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Veröffentlicht am 28.10.2019

Speicherstadt, Anfang des 20. Jahrhunderts

Der Duft der weiten Welt
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Band Eins der Speicherstadt-Saga.
Mina Deharde ist Tochter eines Kaffeehändlers in Hamburgs Speicherstadt. Als junge Frau hat sie 1912 aber keine Chance selbst das Unternehmen zu leiten, auch wenn sie ...

Band Eins der Speicherstadt-Saga.
Mina Deharde ist Tochter eines Kaffeehändlers in Hamburgs Speicherstadt. Als junge Frau hat sie 1912 aber keine Chance selbst das Unternehmen zu leiten, auch wenn sie die gebore-ne Kaffeehändlerin ist. Zwischen Mina und dem jungen Mitarbeiter Edo entwickeln sich Gefühle, doch das Schicksal hat anderes vor. Edo geht nach Amerika und Minas Vater wird schwer krank. Es kommen schwere Entscheidungen auf Mina zu.
Ein Roman, der in der Hamburger Speicherstadt zur damaligen Zeit spielt hat mich sehr in-teressiert. Der Handel mit entsprechenden Waren, die Anbindung an die weite Welt sind allein schon interessant. Dazu die recht konkrete Vorstellung der Speicherstadt, wenn man sie selbst schon mal besucht hat.
Minas Geschichte ist eine gute Darstellung zur Zeit des Handelshochs der Speicherstadt. Mir gefallen die verschiedenen Charaktere in der gesamten Geschichte. So wird z.B. zum Ende eine Erklärung für das eher steife Verhalten von Minas Großmutter geliefert. Oder die Schwierigkeiten für Mina in der männerdominierten Gesellschaft, gerade auch im Bereich der Kaffeebörse.
Beim Lesen ist mir einiges an Vielschichtigkeit gar nicht so sehr aufgefallen. Erst bei einem Rückblick ist mir das richtig bewusst geworden. Sehr schön. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Für mein Empfinden gab es keine langwierigen Schilderungen, die Handlung blieb immer interessant. Als Leser bleibt man am Ende mit Neugier zurück, wie es mit Mina und dem Kaffeekontor weiter geht. Da muss noch bis nächstes Jahr gewartet werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Thema
Veröffentlicht am 01.10.2019

Tiefe Emotionen

Ein Geschenk der Götter
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Im ersten Band lernt der Leser Vikram, Sameera und das Dar-as-Salam Waisenhaus kennen. In Band zwei kommt dann Raja auf die Bühne, seine Geschichte und das erste Zusammentreffen mit Vikram. Nun lernen ...

Im ersten Band lernt der Leser Vikram, Sameera und das Dar-as-Salam Waisenhaus kennen. In Band zwei kommt dann Raja auf die Bühne, seine Geschichte und das erste Zusammentreffen mit Vikram. Nun lernen sich Vikram und Raja mit ihren Frauen näher und besser kennen. Eine wirklich tiefe Freundschaft entwickelt sich, die auf Einfühlungsvermögen und Verständnis basiert. Gerade aufgrund ihrer Erlebnisse in der Vergangenheit. Raja und seine Frau Sita erleben im Dar-as-Salam ein wunderbares Weihnachtsfest und schließen auch die Kinder in ihr Herz. Doch gerade Kashmir ist eine unruhige Region und Vikram wird angeschossen…..

Hier haben nun die Autorinnen Simone Dorra und Ingrid Zellner zusammen gearbeitet. Sie haben neben der guten Handlung, die dem Leser eine Ahnung von den Zuständen in Kashmir gibt, einen tief emotionalen Roman geschrieben.

Sehr gut wird die Freundschaft zwischen Vikram und Raja beschrieben, was sie ausmacht und wie wichtig sie für die beiden Männer ist. Natürlich auch neben ihren jeweiligen Frauen. So eine Liebe, Verbundenheit und Verständnis ist berührend und wünscht man sich selber und eigentlich auch der ganzen Welt. Dafür müssen die Menschen allerdings erstmal Gewalt und Hass überwinden und ob sie dazu fähig sind, wie Vikram und Raja?

Ein Geschenk der Götter ist auch ein Geschenk an Leser, die sich darauf einlassen wollen. Ich finde, die Beschreibung der Emotionen ist geglückt ohne irgendwie abzudriften. Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen und nun musste ich mich erstmal von Raja und Vikram verabschieden. Neben dem Lesevergnügen finde ich, ist dies mal eine andere Art von Roman, passt nicht in gängige Genre, was mir gefällt.

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Veröffentlicht am 04.09.2019

Historische Persönlichkeit hautnah

Die englische Fürstin
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Die Geschichte der Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, die Fürstin Daisy von Pless wurde.
Das Buch beginnt 1883, wo Daisy in England kurz vor ihrem Debüt steht und auf den Fürsten Hans von Pless trifft. ...

