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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

Anders als erwartet

Ein neues Blau
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Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet, denn er suggeriert doch eine mehr historisch basierende Geschichte. Gerne hätte ich mehr über die unterschiedlichen Seiten und Prozesse rund ...

Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet, denn er suggeriert doch eine mehr historisch basierende Geschichte. Gerne hätte ich mehr über die unterschiedlichen Seiten und Prozesse rund um das Porzellan und die damit verbundenen Personen erfahren.

Die beiden Erzählstränge finden für mich nicht wirklich zusammen. Ziemlich zusammenhangslos werden zwei Geschichten in verschiedenen Zeitphasen erzählt. Die Lebensgeschichte von Lili ist teilweise sehr langatmig und es ist ihr nicht immer leicht zu folgen. Mir fehlt der in der Inhaltsangabe beschriebene Bezug zur Porzellanmalerei und -herstellung. Hier hatte ich mehr Details mit historischen Informationen erwartet. Die Geschichte um Anja fand ich ziemlich konstruiert und nur bedingt passend zum anderen Erzählstrang.

Leider hat das Buch mich nicht abgeholt und durch die Geschichte führen können. Die Sprache hat mir gut gefallen, abgesehen von einigen Längen konnte ich gut folgen und flüssig lesen. Allerdings lässt sie keine Bilder im Kopf entstehen, die einige Stellen leichter verständlich gemacht hätte. Schade.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Zwei Welten treffen aufeinander

Die Analphabetin, die rechnen konnte
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Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben ...

Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben bestehen. Bis zu einem tragischen Unfall, der sie mit Zwischenstation letztendlich nach Schweden führt.

Der zweite Erzählstrang beginnt in Schweden und zeigt die Unzufriedenheit mit der Monarchie in drastischer Weise. Die zweite Hauptperson existiert eigentlich gar nicht, lebt mit seiner Familie, deren Eigenarten er nicht verstehen kann und will, zusammen, bis er auf die Südafrikanerin trifft. Die beiden Erzählstränge werden hier zusammengeführt und zeigen sich bis zum Ende des Buches offen für viele Wendungen.

Die einzelnen Entwicklungen sind sehr eigenartig und nicht immer leicht nachzuvollziehen. Der eigenwilliger Schreibstil vereint historische Ereignisse und Fakten mit einer skurrilen fiktiven Geschichte. Sprache und Erzählung passen gut zusammen.

Der Buchtitel suggeriert, dass eine (nach kurzer Zeit nicht mehr) Analphabetin hervorragend rechnen kann, was im Buch dann nicht wirklich thematisiert wird. Letztendlich hatte ich andere Erwartungen an dieses Buch als mir geliefert wurden. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen und trotz einiger Längen hat es mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Deutsch-deutsche Geschichte in Romanform

Allee unserer Träume
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Die Hauptperson des Romans ist aufgewachsen während des 2. Weltkrieges und durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, so dass sie Architektin werden möchte. Dies in jener Zeit zu realisieren, ist nicht einfach. ...

Die Hauptperson des Romans ist aufgewachsen während des 2. Weltkrieges und durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, so dass sie Architektin werden möchte. Dies in jener Zeit zu realisieren, ist nicht einfach. Sie hat ihr Ziel klar definiert und lässt sich auch durch Rückschläge nicht davon abhalten. Das Arbeitsleben als einzelne Frau unter egozentrischen und von sich überzeugten Männern prägt die Protagonistin und weist ihr ihren Lebensweg mit seinen unterschiedlichen Facetten in beiden Teilen Deutschlands. Der flüssige Schreibstil lässt Bilder im Kopf entstehen, die diesem Weg folgen.

Die berührende Lebensgeschichte einer Frau in der frühen DDR über das Leben im Westteil Berlins in den 1960er Jahren bis hin zum Mauerfall fasst das Zeitgeschehen realistisch auf, auch wenn die Themenvielfalt an manchen Stellen eher störend ist, um dem Verlauf folgen zu können. Ich finde, dass die Stimmung der Zeit gut rübergebracht wird. Die Hauptperson des Romans ist mir sympathisch, ansonsten fehlen mir aber weitere überzeugende Charaktere, die es mit ihr aufnehen können.

Das Cover passt sehr gut zur Zeit mit seinem Bild der „Prachtstraße“, die zum Lebensmittelpunkt der Protagonistin wird.

Die Leseprobe hat meine Neugierde auf die Geschichte geweckt. Im Großen und Ganzen hat mir die fiktive Geschichte mit wahren historischen Elementen gefallen, jedoch nicht absolut überzeugt. Der Klappentext ist im Nachhinein nicht gut getroffen und etwas irreführend.

Veröffentlicht am 09.03.2024

Fakten oder Fiktion?

Das Philosophenschiff
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Die 100jährige Architektin Perleman-Jacob bittet einen Schriftsteller bei ihrer Geburtstagsfeier, ihr Leben als Roman zu erzählen, wobei die beruflichen Aspekte außen vor bleiben. Und das erscheint nun ...

Die 100jährige Architektin Perleman-Jacob bittet einen Schriftsteller bei ihrer Geburtstagsfeier, ihr Leben als Roman zu erzählen, wobei die beruflichen Aspekte außen vor bleiben. Und das erscheint nun in Romanform. Sie startet in ihrer Kindheit und landet mit ihren Eltern auf einem Philosophenschiff. Als Zeitzeugin einer Epoche der russischen Geschichte taucht der Leser hierin ein. Leider finde ich, dass es zu sehr an der Oberfläche bleibt, ich hätte mir tiefer gehende Details gewünscht.

Letztendlich ist es nicht möglich, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden, was so sicherlich vom Autor gewollt ist. Der Erzählstil des Autors kommt besonders im letzten Drittel besonders stark zum Ausdruck. Durch das langsame Fortkommen in der Erzählung, finde ich es allerdings sehr anstrengend, dran zu bleiben. Es könnte auch an dem Durcheinander liegen, das ich als schwer zu folgen empfunden habe. Das Buch lässt mich z­wiegespalten zurück, denn es hat neben einer interessanten Geschichtsstunde bei mir auch Verwirrung und offene Fragen offen hinterlassen.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Rückblick auf eine andere Art

Lichtungen
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Zwei Protagnisten, die befreundet sich und sich vertrauen. Ungewöhnlich ist die Erzählweise, denn das erste Kapitel startet mit dem Wiedersehen als Erwachsene und im weiteren Verlauf geht es zurück in ...

Zwei Protagnisten, die befreundet sich und sich vertrauen. Ungewöhnlich ist die Erzählweise, denn das erste Kapitel startet mit dem Wiedersehen als Erwachsene und im weiteren Verlauf geht es zurück in die Kindheit der beiden. Es geht um eine Freundschaft in unterschiedlichen Stadien und das Leben in einem Rumänien unter Ceausescu und mit den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe. Die sehr poetische Sprache will nicht immer zum Geschehen passen; sie hat mir das Lesen und die benötigte Konzentration auf die Geschichte nicht immer leicht gemacht.

Schade, ich hatte wohl etwas anderes erwartet und konnte keinen richtigen Zugang zu der Geschichte finden. Ich denke, es liegt unter anderem daran, dass rückwärts erzählt wird. Die Sprache ist ja eigentich schön, aber für mich war es anstrengend, sie zu lesen. Vielleicht war es auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch. Ich werde es später noch einmal versuchen.

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