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Veröffentlicht am 18.01.2020

Mit Musik wirds super!

Dear Evan Hansen
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„Das Ich, das ich bin, ist nicht mehr das Ich, das ich war.“

Evan Hansen ist ein unscheinbarer Teenager, der mit allerlei Ängsten und sich selbst zu kämpfen hat. Deswegen hat sein Therapeut ihm geraten, ...

„Das Ich, das ich bin, ist nicht mehr das Ich, das ich war.“



Evan Hansen ist ein unscheinbarer Teenager, der mit allerlei Ängsten und sich selbst zu kämpfen hat. Deswegen hat sein Therapeut ihm geraten, Briefe an sich selbst zu schreiben. Durch ein unglückliches Missverständnis gerät einer dieser Briefe in die falschen Hände. Und auf einmal sieht es so aus, als wäre er der beste Freund eines weiteren Einzelgängers seiner High School: Connor Murphy, der vor kurzem Selbstmord begangen hat. Dieses Missverständnis eröffnet Connor eine völlig neue Welt: Auf einmal wird er geliebt und beachtet. Von Connors Eltern, von den Leuten an seiner Schule und, was am wichtigsten ist, von Connors Schwester Zoe, in die er schon lange heimlich verliebt ist. Doch kann er all diese Beziehungen auf einem Gerüst von Lügen aufbauen? Evan kommen Zweifel, doch er verpasst immer wieder den Moment, um die Wahrheit zu sagen. Und so entwickelt sich seine Lüge immer weiter und trägt Früchte, wie zum Beispiel das Connor-Projekt, das verhindern soll, dass Connor vergessen wird. Denn:

„No one deserves to be forgotten“



Das ist ein Zeile aus dem Lied Disappear aus dem Musical Dear Evan Hansen, auf dem das Buch beruht. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mir die Musik aus dem Musical schon sehr gefallen hat. Jetzt, nachdem ich auch das Buch kenne, gefällt mir das Musical gleich noch viel besser, aber mit dem Buch habe ich mich etwas schwer getan.
Das liegt vor allem daran, dass es sich ziemlich gezogen hat. Da merkt man, dass es im Musical mehr zu sehen und zu hören gibt, was in Worten wiedergegeben eher langweilig wird.
Denn die Story an sich ist super und hat die richtige Botschaft:
„Niemand hat es verdient, vergessen zu werden.“ Und jeder Mensch hat sein eigenes Päckchen zu tragen, doch anstatt uns abzuwenden, müssen wir uns ihnen zuwenden und unsere Hilfe anbieten. Das fand ich sehr eindrucksvoll.
Was ich persönlich an der Geschichte schwierig finde, sind Evans Lügen. Ich kann es nicht leiden, wenn man als Leser weiß, dass dieses Lügengebilde irgendwann zusammenbrechen wird. Ich mag dieses Gefühl einfach nicht. Aber das ist eine (vielleicht etwas merkwürdige) Eigenheit von mir.
Ansonsten finde ich nämlich, dass dieses Buch gelesen werden sollte. Wer sich das Lesen etwas versüßen will, hört einfach die Lieder aus dem Musical währenddessen. Die kann ich euch auch sehr empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2019

Lasst euch in die magische Antike entführen

Schattenkrone
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Die Geschichte:
Sieben Schicksale, die alle miteinander verwoben sind:
Alex ist der Prinz von Makedonien und er hofft nun, da sein Vater in den Krieg gezogen ist, sich endlich als Herrscher beweisen zu ...

Die Geschichte:


Sieben Schicksale, die alle miteinander verwoben sind:
Alex ist der Prinz von Makedonien und er hofft nun, da sein Vater in den Krieg gezogen ist, sich endlich als Herrscher beweisen zu können. Doch dann passieren auf einmal viele unvorhergesehene Dinge auf einmal.
Sein Freund Heph steht ihm dabei immer zur Seite, aber jemand versucht die beiden zu trennen und so droht Alex in solch schwierigen Zeiten auch noch der Verlust seines treusten Freundes und Beraters.
Kat und Jacob leben dagegen in einer vollkommen anderen Welt. Nicht im Palast, sondern in einem kleinen Dorf. Jacob will Kat etwas bieten können und so zieht er aus in die Hauptstadt, Pella, um großen Ruhm zu erlangen. Auch Kat zieht es in die Hauptstadt, denn sie hat etwas Wichtiges zu erledigen, von dem sie noch nicht einmal Jacob erzählt hat. In Pella kreuzen sich die Wege der vier und sie merken, dass sie viel miteinander verbindet.
Cyn ist die Halbschwester des Prinzen und will sich nicht damit abfinden, niemals herrschen zu können. Also integriert sie, wo sie nur kann. Immer unter den wachsamen Augen ihrer Stiefmutter Olympias. Diese verfolgt nämlich ebenfalls ihre eigenen Pläne. Als Königin von Makedonien stehen ihr natürlich viele Mittel zur Verfügung, doch sie hat noch etwas viel Mächtigeres auch ihrer Seite: Die Magie.
In einem anderen Reich soll die persische Prinzessin Zo an den Prinzen Alex verheiratet werden. Sie liebt aber einen anderen und flieht deshalb vor der Hochzeit. Für Zo beginnt eine abenteuerliche Reise, auf der sie erfährt, dass sie ihrem Schicksal sowieso nicht entkommen kann. Ob es den anderen auch so geht?

