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Veröffentlicht am 03.10.2019

Ein gutes Buch mit Luft nach oben.

Dirty Rich – Verbotenes Verlangen
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Das Buch ist der zweite Band der „Dirty Rich“-Reihe, man kann es aber (so wie ich) unabhängig voneinander lesen. Es kommen jedoch die Hauptcharaktere aus dem ersten Band als Nebencharaktere vor, wodurch ...

Das Buch ist der zweite Band der „Dirty Rich“-Reihe, man kann es aber (so wie ich) unabhängig voneinander lesen. Es kommen jedoch die Hauptcharaktere aus dem ersten Band als Nebencharaktere vor, wodurch man erfährt, wie dieser ausgegangen ist. Mich hat dies nicht gestört und hält mich auch nicht davon ab, den ersten Band noch zu lesen.


Worum geht es in „Verbotenes Verlangen“?
Unsere Hauptperson Lori läuft auf der Straße in einen Mann und schlägt seine Bitte oder eher seinen Befehl, einen Kaffee mit ihm trinken zu gehen, aus, obwohl es deutlich zwischen den beiden knistert. Das fand der emanzipierte Teil von mir super! Schließlich kennt Lori diesen Mann nicht und nur weil er gut aussieht, heißt das noch lange nicht, dass er nicht auch ein Serienmörder sein könnte. Lori ist also nicht auf den Kopf gefallen, was ich sehr angenehm und amüsant fand.
Wie der Zufall es will, begegnen sie und Cole, so heißt unser Fremder, sich ein zweites Mal und verbringen die Nacht miteinander.
Am nächsten Morgen schleicht sich Lori davon. Ohne ihren vollständigen Namen oder ihre Nummer zu hinterlassen. Sie denkt, es wäre besser so, und trotzdem schafft sie es nicht, ihn aus dem Kopf zu bekommen. Cole ergeht es nicht anders. Seine Bemühungen, sie zu finden, fand ich zuckersüß.
Monate später ist Lori auf dem besten Weg, Anwältin zu werden und fängt einen Job in einer Kanzlei an. Ihr Chef ist kein geringerer als Cole, mit dem sie geschlafen hat und zu dem sie sich immer noch hingezogen fühlt.
Und das kann nur eines bedeuten: Drama, Drama, Drama!

Mit Cole hat die Autorin einen wundervollen Charakter erschaffen, der liebevoll und geduldig ist - vielleicht ein wenig zu geduldig. Ich habe ihn echt ins Herz geschlossen, da er keinen Hehl daraus macht, wie viel ihm an Lori liegt. Allein seine Liebe und sein Vertrauen zu Lori haben gezeigt, dass er einen weichen Kern hat und sich nicht schämt, vor anderen Gefühle zu zeigen. Und was hat Lori gemacht?
Gejammert.
Sie öffnet sich Cole nach und nach und lässt ihn an ihrer Vergangenheit und ihren Ängsten teilhaben, lehnt seine finanzielle Unterstützung aber rigoros ab.
Dass sie bis zum Ende kein Geld von ihm annehmen will, ist nicht das Problem. Sie ist stark und beharrt darauf, unabhängig zu bleiben, auch wenn sie das Geld dringend braucht. Genau aus dem Grund hat mich das schnelle Ende genervt. Denn plötzlich ist es gar kein Problem, Coles Geld anzunehmen. Und dafür musste er nur die drei magischen Worte aussprechen. Dabei war es von Anfang an klar, dass er alles für Lori tun würde. Ihr war dabei aber nur wichtig, dass er sie nicht als sein Wohltätigkeitsprojekt sieht. Cole, der selbst eine schwere Vergangenheit hat, sich aber nie beschwert, stellt alles hinten an, um ihr zu helfen. Und womit wird er belohnt?
Misstrauen.
Lori nimmt an, dass Cole oberflächlich ist und dabei ist sie es selbst, indem sie ihn verurteilt und beschuldigt, dass er ihr aus ganz anderen Gründen hilft.
Aber zu guter letzt trifft sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Besser spät als nie.

Mit ihren Charakteren konnte mich die Autorin größtenteils überzeugen, aber auch mit ihrem angenehmen Schreibstil. Er war leicht zu lesen und passte gut zu Cole und Lori. Die erotischen Szenen sind nicht zu übertrieben gewesen und haben dieses Buch zu einem guten Erotik-Buch gemacht. Schon seit der ersten Begegnung hat man das Feuerwerk zwischen den beiden gespürt, was die Autorin gut umgesetzt hat (sowohl in der Öffentlichkeit, als auch hinter verschlossenen Türen).

Was mir persönlich gefehlt hat, war Spannung. Ich habe nämlich Potential in Loris und Coles Beruf als Anwälte gesehen. Daher hoffte ich neben der Erotik auf einen spannenden Fall, den es aber leider nicht gab. Zumindest nicht in der Form, in der ich es mir gewünscht hätte. Wenn es Fälle gab, die ein wenig Spannung versprachen, wurden sie ganz schnell an andere Anwälte abgetreten, sodass zwar Interesse geweckt wurde, ich aber nicht abgeholt werden konnte.

