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Veröffentlicht am 08.10.2019

Rapunzelmörder

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Die Schwester von Profilerin Rabea Wyler ist vor zwanzig Jahren verschwunden und alles, was von ihr auftauchte, war eine Hand. Nun wird Rebea von der Vergangenheit eingeholt, als einer der Nähe eines stillgelegten ...

Die Schwester von Profilerin Rabea Wyler ist vor zwanzig Jahren verschwunden und alles, was von ihr auftauchte, war eine Hand. Nun wird Rebea von der Vergangenheit eingeholt, als einer der Nähe eines stillgelegten Märchenparks ein totes Mädchen ohne Hände gefunden wird. Sie wurde mit ihren eigenen Haaren erdrosselt. Als Rabea ihren ehemaligen Partner Jan Grall um Hilfe bittet, lehnt dieser ab. Daher macht sich Rabea alleine auf die Suche nach dem Mörder und kann ihn tatsächlich überführen. Aber die Geschichte ist noch nicht vorbei, denn der Täter war nur die Marionette in einem perfiden Spiel.
Dies ist der zweite Band um Rabea Wyler und Jan Grall, die Profiler des LKA. Ich habe den „Alphabetmörder“ nicht gelesen. Es ist ein spannender Thriller, der sich gut lesen lässt, auch wenn der Zufall manchmal mitspielt.
Rabea Wyler und Jan Grall waren ein Team. Aber der letzte Fall hat Spuren hinterlassen. Rabea wurde dabei schwer verletzt und Jan suspendiert. Er hat sich nach Italien zurückgezogen und will Rabea nicht helfen. Erst als Rabea merkt, dass ihr überführter Täter nur Werkzeug war, unterstützt er sie.
Die Ermittlungen beschränken sich nicht nur auf das Ruhrgebiet, nein, unsere Ermittler kommen ganz schön rum. Dabei trifft sie auf einige rivalisierende Clans. Doch der Strippenzieher hat jeden seiner Züge genau überlegt.
Ein spannender Thriller mit viel Tempo, der manchmal aber recht konstruierte Züge aufweist. Trotzdem hat er mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Eine starke und lebensfrohe Frau

Das Leben ist großartig – von einfach war nie die Rede
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Es ist inzwischen zehn Jahre her, dass Gaby Köster von einem drecksdrisseligen Schlaganfall ausgeknockt wurde. Aber sie wäre nicht Gaby Köster, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würde. Natürlich ...

Es ist inzwischen zehn Jahre her, dass Gaby Köster von einem drecksdrisseligen Schlaganfall ausgeknockt wurde. Aber sie wäre nicht Gaby Köster, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würde. Natürlich kennt sie auch dunkle Tag, aber dann gibt sie sich selbst einen Tritt in den Hintern und macht weiter.
Dieses Buch lässt sich gut lesen und die Sprache ist sehr authentisch. Gaby Köster redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist und ihr Freund Till Hoheneder hat es so aufgeschrieben. Zwischendurch kommen ihr Sohn, Freunde und Kollegen zu Wort.
Es ist schon beeindruckend, mit welcher Energie sich Frau Köster ins Leben zurückgekämpft und wie sie sich dabei ihren Humor und ihre Lebensfreude bewahrt hat. Sie zeigt, dass es auch ein Leben danach gibt, wenn man die Situation akzeptiert, wie sie ist und sich nicht versteckt.
Es gibt eine ganze Reihe von Episoden, die für den Leser sehr unterhaltsam sind. Ich denke für Gaby Köster war es nicht unbedingt so. Aber sie hat die Zähne zusammengebissen und weitergemacht.
Wir dürfen erleben, wie sie ihren Sohn Donald gehen lässt und wie schwer ihr das gefallen ist. Auch Tinder hat ihr nicht den Mann geliefert, der ihr Nähe und Geborgenheit geben konnte. Aber wir konnten auch miterleben, wie sie sich in New York ein Stück Freiheit erobert hat. Ein weitere Stück Freiheit brachte ihr der „Feger“ oder auch „Gabymobil“ genannt.
Auch wenn wohl nicht jeder den Humor von Gaby Köster mag und zu diesem Buch greifen würde, man muss diese Frau mit ihrem unbändigen Lebensmut bewundern, die sich sogar nach einiger Zeit wieder auf die Bühne getraut hat.
Dieses Buch ermuntert einen, dankbar zu sein, wenn es einem gut geht und wenn es einem schlecht geht, sich trotzdem Freude am Leben zu bewahren.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Spannender Provence-Krimi

Lavendel-Gift
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Lilou Braque wurde für ihr letztes Praktikum in das provenzalische Städtchen Carpentras versetzt. Sie hat eine kleine Wohnung unter dem Dach im Haus von Frédéric Benoit gefunden. Der alte Mann sitzt im ...

