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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2019

Todesjazz

Schwarzer Mond über Soho
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Peter Grant zum zweiten.

Wieder gibt es einen übernatürlichen Fall für Inspector Nightingale und Constable Peter Grant. Während sich sein Chef noch von der schweren Verletzung, die ihm im letzten Fall ...

Peter Grant zum zweiten.

Wieder gibt es einen übernatürlichen Fall für Inspector Nightingale und Constable Peter Grant. Während sich sein Chef noch von der schweren Verletzung, die ihm im letzten Fall zugefügt wurde, erholen muss, hat Peter alle Hände voll zu tun, um herauszufinden, warum plötzlich aller Orten Jazzmusiker sterben. Überall spürt er, dass Magie benutzt wurde, doch warum sollte jemand Jazzer umbringen? Je tiefer er in die Ermittlungen eintaucht, desto klarer wird, dass es sich dabei nicht um ein neues Problem handelt, sondern bis in den zweiten Weltkrieg zurückreicht. Und dass auch sein eigener Vater, einst eine Jazzlegende, in großer Gefahr schwebt ...

Letztens habe ich noch gesagt, greift lieber zu dem ungekürzten Hörbuch. Jetzt bin ich selbst so abwesend gewesen, das gekürzte zu nehmen. Der Sprecher ist trotzdem super, die Geschichte amüsant und spannend. Man erfährt mehr über die Magie, die Peter mittlerweile anzuwenden versteht, allerdings erfährt man fast mehr über diverse Musik, als für mich unbedingt notwendig gewesen wäre. Außerdem hatte ich tatsächlich spätestens am Schluss das Gefühl, einiges verpasst zu haben, was ich auf die Kürzung schiebe. Leider gibt es wohl für die Nachfolger keine ungekürzten Hörbücher/Hörspiele mehr, aber vermutlich werde ich sie mir trotzdem anhören. Macht jedenfalls Spaß und ist perfekt geeignet für Autofahrten.

Veröffentlicht am 19.10.2019

Grant. Peter Grant. Gezaubert, nicht geschüttelt.

Die Flüsse von London
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Wenn man ein junger Londoner Polizist kurz vorm Ende der zweijährigen Bewährungsphase ist, wünscht man sich natürlich, einer Einheit zugewiesen zu werden, bei der Action passiert. Peter Grants Aussichten ...

Wenn man ein junger Londoner Polizist kurz vorm Ende der zweijährigen Bewährungsphase ist, wünscht man sich natürlich, einer Einheit zugewiesen zu werden, bei der Action passiert. Peter Grants Aussichten jedoch sind trübe, fast so trüb, wie die eiskalte Januarnacht, in welcher er einen Tatort bewachen muss. Kurz zuvor ist hier einem Mann einfach so der Kopf abgeschlagen wurden. Einfach so erscheint Peter auch plötzlich ein Geist, der sich als ziemlich guter Zeuge des Mordes entpuppt. Und auf einmal ist Peter inmitten eines Falles voller übernatürlicher Fallen, Intrigen und seltsamer Geschehnisse, wird einer Spezialeinheit zugewiesen, die durch seine Verstärkung geradezu verdoppelt wird und muss sich außerdem mit Latein und Zaubersprüchen herumärgern. Da ist die Begegnung mit Flussgöttern fast schon ein Kinderspiel ...

Ich würde jedem empfehlen, zu der ungekürzten Ausgabe zu greifen. Es ist ein Hörspiel und als solches mit richtig guten Sprechern mega umgesetzt und klasse unterlegt. Zwischendrin hat man beim Hören das Gefühl, dass nicht nur Peter ein paar Probleme hat, sich zu konzentrieren bzw. gern ablenken lässt, sondern auch der Autor, aber Aaronovitch schafft es am Schluss tatsächlich, alle Fäden zusammenzuführen und zu einem halbwegs logischen Ende zu führen. Es hat echt Spaß gemacht zuzuhören, zumal die Balance zwischen dem, was Peter kann oder auch nicht, gut gehalten wird und er nicht plötzlich zu einem Supermann mutiert, der alle Probleme mit einem Fingerschnipsen löst. Bin wirklich auf die nächsten Fälle gespannt.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Die mit den Eulen tanzt

Die Eulenflüsterin
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Tanja Brandt ist eine ungewöhnliche Person. Nicht nur, dass sie mit zwei Hunden, vielen Eulen und Greifvögeln zusammenlebt, sie macht auch wahnsinnig gute Fotos und schreibt Bücher über ihr Leben mit den ...

Tanja Brandt ist eine ungewöhnliche Person. Nicht nur, dass sie mit zwei Hunden, vielen Eulen und Greifvögeln zusammenlebt, sie macht auch wahnsinnig gute Fotos und schreibt Bücher über ihr Leben mit den Tieren.

Dieses hier ist das neueste und man bekommt nicht nur Einblick in ihre Arbeit und die Energie, die sie in ihre Tiere steckt, sondern auch in ihr Leben. Und das war nicht immer leicht. Aufgewachsen in einer Familie, die mit ihrer zu zeitig gezeugten Tochter völlig überfordert war, war sie, wie sie selbst schreibt "ein ungeliebtes Kind". Die einzig erwachsene Bezugsperson, die sie bedingungslos liebte, war ihr Großmutter, zu der sie sich manchmal flüchten konnte. Zum Glück war sie auch von Anfang an neugierig und wandte sich Tieren zu.

