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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2019

Originell, poetisch und mystisch

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Lazlo wuchs nach dem Krieg als Waisenkind bei den Mönchen im Kloster in armen Verhältnissen auf. Er wurde streng erzogen und es herrschten Regeln, die bei Brechung zu Strafen führten.
Schließlich wird ...

Lazlo wuchs nach dem Krieg als Waisenkind bei den Mönchen im Kloster in armen Verhältnissen auf. Er wurde streng erzogen und es herrschten Regeln, die bei Brechung zu Strafen führten.
Schließlich wird er Bibliothekar, und findet in Büchern seine Welt und seine Leidenschaft wieder. Lazlo liebt Träume, Geschichten und Mythen und erforscht in seinen Büchern Weep - die Verborgene Stadt mit vielen Geheimnissen. Als sich die Gelegenheit ergibt, mit einer Gruppe nach Weep aufzubrechen, ergreift er die Gelegenheit und begibt sich auf ein spannendes Abenteuer.

Lazlos Kindheit im Kloster hat ihn sehr geprägt. Viele Charakterzüge hat er sich dort angeeignet, doch einige konnte er sich abgewöhnen. Er ist hilfsbereit, tolerant, selbstlos und auf seine eigene Art und Weise mutig. Lazlo macht eine ansehnliche Entwicklung durch, die ihn mehr in die Heldenrolle schlüpfen lässt. Mit seiner Persönlichkeit ist er sehr sympathisch und wie er mit seinen Schicksalsschlägen umgeht ist unglaublich beeindruckend. Ihn ins Herz zu schließen ist nicht schwer!

Die Nebencharaktere werden gekonnt in Szene gesetzt, sind tiefgründig und haben der Geschichte den nötigen Touch an Spannung verliehen und ihre Gefühle, Standpunkte und Sichtweisen sind verständlich dargestellt worden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, lässt sich toll lesen und ist einfach wundervoll. Die vielen Metaphern haben die Sicht auf die Geschichte auf poetische Weise klar verdeutlicht und viel Interpretationsraum gegeben, was den Lesespaß umso mehr gesteigert hat. Mit den detailreichen Beschreibungen, die ich hochgeschätzt habe, habe ich mich wie unmittelbar in der Geschichte gefühlt. Trotz des Ernstes, der in der Geschichte dominiert, kam an einigen Stellen der Humor zum Vorschein, der zum Lachen bringt, und so zum ausgeglichenen Gleichgewicht.

Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Viele Höhepunkte und unerwartete Wendepunkte haben zu beeindruckenden Überraschungen geführt, zum Weiterlesen motiviert, und positiv zum Lesespaß beigetragen. Jedes neue Kapitel war ein Abenteuer für sich, was ich unglaublich genossen habe.

Fazit:
Lazlos Abenteuer in Weep ist mit vielen Höhepunkten und überraschenden Wendepunkten atemberaubend. Der poetische Schreibstil ergänzt den Lesespaß in der wundervoll und originell dargestellten Fantasywelt. Trotz des offenen Endes waren viele Spannungselemente vorhanden, die zum Weiterlesen motiviert haben. Das Ende erweckt besonders die Neugier auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Fantasie
Veröffentlicht am 09.09.2019

Tolle Fantasygeschichte für jüngere Leser

Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe
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Die 12-jährigen Zwillinge Rayna und Anders sind Waisen, die seit sechs Jahren in den Straßen von Holbard leben und selbst zu sehen müssen, wie sie gegen Hunger und Kälte kämpfen. Beide klauen gemeinsam ...

Die 12-jährigen Zwillinge Rayna und Anders sind Waisen, die seit sechs Jahren in den Straßen von Holbard leben und selbst zu sehen müssen, wie sie gegen Hunger und Kälte kämpfen. Beide klauen gemeinsam Essen und Münzen, um am Leben zu bleiben. An einem belebten Tag wollen sie ihrer "Arbeit" nachgehen, doch werden erwischt. Unglücklicherweise verwandelt sich Rayna in einen Feuerdrachen inmitten von Eiswölfen, die sie angreifen, weil sie verfeindet sind, doch ihr gelingt die Flucht. Anders verwandelt sich in einen Wolf, was eigentlich unmöglich ist, denn in einer Familie kann es keine Wölfe und Drachen geben.