Meine Meinung:


Bei Schattenkrone handelt es sich um einen historischen Fantasyroman. Wenn ihr mich fragt, ist das eine tolle Kombi! Mir war das zunächst gar nicht so bewusst, weil ich mich mit der Antike nicht so gut auskenne, aber die Autorin hat ein ausführliches Nachwort geschrieben, in dem sie die geschichtlichen Hintergründe kurz erklärt. Das hat mir richtig gut gefallen.
Die Idee ist also schon mal top! Es gibt aber einige Schwächen bei der Umsetzung finde ich. Mir ist es schwergefallen, am Anfang in die Geschichte einzutauchen, weil es immer wieder Perspektivwechsel gab. Dadurch kommt die Geschichte auch nur langsam voran und das hat mich auch beim Lesen etwas gebremst.
Aber so nach und nach habe ich mich daran gewöhnt und angefangen, die Charaktere richtig gern zu haben. Und obwohl die Geschichte so komplex ist und viel Raum einnimmt, gibt es doch in diesem ersten Band schon einen großen Spannungsbogen und ein gutes Ende. Der Schluss macht Lust auf mehr und so habe ich den zweiten Teil auch direkt gelesen.
Alles in allem kann ich das Buch allen empfehlen, die sich für die Antike und Magie interessieren. Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Eine Liebe, die nicht sein kann.

Meine Liebe ist jetzt
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Die Geschichte:
Erin und ihre Familie sind umgezogen. Weg von der Vergangenheit, ein Neuanfang wartet auf sie. Doch ist Erin da schon bereit für? Was, wenn sich nichts ändert? Sie weiß nicht wohin mit ...

Die Geschichte:


Erin und ihre Familie sind umgezogen. Weg von der Vergangenheit, ein Neuanfang wartet auf sie. Doch ist Erin da schon bereit für? Was, wenn sich nichts ändert? Sie weiß nicht wohin mit ihren Gefühlen und fragt sich, ob der Umzug eine richtige Entscheidung gewesen ist. Immerhin hat sie ein schönes neues Zimmer, in dem sie sich auf Anhieb wohl fühlt.

Joe ist empört. Dieses fremde Mädchen kommt einfach in sein Zimmer und richtet sich häuslich ein. Außerdem ignoriert sie ihn dabei total. Das kann doch nicht wahr sein. Langsam wird Joe bewusst, dass nicht das Mädchen diejenige ist, mit der etwas nicht stimmt, sondern er. Joe ist gestorben. Er ist ein Geist und er wünscht sich nichts sehnlicher als Kontakt zu diesem hübschen, einsamen Mädchen aufzunehmen.

Olly hat erst vor einem halben Jahr seinen Bruder verloren und ist voller Trauer und Schuldgefühlen. Als er jetzt das neue Mädchen, Erin, an seiner Schule kennen lernt, ist sie die erste, die ihn wieder lächeln lässt. Doch ist er fürs Glücklichsein schon bereit? Darf er überhaupt je wieder glücklich sein?

Meine Meinung:


Eine Liebesgeschichte, die nicht sein kann. Joe ist ein Geist und es ist von Anfang an klar, dass diese Geschichte für ihn und Erin nicht gut ausgehen kann und doch sitzt man beim Lesen da und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass die beiden am Ende zusammenbleiben. Und vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit? Ich jedenfalls, habe die ganze Zeit mitgefiebert und als dann Olly in die Geschichte kam, wusste ich lange Zeit nicht, welches Ende ich mir wünsche. Ich weiß auch jetzt immer noch nicht, ob ich mit dem Ende der Geschichte zufrieden bin. Denn irgendwie war alles sehr vorhersehbar, aber dann doch so gut erzählt, dass man dranbleiben musste.
Die Geschichte an sich ist super. Sie wird angenehm erzählt und es gibt immer wieder Perspektivwechsel zwischen den drei Protagonisten, sodass man alle drei gut kennenlernt und sich ihnen verbunden fühlt. Die Story ist emotional, aber nicht so berührend geschrieben, dass ich weinen musste. Dennoch hat mich das Schicksal der drei sehr mitgenommen und das Buch ist mir noch lange nach dem Lesen im Kopf geblieben. Das liegt vor allem daran, dass es um ein wichtiges Thema geht: Mobbing. Was es mit einem anstellt und wie man sich fühlt, wenn man gemobbt wird. Das regt zum Nachdenken, auch wenn es vielleicht an einigen Stellen etwas überdramatisiert wurde. Aber vielleicht ist es genau das, was wir brauchen. Denn Mobbing wird viel zu oft auf die leichte Schulter genommen und die Täter sind sich der Folgen oft gar nicht bewusst.
Am Ende bin ich immer noch hin und her gerissen. Ich kann nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Es war mitreißend, romantisch und hat mich nachdenklich gemacht. Aber gleichzeitig war es hier und da etwas zu überdramatisiert und zu gewollt. Trotzdem lohnt es sich, die Geschichte zu lesen.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Eine tolle Idee, aber ein schwacher Start

17, Das erste Buch der Erinnerung
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Er starrte mich an. „Wir stehen auf unterschiedlichen Seiten, Jo“, stieß er schließlich hervor und öffnete mit einer kräftigen Bewegung die Tür. „Und daran wird sich auch nichts ändern.“

Die Geschichte:
Jo ...

Er starrte mich an. „Wir stehen auf unterschiedlichen Seiten, Jo“, stieß er schließlich hervor und öffnete mit einer kräftigen Bewegung die Tür. „Und daran wird sich auch nichts ändern.“

Die Geschichte:


Jo ist mit ihrem Vater bereits zum x-ten Mal umgezogen. So langsam hat sie die Nase voll. Sie wird bald siebzehn und sollte doch ihre eigenen Entscheidungen treffen und endlich irgendwo ankommen. Doch muss das ausgerechnet in diesem verregneten Hamburg sein? Schon bald wünscht Jo sich wieder woanders hin. Und das aus mehreren Gründen. In der Schule gibt es zwei Typen. Louis, der sich sehr interessiert an ihr zeigt und Adrian, der abweisend und kalt ist. Aber gerade bei ihm spielen ihre Gefühle verrückt und sie weiß nicht, wie sie mit dieser seltsamen Anziehung umgehen soll. Doch das ist noch nicht mal das schlimmste. Viel schlimmer ist, dass sie unter irgendwelchen Halluzinationen zu leiden scheint. Denn als sie ihre Lehrerin berührt, kann sie auf einmal deren Erinnerungen sehen. Es muss eine Halluzination sein, denn so etwas ist doch nicht möglich – oder?

Meine Meinung:


Was mir an diesem Buch total gefallen hat, ist die Idee mit dem Erinnerungen Sehen. Es wird toll umgesetzt und erzählt.
Auch der Schreib- und Erzählstil haben mir sehr gut gefallen. Es wirkt alles sehr echt, so als würde man wirklich mit Jo zusammen zur Schule gehen können. Außerdem gibt es einige schrullige Charaktere, die man sich nur zu gut vorstellen kann, weil sie sehr liebevoll gestaltet sind.
Auch wenn mir das Lesen des Buches aus diesen Gründen sehr viel Spaß gemacht hat, war ich am Ende doch eher unzufrieden. Das liegt daran, dass die Geschichte quasi auf dem Höhepunkt einfach aufhört. Ich möchte mich gar nicht über einen Cliffhanger beschweren, denn es ist schon so gemacht, dass man weiterlesen möchte. Ich finde einfach, dass die Geschichte damit sehr unvollständig wirkt. Es gibt insgesamt vier Bücher von dieser Reihe und ich bin mir ziemlich sicher, dass man das zweite und das erste hätte zusammenlegen können. Denn so wird in dem ganzen ersten Teil die Geschichte eingeführt und aufgebaut und erst auf den letzten paar Seiten wird es spannend. Dadurch hat diesem Buch eindeutig etwas gefehlt. Ich bin dennoch gespannt, wie das zweite Buch wird, denn das werde ich trotz allem lesen. Wie gesagt, mag ich die Charaktere und finde die Idee echt interessant und ich bin gespannt, was aus dieser Geschichte noch alles rausgeholt werden kann.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein gutes Prequel, aber...