Auch ihr Leben als Erwachsene war nicht immer einfach. Geprägt von den Schwierigkeiten ihrer Kindheit, fiel es ihr schwer, Vertrauen zu fassen oder falls doch, dann oft genug den falschen Leuten gegenüber. Sie machte verrückte Sachen, sie hat Rückschläge einstecken müssen, doch sie bewahrte sich bei allem immer einen gewissen Optimismus, der es ihr erlaubte, weiterzumachen.

So bekommt man hier im ersten Teil des Buches das Porträt einer Frau, die nie aufgab und von sich erzählt, "wie ihr der Schnabel" gewachsen ist. Das wirkt manchmal unstrukturiert, aber immer authentisch. Im zweiten Teil berichtet sie von ihren Tieren - Lustiges, Trauriges, Nachdenkliches, aber immer mit viel Liebe.

Für Leute wie mich, die Tanja Brandt schon lange auf Instagram folgen, mag es gerade im zweiten Teil nicht viel Neues geben. Interessant ist es jedoch auf alle Fälle und dank der mega Fotos ist das ein Buch, das man immer wieder durchblättern möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 12.10.2019

Hier ist wirklich niemand widerlich

Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)
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Die kleine Spinne Widerlich ist die Titelheldin mehrerer Bücher, doch das ist das Erste, das ich von dieser Reihe für ein kleines Mädchen in der Familie teste. Es geht um ein Spinnenkind, das alles andere ...

Die kleine Spinne Widerlich ist die Titelheldin mehrerer Bücher, doch das ist das Erste, das ich von dieser Reihe für ein kleines Mädchen in der Familie teste. Es geht um ein Spinnenkind, das alles andere als widerlich ist, dieses hier ist sogar außerordentlich niedlich. Es ist müde und möchte ins Bett, allerdings nicht, ohne vorher auch andere Familienmitglieder besucht zu haben. So geht es zu Tante Igitte (über den Namen habe ich mich wirklich sehr amüsiert, auch wenn kleine Kinder das wohl noch nicht verstehen werden), Oma Erna und noch so einige andere interessante Leute.

Dabei gibt es zu jedem Besuch und jeder Figur wirklich mega niedliche Illustrationen. Was mir weniger gefallen hat, war, dass eigentlich immer dasselbe gesagt wurde - aber vielleicht brauchen kleine Kinder das als Ritual? So oder so, dieses Buch geht weiter zu dem kleinen Mädchen und ich hoffe, dass es dazu beiträgt, dass dieses Kind ohne die schon fast normale Spinnenangst/Ekel aufwächst, die leider viel zu oft von uns Erwachsenen verursacht wird. Ich denke, auch die restlichen Bücher der Reihe sind einen Blick wert und könnten dank der tollen Zeichnungen zu Klassikern im Kinderzimmer werden.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Der weiße Schatten

Magus
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Bei der Rückkehr nach Kol wurden Ceres, Tarl und Magnus verraten und landen deshalb genau dort wieder, wo sie ausgebrochen sind. Und weil der alte Kaiser gestorben ist und neue Wahlen anstehen, werden ...

Bei der Rückkehr nach Kol wurden Ceres, Tarl und Magnus verraten und landen deshalb genau dort wieder, wo sie ausgebrochen sind. Und weil der alte Kaiser gestorben ist und neue Wahlen anstehen, werden die Kämpfe dort häufiger und heftiger als vorher. Selbst Gladiatoren, die eigentlich in die Freiheit entlassen werden müssten, werden gezwungen, weiterzukämpfen. Doch dann breiten sich in der ganzen Stadt Unruhen aus, die so heftig werden, dass ganze Viertel abgegrenzt werden müssen, weil sich die Menschen dort gegenseitig abschlachten. Tarl weiß dank seiner Geistverbindung mit den Bestien, wer dahintersteckt: der weiße Schatten. Doch niemand glaubt ihm und er hat auch keine Chance, etwas zu unternehmen. In der Zwischenzeit wird Balger nicht nur mit seinem alten Feind, dem Sklavenjäger konfrontiert, sondern auch mit den Rebelles, einer Gruppe Widerständler, die Kols Macht und Magie mit Hilfe von Technik und Fortschritt stürzen wollen.


Der erste Band war schon allein von der Grundidee her was Neues und Außergewöhnliches und vielleicht konnte diese Art von Novität nicht ganz im zweiten weitertransportiert werden. Vielleicht aber auch, weil es wieder so viele Kämpfe in der Arena gab; zwar auf andere Weise, aber der Ausgang war ja im Prinzip immer klar, wissen wir doch, dass es einen dritten Band geben wird. Was mich aber tatsächlich als Einziges so richtig nervte, war, wie die anderen Magnus behandelten: als Verräter und Mörder. Er hat sie schließlich nicht verraten und ermordet erst recht nicht, von daher war ihre Reaktion völlig überzogen. Ansonsten gefiel mir die Spannung, der Sprecher und die Richtung, in welche sich das Buch bewegte ganz gut; allerdings könnte ich langsam mal darauf verzichten, dass sich jeder junge Mann in Ceres verliebt. Sie ist schon toll, aber so umwerfend dann doch nicht. Zum Glück hält sich das Liebesgesäusel in Grenzen, trotzdem wäre mir eine Konzentration auf wichtigere Sachen lieber.