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Veröffentlicht am 09.10.2019

Wo sich die Sterne spiegeln

Wo sich die Sterne spiegeln
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Wo sich die Sterne spiegeln

Autor: Susan Mallery

Die drei Halbgeschwister Malcolm, Callie und Keira wussten nichts voneinander. Aber als ihr Großvater sie in der Familienvilla am See zusammenführt, beginnt ...

Wo sich die Sterne spiegeln

Autor: Susan Mallery


Die drei Halbgeschwister Malcolm, Callie und Keira wussten nichts voneinander. Aber als ihr Großvater sie in der Familienvilla am See zusammenführt, beginnt für sie alle ein neues Leben. Malcolm, der schon längst den Familienkonzern »Alberto’s Alfresco« leitet, muss damit zurechtkommen, dass zu Hause plötzlich zwei Schwestern mitreden. Callie erfährt, wie es ist, von einem großen Bruder beschützt zu werden - ob sie will oder nicht. Und die 12-jährige Keira hofft nur, dass das alles kein Sternentraum ist, sondern sie ein echtes Zuhause gefunden hat.


Ein Susan Mallery Roman verspricht von vorn herein Emotionen pur. So auch hier. Drei Geschwister, die voneinander nichts wussten, werden plötzlich – und das unter einem Dach – zusammengeführt. Da sie alle aus völlig verschiedenen Gesellschaftsschichten buchstäblich aufeinander prasseln, wird es für jeden die Herausforderung des Lebens. Jeder möchte das Richtige tun, ist aber immer auf der Hut und misstraut den anderen. Und dann kommt bei Malcolm und Callie noch die Liebe ins Spiel.


Ich hab die Geschichte von Anfang an durch einen emotionalen und gleichzeitig humorvollen, bildhaften und lebendigen Schreibstil förmlich aufgesogen. Sicher ist vieles vorhersehbar, aber Susan Mallery ist eine Meisterin in Familienzusammenführungen. Es ist alles dabei, Herzklopfen, Bangen, Verzweifeln, Hoffnung, Glückseeligkeit etc.


Die Protagonisten, allen voran Malcom, Callie und Keira, sind in ihrer Verschiedenheit unglaublich authentisch. Ihr Kennenlernen, ihr gegenseitiges Misstrauen, ihr annähern und sich finden hab ich von der ersten bisher letzten Seite genossen. Ihre Entwicklung zu beobachten, hat mir beim Lesen sehr viel Freude bereitet.


Die einzelnen Erzählstränge aus der Perspektive von Malcolm, Callie und Delaney sind einfach genial, man erhält als Leser verschiedene Sichtweisen und Einblicke in jede Menge Ereignisse und der damit verbundenen Probleme.


„Wo sich die Sterne spiegeln“ ist wieder ein wunderschöner Wohlfühlroman „ala Mallery“. Ich bin immer wieder begeistert und empfehle ihn super gerne weiter. Fünf Sterne sind für mich ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Ein absoluter Hochgenuss

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Die Schwestern vom Ku’Damm – Wunderbare Zeiten

Autor: Brigitte Riebe


Berlin 1952: Die schlimmsten Nachkriegsjahre sind überstanden und das Kaufhaus Thalheim ist mehr denn je vom Erfolg gekrönt. Wunderbare ...

Die Schwestern vom Ku’Damm – Wunderbare Zeiten


Autor: Brigitte Riebe




Berlin 1952: Die schlimmsten Nachkriegsjahre sind überstanden und das Kaufhaus Thalheim ist mehr denn je vom Erfolg gekrönt. Wunderbare Zeiten sind endlich angebrochen. Während Silvie’s Schwester Rieke für das Kaufhaus lebt, träumt Silvie einen ganz anderen Traum: Als Rundfunkredakteurin beim RIAS Karriere machen! Und das Leben genießen, vielleicht sogar mit einem lieben Partner an ihrer Seite. Viel zu viele Jahre ihres jungen Lebens waren durch den Krieg vom Verzicht geprägt. Stück für Stück startet sie beruflich durch und genießt ihre neue Freiheit. Doch so ganz abnabeln vom Familienunternehmen geht dann auch nicht. Irgendwas mit irgendwem aus dem Familienclan ist immer. Vor allem Zwillingsbruder Oskar scheint eine andere Firmenphilosophie als Familienoberhaupt Friedrich zu haben und durchzecht lieber die Nächte, als das Unternehmen zu leiten. Als dann ein verhasster Konkurrent seine Fangarme ausbreitet, droht dem Kaufhaus das Aus und Silvie muss Verantwortung für das Kaufhaus und ihre Familie übernehmen.




