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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2019

Spannend aber teilweise etwas langatmig

Zimmer 19
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"Zimmer 19" von Marc Raabe, ist der Folgeband der Zimmer 17- Reihe in dem das Ermittlerduo Tom Babylon und Psychologin Sita Johanns gemeinsam in einem weiteren Mordfall ermitteln.




Bei der Eröffnungsfeier ...

"Zimmer 19" von Marc Raabe, ist der Folgeband der Zimmer 17- Reihe in dem das Ermittlerduo Tom Babylon und Psychologin Sita Johanns gemeinsam in einem weiteren Mordfall ermitteln.




Bei der Eröffnungsfeier der Berlinale wird zum Entsetzten der Anwesenden ein Snuff-Film abgespielt mit einer unmissverständlichen Nachricht am Ende. Das Opfer, die Tochter des amtierenden Bürgermeisters Otto Keller gilt seit dem Zeitpunkt als vermisst.
Der leitende LKA Ermittler Tom Babylon und Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck, doch schon kurze Zeit später wird ein weiteres Mädchen vermisst. Was verschweigt der Bürgermeister und wer ist das junge Mädchen, das aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Babylon beginnt zu hoffen doch noch Antworten zu erhalten über den Verbleib seiner Schwester, doch die Ereignisse überschlagen sich. Sita Johanns stellt fest, das es eine Verbindung zwischen den Opfern und ihrer Vergangenheit gibt, in der auch die Zahl 19 eine bedeutende Rolle zu spielen scheint.




Nach Schlüssel 17, schafft es Marc Raabe erneut, mich durch einen fesselnd und überaus mitreisenden Einstieg, wieder schnell mitten ins Geschehen zu entführen. Denn schon die Anfänge sind mehr als spannungsgeladen ausgearbeitet, die mich gespannt dem Verlauf der Handlung haben folgen lassen.


Aufgebaut ist die Handlung in zwei Erzählstränge die in Perspektivenwechsel für Unterhaltung und einen gewissen Nervenkitzel im Verlauf sorgen konnten. Denn zum einen wird unter Hochdruck im aktuellen Fall der vermissten Mädchen ermittelt und zum anderen wird man immer wieder in Sita Johanns Vergangenheit entführt, das für ein tiefes Eindringen ihrer Persönlichkeit und Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit preis geben. Auch reist die Suche nach Tom Babylons Schwester Viona und Gespräche mit ihr nicht ab, sind ein fester Bestandteil der Handlung, die ihn hoffen lassen, endlich Gewissheit über den Verbleib und das Verschwinden seiner vermissten Schwester zu erhalten. Auch schafft es Marc Raabe durch falsch gelegt Fährten, Verwischung von Fakten und Fiktionen die er gekonnt in die Handlung mit einfliessen lässt, mich immer wieder in die Irre zu führen. Doch obwohl ich den Handlungsverlauf insgesamt als Spannend empfand und die einfliessenden Gespräche mit Viona für einen gewissen Ermittlungserfolg sorgen konnten, war es mir diesmal insgesamt etwas zu überzogen, teilweise zu langatmig ausgeführt das mich am realistischen Verlauf der Handlung haben zweifeln lassen. Auch würde ich den Folgeband eher als Krimi betiteln dem es im Vergleich zum vorherigen Band ein wenig an Thrill gefehlt hat. Leider muss man ebenfalls im Bezug auf das Verschwinden von Viona auf die Fortsetzung hoffen, denn auch diesmal ist keine Aufklärung in Sicht.


Der Schreibstil wie gewohnt, fliessend, locker, leicht der ein zügiges Vorankommen, durch kurze Kapitel und Perspektivenwechsel ermöglicht.