Anders, schüchtern und ängstlich, findet Halt an seiner Zwillingsschwester Rayna, die das genaue Gegenteil von ihm ist, nämlich selbstsicher und zielorientiert. Sie findet immer aus verzwickten Situationen heraus und hilft auch Anders in missglückten Situationen, indem ihr die klügsten Ideen einfallen, auf die Anders nicht gekommen wäre. Beide unterstützten sich seit Kindesbeinen gegenseitig und schlagen sich durch die Straßen durch.
Auch wurden die Nebencharakter gekonnt eingesetzt und waren genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Sie verliehen der Geschichte die passende "Würze" und ergänzten die Spannung.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, lässt sich einfach lesen und ist ganz gut geeignet für Klein und Groß. Die Atmosphäre, die beim Lesen entstanden ist hat dazu geführt, dass der Leser Anders' Sichtweise und Gefühle besser verstehen konnte.

Anders' Ziel, seine Schwester zu finden, regt den Leser zum Weiterlesen und Mitfiebern an. Ihn auf seiner abenteuerlichen Reise zu begleiten erzeugt eine Spannung, die Richtung Ende seinen Höhepunkt erreicht, aber auch zwischendurch wird es nicht langweilig, da es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Anders lernt viel über Freundschaften und sich selbst, und so erfährt auch der Leser viel über ihn.
Trotz leichter Vorahnung auf das Ende wird der Leser zu Gunsten Anders' positiv überrascht und das Ende erweckt eine Neugier auf den zweiten Band!

Fazit:
Die Geschichte vermittelt wichtige Lektionen in Bezug auf Freundschaft, Selbstfindung und Selbstentwicklung und ist eine Leseempfehlung vor allem für junge Leser, die Fantasygeschichten und Abenteuer lieben.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Absolute Leseempfehlung

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
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In Ruann ist das Wasser schon seit Jahren knapp. Die Sapioner sind die herrschende Macht und führen einen grausamen und gewaltvollen Krieg gegen die Nachbarreiche, die sie versklaven oder umbringen.
Vier ...

In Ruann ist das Wasser schon seit Jahren knapp. Die Sapioner sind die herrschende Macht und führen einen grausamen und gewaltvollen Krieg gegen die Nachbarreiche, die sie versklaven oder umbringen.
Vier Protagonisten begleiten uns in "Die Quellen von Malun - Blutgöttin".
Feyla, die Tochter des höchsten Politikers in Sapion, lebt mit ihren Halbschwestern im Palast ihres Vaters, der Offizier Dorgen, der gemeinsam mit dem Soldaten Tailin im Heerlager gegen ihre Feinde kämpft und Alia, die Sklavin, die durch Tunnelsysteme Wasser an die Erdoberfläche trägt, und die tagtäglich um ihr Leben bangen muss.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und beeindruckend. Ich habe die detailreichen Beschreibungen geliebt und mich unmittelbar in der Geschichte gefühlt.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Viele Höhepunkte und unerwartete Wendepunkte haben zum Weiterlesen motiviert und jedes neue Kapitel war ein Abenteuer für sich, was ich unglaublich genossen habe. Mitfiebern wird hier großgeschrieben!

Wenn man bedenkt, dass das Thema Wasserknappheit aktuell ist, finde ich die Geschichte sehr gelungen. Der Wassermangel ist die Basis der Geschichte, die auch auf die Protagonisten einwirkt und sie in gewisser Weise miteinander verknüpft und ihre Handlungen beeinflusst, denn Wasser ist ein Luxusgut und dies hat natürlich seine Folgen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Unterdrückung. Fast jeder wird unterdrückt, was auch sehr zu spüren war. Da möchte man gleich mitwirken und die Unterdrückten unterstützen, die ohne Hilfe einfach machtlos sind.

Die Protagonisten sind alle sehr tiefgründig und kommen auf keinen Fall zu kurz. Wir lernen die vier Protagonisten nacheinander kennen und erfahren ihre Eigenschaften, ihre Sichtweisen und ihre Positionen im ganzen Geschehen. Die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven zu verfolgen fand ich als sehr bereicherndes Leseerlebnis und ist auch eine willkommene Abwechslung zu ein oder zwei Perspektiven.

