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lisa_buecherzauber

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2019

Dystopie, die zwar erschreckt aber nicht ganz überzeugt

Der Store
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Ein Laden der alles hat, das einzige Geschäft - Cloud! Bei Cloud bekommt man alles, innerhalb kürzester Zeit nach der Bestellung wird die gewünschte Ware per Drohne geliefert. So einfach und bequem das ...

Ein Laden der alles hat, das einzige Geschäft - Cloud! Bei Cloud bekommt man alles, innerhalb kürzester Zeit nach der Bestellung wird die gewünschte Ware per Drohne geliefert. So einfach und bequem das klingt, so schlimm sind die Arbeitsbedingungen bei Cloud. Die beiden Protagonisten Paxton und Zinnia erleben Cloud von innen, da sie sich beide zu Beginn des Buches dort bewerben. Zinnia landet im Lager und muss alle Bestellungen aus den Regalen holen und auf Lieferbänder ablegen - Akkordarbeit, und das stundenlang. Wenn sie zu langsam ist, werden ihr Punkte im Ranking abgezogen (ebenso wenn sie krankt ist oder nicht freiwillig unbezahlte Überstunden macht).
Paxton dagegen wird bei der Security eingestellt und muss als "Sherif-Ersatz" Polizei spielen. Er sieht hat einen weniger anstrengenden Job, muss aber mit dafür die Drecksarbeit durchsetzen, die Cloud bei den Mitarbeitern verursacht.

Insgesamt ist die Geschichte interessant und erinnert (zumindest mich) stark an Amazon. Auch wenn vieles überzogen ist, finde ich dass es doch sehr erschreckend ist zu sehen, wie die Arbeitsbedingungen hinter so einem monopolistischen Konzept stecken.

Leider konnte mich die Geschichte - die eigentliche Dystopie - nicht wirklich überzeugen. Mir haben die wirklich schockierenden Inhalte gefehlt. Vieles läuft auf Spannung hinaus, die dann aber in Kürze wieder im Sand verläuft. Der große Wow-Effekt bleibt leider aus. Ich hätte mir mehr dystopische Elemente gewünscht, die die reale Welt in überzogener Form darstellen. Leider waren viele Situationen nicht wirklich fesselnd.

Dennoch finde ich, dass "Der Store" ein aufweckendes Bild eines übergroßen Online-Händlers beleuchtet, über das wir uns viel zu selten Gedanken machen und den eigenen Kaufkonsum vielleicht nochmal überdenken.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Zwischen unsterblichen Wesen, gut und böse

Izara 1: Das ewige Feuer
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Da ich mal wieder Lust auf einen Fantasy-Roman hatte, und Izara als absoluter Tipp empfohlen wurde, musste ich unbedingt damit beginnen.

Schreibstil: Julia Dippel schreibt einfach und flüssig, so dass ...

Da ich mal wieder Lust auf einen Fantasy-Roman hatte, und Izara als absoluter Tipp empfohlen wurde, musste ich unbedingt damit beginnen.

Schreibstil: Julia Dippel schreibt einfach und flüssig, so dass der Leser schnell vorankommt. Die Ich-Erzählerin Ari ist zunächst völlig unwissend, was in der Geschichte passiert und lernt - gemeinsam mit dem Leser die Hintergründe kennen. Insgesamt wird aber teilweise eher wenig, so dass mir manchmal Inhalte nicht ganz klar wurden. Gefühle und Gedanken von Ari werden dagegen sehr ausführlich und anschaulich beschrieben.

Protagonisten: Die beiden Hauptfiguren Ari und Lucian waren von Anfang an sympathisch und liebenswert. Da beide ihre Macken, Fehler und Eigenheiten haben, kann sich jeder direkt mit ihnen identifizieren. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Figuren, die dank der Personenübersicht am Ende gut auseinander gehalten werden konnten. Die Figuren waren gut durchdacht und haben ergaben eine angenehme Harmonie mit einander.

Meinung: Bis zur Mitte des Buches hatte ich das Gefühl, dass nicht besonders viel in der Geschichte passiert. Die Handlung war aber unterhaltsam und interessant. In der zweiten Hälfte hat die Handlung dann immer mehr an Fahrt aufgenommen und es ist etwas mehr passiert.
Leider hatte ich häufig das Gefühl etwas verpasst zu haben. Einige Stellen wurden nur wenig bis unklar erklärt, was beim weiteren Lesen dann fehlt. Insgesamt kann man der Handlung aber natürlich schon folgen. Einige Inhalte hätten aber durchaus detaillierter beschrieben werden können.