Insgesamt eine spannend und fesselnde Fortsetzung der Tom Babylon und Sita Johanns-Reihe die mit unvorhersehbaren Wendungen, einem tiefen Blickwinkel in die Vergangenheit und nicht enden wollenen Spannungsbögen für gute Unterhaltung sorgen konnte. Auch wenn überzogen, teilweise langatmige Handlungsverläufe den Lesespass für mich etwas gedämpft und unrealistisch erscheinen haben lassen ist es eine zu empfehlenswerte Fortsetzung.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Rapunzel und der Turm des Schweigens

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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"Rapunzel, mein" von Lars-Erik Schütz ist Band zwei der Jan Grall und Rabea Wyler- Reihe, der sich ganz spannend und wendungsreich liest, aber etwas mehr Thrill hätte vertragen können.

In einem Essener ...

"Rapunzel, mein" von Lars-Erik Schütz ist Band zwei der Jan Grall und Rabea Wyler- Reihe, der sich ganz spannend und wendungsreich liest, aber etwas mehr Thrill hätte vertragen können.

In einem Essener Theater wird die an den Händen verstümmelte und mit ihren eigenen blonden Haaren erdrosselte Leiche eines toten Mädchens gefunden. Profilerin Rabea Wyler ist geschockt und ahnt das die Vergangenheit sie einzuholen droht. Denn auch ihre Schwester Marie gilt seit über zwanzig Jahren als verschwunden, lediglich eine Hand war das einzige was man von ihr fand. Wyler bittet den suspendierten Jan Grall um Hilfe, doch dieser will von der Angelegenheit anfangs nichts wissen. Entschlossen die Vergangenheit endlich abzuhaken, nimmt Wyler eigenhändig die Spur auf. Doch schnell wird klar, das der Täter selbst nur eine Marionette eines perfiden Spiels ist, das gerade erst begonnen hat.

Lars Erik-Schütz nimmt bereits durch einen mitreisend und fragenaufwerfenden Einstieg für die Geschichte gefangen. Dabei fliessen immer wieder nennenswerte und informative Ereignisse aus dem ersten Band und das Zusammenspiel von Jan Grall und Rabea Wyler, gekonnt in die Handlung mit eine, sodass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte etwas nicht zu wissen. Beide Bände können somit trotz Reihe, vollkommen unabhängig zueinander gelesen werden.
Auch der Verlauf der Handlung baut sich ganz verständlich auf, Rückblicke aus Maries und Rabeas Vergangenheit und Kindheit haben die Neugierde in mir wecken können, was dem Mädchen wohl vor Jahren zugestossen sein mag. Eine Vielzahl an Charakteren gestalten die Handlung, sind fürs Verständnis der Geschichte gut beschrieben gehen aber nicht in die Tiefe.
Der Schreibstil von Lars Schütz ist durchgehend, fliessend und leicht, die Kapitel sind kurz gehalten, mit knappen Überschriften über den Ort versehen, die für einen guten Lesefluss und mich zügig durch die Handlung führen konnten. Doch obwohl ich mich im Grossen und Ganzen ganz gut unterhalten gefühlt habe, hat es dem Thriller etwas an Thrill gefehlt, der mir an manchen Stellen etwas zu konstruiert ausgeführt war. Auch der Spannungsbogen zog sich nach einem anfänglichen guten Start für mich etwas zu verhalten durch die Handlung, nimmt jedoch gegen Ende durch wendungsreiche und Spannungsgeladene Handlungsstränge zu.

Insgesamt ein actiondurchzogen und wendungsreicher Thriller, der zwar nicht vollumfänglich meine Erwartungen erfüllen konnte, sich aber gut liest und unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Amüsant mit Witz und Humor

Heiliger Gummistiefel
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"Heiliger Gummistiefel" von Bea Berger, ist ein amüsant und durchgehen lustiger Unterhaltungsroman für humorvolle Lesestunden.

Susi Schniebel hat das Glück nicht gepachtet. Denn vom Freund betrogen, ...

"Heiliger Gummistiefel" von Bea Berger, ist ein amüsant und durchgehen lustiger Unterhaltungsroman für humorvolle Lesestunden.