Fazit:
Die grausame und gewaltvolle Welt ist auf ihre eigene Art und Weise dennoch sehr beeindruckend und atemberaubend. Die Geschichte, mit ihren unerwarteten Wendungen und vielen Höhepunkten ist sehr vielversprechend und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Fantasie
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 05.06.2023

Jedes Kind wird sich wiedererkennen

So schlafe ich! Und wie schläfst du?
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In „So schlafe ich! Und wie schläfst du?“ geht es um die Abende verschiedener Kinder aus unterschiedlicher Herkunft oder Familienform.

Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet, erweckt schon beim Betrachten ...

In „So schlafe ich! Und wie schläfst du?“ geht es um die Abende verschiedener Kinder aus unterschiedlicher Herkunft oder Familienform.

Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet, erweckt schon beim Betrachten Müdigkeit und deutet mit den Kindern auf den multikulturellen Inhalt.

Der Hauptfokus liegt eindeutig auf den wunderschönen Bildern. Der Text ergänzt das Visuelle. Die beschriebenen fünf Familien erscheinen sympathisch und sind wie aus dem wahren Leben gegriffen, sodass sich die Kleinen identifizieren können. Die Fragen, die zu jeder Familiengeschichte passen, laden zum Nachdenken und Mitreden ein, was die Interaktion zwischen Leser und Hörer verstärkt.
Insgesamt eine wundervoll bunt gestaltete Gutenachtgeschichte, mit Einblicken in Jedermanns Zuhause, schönen Illustrationen und verständlichem Text.
Absolut empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2019

Mitlaufen

Laufen
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Die 43-Jährige Frau läuft auf Empfehlung ihrer besten Freundin Rike. Der Freund der Ich-Erzählerin hat Selbstmord begangen, und so fängt sie wieder mit dem Laufen an, um auf andere Gedanken zu kommen und ...

Die 43-Jährige Frau läuft auf Empfehlung ihrer besten Freundin Rike. Der Freund der Ich-Erzählerin hat Selbstmord begangen, und so fängt sie wieder mit dem Laufen an, um auf andere Gedanken zu kommen und mit dem Grübeln aufzuhören. Sie versucht den Verlust zu verarbeiten. Dabei wird sie von Rike und ihrer Therapeutin unterstützt.

Die Geschichte wird im inneren Monolog der Ich-Erzählerin erzählt. Der Leser begleitet sie beim Laufen und erfährt unmittelbar von ihren Gedanken und Gefühlen. Anfangs wiederholt sie sich oft, doch Stück für Stück teilt sie mehr aus ihrem Leben.

Der Schreibstil spiegelt in gewisser Hinsicht ihren Laufrhythmus wider. Die Sätze sind sehr lang und beeinträchtigen den Lesefluss in keiner Weise, im Gegenteil die Satzlänge trägt zu einem kontinuierlichen Weiterlesen an.

Trotz ihres tragischen Schicksalsschlags hat die Ich-Erzählerin ihren Humor nicht gänzlich verloren. So verleiht sie der traurigen Atmosphäre an einigen Stellen noch einen Hauch von Leichtigkeit, was zu einem ausgeglichenen Gleichgewicht führt.
Mit ihren Beschreibungen bezüglich ihrer Umgebung beim Laufen verschafft sie dem Leser einen kleinen Einblick auf ihre Umgebung, der sie selbst von ihren Gedanken ablenkt, indem sie sich viele Geschichten zusammenreimt.

Wendepunkte in der Geschichte sind meiner Meinung nach, bis auf eine Ausnahme, nicht zu finden. Die Protagonistin erzählt von ihrem Leben, und natürlich sind Entwicklungen in kleinen Schritten zu erkennen, doch diese bauen keine starke Spannung auf. Zwar ist eine gewisse Neugier auf das Kommende vorhanden, aber mehr auch nicht, was aber den Lesespaß auf keinen Fall beeinflusst, denn das Thema ist kein einfaches.

Fazit:
"Laufen" ist ein beeindruckendes Buch, das eine wichtige Message enthält, die jeder Leser selbst entdecken sollte.
Die Geschichte im inneren Monolog ist sehr gelungen. Es kommt das Gefühl auf, als ob die Ich-Erzählerin eine Freundin wäre, die ihre Gedanken und ihr privatstes Inneres teilt.