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Veröffentlicht am 07.10.2019

Neuer Fall mit Toni Sanftleben

Stille Havel
1

Mord im Park Sanssouci. Das Opfer: ein Kunstsachverständiger, zu dessen letzte Recherche eine gemaltes Bild und eine Villa an der Havel gehörten. Er interessierte sich für die portraitierte Person auf ...

Mord im Park Sanssouci. Das Opfer: ein Kunstsachverständiger, zu dessen letzte Recherche eine gemaltes Bild und eine Villa an der Havel gehörten. Er interessierte sich für die portraitierte Person auf dem Gemälde. Kommissar Toni Sanftleben beginnt zu ermitteln. Im Laufe seiner Ermittlungen stellt Toni Sanftleben fest, dass das Mordopfer auch in Sache Nazigold akribisch recherchierte.

Ich habe bereits zwei Fälle mit Toni Sanftleben gelesen und es war für mich wie nach Hause kommen, als ich Kommissar Toni Sanftleben in „Stille Havel“ wieder begegnet bin. Toni ist trotz oder gerade wegen diverser Probleme ein äußerst sympathischer Kommissar. Seine Kollegin Gesa dagegen verblasst ein bisserl, was dem Lesespaß aber keinen Abbruch tut. Das Trio wird von Phong vervollständigt, der irgendwie anders ist.

Der Schreibstil von Tim Pieper ist angenehm, flüssig, und gleichzeitig fesselnd. Die Story ist spannend, der Plot gut durchdacht und der geschichtliche Hintergrund ist sorgfältig recherchiert. Das hat mir besonders gut gefallen, erlebt man doch ein Stück weit deutsche Geschichte, wie ich sie zumindest bisher nicht kannte.

Der Krimi spielt in zwei Erzählsträngen auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Zum einen begleiten wir Toni Sanftleben bei seinen aktuellen Ermittlungen, wobei er sich neben dem Fall mit diversen Lebensstilen und Launen seiner Kollegen herumschlagen darf. Und Tonis Ermittlungen gestalten sich als nicht ganz einfach, da die Zeugen nicht unbedingt zur Mitarbeit bereit sind und der Fall doch etwas komplexer ist, als es zunächst den Anschein hatte.

Zum anderen wird die Geschichte von Lydia erzählt, aufgewachsen in armen Verhältnissen, gegen Kriegsende aufgestiegen zum Schauspielsternchen, die dann aus Deutschland flüchten musste. Auch erfahren wir über ihr Leben nach dem Krieg. Der Charakter Lydia ist vielschichtig vom Autor geschaffen und erhält Tiefe. Man durchlebt beim Lesen eine ganze Palette an Gefühlen.

Es wird abwechselnd von beiden Erzählsträngen berichtet, was sich kurzweilig lesen lässt. Auch versteht es der Autor geschickt, Spannung aufzubauen und diese bis zum fulminanten Ende hoch zu halten. Am Schluss wird ein Täter präsentiert, den ich so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Die Auflösung ist schlüssig und nachvollziehbar. Bravo, so macht Krimilesen Spaß! Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch. Einmal angefangen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:
Ein interessanter, kurzweiliger und spannender Krimi mit geschichtlichem Hintergrund, der einfach Spaß macht zu lesen.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ein tolle Fantasy-Reihe, die süchtig macht!

Das Erbe der Macht - Die komplette Schattenchronik im Schuber
1

Inhalt:
Ein Wall verbirgt die magische Welt, die Menschen ahnen nichts davon. Er garantiert Frieden, doch das nur oberflächlich, denn in den Schatten herrscht ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft. ...

Inhalt:
Ein Wall verbirgt die magische Welt, die Menschen ahnen nichts davon. Er garantiert Frieden, doch das nur oberflächlich, denn in den Schatten herrscht ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft. Alexander Kent erwacht zu einem Erbe der Macht als ein anderer stirbt, und es liegt an Jennifer Danvers, ihn in die Welt der Magie einzuführen.
Die beiden ahnen nichts davon, dass das Böse bereits daran ist, den Wall zu zerstören.

