Profilbild von misspider

misspider

Lesejury Star
offline

misspider ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misspider über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Die fantastische Reise geht weiter

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
0

Während mich der erste Teil der Reihe regelrecht überwältigt hat, ließ meine Euphorie beim Lesen des 'Bücherkönigs' bereits deutlich nach. Die Faszination des neuen ist weitestgehend verbraucht, und die ...

Während mich der erste Teil der Reihe regelrecht überwältigt hat, ließ meine Euphorie beim Lesen des 'Bücherkönigs' bereits deutlich nach. Die Faszination des neuen ist weitestgehend verbraucht, und die vielen Fabelwesen und fantastischen Orte verströmen zwar immer noch ihre Magie, versetzen mich aber nicht mehr in das Erstaunen, das ich in der 'Bücherstadt' verspürt habe.

Demzufolge lag mein Fokus diesmal viel mehr auf der Handlung an sich, und die viel mir am Ende leider etwas zu mager aus. Davon konnten auch die neu auftauchenden Wesen und die ideenreichen Details und Zwischenfälle vor allem auf der Reise von Kani nicht ablenken. Auch wenn es einige existenzielle Enthüllungen gab und das Ende ein wahrlich grandioses Finale bot. Natürlich werde ich mir auch den dritten Teil nicht entgehen lassen, denn trotz aller persönlicher Kritik liefert das Buch ein einzigartiges Fantasy-Erlebnis. Lediglich meine Erwartungen werden diesmal etwas verhaltener ausfallen, damit Luft nach oben bleibt...

Veröffentlicht am 09.10.2019

Bunte düstere Mischung

Die alte Freundin Dunkelheit
0

Die Sammlung beginnt mit historischen Gruselgeschichten, die etwa ein Drittel des Buches einnehmen und eine gute Aufwärmübung bieten. Meistens wird der Grusel nur angedeutet, vieles bleibt der Fantasie ...

Die Sammlung beginnt mit historischen Gruselgeschichten, die etwa ein Drittel des Buches einnehmen und eine gute Aufwärmübung bieten. Meistens wird der Grusel nur angedeutet, vieles bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. So wirken einige Geschichten etwas unfertig, wie kurze Momentaufnahmen, denen das Davor und Danach fehlt. Es wird oft nur ein diffuses Gefühl vermittelt, dessen Ursprung man sich selbst erarbeiten muss. Teilweise gelingt das sehr gut, manches Mal war es mir aber einfach zu vage und hätte mehr Fleisch auf den Rippen vertragen. Am besten gefällt mir die Geschichte 'Wolfsspur', die sehr eindringlich wirkt und ein geniales Ende hat. Die erste Geschichte 'Das Kloster' fand ich im ersten Moment etwas lahm, aber inzwischen gefällt sie mir immer besser, da sie hervorragend eine unheimliche und bedrohliche Stimmung vermittelt. 'Die Beichte' wirkt total oberflächlich, was aber wiederum die Gedanken und Absichten von Leonore (was für ein Biest!) bestens widerspiegelt. Die 'Strahlenburg' war sehr skurril und Marx wirkte wie ein verzogenes Kind - eines von der grausamen Sorte.

Bei den sich anschließenden Geschichten, die eine Mischung aus Übernatürlichem, Horror und Thriller bieten, geht es teilweise schon handfester zur Sache. Am besten gefallen hat mir die titel-gebende Geschichte, wobei das eigentlich zu positiv ausgedrückt ist. Wahrscheinlich sollte ich lieber sagen die Story hat mich echt umgehauen mit ihrer depressiven Stimmung, danach musste ich wirklich erstmal eine kleine Lesepause einlegen. Dafür war der 'Undercover Callboy' echt witzig und hat mir mit seinem Humor ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Das 'Abendessen' war auch sehr unterhaltsam, kurz, knackig und richtig fies, aber am Ende habe ich mit der Frau gejubelt. Die 'Schatten am Ende des Tages' greifen ein altbekanntes Thema auf, erzählen dieses aber auf so wunderschön düster-romantische Art und Weise, dass ich mich zurückversetzt fühlte in die Zeit, als das Genre noch nicht so abgenutzt war. Der 'Sendbesuch' zu guter Letzt war ein echtes Highlight, die Mischung aus Mystery und Psycho-Horror hat mir hervorragend gefallen.