Fazit: Insgesamt hat mir die Geschichte über Izara ganz gut gefallen und ich denke, dass ich auch die weiteren Teile lesen werde. Leider konnte mich die Handlung jedoch nicht vollständig fesseln.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Digital Detox geht am Besten in der Natur!

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Das Buch wurde ja gehypt und gelobt, daher habe ich es mir direkt als E-Book ausgeliehen, als es verfügbar war. Der Titel macht ja besonders Nutzer von Social Meldia sofort hellhörig!

Cover: Das Cover ...

Das Buch wurde ja gehypt und gelobt, daher habe ich es mir direkt als E-Book ausgeliehen, als es verfügbar war. Der Titel macht ja besonders Nutzer von Social Meldia sofort hellhörig!

Cover: Das Cover ist ein typisches Wanderbild: die Arme in die Luft, wenn man den Gipfel des Berges mühevoll erklommen hat - die Aussicht atemberaubend schön. Ich finde das Bild großartig und super zu diesem Titel, da es so viel aussagt: zum einen ist es genau diese Art von Bild, die ein "Influencer" online posten würde aber zum anderen vermutlich nie selbst so eine Hiker-Mentalität hat - höchstens ein Fake-Image, um in Social Media mehr Follower zu bekommen (das trifft natürlich nicht auf alle zu!)

Meinung: Anfangs konnte mich die Geschichte nicht sehr packen. Es passiert zwar einiges zu Beginn des Buches, jedoch hat mich der Schreibstil und die Art diese Geschichte zu erzählen einfach nicht völlig fesseln können. Später kamen dann doch noch ein paar berührende Momente, die einen zum Nachdenken bringen und diese besondere Stimmung der Protagonistin einfangen. Leider hat mir die Überzeugung in der Story gefehlt. Ich finde sie schön erzählt und unterhaltsam, jedoch fehlte mir die Leidenschaft, das Feuer, die Schmerzen und die Freude. Manche Stelle sind in wenigen Sätzen erklärt, obwohl es sich um Stunden in der Geschichte gehandelt haben muss.
Die Story an sich ist jedoch eine tolle Geschichte, und mit dem Hintergrund der Autorin besonders schön. Hier kommen tragische als auch wunderschöne, befreiende und herzliche Momente zusammen.

Fazit: Dieses Buch ist eine schöne Geschichte, die einen wunderbaren Grundgedanken hat: Online ist kein Ersatz für die reale Welt und man verpasst etwas, wenn man nicht anfängt zu leben! Eine tolle Geschichte, auch wenn etwas die Leidenschaft gefehlt hat. Kann man durchaus mal lesen (vor allem, um das Smartphone mal beiseite zu legen!)

Veröffentlicht am 30.05.2019

Keine Pille - kein Problem

Natürlich verhüten
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Pillenfrei? Im Jahr 2019 kaum noch vorstellbar - schließlich ist die "Pille" DAS Verhütungsmittel schlecht hin.
Oder etwa nicht? Die meisten kennen gar nichts anderes, umso wichtiger ist dieses Buch. ...

Pillenfrei? Im Jahr 2019 kaum noch vorstellbar - schließlich ist die "Pille" DAS Verhütungsmittel schlecht hin.
Oder etwa nicht? Die meisten kennen gar nichts anderes, umso wichtiger ist dieses Buch.

Cover: Das Cover erinnert an eine Großaufnahme von Botticellis "Die Geburt der Venus", der Innbegriff der weiblichen Schönheit. Das Bild trifft den Nagel auf den Kopf, da der natürliche Zyklus für die Natürlichkeit und Vollendung schlechthin steht und in jeder vielfältigen Form schön ist.

Schreibstil: Kurze, leicht verständliche Themen gliedern dieses breite Thema "natürliche Verhütung" in viele kleine Leseabschnitte. Zu allem wird das Wichtigste kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Dr. Dorothee Struck schreibt sympathisch, aus eigener Erfahrung und mit Leidenschaft - so wird es beim Lesen nicht langweilig.