„Die Schwestern vom Ku’Damm – Wunderbare Zeiten“ ist der zweite Band der 50er-Jahre-Trilogie von Bestsellerautorin Brigitte Riebe. In diesem wunderbaren hochemotionalen zweiten Band erleben wir die Jahre 1952 bis 1957 aus Sicht der Thalheim Tochter Silvie. Wie alle anderen Familienmitglieder lernten wir Silvie natürlich schon im ersten Band kennen. Hier lernt man sie lieben und die wirkliche Silvie ist bis in den tiefsten Winkel meines Herzens vorgedrungen.




Der Name Brigitte Riebe steht für exzellenten Schreibstil, perfekter historischer Recherche und einer atemberaubender Story! Das Buch setzt so viele Emotionen frei, Freude, Glück, Verzweiflung, Trauer, Hoffnung, man lacht mit dem einen Auge und weint mit dem anderen.




Brigitte Riebe versteht es wirklich spielerisch, Historie und Fiktion zu vereinen. Wir erleben nicht nur die schönste Mode des Kaufhaus Thalheim, sondern auch allerhand Stars und Sternchen, die in dieser Mode stecken. Und es gibt jede Menge Anlässe und Gegebenheiten, die hier mühelos ihren Platz wie von selbst finden, dass es einfach nur Spaßt macht, Seite um Seite zu lesen. Da ist die Berlinale, die Fußball WM inkl. Das Wunder von Bern, Die Frankfurter Buchmesse, Der 17. Juni 1953 und alles hautnah und sehr lebendig in Szene gesetzt, mittendrin die Familie Thalheim und ihr komplettes Umfeld. Aber es sind auch deutlich die Zeichen des kalten Krieges zu spüren, dies natürlich besonders im geteilten Berlin. Sehr interessant waren für mich die Gegebenheiten der ehemaligen DDR. Ich bin selbst in der DDR groß geworden und man hinterfragt plötzlich viele Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel. Dieses Thema wurde von Brigitte Riebe hier sehr sensibel eingebettet.




Das Cover ist wunderschön und passt richtig gut zum Titel. Und es hat zum Auftaktband absoluten Wiedererkennungswert. Nicht zu vergessen am Ende des Buches die Agenda von Berlin 1952 – 1957, die noch jede Menge Daten, Fakten und historische Ereignisse bereit hält.




In dieser grandiosen Fortsetzung um die Schwestern vom Ku’Damm hat uns Brigitte Riebe nicht nur eine wunderbare Silvie Thalheim zu Füßen gelegt, sondern auch eine riesengroße Vorfreude auf den Abschlussband geschaffen. Ich kann es kaum erwarten, mit Flori’s Augen ihre Welt zu erkunden. Diesen zweiten Teil kann ich mit vollster Inbrunst weiterempfehlen. Fünf Sterne plus!





Veröffentlicht am 09.09.2019

Die Tote am Borkumkai

Die Tote am Borkumkai. Ostfrieslandkrimi
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Die Tote am Borkumkai

Autor: Alfred Bekker


Am Borkumkai in Emden gibt es einen grausigen Fund: Ein menschlicher Arm hat sich in der Schiffsschraube der Fähre verfangen. Hauptkommissar Steen und sein ...