Exit Now!
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Die Vorgeschichte zur Gelöscht-Trilogie:
Ava und Sam führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein können. Sam ist die Tochter des stellvertretenden Premierministers. Das bedeutet für sie: Ein Leben ...

Die Vorgeschichte zur Gelöscht-Trilogie:


Ava und Sam führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein können. Sam ist die Tochter des stellvertretenden Premierministers. Das bedeutet für sie: Ein Leben voller Schein, Lächeln, obwohl sie unglücklich ist. Nicken, obwohl sie Nein sagen will. Und zum Nein Sagen gibt es allen Grund, denn zurzeit ist die Lage in Großbritannien sehr angespannt. Die Grenzen sind zu, die Europäische Union Geschichte. Ava hat dadurch ihre schwedische Mutter verloren. Sie versucht zusammen mit ihrem Vater so gut es geht über die Runden zu kommen. Ihr Stipendium bedeutet für sie eine sicherere Zukunft. Ava soll Sam Nachhilfe geben und so lernen die beiden sich kennen. Ungefähr zeitgleich bricht in England das große Chaos aus. Es bildet sich Widerstand gegen die Regierung. Jugendliche gehen auf die Straße. Manche nutzen Gewalt und Terrorismus. Doch diese Gewalt wird mit noch mehr Gewalt erwidert. Die Regierung setzt sich mit allen Mitteln zur Wehr und schon bald gibt es Ausgangssperren und viele weitere Verbote für die Jugendlichen, die beim Überschreiten hart bestraft werden. Die Jugendlichen werden als Bedrohung angesehen, dabei sind sie nicht diejenigen, die damals für den Ausstieg aus der EU gestimmt haben.

Meine Meinung:


Dieses Buch erzählt die Vorgeschichte zur Gelöscht-Trilogie. Ich muss gestehen, dass es bei mir schon länger her ist, dass ich diese Reihe gelesen habe. Deswegen habe ich dieses Buch recht unabhängig davon gelesen. Erst danach habe ich meine Erinnerungen wieder ein bisschen aufgefrischt und muss sagen, dass Exit Now! ein sehr gutes Prequel ist. Die Geschichte fügt sich gut mit der bereits bestehenden zusammen. Ich denke, dass es Spaß machen würde, alle Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Trotzdem kann man dieses Buch auch als interessanten Einzelband lesen.
Denn es geht um ein sehr aktuelles Thema. Ich finde die Ideen der Autorin zum Brexit sehr interessant. Teilweise etwas dramatisiert, aber doch mit einem wahren Kern. Denn die Jugendlichen können wirklich nichts dafür, wollen mit Protesten ihr Land zurück auf den richtigen Weg führen und werden dann für alles Schreckliche verantwortlich gemacht. Ein bisschen so wie bei uns mit den Fridays for future. Die Jugendlichen haben erkannt, dass sich etwas ändern muss und die Regierung hört ihnen nicht zu.
Was ich außerdem sehr ansprechend finde, ist dass es sich hierbei um die Entstehungsgeschichte eines schlimmen Regimes handelt. In den meisten Dystopien ist es eher umgekehrt. Es besteht bereits eine gewalttätige, unterdrückende Gesellschaft und diese wird im Laufe des Buches oder einer Reihe zu Fall gebracht. Es war interessant zu verfolgen, wie schnell so ein Gewaltregime entstehen kann und auch faszinierend. Denn man fragt sich ja immer, wie die Leute so etwas zulassen konnten und das hat die Autorin sehr schön und plausibel erklärt.
Und da sind wir auch schon bei dem Punkt, der mir wirklich überhaupt nicht gefallen hat. Die Art und Weise, wie diese Geschichte erzählt wird. Zum einen wird alles sehr analytisch berichtet. Alles wird begründet und es gibt nichts zwischen den Zeilen. Das war mir zu plakativ und stellenweise belehrend. Zum anderen wurde alles ohne viel Gefühl erzählt. Wie gesagt, habe ich die Gelöscht-Trilogie schon gelesen und da habe ich noch einige bewegende Momente in Erinnerung. Diesmal hat mich nichts wirklich berührt oder mitgenommen. Ich konnte mich nicht sehr gut in die Protagonistinnen hineinversetzen und selbst ihre Gefühle wurden so merkwürdig thematisiert. Als würden sie direkt noch psychisch analysiert.
Es ist schade, denn diese Tatsache hat mir die Freude am Buch ein bisschen verdorben. Oft bin ich beim Lesen darüber gestolpert. Dadurch ist diese gute Idee für eine wirklich gelungene Vorgeschichte so ziemlich in den Sand gesetzt worden.