Meinung: Ich finde, dass "Natürlich verhüten" ein gutes Grundlagenwerk ist, das in kurzer Form die verschiedenen Modelle der Verhütung ohne Hormone vorstellt: Barrieremethoden oder Zeitwahlmethoden. Themen über die man sich im Alltag wenig Gedanken macht. Vor- und Nachteile machen die persönliche Beurteilung leichter. Natürlich werden diese Methoden besonders positiv bewertet, jedoch wird der persönliche Aufwand, die Schwierigkeiten und Herausforderungen nicht verschwiegen. Sie will niemanden blind überreden, sondern überzeugen! Ich fand das Buch als Grundlage sehr spannend, jedoch war mir das Thema "Diaphragma" zu ausführlich und zu wenig Infos über andere Methoden, der Fokus war daher sehr zugespitzt auf eine begrenzte Sicht.

Fazit: Ich finde, dass das Buch ein guter Einstieg ist. Wer sich für eine Methode entscheidet, sollte diese jedoch gezielt und intensiver mit weiterer Literatur oder anderen Quellen unter die Lupe nehmen. Als Grundlage aber großartig und sehr sympathisch und verständlich geschrieben. Wie ein nettes Gespräch mit einer Gynäkologin.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Aschenputtel trifft Internet - und es funktioniert

Cinder & Ella
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Cinder & Ella war zufällig in der Onleihe grade verfügbar, also hab ich es kurzerhand ausgeliehen. Und ich muss sagen, dass ich die Story sofort toll fand, ob wohl ich vorher nichts von der Geschichte ...

Cinder & Ella war zufällig in der Onleihe grade verfügbar, also hab ich es kurzerhand ausgeliehen. Und ich muss sagen, dass ich die Story sofort toll fand, ob wohl ich vorher nichts von der Geschichte wussten, abgesehen vom Titel, der auf eine neue Cinderella-Adaption schließen lässt.

Schreibstil: Kelly Oram schreibt leicht und locker und gibt viele Gefühle und Gedanken, so dass man sich mit den Figuren leicht identifizieren kann. Sie schreibt wechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Die Geschichte beginnt mit der Ich-Erzählung von Ella, der Protagonistin, später lernt der Leser die Geschichte aus Cinders (ein Pseudonym) Blick kennen.

Protagonisten: Die beiden Hauptfiguren sind sehr sympathisch, jedoch ein bisschen vorhersehbar, was aber bei "Cinderella" nicht verwundert oder gar stört. Ella ist ein Mädchen, das bei einem Unfall ihre Mutter verliert und stark verletzt wird. Sie zieht zu ihrem Vater und seiner neuen Familie. Cinder ist ein Internetfreund von Ella, ihr bester Freund, obwohl sie sich noch nie gesehen haben.

Meinung: Ich finde das Aschenputtel-Motiv sehr schön in eine aktuelle Welt adaptiert. Es geht zunächst um Ausgrenzung, Äußerlichkeiten, Mobbing. Später kommt die Ebene verschiedener Schichten und Welten hinzu. Viele Inhalte sind mir etwas zu kitschig oder klischeehaft, so dass man einiges durchaus vorhersehen kann. Auf der anderen Seite gibt es aber auch tolle Aha-Momente, mit denen man nicht sofort gerechnet hätte. Das Internet wird hier als moderne Kommunikation, als Weg des Kennenlernens genutzt, mit dem man sich sofort vertraut fühlt und gleichzeitig die alte Aschenputtel-Geschichte nachfühlen kann: Neu trifft Alt und es funktioniert.
Ein bisschen gestört hat mich die absolute Fixierung auf Äußerlichkeiten, Schönheit und Makellosigkeit, die später scheinbar nicht mehr existiert - dies war mir etwas zu gewollt. Obwohl ich die Gefühlswandlungen und zwischenmenschlichen Beziehungen vieler Figuren zu extrem empfunden habe, waren diese dennoch sehr schön dargestellt. Der Leser konnte eine Entwicklung aller Figuren im Laufe der Geschichte miterleben und hat seine eigenen Ansichten vielleicht nochmal überdacht.

Fazit: Cinder & Ella ist eine schöne Aschenputtel-Geschichte mit vielen Highlights, die einer modernen Adaption gerecht werden. Aus-alt-mach-neu hat Kelly Oram sehr in eine etwas klischeehafte, aber dennoch herzliche Geschichte verwandelt.