Meine Meinung:
Der hier erschienene Schmuck-Schuber mit den ersten 4 Taschenbüchern der Reihe ist ein echter Hingucker! Der würde sich in einem Bücherregal echt gut machen.
Ich habe die Reihe auf meinem E-Book-Reader gelesen, was aber nicht weniger Spaß gemacht hat.
„Das Erbe der Macht – die komplette Schattenchronik“ beinhaltet 12 Kurzgeschichten, die vorab als eine E-Book-Reihe erschienen ist, und die es nun als Taschenbuchausgabe gibt.
Der Autor Andreas Suchanek hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil und er versteht es echt gut, seine Leser auf die Folter zu spannen. Man liest „Das Erbe der Macht“ nicht mal so nebenher, man inhaliert es. Der Autor ist ein Meister des Spannungsaufbaus und schafft es, dass der Leser sehr viele Fragen hat, die er dann auch beantwortet – aber halt irgendwann später, wenn man nicht mehr damit rechnet, aber auf gar keinen Fall sofort. Aber genau das hält die Spannung hoch. Über weite Strecken des Sammelbandes herrscht daher eine unterschwellige Spannung, die die Lektüre sehr kurzweilig macht.
Überhaupt ist Andreas Suchanek sehr fantasievoll und sehr kreativ, was die Charaktere, die Handlung, die Handlungsorte und magischen Gegenstände betrifft.
Ich bin mit Jennifer Danvers in die Welt der Magier eingetaucht und habe diese mit den Augen von Alexander Kent kennengelernt, ein sehr sympathischer Typ, der nicht auf den Mund gefallen ist. Es gibt neben der magischen Welt die Nimax – die Nichtmagier – die von der Existenz der anderen Welt nichts wissen, da ein Wall beide Welten voneinander trennt.
Alexander Kennt betritt die magische Welt, in der es Gut und Böse gibt. Auf der einen Seite stehen die Lichtkämpfer, zu denen Jen und Alex gehören, auf der anderen Seite gibt es die Schattenkämpfer. Und dann lernt der Leser noch einige Unsterbliche kennen, deren Namen nicht unbekannt sind: Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci, Einstein und Cleopatra, um nur einige zu nennen.
Die Handlung fesselt, es gibt viele Intrigen, die man nicht unbedingt gleich als solche durchschaut. Manchmal herrschte bei mir dann aber schierer Unglauben, ob der Entwicklung der Dinge.
Und eines zieht sich durch die ganze Reihe: Das ist Andreas Suchaneks Sinn für Humor, der mir echt gut gefällt, weil er genau nach meinem Geschmack ist.
Es gibt mehrere Hauptprotagonisten und mehrere Handlungsstränge, die alle für sich schon sehr interessant sind und es ist nicht leicht, den Reader aus der Hand zu legen, wenn einen die Sucht gepackt hat. Es fällt außerdem nicht schwer, die Protagonisten ins Herz zu schließen. Und Stück für Stück enthüllt der Autor die Geschichte, die die Protagonisten zu dem gemacht haben was sie nun sind, wodurch sie mehr und mehr an Tiefe gewinnen. Und was sie erlebt haben, ist nicht immer einfach. Aber der Autor schafft es auch mit schwierigen Themen einfühlsam umzugehen.
Aber es geht nicht nur um Magie und Intrigen, es geht auch um Freundschaft und Teamgeist.
Eine tolle Urban-Fantasy-Reihe, die Lust auf mehr macht!
An dieser Stelle bedanke ich mich recht herzlich für das Rezensionsexemplar, das Greenlight Press und Netgalley zu Verfügung gestellt haben. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Fazit:
Für Fantasy-Fans ist die Reihe absolut empfehlenswert. Eine tolle Mischung aus Magie, Action, Humor, Spannung und Unvorhersehbarkeit. Das Ganze wurde ideenreich und fesselnd geschrieben und mit einem Schuss Humor verfeinert. Aber Vorsicht: Die Reihe macht süchtig!

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein komplexer Fall, der die grauen Zellen fordert

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
1

Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn ...

Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn aufklären sollen, denn Evelyn stirbt jeden Abend, solange bis der Mörder gefasst wird. Und das dauert ein paar Tage….

Meine Meinung:
Stuart Turton hat hier einen faszinierenden und nicht alltäglichen Krimi abgeliefert. Sein Schreibstil ist flüssig und detailreich, der Plot ist komplex und verwoben, macht aber Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht einer Person, die es nach Blackheath verschlagen hat. Durch diese Perspektive nimmt der Leser oder Hörer sehr viele Details auf.
Und damit komme ich schon zu einem Problem mit meiner Rezension, denn es ist echt schwierig, etwas über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern.