Susi Schniebel hat das Glück nicht gepachtet. Denn vom Freund betrogen, der Job auf der Kippe stehend und mit einer landesweiten Blamage im Radio, braucht sie jetzt dringend Trost und Ablenkung.
Was könnte da besser helfen als sich zu betrinken?
Doch einen kompletten Filmriss später erwacht sie nicht nur total verkatert in einem Bus voller Senioren, sondern auch mit Peniskostüm wieder. Ausgerechnet in einem Karmeliterkloster irgendwo in der niederbayerischen Pampa, endet die Reise.
Doch die anfängliche Panik weicht schon schnell ihrer grossen Neugierde für die seltsamen nächtlichen Geräusche, die eindeutig aus dem Mönchstrakt stammen. Und was führt der gut aussehende Hausmeister Ben mit seinen dubiosen Telefonaten nur im Schilde? Eine Fülle an Fragen die Susi umbedingt nachgehen muss.

Schon zu Beginn wird man schnell in Susi Schniebels chaosträchtigem Leben voller Peinlichkeiten gezogen, fühlt sich gut unterhalten, kann an vielen Stellen lachen und schmunzeln. Auch die Charaktere sind mit viel Witz und Humor ausgearbeitet, die Abwechslungsreich für beste Unterhaltung gesorgt haben. Besonders Susi Schniebel, die allein schon durch ihren amüsant gewählten Nachnamen, ihrer tollpatschigen Art, sich immer wieder in Fettnäpfen und Blamagen katapultiert, hat mir oft beim lesen ein lächeln auf die Lippen zaubern können.
Doch obwohl es mit Suis Schniebel nicht langweilig wird, fand ich den Handlungsverlauf an einigen Stellen etwas zu überspitzt und überzogen ausgearbeitet. Natürlich lebt ein Unterhaltungsroman von dramatisierten Handlungssträngen und doch war es mir insgesamt zu viel.

Humorvoll, locker, leicht mit viel Situationskomik ist der Schreibstil von Bea Berger, der mich zügig durch die Kapitel führen und somit ein kurzweilig aber durchgehend amüsantes Lesevergnügen bescheren konnte. 

Insgesamt habe ich mich auf einer total humorvollen Ebene gut unterhalten gefühlt, konnte lachen und beherzt schmunzeln auch wenn einiges teilweise ziemlich überspitzt dargestellt wurde.
Lesenswert für jeden der gerne beim Lesen lacht oder zumindest ein schmunzeln auf dem Gesicht haben möchte.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Süsses Schnabeltierabenteuer

Rufus und sein Schnabeltier
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"Rufus und sein Schnabeltier" von Michael Engler, ist eine ganz liebenswert und warmherzig bebilderte Geschichte für Kinder zum Vorlesen.

Der kleine Rufus begegnet auf seinem Nachhauseweg dem altklugen ...

"Rufus und sein Schnabeltier" von Michael Engler, ist eine ganz liebenswert und warmherzig bebilderte Geschichte für Kinder zum Vorlesen.

Der kleine Rufus begegnet auf seinem Nachhauseweg dem altklugen Schnabeltier Sydney. Sie bemerken das sie eine Gemeinsamkeit haben, den beide wollen sie unbedingt nach Australien. Doch der erste Reiseversuch endet in der Betriebshalle des städtischen Busunternehmens und das, obwohl sie doch genau den Bus genommen haben, der am weitesten nach rechts unten fährt. Doch sie geben nicht auf und versuchen ihr Ziel auf dem Wasserweg zu erreichen. Das sie statt auf dem Ozean auf einem See landen, können sie nicht ahnen, aber die Freunde lassen sich nicht entmutigen. Wird es ihnen am Ende gelingen, per Flugzeug nach Australien zu fliegen?

Michael Engler hat mit seinen beiden Charakteren Rufus und Schnabeltier Sydney eine abenteuerreiche Geschichte entstehen lassen, die für Kinder unterhaltsam und spannend ausgearbeitet ist. Denn mit Sydney und ihren Eigenarten an Rufus Seite, die immer eine Idee hat von der sich Rufus gerne anstecken lässt, herrscht konstant Abwechslung und witzige Unterhaltung. Man kann schmunzeln, lachen das für Spass beim Vorlesen sorgt. Auch die Charaktere sind authentisch, liebenswert ausgearbeitet die man sich durch die vielen bunten Illustrationen auf den grossen Buchseiten gut vorstellen kann. 

