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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2019

Gar nicht abgedroschen

Green Witch
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Bücher über magische Wesen, Hexen, Magier usw. gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer, jetzt also Green Witch, ich war gespannt.

Lizzy ist gerade süße 12 Jahre alt geworden und damit beginnt ihre Junghexenausbildung. ...

Bücher über magische Wesen, Hexen, Magier usw. gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer, jetzt also Green Witch, ich war gespannt.

Lizzy ist gerade süße 12 Jahre alt geworden und damit beginnt ihre Junghexenausbildung. Leider kann sie sich nicht selbst aussuchen, was sie werden wird, das bestimmt die Hexenversammlung.
Dort trifft Lizzy Ava, eine absolut beeindruckende Meerhexe, aber leider, leider, soll sie eine Kräuterhexe werden. Kräuterhexe! Voll langweilig! Wirklich?

Sie reist zur Ausbildung zu ihrer Tante Camilla, glücklicherweise darf ihre beste Freundin mitkommen. Dort beginnt dann ein richtiges Abenteuer.

Mit hat das Buch richtig gut gefallen, es ist trotz des beliebten Motivs gar nicht abgedroschen, sondern eine spannende und witzige Story, die ich so eben noch nicht 100 mal gelesen habe.

Lizzy und ihre Freundin sind Mädchen aus dem Hier & Jetzt und leben nicht in einem fernen Fantasie-Land, das fand ich prima. Mit reinen Fantasy-Geschichten kann ich nicht viel anfangen.
Die Verknüpfung in die magische Welt war nachvollziehbar und nicht absurd und auch wenn mich der Gedanke, dass die Vogelspinne Rusty (Lizzys magisches Tier) im Pferdeschwanz sitzt anfangs schon etwas gruseln ließ, Rusty war einfach super beschrieben.

Generell fand ich die Atmosphäre und Personen wunderbar beschrieben, beim Lesen entstanden sofort Bilder, beispielsweise die traumhafte Kulisse des Rapunzelturms am See, das Gewächshaus, aber auch die verschiedenen Hexen.

Ein wunderschönes Buch mit genau der richtigen Balance aus Magie, Mädchenfreundschaft und erste Schwärmerei samt schnoddriger Teenie-Sprache, das auch noch eine wunderbare Botschaft mitbringt.
Lest selbst, ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Hochspannung - auch bei Quereinstieg

Brennende Narben
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Ich bin hier mit Band drei in eine bestehende Reihe eingestiegen. Auch wenn es Bezüge zu vorausgegangenen Handlungen aus den Vorgängern gab, konnte ich problemlos folgen.
Folgen ist vielleicht das falsche ...

Ich bin hier mit Band drei in eine bestehende Reihe eingestiegen. Auch wenn es Bezüge zu vorausgegangenen Handlungen aus den Vorgängern gab, konnte ich problemlos folgen.
Folgen ist vielleicht das falsche Wort, ich bin eher von Spannung getrieben durch das Buch gehetzt.

Die Kommissarin Mara Billinsky - stets in schwarz gekleidet, mit Tattoos und Piercings eine ungewöhnliche Figur im Kripo-Team hat neben ihrem aktuellen Fall auch noch mit dem immer noch nicht aufgeklärten Mord an ihrer Mutter zu kämpfen. Damals war sie noch ein Kind - seitdem ist auch das Verhältnis zum Vater nachhaltig beschädigt und all das wird jetzt wieder ganz präsent.

Sowohl der aktuelle Fall als auch der Versuch, den Mord an der Mutter aufzuklären, waren sehr spannend, bei letzterem hatte man irgendwann einen leichten Verdacht, konnte sich aber nicht sicher sein.

Stets lauerte das Grauen, man konnte sich nie sicher sein, was einen erwartet, sobald man eine Seite umschlug.

Gut gefallen hat mir auch die Entwicklung von Billinskys Kollegen Rosen, der sich nicht nur wacker schlägt, sondern... ach, lest selbst.

Nach dem Buch hat man jetzt zwar weder Lust auf einen Städtetrip nach Frankfurt noch auf einen Jobwechsel zur Mordkommission, aber auf jeden Fall auf Band Vier der Reihe!

Beste Thrillerunterhaltung, fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 12.09.2019

Fesselnde Fortsetzung

Zimmer 19
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Als ich "Schlüssel 17", Band eins der Reihe ausgelesen hatte, war ich etwas angesäuert, weil das Buch mit einem ganz üblen Cliffhanger geendet hatte.
Eigentlich kann ich das gar nicht leiden und ich strafe ...

Als ich "Schlüssel 17", Band eins der Reihe ausgelesen hatte, war ich etwas angesäuert, weil das Buch mit einem ganz üblen Cliffhanger geendet hatte.
Eigentlich kann ich das gar nicht leiden und ich strafe solche Reihen mit knallhartem Leseentzug meinerseits.
Tja. Soweit zur Theorie. Ich war viel zu neugierig auf die Fortsetzung und konnte meinen gefassten Vorsatz nicht durchhalten.

Band 2 hat mir fast noch besser gefallen. Die Verknüpfung der aktuellen Ereignisse mit der Vergangenheit Tom Babylons (LKA Ermittler) und Sita Johanns (Psychologin) war richtig fesselnd. Ich fand insbesondere Sita sehr gut beschrieben, ihr Schicksal hat mich berührt.