Familie Hardcastle hat anlässlich eines traurigen Jahrestages zum Maskenball eingeladen – und zwar alle Gäste, die damals auch dabei waren. Aiden Bishop hat eine seltsame Nachricht erhalten: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Es dauert eine Weile, bis Aiden begreift, dass der Mord an der Tochter des Hauses aufgeklärt werden soll. Auf die Sprünge hilft ihm ein geheimnisvoller und unheimlicher Pestdoktor, doch die Ermittlungen muss er alleine stemmen.

Eines vorneweg: Dies ist einer der Krimis, die man nicht nebenher lesen oder hören kann. Man muss gedanklich dabei bleiben und das die ganze Zeit, denn schon die kleinste Unaufmerksamkeit kann das Fehlen eines wichtigen Puzzlestücks zur Folge haben.

Der Anfang war zweifellos spannend, doch im Anschluss habe ich tatsächlich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu kommen. Und irgendwann hat sie mich dann richtig gefesselt. Der Leser oder Hörer wird bei diesem Krimi richtig gefordert und man rätselt automatisch mit, wer Evelyns Mörder ist. Leider oder zum Glück tappte ich viel zu lange im Dunkeln und als ich dann den ein oder anderen Verdacht hatte, hat es der Autor geschafft, mir innerhalb kürzester Zeit meine Theorie zu widerlegen. Meine gedanklichen Mörder waren irgendwie allesamt selber Opfer. Und das Ganze zog sich bis zum Ende durch – ich bin tatsächlich nicht auf die Lösung gekommen.

Im Mittelteil der Geschichte lernen wir unheimlich viele Charaktere kennen, die sehr gut ausgearbeitet wurden und die sehr detailliert gezeichnet wurden. Sie haben nicht nur gute, sondern auch einige schlechte Charakterzüge. Durch den Blickwinkel einer einzigen Person, die in diese unterschiedlichen Charaktere springt, ist es ganz witzig, die Gefühle und Handlungen in einem völlig anderen Körper zu sehen und zu beschreiben. Das hat mir echt gut gefallen und hier war der Autor schonungslos. Auch wirft der Blick auf ein und dasselbe Ereignis aus der Sicht verschiedener Personen interessante Fakten und Details auf, die man als Leser nach und nach wahrnimmt und tunlichst nicht aus den Augen verlieren sollte. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mit so vielen überraschenden Wendungen aufgewartet hat. Immer, wenn man meint, dem Mörder auf die Schliche gekommen zu sein, wird man eines besseren belehrt. Und hier musste man aufpassen, dass einem nicht der Kopf schwirrt und man nicht den Anschluss verliert – wie gesagt kein Krimi zum nebenher hören.

Das Ende der hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie der Autor alles aufgelöst hat. Das war nicht einfach, denn der Krimi ist echt komplex und verwoben und am Ende werden alle Verstrickungen gelöst. Und wie bei einer Zwiebel kommt eine Schicht nach der anderen zum Vorschein und man ist als Leser ein ums andere Mal überrascht. Rückblickend betrachtet, war jedes noch so kleine Puzzleteil wichtig.

Fazit:
Ich habe selten einen so komplexen und verwobenen Krimi gelesen, bei dessen Ende man sich dachte: Das habe ich so nicht erwartet. Es werden sehr viele Puzzleteile benötigt, um das große Ganze zu sehen, aber das sieht man erst direkt am Schluss. Chapeau! Ein origineller Krimi, der den Leser fordert.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein komplexes Hörbuch, hervorragend gelesen

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn ...

Inhalt:
Auf dem Anwesen Blackheath der Familie Hardcastle wird ein Maskenball veranstaltet. Doch am Ende soll Evelyn, die Tochter des Hauses sterben. Und dann gibt es da diejenigen, die den Mord an Evelyn aufklären sollen, denn Evelyn stirbt jeden Abend, solange bis der Mörder gefasst wird. Und das dauert ein paar Tage….

Meine Meinung:
Stuart Turton hat hier einen faszinierenden und nicht alltäglichen Krimi abgeliefert. Sein Schreibstil ist flüssig und detailreich, der Plot ist komplex und verwoben, macht aber Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht einer Person, die es nach Blackheath verschlagen hat. Durch diese Perspektive nimmt der Leser oder Hörer sehr viele Details auf.
Und damit komme ich schon zu einem Problem mit meiner Rezension, denn es ist echt schwierig, etwas über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern.

Familie Hardcastle hat anlässlich eines traurigen Jahrestages zum Maskenball eingeladen – und zwar alle Gäste, die damals auch dabei waren. Aiden Bishop hat eine seltsame Nachricht erhalten: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Es dauert eine Weile, bis Aiden begreift, dass der Mord an der Tochter des Hauses aufgeklärt werden soll. Auf die Sprünge hilft ihm ein geheimnisvoller und unheimlicher Pestdoktor, doch die Ermittlungen muss er alleine stemmen.