Fazit: Ich finde es gut, dass die Geschichten so verschieden sind und daher eine große Bandbreite abdecken. Man weiß nie was einen erwartet, da liegt (mal wieder) der berühmte Vergleich mit der Pralinenschachtel nahe. Durchweg positiv aufgefallen ist mir bei allen Geschichten der ausgereifte Schreibstil, der das Lesen sehr angenehm gestaltet. Für mich bot das Buch einen sehr kurzweiligen, ersten sanften Einstieg in die Halloween-Zeit.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Eher Krimi statt Thriller

Das Schweigen der Angst
0

Ich hatte einen düsteren Thriller erwartet, bei dem es vielleicht auch ein wenig übernatürlich zugeht. Bekommen habe ich einen vergleichsweise zahmen Krimi, der schon bald sehr durchschaubar war. Die Charaktere ...

Ich hatte einen düsteren Thriller erwartet, bei dem es vielleicht auch ein wenig übernatürlich zugeht. Bekommen habe ich einen vergleichsweise zahmen Krimi, der schon bald sehr durchschaubar war. Die Charaktere waren gleichzeitig skurril und überzogen, aber auch ein wenig stereotyp. Obwohl es oft sehr emotional herging, konnte mich die Geschichte auf der Gefühlsebene merkwürdigerweise nicht packen. Ich kam mir eher wie ein außen stehender Beobachter als ein mitfiebernder Teilnehmer vor, auch wenn ich nicht genau betiteln kann woran es lag. Trotzdem war dieser Roman wirklich nett zu lesen und bot einige Stunden angenehmer Unterhaltung. In diesem Sinne: Zweck erfüllt.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Fantasy meets Science Fiction

Die Krone der Sterne
0

Fantasy meets Science Fiction in dieser neuen Reihe von Kai Meyer. Aber trotz ferner Planeten und Raumschiffen hatte ich überwiegend den Eindruck, es wurde damit nur die Kulisse ausgetauscht für ein weiteres ...

Fantasy meets Science Fiction in dieser neuen Reihe von Kai Meyer. Aber trotz ferner Planeten und Raumschiffen hatte ich überwiegend den Eindruck, es wurde damit nur die Kulisse ausgetauscht für ein weiteres Epos voll überbordender Fantastik. Die Handlung war gewohnt komplex, mir aber teilweise zu theoretisch, zu dialogträchtig und ausschweifend, so dass ich fast schon Mühe hatte, mitzuhalten und die verschiedenen Gruppierungen nicht durcheinander zu bringen. Die aktive Handlung ('Action') nimmt in meinen Augen dagegen nur einen vergleichsweise bescheidenen Anteil ein. Ein wenig befremdlich fand ich die weiblichen Stimmlagen des Erzählers. Sie machten es zwar einfacher zu erkennen wer gerade spricht, wirkten aber eher verstellt als glaubwürdig. Diese Reihe wird sicher keiner meiner Favoriten des Autors werden, aber sie bietet genug Unterhaltungswert dass ich auch die Fortsetzung lesen bzw. hören werde.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Gemächlicher Krimi vor historischer Kulisse

Der Nordseespuk
0

Eher gemächlich entwickelt sich die Geschichte, der das historische Setting einen zusätzlichen, wenn auch übelriechenden, Charme verleiht. Der Name Theodor Storm wirkt hier zwar als Zugpferd, sein literarisches ...

Eher gemächlich entwickelt sich die Geschichte, der das historische Setting einen zusätzlichen, wenn auch übelriechenden, Charme verleiht. Der Name Theodor Storm wirkt hier zwar als Zugpferd, sein literarisches Können ist für die Handlung allerdings ohne Belang. Der Fall, den es aufzulösen gilt, ist durchaus geheimnisvoll und hält bis zum Ende einige Überraschungen bereit. So bereitet einem das Buch durchaus ein paar angenehme, gemütliche Lesestunden.