Mein Fazit:
Ein Buch, bei dem noch Luft nach oben ist, das mich aber mit seinen heißen Szenen und Charakteren gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 05.09.2019

Schreibstil toll, Plot leider enttäuschend.

Liebes Kind
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"Thrill" ist das englische Wort für Spannung oder Nervenkitzel. Wenn also ein Buch unter dem Genre „Thriller“ aufgeführt wird, verstehe ich genau das darunter. Mehr Erwartungen habe ich an „Liebes Kind“ ...

"Thrill" ist das englische Wort für Spannung oder Nervenkitzel. Wenn also ein Buch unter dem Genre „Thriller“ aufgeführt wird, verstehe ich genau das darunter. Mehr Erwartungen habe ich an „Liebes Kind“ nicht gestellt. Ob diese erfüllt wurden oder nicht, erfahrt ihr hier.

Romy Hausmanns Schreibstil ist einzigartig und fesselnd. Man lernt durch Sichtwechsel verschiedene Charaktere und ihr Innenleben kennen. Dies ermöglicht, ihnen in den Kopf zu schauen und die Welt aus ihren Augen zu sehen, was eine äußerst beklemmende Wirkung auf mich hatte, da ihnen Schlimmes widerfahren ist. Ich saß lesend in der Bahn und wollte nur noch raus, raus aus deren Haut und an die frische Luft. Was den Protagonisten widerfahren ist, ist unvorstellbar grausam und Romy Hausmann schafft es durch bestimmte Worte und Sätze, dass man sich unwohl fühlt und den Hauch einer Ahnung davon bekommt, wie es den Charakteren ergangen sein muss. Für diese Leistung: Hut ab!

Nun zu dem, was mich an dem Buch gestört hat: Ich bin mir nicht sicher, ob ich es nicht besser finden würde, wenn nicht so viele oder überhaupt keine Sichtwechsel stattgefunden hätten. Mir gefiel nämlich die Aufteilung und zeitliche Ordnung der Abschnitte nicht. Manchmal widerholten sich ganze Sätze oder Situationen. Beispiel: Man liest den Ausschnitt eines Dialogs, dann folgen die unmittelbaren Ereignisse, die zu diesem Gespräch geführt haben und dann wird der exakte Dialog widerholt. Man liest also zwei Mal dasselbe und wie es genau zu dem Gespräch kam, trägt in keinster Weise zur eigentlichen Handlung bei. An dieser Stelle hätte man einiges an Druckertinte und Papier sparen oder Platz für anderen Inhalt schaffen können, denn mit 425 Seiten zieht sich das Buch in die Länge.

Genau da kommen wir schon zu meinem größten Kritikpunkt. So fesselnd der Schreibstil auch ist, so leid tut es mir zu sagen, dass der Plot weder Spannung aufbaut, noch für Nervenkitzel sorgt. Ab der Hälfte des Buches habe ich mich gefragt, ob denn noch etwas passiert oder ob es sich weiterhin so zieht. Auf Seite 360 merkte ich dann, dass langsam auf einen Höhepunkt hingearbeitet wird, und da vorher nichts Spannendes passiert ist, habe ich gehofft, dass das Ende wenigstens damit dienen kann. Das Ende war nicht spektakulär und konnte den vorherigen Ablauf der Geschichte nicht wett machen.

Mein Fazit:
Leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Denen, die Spannung erwarten, kann ich es nicht weiterempfehlen. Wer jedoch einen guten Schreibstil wertschätzt und den Nervenkitzel nicht braucht, sollte sich "Liebes Kind" mal anschauen.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

Die Träumenden
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Über dieses Buch spalten sich die Meinungen. Die einen sind begeistert und die anderen fanden es zum Einschlafen langweilig.
Die Vorstellung, dass in einer Stadt plötzlich Menschen einschlafen, nicht tot ...

Über dieses Buch spalten sich die Meinungen. Die einen sind begeistert und die anderen fanden es zum Einschlafen langweilig.
Die Vorstellung, dass in einer Stadt plötzlich Menschen einschlafen, nicht tot sind, aber auch nicht aufwachen, hat mein Interesse geweckt.
Zum Glück bin ich nicht mit der Erwartung, eine actionreiche Apokalypse-Geschichte zu lesen, an dieses Buch rangegangen. Es ist nämlich nicht viel passiert, da es weniger um Ereignisse ging, sondern viel mehr darum, was dieser Virus mit der Stadt und ihren Bewohnern macht.
Man lernt nach und nach viele Charaktere kennen, aber leider nicht lieben. Ich konnte mit den meisten nicht warm werden, weil sie mir einfach nicht sympathisch waren. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht und dass mich die einzelne Schicksale betroffener machen.
Trotzdem war es ein gutes Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Typisches Jugendbuch oder nicht?

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Ein unscheinbares Mädchen mit besonderen Fähigkeiten, das sich in einer Welt voller Intrigen durchschlagen muss.
Klingt nach einem typischen Fantasy-Jugendbuch, ob es das auch ist, erfahrt ihr hier.
Dieses ...