Die Tote am Borkumkai


Autor: Alfred Bekker




Am Borkumkai in Emden gibt es einen grausigen Fund: Ein menschlicher Arm hat sich in der Schiffsschraube der Fähre verfangen. Hauptkommissar Steen und sein Team werden mit den Ermittlungen betraut. Schnell kann ein Unfall ausgeschlossen werden. Doch zunächst muss erst einmal herausgefunden werden, wer zu diesem Arm gehört und wer hat ein Motiv zu diesem Mordfall. Die vorhandenen Spuren ergeben, das Opfer ist weiblich. Kapitän und Bauer Frauko Willarts gerät in Verdacht. Aber ist er wirklich ein kaltblütiger Mörder? Die Ermittlungen in Emden laufen auf Hochtouren und je mehr Kommissar Steen und seine Leute über die Tote vom Borkumkai in Ostfriesland herausfinden, wird klar, diese Frau hatte mehr als einen Feind…




„Die Tote vom Borkumkai“ ist der vierte Band der Ostfriesenkrimi Reihe „Kommissar Steen ermittelt“. Alle Teile können eigenständig gelesen werden, dies kann ich bestätigen, da ich ab dem dritten Teil quer eingestiegen bin.




Der Schreibstil ist sehr angenehm, spannend, unterhaltsam und mit der richtigen Prise Humor. Vor allem die Charaktere um Kommissar Steen und seinen Leuten haben mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Alle Personen fand ich sympathisch, jeder mit seinen Ecken und Kanten, Ansichten, Alter und kleinen Wehwechen. Aber auch die potenziellen Verdächtigen sind Alfred Bekker gut gelungen. Nach einigem Hin und Her und unvorhersehbaren Wendungen, war ich dann doch sehr überrascht und etwas schockiert über den Ausgang des Kriminalfalles.




Alles im allen ist es wieder ein sehr spannender und unterhaltsamer Ostfriesenkrimi aus dem Hause Klarant. Sehr zu empfehlen, natürlich mit voller Punktzahl.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Weil ich von Dir träumte

Weil ich von Dir träumte
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Weil ich von Dir träumte

Autor: Emma Wagner


Die angehende junge Künstlerin Justine wird seit frühester Kindheit von einem wiederkehrenden Albtraum gequält. Bei der Ausstellung ihrer neuesten Werke taucht ...

Weil ich von Dir träumte


Autor: Emma Wagner




Die angehende junge Künstlerin Justine wird seit frühester Kindheit von einem wiederkehrenden Albtraum gequält. Bei der Ausstellung ihrer neuesten Werke taucht der geheimnisvolle Raphael auf. Justine fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und empfindet zu ihm eine fast magische Verbindung. Sie folgt ihm nach Korsika und ist von der Insel vom ersten Augenblick an fasziniert. Ihr Vater jedoch ist weniger bzw. gar nicht begeistert von ihrem Aufenthalt auf der Insel und fordert sie auf, unverzüglich nach Hause zurückzukehren. Doch dafür ist es längst zu spät. In einem Bergdorf geschehen Dinge, die Justine auf dem Grund gehen muss und stößt auf noch mehr Fragen, als Antworten. Gemeinsam mit Raphael kommt eine unglaubliche Geschichte zu Tage, die nicht nur Justines Leben auf dem Kopf stellt…




Der brandneue Roman von Emma Wagner entführt uns auf die malerische Insel Korsika. Nicht nur Justine wurde von dieser Insel in den Bann gezogen, auch als Leser spürt man ebenfalls diese unglaubliche Faszination. Der Schreibstil ist absolut bildgewaltig, man sieht, fühlt, inhaliert und saugt jedes geschriebene Wort auf und kann das Buch nicht aus der Hand legen.




Die Handlungen des Romans finden auf zwei Zeitebenen statt. Während in der Vergangenheit auf Korsika sich die Dinge immer mehr zuspitzen, suchen Justine und Raphael in der Gegenwart Antworten. Die Kombination war unglaublich spannend. Sämtliche Fäden laufen in der Gegenwart auf Korsika zusammen und man erhält schließlich Anworten, die mitunter sehr tragisch und traurig sind. Diesbezüglich habe ich sooo mit den Figuren mitgelitten und mitgefiebert.