Die Geschichte der Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, die Fürstin Daisy von Pless wurde.
Das Buch beginnt 1883, wo Daisy in England kurz vor ihrem Debüt steht und auf den Fürsten Hans von Pless trifft. Ein perfekter Ehemann für ihre verarmte Familie. Und sie ist das perfekte, hübsche Aushängeschild für Hans. Mit der steifen Etikette in Deutschland hat Daisy so ihre Schwierigkeiten und auch mit der Lieblosigkeit ihres Ehemannes, obwohl sie sich sehr bemüht.
Doch Daisy entwickelt sich weiter, erkennt die Missstände der armen Bevölkerung und ver-sucht diese zu ändern. Dann kommt der Krieg und verändert alles, wo sie sich doch so bemühte diesen zu verhindern. Denn im Gegensatz zu den Regierenden sieht sie nichts Gutes voraus.
Daisy von Pless war mir bisher als historische Person gänzlich unbekannt, obwohl sie zu ihrer Zeit in der Gesellschaft unheimlich bekannt und viel erwähnt war. Das hat sich durch dieses Buch geändert und hat zudem noch weitere geschichtliche Hintergründe vermittelt.

Ein sehr gut zu lesender Schreibstil. Es wird aus der Sicht Daisys erzählt, dazu Eintragungen aus ihrem Tagebuch, Zeitungsmeldungen und Briefe die sie bekam, oder verschickt hat.
Neben Daisy sind auch noch andere Charaktere wichtige Figuren in diesem gut zu lesenden Buch. Wie Joschi, aus ganz armen Verhältnissen, den die Liebe zu Pferde an den Plessschen Hof bringt. Daisy findet Menschlichkeit auch eher bei einer älteren Angestellten, bei ihrer Zofe.
Auf jeden Fall ist die gesamte Geschichte sehr gelungen und Daisys Schicksal ist schon berüh-rend. Ihre Geschichte ist aufgrund eines Besuches der Autorin in Polen entstanden und wirklich intensiv und gut recherchiert. Der Aufbau in Daisys Lebensabschnitte gefällt mir, ebenso emp-fand ich das Nachwort der Autorin als wichtig und sehr informativ.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Wieder gut!

Die Nightingale Schwestern
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Band sieben der Reihe um die Nightingale Schwestern, die Weihnachtszeit 1941. Es geht es hier um Millie, die wieder auf dem Familienlandsitz Billinghurst lebt und den Verlust ihres Mannes und auch Vaters ...

Band sieben der Reihe um die Nightingale Schwestern, die Weihnachtszeit 1941. Es geht es hier um Millie, die wieder auf dem Familienlandsitz Billinghurst lebt und den Verlust ihres Mannes und auch Vaters verwinden muss. Jess, die von London aufs Land versetzt wird, dort auf Daisy und Effie trifft. Alte Bekannte aus den vorherigen Bänden und neue Charaktere begegnen dem Leser. Der Krieg macht auch vor Billinghurst nicht halt. Das Krankenhaus im Ort platzt aus allen Nähten und Schwestern aus London werden auch dorthin geschickt. Auf Billinghurst werden Piloten der RAF stationiert. Zwischenmenschlich passiert natürlich auch wieder einiges.
Der Schreibstil ist wie gewohnt super und mir fällt mittlerweile nichts neues mehr ein, um ein Buch aus der Reihe der Nightingale Schwestern ein. Es ist eine der wirklich seltenen Reihen, wo der Lesespaß bei Zunahme der Bände nicht abnimmt. Hier hätte ich nichts gegen viele weitere Nightingale Schwestern-Romane. Die Charaktere sind einfach toll dargestellt und auch mit einigem an Gefühl, doch überhaupt nicht kitschig, oder so. Ich finde auch die-sen Roman richtig gut und hätte gerne noch weiter gelesen.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Ein Stück Zeitgeschichte

Grenzgänger
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Ein Stück Zeitgeschichte und eine betroffen machende Familiengeschichte.
Wer hat Schuld, der Vater, der sich nach dem Krieg nicht mehr um die Familie kümmert, oder gar der Krieg? Doch für seine Kinder ...

Ein Stück Zeitgeschichte und eine betroffen machende Familiengeschichte.
Wer hat Schuld, der Vater, der sich nach dem Krieg nicht mehr um die Familie kümmert, oder gar der Krieg? Doch für seine Kinder sollte man da sein und sich nicht im kirchlichen Glauben einigeln. Henni versucht alles, dass sie mit ihren Geschwistern nach dem Tod der Mutter zusammen bleiben kann. Dafür geht sie auch auf Schmuggeltour. Am Ende schickt der Vater, der sich überhaupt nicht kümmerte, die Kinder ins Heim. Glauben tut er ihren Aussagen ebenfalls nicht. Die kirchliche Heimleitung lügt und quält die Kinder psychisch und physisch. Ich konnte das kaum glauben und an einem Jungen sieht man gut was da-mit angerichtet wird.
Schlimm, wie den Betroffenen nicht geglaubt wird, vorverurteilt wird. Ich habe mit gelit-ten.
Ein eindringlicher Schreibstil, der ohne großartige, zusätzliche Beschreibungen auskommt. Und doch sind die Schilderungen so intensiv, die Kinder taten mir so leid und andere Leu-te hätte ich gerne geschüttelt.
Ein intensives Buch, was durch einen besonderen Stil besticht und ein Stück Vergangen-heit mit einer intensiven Geschichte darstellt.