Ein unscheinbares Mädchen mit besonderen Fähigkeiten, das sich in einer Welt voller Intrigen durchschlagen muss.
Klingt nach einem typischen Fantasy-Jugendbuch, ob es das auch ist, erfahrt ihr hier.
Dieses Buch war ein Reread für mich und unglücklicherweise hab ich beim Lesen mitten in einer Leseflaute gesteckt.
Ich weiß, dass das Buch mich beim ersten Mal lesen richtig begeistert hat und es für mich ein 5 Sterne-Buch war.
Irgendwie konnte ich mich aber nicht wirklich an viel von der Story erinnern und bevor ich das zweite Buch anfange, wollte ich das erste noch mal gelesen haben.
Meine Erwartungen an ein Fantasy Buch haben sich im letzten Jahr etwas verändert und damit auch meine jetztige Meinung und Bewertung zu "Fire & Frost". Das ist unter anderem meiner Liebe zu "Throne of Glass" zu verschulden! Diese Buchreihe hat die Messlatte für alle nachfolgenden Bücher sehr hoch gelegt.
Der erste Teil der "Fire & Frost"- Reihe folgt einem Schema, dem viele Fantasy-Jugendbücher folgen, wie zum Beispiel "Die rote Königin" , "Die Tribute von Panem" oder "Throne of Glass"(zumindest die ersten Bände).
Die Checkliste für das typische Fantasy-Jugendbuch:

Ein Protagonist, meist weiblich, der in ärmlichen Verhältnissen lebt und besondere Fähigkeiten besitzt.

Diese Fähigkeiten werden in einem Wettkampf erprobt und demonstriert.

Nicht zu vergessen sind natürlich die Liebschaften, die im Laufe der Geschichte entstehen, und eine wichtige Rolle spielen.

All dies ist im Buch "Fire & Frost" vorhanden, aber irgendwas fehlt. Trotzdem ein gutes Jugendbuch, das von mir drei Sterne erhält.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Achtung: Hörbuch nicht laut in der Öffentlichkeit hören!

Prince of Passion – Nicholas
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Tipp an alle, die nicht das Buch lesen, sondern anstelle das Hörbuch hören: Hört es nicht laut in der Öffentlichkeit, es könnte peinlich werden.

Der Grund allein liegt bei dem Genre dieses Buches: Erotik.
Es ...

Tipp an alle, die nicht das Buch lesen, sondern anstelle das Hörbuch hören: Hört es nicht laut in der Öffentlichkeit, es könnte peinlich werden.

Der Grund allein liegt bei dem Genre dieses Buches: Erotik.
Es verging nicht eine Minute, ohne dass die Sprache unserer beiden Hauptprotagonisten ausfallend erotisch und manchmal auch vulgär wurde.
Wir lernen durch Sichtwechsel zwischen Nicholas, der Prinz, und Olivia, die Bürgerliche, die Hauptcharaktere und ihre intimsten Gedanken kennen. (Gedanken, die sich meist um eine Beschäftigung mit drei Buchstaben drehen.) Dabei haben mir die Sichtwechsel an sich gut gefallen sowie der Schreibstil, den die Autorin für die beiden bewusst ausgewählt hat.
Ob mich dieses Buch überraschen konnte? Nein, aber das erwarte ich von einem Buch dieses Genres auch nicht mehr. Irgendwann gibt es einen Moment beim Lesen oder Hören, der einen ahnen lässt, wie die Geschichte wohl ausgehen wird. Diese Vorahnung hat sich bei mir bewahrheitet. Mich konnte das Buch also nicht vom Hocker hauen, trotzdem fand ich es gut, weswegen es von mir drei Sterne bekommt.

Was mich an diesem Buch etwas gestört hat, waren zum einen Olivias Schwärmereien und das ungenutzte Potenzial.
In Nicholas Augen ist Olivia anders als alle anderen Frauen, sie macht sich nichts aus seinem Titel als Prinz und Erbe des Thrones. Doch genau das tut sie, denn viele ihrer Kapitel fangen mit übertriebener Freude und Aufregung - über den Palast zum Beispiel- an. Dass die Sprecherin von Olivia an dieser Stelle einen quietschenden Ton angeschlag hat, ist berechtigt und hat diese Tatsache nur unterstrichen.
Nun zum ungenutzten Potential: Klar geht es in einem Erotik-Buch um Erotik und wenn es um Prinzen und einen Palast geht, auch um Kitsch. Es sollten aber auch Konflikte entstehen. Schließlich soll es nicht langweilig werden bei all dem Bettgeflüster. Doch genau an dieser Stelle fängt meine Kritik schon an. Einen riesen Konflikt gab es zum Ende des Buches, dieser wurde mit großen Gesten aufgelöst, doch kleinere Konflikte gab es kaum. Dabei gab es in der Familie von Olivia genug Potential dafür. Sie vor ein Problem zu stellen, an dem sie wachsen muss, hätte dem Buch den - in meinen Augen - nötigen Feinschliff verpasst.

Es ist ein gutes Buch und eine Reihe, die ich gerne weiter verfolgen möchte.