Eines vorneweg: Dies ist einer der Krimis, die man nicht nebenher lesen oder hören kann. Man muss gedanklich dabei bleiben und das die ganze Zeit, denn schon die kleinste Unaufmerksamkeit kann das Fehlen eines wichtigen Puzzlestücks zur Folge haben.

Der Anfang war zweifellos spannend, doch im Anschluss habe ich tatsächlich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu kommen. Und irgendwann hat sie mich dann richtig gefesselt. Der Leser oder Hörer wird bei diesem Krimi richtig gefordert und man rätselt automatisch mit, wer Evelyns Mörder ist. Leider oder zum Glück tappte ich viel zu lange im Dunkeln und als ich dann den ein oder anderen Verdacht hatte, hat es der Autor geschafft, mir innerhalb kürzester Zeit meine Theorie zu widerlegen. Meine gedanklichen Mörder waren irgendwie allesamt selber Opfer. Und das Ganze zog sich bis zum Ende durch – ich bin tatsächlich nicht auf die Lösung gekommen.

Im Mittelteil der Geschichte lernen wir unheimlich viele Charaktere kennen, die sehr gut ausgearbeitet wurden und die sehr detailliert gezeichnet wurden. Sie haben nicht nur gute, sondern auch einige schlechte Charakterzüge. Durch den Blickwinkel einer einzigen Person, die in diese unterschiedlichen Charaktere springt, ist es ganz witzig, die Gefühle und Handlungen in einem völlig anderen Körper zu sehen und zu beschreiben. Das hat mir echt gut gefallen und hier war der Autor schonungslos. Auch wirft der Blick auf ein und dasselbe Ereignis aus der Sicht verschiedener Personen interessante Fakten und Details auf, die man als Leser nach und nach wahrnimmt und tunlichst nicht aus den Augen verlieren sollte. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mit so vielen überraschenden Wendungen aufgewartet hat. Immer, wenn man meint, dem Mörder auf die Schliche gekommen zu sein, wird man eines besseren belehrt. Und hier musste man aufpassen, dass einem nicht der Kopf schwirrt und man nicht den Anschluss verliert – wie gesagt kein Krimi zum nebenher hören.

Das Ende der hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es klasse, wie der Autor alles aufgelöst hat. Das war nicht einfach, denn der Krimi ist echt komplex und verwoben und am Ende werden alle Verstrickungen gelöst. Und wie bei einer Zwiebel kommt eine Schicht nach der anderen zum Vorschein und man ist als Leser ein ums andere Mal überrascht. Rückblickend betrachtet, war jedes noch so kleine Puzzleteil wichtig.

Der Sprecher:
Frank Stieren liest das Hörbuch ausgezeichnet. Er kann diese düsterte Stimmung, die auf Blackheath herrscht sehr gut transportieren. Zudem finde ich, dass seine Betonungen und sein Sprachtempo super passen. Sein Sprachtempo ist nicht zu schnell, und das ist wichtig, denn dadurch läuft man nicht in Gefahr, etwas wichtiges zu überhören – es sei denn man schweift gedanklich ab. Und schaurige Szenen kann er echt noch einen Tick schauriger Lesen. Und seine Stimme passt perfekt in das alte englische Herrenhaus.

Fazit:
Ich habe selten einen so komplexen und verwobenen Krimi gelesen, bei dessen Ende man sich dachte: Das habe ich so nicht erwartet. Es werden sehr viele Puzzleteile benötigt, um das große Ganze zu sehen, aber das sieht man erst direkt am Schluss. Chapeau! Ein origineller Krimi, der den Leser fordert.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Toller Hörbuchabschluss der Trilogie - genial gelesen von Matthias Lühn

Schwur der Kriegerin
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Inhalt:
Es herrscht Tumult im Imperium der Stürme. Die Biomanten sind sehr mächtig geworden und der Imperator ist schwach. Deswegen hat Red, seines Zeichens Spion, den Auftrag bekommen, die Macht der Biomanten ...

Inhalt:
Es herrscht Tumult im Imperium der Stürme. Die Biomanten sind sehr mächtig geworden und der Imperator ist schwach. Deswegen hat Red, seines Zeichens Spion, den Auftrag bekommen, die Macht der Biomanten zu stürzen. Keine einfache Mission, und Red benötigt dringend die Hilfe von Hope, seiner großen Liebe. Die Vinchen-Kriegerin Hope hat aber geschworen, ihr Schwert nie wieder in einem Kampf zu führen. Können die beiden es trotzdem schaffen, gegen die Macht der Biomanten anzukommen?

