp gehalten, ein paar Seiten mehr hätten es gern werden dürfen. Trotzdem ist diese Reihe eine tolle Sache und ich werde mir auch die weiteren Bücher einmal näher ansehen.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Battle Royal im Märchenland

Surviving Wonderland! 1
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Alice ist ein kaltherziges Miststück, das kann man nicht anders sagen. Eigentlich ist sie ein bekannter Popstar und die Leute halten sie für niedlich und nett, doch hinter den Kulissen benimmt sie sich ...

Alice ist ein kaltherziges Miststück, das kann man nicht anders sagen. Eigentlich ist sie ein bekannter Popstar und die Leute halten sie für niedlich und nett, doch hinter den Kulissen benimmt sie sich wie eine Königin und tritt alle anderen mit Füßen. Eines Tages erwacht sie in einer furchtbaren Umgebung und wird mit einer grauenhaften Tatsache konfrontiert: Sie befindet sich im Märchenland und gehört zu den Heldinnen eines makaberen Spiels: Wer alle anderen tötet, gewinnt und kommt frei.

Ich hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten mit den Zeichnungen, weil sie mir manchmal zu dunkel und verwischt waren. Doch sobald ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich mich völlig auf die Geschichte einlassen. Und die ist wahrhaftig nichts für Disneyprinzessinnen. Hier spritzt das Blut, hier wird eiskalt getötet - und das ist alles erst der Anfang. Es hat Spaß gemacht, sich mit der wirklich herzlosen Alice zurechtzufinden und zu verstehen, worum es geht und ich bin gespannt, wie es in den Nachfolgern weiter funktionieren wird.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Hexenlehrling

Green Witch
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Elisabeth „Lizzie“ Vermeer ist ein ganz normales Mädchen, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie eine Hexe ist. Oder aus einer Hexenfamilie stammt. An ihrem 12. Geburtstag wird von den Hexen ihrer ...

Elisabeth „Lizzie“ Vermeer ist ein ganz normales Mädchen, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass sie eine Hexe ist. Oder aus einer Hexenfamilie stammt. An ihrem 12. Geburtstag wird von den Hexen ihrer Familie entschieden, wer sie ausbilden soll, und es gibt gleich zwei Bewerber dafür: Camilla, die Kräuterhexe und Ava, die Wasserhexe. Mit einem nicht ganz sauberen Trick gewinnt Camilla den kleinen Wettstreit und Elisabeth fährt bereits in der folgenden Woche zu ihr, um die ersten Schritte auf ihrem Weg zu einer echten Hexe zu machen. Zum Glück ist ihre beste Freundin Stina dabei, die als „Muggel“ allerdings nicht wissen darf, es mit Hexen zu tun zu haben. Doch dann geschieht etwas Furchtbares mit Camilla und Lizzie hat mit Stina und dem jungen Fuchswandler Tim alle Hände voll zu tun, um das Unheil abzuwenden.

Das war insgesamt gesehen eine nette Kindergeschichte. Ab und zu kamen mir die Lösungen der Probleme zu einfach vor, da hätte ich mir mehr Spannung gewünscht. Aber andererseits ist es ein Kinderbuch, zu viel Grusel oder Spannung wäre möglicherweise too much. Was mir gut gefiel, war nicht nur die dicke Freundschaft zwischen den beiden Mädchen, sondern auch die Tatsache, dass hier mal als Hexenhaustier nicht die übliche Katze oder Eule angebracht wurde. Im Gegenteil – Lizzie bekommt eine große, dicke Vogelspinne. Für viele Erwachsene vielleicht ein No-Go, und ich gebe zu, auch mir lief das eine oder andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken, aber trotzdem finde ich das richtig gut. Hier werden Spinnen nicht verteufelt, sondern sich ihnen genähert, sie als das beschrieben, was sie sind: nützlich. Ich fürchte zwar, dass viele Leute dafür das Buch abwerten werden, von mir bekommt es dafür Bonuspunkte.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Wenn wir jetzt nicht tanzen, wann dann?

Das Ende
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Die Menschheit wird sterben, es ist amtlich: In drei Monaten wird ein Komet die Erde treffen und alles Leben auf ihr auslöschen. Und egal, was man noch versuchen könnte, es bringt nichts mehr. Wie soll ...

Die Menschheit wird sterben, es ist amtlich: In drei Monaten wird ein Komet die Erde treffen und alles Leben auf ihr auslöschen. Und egal, was man noch versuchen könnte, es bringt nichts mehr. Wie soll man sich darauf einstellen? Der siebzehnjährige Simon und die fast gleichaltrige Lucinda müssen sich dieser Frage stellen, wobei Letztere mit dem Tod ohnehin auf du und du steht. Sie hat Krebs, eigentlich ist nur die Frage, wer schneller sein wird - er oder der Komet. Und dann, vier Wochen vor dem Tag, an dem der Komet einschlagen wird, stirbt Simons Ex-Freundin. Ermordet? Viele wollen es glauben und auch, dass Simon der Täter ist. Und auch wenn es jetzt vielleicht keine Rolle mehr spielt, wollen Lucinda und Simon die Wahrheit herausfinden. Dabei entdecken sie noch mehr als nur das, was mit Simons Freundin passiert ist ...

Dieses Buch wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen, und hat damit schon mal einen Großteil dessen erfüllt, was ein gutes Buch ausmacht. Hier geht es um die eine, endgültige Frage: Wenn du weißt, dass du bald stirbst, was tust du dann? Viele in dieser Lektüre greifen zu Drogen und feiern Partys bis zum Schluss. Dann gibt es die Verleugner, die Verdränger und auch diejenigen, die bis zum letzten Atemzug ihren Job machen. Was mir wirklich ein bisschen abging, auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, ist der Mensch, der jetzt, in einem rechtsfreien Raum, eine Art Purge durchführt. Meiner Meinung nach würden viel mehr Leute durchdrehen, plündern, vergewaltigen, töten - was kann ihnen schließlich noch passieren? Selbst diejenigen, die Simon für den Mörder halten, tun im Prinzip nichts. Ich glaube, dass sich da eher ein Mob zusammenrotten würde, schreiend, im Bewusstsein ihrer Rechtschaffenheit, Rache und dem Gefühl von Macht.
Trotzdem hat mich das Buch beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Ich mochte sehr, mit welcher Selbstverständlichkeit Themen wie Homosexualität behandelt wurden, und auch größtenteils die Art, wie das Buch umgesetzt wurde. Keine leichte, aber eine durchaus wichtige Lektüre.