Der Schreibstil von Michael Engler ist locker, leicht und kindgerecht einfach zum Vorlesen. Denn auch die Kapitel sind kurz, übersichtlich die durch viele bunte Bilder unterstrichen werden.

Eine süsse Schnabeltiergeschichte für Kinder zum Vorlesen.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Emil und sein grosses Abenteuer

Emil und die Kobolde
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“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.

Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis ...

“Emil und die Kobolde“ von Christopher Bünte, ist eine fabelhafte Koboldgeschichte, angelehnt an ein bekanntes Märchen.

Der junge Emil ist ein braver, gut erzogen aber stinklangweiliger Typ an dem bis auf seine Knickerbockershose nichts besonders scheint. Vermutlich ist er sogar der langweiligste Junge in ganz Piefingen, der ausserdem von seinen Eltern einen Schlüssel um den Hals gehängt bekommt hat, da sie wenig Zeit für ihn haben. Doch als vier garstige Kobolde in sein Leben treten und in der Wohnung für jede Menge Chaos, Verwüstung und Unruhe sorgen ist Emil sichtlich beunruhigt. Denn seine Eltern geben ihm die Schuld für das angestellte Chaos, überlegen ihn zu einem Psychiater zu schicken oder schlimmer noch auf einer Autobahnraststätte auszusetzen. Das möchte Emil um jeden Preis verhindert und beschliesst etwas gegen die Eindringlinge zu unternehmen. Er sucht Rat bei der kleinen Ürmina, die im Komposthaufen im Garten wohnt und hofft das sie ihm weiterhelfen kann.

Christopher Bünte hat mit Emil einen eher unscheinbaren Jungen erschaffen, der mit dem auftauchen vier garstiger Kobolde nicht nur drei Prüfungen bestehen muss, sondern auch über sich hinauswächst. Angelehnt ist die Handlung an eine altbekannte Sage, die Thematisch in Richtung Comic und Fantasy geht. Denn neben den vier unruhestiftenden Kobolden, gibt es auch ein Irrlicht, bzw. eine gute Fee die im Komposthaufe im Garten hinter Emils Haus wohnt und ein alter mysteriöser Mann der magische Kräfte zu besitzen scheint.
Insgesamt sind die Charaktere aber sehr gut im Detail beschrieben, die man sich vor dem inneren Auge sehr bildhaft vorstellen kann. Auch der Verlauf der Handlung der die Sage des Rumpelstilzchen neu interpretiert nimmt verständlich und kinngerecht ihren Lauf. Die Geschichte lässt sich total gut vorlesen, denn man fühlt sich beim Vorlesen ein klein wenig wie ein Geschichtenerzähler, da man als Leser mehrfach angesprochen wird und die Geschichte somit einen persönlichen Touch bekommt. Auch fühlt man sich mit einbezogen, es werden Fragen offen dargelegt die man sich kurz vorher ebenfalls gestellt hat. Nur das Ende, das vielleicht auf eine mögliche Vorstellung schliessen lässt und Raum für eigene Interpretationen lässt, waren im Gesamten zu offen gehalten, das wir gerne beantwortet gehabt hätten.

Die Schreibweise ist zwar leicht, und locker aber anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig, an die man sich aber nach wenigen gelesenen Seiten schnell gewöhnt.
Obwohl der Erzählstil etwas altertümlich, leicht hochtrabend, geschwollen erscheint, passt die Erzählweise doch ganz gut zum Gesamtkonzept der Geschichte. Denn auch hier wird man in einem Erzählsprung in eine bereits vergangene Zeit, ins Jahr 1858 versetzt, wo Kaiser herrschten und in Schlössern residierten.

Insgesamt eine mitreisend und ganz liebevoll ausgearbeitete Geschichte mit Kobolden, einer Fee und einem Jungen auf der Suche nach sich selbst ist. Empfehlenswert für Kinder ab einem Lesealter von neun Jahren, zum Vor oder Selbstlesen, die gerne Fantasy und Comic mögen.