Meine Meinung:
Was habe ich mich auf den dritten Band dieser Trilogie gefreut und auf ein Wiedersehen mit Red und Hope. Wer die beiden Vorgängerbände gehört hat, für den ist „Der Schwur der Kriegerin“ ein absolutes Muss. Und hier in diesem abschließenden Band rücken Red und Hope wieder in den Fokus, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Story ist abwechselnd aus der Sicht von Red und Hope erzählt. Der Schreibstil ist wie gewohnt wort- und bildgewaltig, flüssig und atmosphärisch. Die ganz eigene Sprache, die der Autor verwendet, passt super zum Imperium der Stürme und es fühlt sich ein bisschen an wie heimkommen, wenn man von den Kater und Miezen liest und alles fein ist.
Red und Hope haben sich verändert und weiterentwickelt. Hat Hope noch als Piratin Dire Bane Angst und Schrecken verbreitet, ist sie nun weiser, nachdenklicher und sanftmütiger geworden, aber nicht weniger liebenswert und nicht weniger zielstrebig. Hope hat dem Schwert abgeschworen und der Schwur eines Vinchen wird nicht gebrochen, schließlich gibt es außer dem Schwert noch andere Mittel und Wege, um zum Ziel zu gelangen. Sie hat eine Mission und ist auf der Suche nach dem Schakalkult. Doch sie findet unverhofft etwas, womit sie nicht gerechnet hat.
Aber auch Red hat sich verändert. Er hat viel gelernt, was Machtspiele und Machtmissbrauch angeht, trägt Verantwortung, aber ist im Grunde des Herzens immer noch der Kerl aus der Paradieskehre. Red hat einen Auftrag, und um den zu erfüllen, sucht er die Hilfe von Hope.
Es ist schon grandios, die Entwicklung, die Red und Hope während der drei Bände gemacht haben, zu verfolgen. Das hat der Autor Jon Skovron wirklich großartig hinbekommen, ebenso wie die Zeichnung und Entwicklung der Nebencharaktere. Wir treffen hier alle Figuren wieder, die in den Vorgängerbänden überlebt haben. Und es ist eine Freunde, all die Charaktere wiederzusehen bzw. wiederzuhören und zu verfolgen, was aus ihnen geworden ist und was sie erlebt haben. Und das ist wahrlich nicht wenig. Es wird nicht langweilig, denn zu den liebgewonnen Protagonisten kommen neue hinzu, die man auch direkt ins Herz schließt.
Neben den politischen Machenschaften, der Macht der Biomanten, der Weiterentwicklung des Vinchen-Ordens, der Verschiebung der Machtverhältnisse in der Paradieskehre und dem Wirken der kaiserlichen Spionin, erleben wir starke weibliche Heldinnen und das in den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft. Es gibt viele Kämpfe, gezielte Intrigen und wir müssen uns von nicht wenigen teils liebgewonnenen Charakteren verabschieden, die im Kampf ihr Leben lassen mussten.
Insgesamt ein toller Mix: spannungsgeladen, fantasievoll, actionreich, humorvoll, unterhaltsam und fesselnd zu lesen bzw. anzuhören. Ein klasse Abschluss der Trilogie, hier werden nun alle Handlungsstränge der Vorgängerbände zusammengeführt und am Ende wartet Jon Skovron mit einem Show-Down auf. (Ich könnte mir durchaus noch einen vierten Band vorstellen…)

Ein Highlight dieser Trilogie ist der Sprecher Matthias Lühn, der das Hörbuch zu einem Hörerlebnis der Extraklasse macht. Er liest wahnsinnig fesselnd vor, man ist quasi ein Gefangener der Geschichte und es ist mir schwer gefallen, die Pause-Taste zu drücken. Matthias Lühn haucht den Charakteren auf eine besondere Weise Leben ein – das macht einfach nur Spaß, da er eine tolle Zuhörstimme hat, die er facettenreich einsetzt.

Fazit:
Die Empire of Storms-Trilogie ist eines meiner Fantasy-Highlights, die ich Fans dieses Genres unbedingt ans Herz legen will. Um dem Genuss noch eins drauf zu setzen, empfehle ich, mit Matthias Lühn in das Imperium der Stürme abzutauchen - ihr werdet es nicht bereuen.