Leider hatte ich Band eins nicht mehr vollständig parat, es hat mich gestört, dass der Leseeindruck nicht mehr frisch war. Während ich sonst meist ohne Probleme in Reihen quereinsteige, wäre es hier tatsächlich besser, wenn man beide Bände hintereinander ohne großen Abstand liest.

Natürlich endet auch Band Zwei wieder mit einem fiesen Cliffhanger, grrrr.
Hoffentlich dauert es nicht allzu lang, bis Band Drei erscheint.

Mein Fazit: temporeich, spannend, berührend samt einem Ermittlerteam mit Ecken und Kanten. So mag ich Thriller!

Veröffentlicht am 10.09.2019

Neuanfang in einer Patchworkfamilie: witzig und kindgerecht

Als uns Einstein vom Himmel fiel
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Seit dem Kindergarten schon sind Nia und Luke beste Freunde. Jetzt haben sich Nias Vater und Lukes Mutter verliebt und sie ziehen zusammen. Anfangs sind alle begeistert, doch schon nach kurzer Zeit geht ...

Seit dem Kindergarten schon sind Nia und Luke beste Freunde. Jetzt haben sich Nias Vater und Lukes Mutter verliebt und sie ziehen zusammen. Anfangs sind alle begeistert, doch schon nach kurzer Zeit geht die Euphorie verloren und alle sind zunehmend genervt voneinander.

Das Buch behandelt die Situation in einer Patchwork-Familie, bei der sich alle umstellen müsste - insbesondere die Kinder, die nun teilen müssen und nicht mehr alle Wünsche erfüllt bekommen. Aber auch für die Erwachsenen ist die neue Situation nicht leicht.

Das klingt jetzt ziemlich schwer und ernst, das ist es aber gar nicht, denn das Thema wurde so witzig und spannend umgesetzt, dass es eine echte Lesefreude ist. Man kann es auch genauso "nur" als lustiges Kinderbuch voll von Streichen lesen, es ist kein pädagogisches Buch zur Familiensituation.
Kapitelüberschriften wie "Rache schmeckt nach Zuckerwatte" oder "Flüchte dich aus dem Stinkebus!" sind doch schon sehr vielversprechend, oder?

Denn Nia und Luke haben es faustdick hinter den Ohren und auch Einstein, der ständig pupsende Hamster ist fast immer mit dabei.
Dann wäre da noch die österreichische Lehrerin, die so eigenartig spricht und die beste Freundin Jule, die nur noch in Reimen spricht.

Auch optisch ist das Buch gelungen, neben schönen schwarz-weiß-Illus gibt es sogar eine thematisch passende schwarze Seite mit weißer Schrift, super Idee bei dieser Textpassage.

Die neunjährige Tochter fand das Buch superwitzig und hat es am Stück ausgelesen.
Auf jeden Fall fünf Sterne, sagt sie.
So sei es.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Beeindruckendes Buch

Laufen
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Von Isabel Bogdan habe ich schon ihr Erstlingswerk gelesen und war sehr angetan, deshalb war ich gespannt, ob mir "Laufen" wieder so gut gefällt.
Es ist nicht vergleichbar, so dermaßen anders und lange ...

Von Isabel Bogdan habe ich schon ihr Erstlingswerk gelesen und war sehr angetan, deshalb war ich gespannt, ob mir "Laufen" wieder so gut gefällt.
Es ist nicht vergleichbar, so dermaßen anders und lange nicht so kurzweilig zu lesen.
Aber das neue Buch hat mich sehr beeindruckt.

Wir lernen die namenlose Ich-Erzähler kennen, die nach langer Zeit wieder mit dem Laufen beginnt.
Alle Laufanfänger werden sich sofort wiedererkennen: "Wie bitte? Natürlich macht es keinen Spaß, es ist wahnsinnig anstrengend, das fängt schon beim Aufraffen an, und dann muss man immer weiterlaufen, obwohl man längst nicht mehr kann, und kurz vorm Herzinfarkt ist doch erst eine halbe Stunde rum, das macht doch keinen Spaß!"
Wie wahr!

Nach und nach erfährt man, warum die Ich-Erzählerin läuft. Etwas Furchtbares ist passiert und sie will einfach nur davon Weglaufen.
Lange Zeit gibt es nichts außer den Verlust - und man bekommt hautnah mit, wie wichtig gute Freunde, Kollegen, ein Job der Freude macht und Familie sind. Und Zeit. Und Geduld.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, obwohl es mit nur 224 Seiten relativ dünn ist. Denn es ist komplett als innerer Monolog verfasst und die Sätze sind oft atemlos, während des Laufens ausgestoßen. Zumal der Inhalt auch keine leichte Kost ist.
Aber es lohnt sich, ich konnte mich so in die Erzählerin einfühlen und trotz aller Schwere blitzte auch immer ihr Humor durch ("Vielleicht gibt es ja ein paar tolle Bachblüten oder Einhornessenzen").

Ein starkes Buch, das ich sicherlich nach einiger Zeit noch einmal lesen werden.