Wo ist der Glanz der 20er geblieben?
Ein Himmel aus GoldDas Cover verspricht so viel. Es ist wunderschön und glamourös, strahlend und ein richtiger Hingucker. Man möchte in diese Welt eintauchen und mit erleben, wie besonders die Zeit war.
Doch leider war ...
Das Cover verspricht so viel. Es ist wunderschön und glamourös, strahlend und ein richtiger Hingucker. Man möchte in diese Welt eintauchen und mit erleben, wie besonders die Zeit war.
Doch leider war das eher schwierig.
Louise ist ein 17 Jähriges Mädchen, das Angst vor einer möglichen, langweiligen Zukunft hat. Gerade ändert sich alles, weil ihre größte Bezugsperson – ihre Schwester Alice – heiratet, und sie plötzlich feststellen muss, dass sie mehr als Schatten fungiert hat, als selbst eine treibende Kraft in ihrem Leben zu sein. Wer ist Lou eigentlich und was möchte sie? Ihre sympathische Art und ihre Abenteuerlust machten es mir leicht die Geschichte zu verfolgen.
Als sie auf das Geschwisterpaar Cardew trifft, welches das große geheimnisvolle Anwesen nahe ihres Dorfes zu neuem Leben erwecken, erstrahlt Lou’s Leben plötzlich in Glamour und Luxus, schönen Menschen, Partys und zauberhaften Kleidern. Doch wie so oft, trügt der Schein nicht nur die Protagonistin und hinter der Fassade verbirgt sich mehr als anfangs gedacht.
Der Schreibstil ist eigentlich wunderschön leicht und manchmal sogar poetisch angehaucht. Die Seiten flogen dahin und die passenden Zitate aus “Der Große Gatsby” waren toll eingeflochten, aber es fehlte etwas wichtiges.
Emotionen.
Ich hatte zwar schon das Gefühl Lou würde mitfiebern und sich für das aufregende Leben bei den Cardews begeistern, aber ich konnte es nicht nach empfinden. Es hat mich nicht wirklich im Herzen berührt und das machte es schwer die Geschichte fertig zu lesen.
Auch die Tragik um das echte Leben der Geschwister ging mir nicht wirklich nahe. Caitlin scheint ein ernsthaftes Problem zu haben und Robert möchte sie wohl am liebsten vor allem beschützen. Er wirkt immer sehr grummelig, auch wenn er seine sympathischen Momente hat und sich hinter seinen schönen Augen mehr verbirgt, als man denkt.
Im Großen und Ganzen ist es eine nette Idee, aber überzeugt hat sie mich eben wegen der fehlenden Gefühle nun nicht so. Das Feeling der Zwanziger ging etwas verloren, wenn auch der Schreibstil an und für sich gelungen ist.