Die Figuren sind Emma Wagner sehr gut und vor allem authentisch gelungen. Das gilt sowohl für das stolze korsische Volk, die man manchmal nur hätte schütteln wollen, egal ob Mann oder Frau, als auch für Justine, Raphael und Ihre Mitmenschen.




Ich bin absolut begeistert von diesem Roman, der zwar eine sehr tragische Seite aufweist, dafür aber richtig in die Tiefe geht. „Weil ich von Dir träumte kann ich uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Ein neues Blau

Ein neues Blau
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Ein neues Blau

Autor: Tom Saller


Es geht um Lili und ihr ungewöhnliches Leben: Ihre Mutter stirbt früh, ihr Vater kümmert sich rührend um sie, gemeinsam mit seinem japanischen Geschäftsfreund Takeshi, ...

Ein neues Blau


Autor: Tom Saller




Es geht um Lili und ihr ungewöhnliches Leben: Ihre Mutter stirbt früh, ihr Vater kümmert sich rührend um sie, gemeinsam mit seinem japanischen Geschäftsfreund Takeshi, der für Jakob und Lili aus dem fernen Japan nach Berlin zieht. Als viel später Günther von Pechmann in Lilis Leben tritt, Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur, findet sie in der Welt des Porzellan ihre Bestimmung. Doch sie ist zur Hälfte Jüdin, obwohl sie ihr ganzes Leben kaum den jüdischen Glauben praktizierte, genau wie ihr Vater. Als die Nationalsozialisten die Macht ergreifen, muss Lili fliehen. Erst viele Jahre später kehrt sie nach Berlin zurück und lebt sehr zurückgezogen in ihrem Haus mit japanischen Garten. Erst als die Achtzehnjährige Anja wie ein Wirbelwind in ihr Leben braust, öffnet sich Lili Stück für Stück dem Mädchen und eine sehr berührende Geschichte kommt zutage.




Laut Klappentext und Leseprobe hatte ich eigentlich etwas ganz anderes erwartet, dennoch wurde ich überhaupt nicht enttäuscht. Es ist eine andere Geschichte über das Judensein oder Nichtjudensein, über die Liebe, den Glauben, das Leben, den Seelenfrieden und wahrscheinlich noch viel mehr.




Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Hervorheben möchte ich den Aufbau des Buches, die Zeitangaben, die Kapitel mit Überschrift, was einem erwarten wird.




Lilis Part findet oft in der Vergangenheit statt, da sie ja Anja von ihrem Leben erzählt. Es ist in der Tat ein ungewöhnliches Leben, die Konstellation zwischen Jakob, Lili und Takeshi. Alle drei Figuren haben mir gefallen, vor allem Takeshi, der Lili in der wunderbaren japanischen Tee Zeremonie einführt. Diese passt natürlich perfekt in die Welt des Porzellans. Als Leser erfährt man darüber sehr viel und ich muss sagen, ich fand es wirklich interessant. Ich war sehr erstaunt, als ich mich lesetechnisch auf einmal in Halle auf Burg Giebichenstein befand, bei der Porzellan eine bemerkenswerte Rolle spielte. Kenne ich Halle doch ganz gut, „Händelstadt“, „Schokoladenstadt“und nun „Porzellanstadt“.




Anja bringt frischen Wind in die Gegenwart und es gelingt ihr mit einem frech-fröhlichen Charme Lilis Herz zu öffnen. Ich fand sie sehr erfrischend und doch hat sie eine sehr sensible, verletzliche Seite. Tom Saller bringt da tiefgreifende Themen zur Sprache. Am Ende hat alles einen Sinn…




Alles im allen muss ich sagen, es ist eine sehr emotionale Geschichte auf einer anderen Art, wie ich sie nicht erwartet hatte. Ich habe Zug um Zug gelesen und habe am Ende eine ganze Weile innehalten müssen. Ein Lesegenuss der besonderen Art, dem ich fünf volle Sterne verleihe.