Lilou Braque wurde für ihr letztes Praktikum in das provenzalische Städtchen Carpentras versetzt. Sie hat eine kleine Wohnung unter dem Dach im Haus von Frédéric Benoit gefunden. Der alte Mann sitzt im Rollstuhl und sieht schlecht. Daher liest ihm Lilou oft etwas vor und bekocht ihn hin und wieder. Er schenkte ihr daher ein handgeschriebenes Journal mit Rezepten. Als sie ihm wieder einmal etwas zu essen bringen will, findet sie ihn tot in seiner Wohnung. Es sieht zunächst so aus, als sei er Opfer von Einbrechern geworden und sei vor Schreck gestorben. Die Wohnung ist total verwüstet. Doch Nicolas Dompierre, der Neffe des alten Herrn, kann nicht feststellen, dass etwas fehlt. Der Rechtsmediziner stellt fest, dass Benoit erstickt wurde. Wer hat dem alten Mann das angetan und aus welchem Grund?
Dieser Krimi lässt sich gut und flüssig lesen. Die beschriebenen Gerichte mit einem Hauch von Lavendel machen Appetit und die die Provence-Atmosphäre sorgt für Urlaubsstimmung.
Auch die Charaktere sind gut dargestellt.
Lilou Braque hätte ihr Praktikum gerne daheim in Paris gemacht, aber man versetzt sie nach Carpentras. Sie tröstet sich damit, dass es ja nur eine begrenzte Zeit ist, denn ständig wird sie für Schreibarbeiten und andere belanglose Dinge eingesetzt. Nun aber darf sie mitermitteln und sogar einer Spur nachgehen, die mit dem Kochbuch zusammenhängt. Der „kleine Neffe“ Nicolas Dompierre hat sich immer liebevoll um seinen Onkel gekümmert, doch sein Vorschlag, das leerstehende Restaurant im Haus des Onkels zu vermieten, ist bei Frédéric nicht gut angekommen. Nun möchte er natürlich schnellstens alles regeln, denn er ist der Erbe. Da taucht plötzlich der Großneffe Simon aus Kanada auf, der Lilou sehr sympathisch ist.
Lilou möchte sich behaupten und geht allen möglichen Spuren nach. Dabei verrennt sie sich auch schon mal, aber zunehmend verschafft sie sich auch bei den Kollegen Respekt.
Auch wenn man denkt, dass die Lösung doch ganz klar ist, so gibt es Wendungen, welche die Überlegungen zunichtemachen und am Ende gibt es dann noch eine Überraschung.
Ein unterhaltsamer und spannender Provence-Krimi.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Rubicon

Rubicon
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Der ehemalige Soldat Carl Overbeck findet nach mehreren Einsätzen in Afghanistan und einem furchtbaren Anschlag nicht mehr zurück in ein normales Leben. Das Erlebte hat Spuren hinterlassen. Als ein Jugendfreund ...

Der ehemalige Soldat Carl Overbeck findet nach mehreren Einsätzen in Afghanistan und einem furchtbaren Anschlag nicht mehr zurück in ein normales Leben. Das Erlebte hat Spuren hinterlassen. Als ein Jugendfreund ihm ein besonderes Angebot macht, nimmt er den Job an. Dabei weiß er genau, auf was er sich einlässt. Seine Scharfschützenkenntnisse sind gefragt und er wird zum Auftragsmörder der Mafia. Doch dann verliebt sich Carl. Aber er hat den Rubikon überschritten, seine Entscheidung ist getroffen und er kommt aus der Sache nicht wieder heraus.
Es ist ein spannender Thriller, der mit einer wilden Jagd in Rom beginnt und Carl fast das Leben kostet.
Wir erleben mit, wie Carls Dienst in Afghanistan verläuft, welche Gedanken sich die Soldaten machen, die ihr Leben riskieren im Dienste des Vaterlands. Sie sind überzeugt, das Richtige zu tun. Jeden Moment müssen sie mit einem Anschlag rechnen und dann geschieht es tatsächlich. Viele seiner Kameraden sterben und sein Freund Ebby wird schwer verletzt. Später stellt sich heraus, dass er querschnittsgelähmt ist. Carl besucht Ebby im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz. Aber auch Carl ist verletzt, nicht äußerlich, nein, er ist schwer traumatisiert und kommt mit dem Leben nicht mehr zurecht. Der Alkohol betäubt, aber er hilft letztendlich nicht. Seine Frau verlässt ihn mit seiner Tochter. Das Angebot, das Michele ihm macht, bringt viel Geld, aber damit verkauft sich Carl auch. Als er sich verliebt, wird es gefährlich für ihn und er wird zum Gejagten.
Die Personen sind alle sehr gut und überzeugend dargestellt.
Es ist ein spannender und sehr actionreicher Thriller, der an manchen Stellen allerdings sehr ausführlich wird und damit Tempo aus der Geschichte herausnimmt.
Lesenswert!

Veröffentlicht am 03.10.2019

Eine Frau kämpft für ihren Traum

Große Elbstraße 7 - Das Schicksal einer Familie
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Viktoria zur Haiden wächst zusammen mit ihrem Bruder Benno in einer angesehenen Hamburger Familie auf. Ihr Vater Carl-Heinrich zur Haiden ist Professor im Neuen Krankenhaus Eppendorf. Vicky soll das Lübecker ...

Viktoria zur Haiden wächst zusammen mit ihrem Bruder Benno in einer angesehenen Hamburger Familie auf. Ihr Vater Carl-Heinrich zur Haiden ist Professor im Neuen Krankenhaus Eppendorf. Vicky soll das Lübecker Lehrerinnenseminar besuchen, aber dort fühlt sie sich eingeengt und kehrt heimlich wieder zurück nach Hamburg. Doch in Hamburg ist eine Cholera-Epidemie ausgebrochen. Vicky begegnet dem jungen Arzt Johannes Dreyer und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Ihr Vater will ihr den Umgang mit Johannes verbieten. Vicky hat aber beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie beginnt eine Schwesternausbildung bei den Erika-Schwestern im Hamburger Krankenhaus, wo sie sich aufopferungsvoll um die Patienten kümmert.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Wolf Serno und es hat mir gut gefallen.
Dieser Roman spielt in einer Zeit, als es viele unserer heutigen Behandlungsmethoden noch nicht gab. Die damaligen Behandlungsmethoden waren nicht sehr angenehm. In den Krankenhäusern waren die Ärzte die „Götter in Weiß“ und das Pflegepersonal hatte ihren Anweisungen zu folgen. Doch gerade sie wussten oft viel besser, was den Kranken guttut.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Vicky ist eine junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen will. Das ist zu der Zeit ziemlich ungewöhnlich. Der Vater bestimmte über die Töchter, bis er die Verantwortung an den Ehemann übergab. Am liebsten hätte Vicky Medizin studiert, aber das war Frauen nicht möglich – sie sollten sich um Mann, Kinder und den Haushalt kümmern. Auch ein Ehemann ist schon ausgeguckt. Ernst-Otto Schädeba, Sohn eines angesehenen Anwalts, entspricht vollkommen den Ansprüchen von Vickys Mutter, die voller Standesdünkel ist. Dabei ist er ein schäbiger Charakter. Vicky entscheidet sich dann aber anders und geht ihren Weg, was in der Hamburger Gesellschaft gar nicht gut ankommt.
Ihr Bruder Benno dagegen soll Medizin studieren, er soll natürlich in die Fußstapfen seines Vaters treten. Nur schlägt er immer wieder über die Stränge und hält erstmal gar nichts von diesen Plänen, denn er möchte ein großer Maler werden.
Historische Fakten sind gut mit dieser fiktiven Geschichte verknüpft. Thematisiert werden der Kampf der Hafenarbeiter um bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne und die Entdeckung der Röntgenstrahlen.
Eine interessante und spannende Familiengeschichte; ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.