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Veröffentlicht am 04.12.2016

Max Broll und Johann Baroni in Höchstform

Leichenspiele
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Taschenbuch: 257 Seiten
Verlag: btb Verlag (13. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442713684
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Max Broll und Johann Baroni in Höchstform

Inhalt:
Baroni ist ...

Taschenbuch: 257 Seiten
Verlag: btb Verlag (13. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442713684
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Max Broll und Johann Baroni in Höchstform

Inhalt:

Baroni ist am Ende. Er hat sein ganzes Vermögen verspielt. Da kann er nicht wegschauen, als plötzlich ein Umschlag mit 20.000 Euro vor seiner Tür liegt. Doch schließlich ist eine Bedingung an das Geld geknüpft. Baronis Freund Max soll eine Leiche verschwinden lassen. Für den Totengräber kein großes Problem. Doch als noch zwei weitere Leichen auftauchen, wird es den beiden zu haarig. Sie ermitteln auf eigene Faust und bringen sich selbst mal wieder in höchste Gefahr.

Meine Meinung:
Der vorliegende Kriminalroman ist der 3. Band der Reihe um den Totengräber Max Broll in einem kleinen österreichischen Dorf. Er lässt sich unabhängig von den übrigen Bänden lesen. Zwar entwickeln sich die Protagonisten weiter, doch auf den Kriminalfall hat das keinen Einfluss und die wichtigsten Zusammenhänge werden hier noch einmal wiederholt.

Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist sicher gewöhnungsbedürftig, und man muss diesen kurzen, knappen Stil mögen, um Gefallen an seinen Büchern zu finden. Aber wenn man diese Art zu schreiben mag, kann man sich mit „Leichenspiele“ herrlich amüsieren. Ich empfehle zur Entscheidungsfindung einen Blick in die Leseprobe.

Max und Baroni laufen in diesem Roman zur Höchstform auf, wenn es um die Verbrechensbekämpfung geht. Dabei fließt wie immer reichlich Alkohol, der den beiden allerhand skurrile Ideen ins Hirn pflanzt – sehr zur Freude der Leser. Zwar bleibt dabei zuweilen die Pietät etwas auf der Strecke, aber man sollte eben nicht alles so ernst nehmen.

Die Handlung wechselt zwischen beschaulichen und hochspannenden Szenen und ergibt am Ende eine runde Geschichte. Bernhard Aichner brilliert mit genialen Einfällen und zwei sympathisch-chaotischen Protagonisten, denen man einfach nichts übelnehmen kann. Für mich bisher der beste Band dieser Reihe.

Fazit:
Ein herrlich unterhaltsames und spannendes Lesevergnügen – schwarzer Humor vom Feinsten.

Die Reihe:
1. Die Schöne und der Tod
2. Für immer tot
3. Leichenspiele
4. Interview mit einem Mörder

★★★★★

Herzlichen Dank an btb und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

Veröffentlicht am 04.12.2016

Spannend und gruselig (natürlich im jugendlichen Rahmen)

Lockwood & Co. - Das Flammende Phantom
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (28. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570159644
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Creeping Shadow
Preis: 19,99€
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (28. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570159644
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Creeping Shadow
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 4. Band der Lockwood & Co.-Reihe. Meine Rezension kann SPOILER zu den vorherigen Bänden enthalten.

Spannend und gruselig (natürlich im jugendlichen Rahmen)

Inhalt:
Lucy hat sich von der kleinen Geisterjäger-Agentur Lockwood & Co. getrennt, um Lockwood nicht in Todesgefahr zu bringen. Nun arbeitet sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Agenturen, wobei sie mehr oder weniger von dem wispernden Schädel unterstützt wird. Für einen speziellen Fall bittet dann aber auch Anthony Lockwood Lucy um Hilfe. Ein kleines Dorf in der Nähe von London leidet ganz besonders unter der Geisterplage. Dort wurde auch ein bisher unbekannter Geist, das Flammende Phantom, gesichtet, das nachts die Geister der Toten auf dem Friedhof erweckt.

Mit viel Enthusiasmus, Mut und Intelligenz gehen die jungen Geisterjäger dem Phantom nach, wobei ihnen ihre unverbrüchliche Freundschaft und Loyalität zugute kommt.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 4. Teil einer Reihe. Man kann ihn eventuell auch ohne Vorkenntnisse lesen. Doch hat man sicher mehr Spaß daran, wenn man die Vorgänger gelesen hat und die Geschichte von Anfang an verfolgen kann, zumal einfach alle Bände lesenswert sind.

Anfangs war ich ein wenig enttäuscht, dass Lucy sich zur Einzelgängerin entwickelt hat, obwohl ihre Gespräche mit dem wispernden Schädel jede Menge Spaß bringen. Doch zum Glück stehen dann ja auch bald wieder Lockwood & Co. an ihrer Seite. Diese kleine Gruppe, die sich stetig vergrößert (im letzten Band kam Holly dazu, jetzt ist auch noch der ehemalige Erzfeind Quill Kipps mit von der Partie), gefällt mir einfach unheimlich gut. Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere ist genial. Jeder bringt sich auf seine Weise in die Gemeinschaft ein und trägt seinen Teil zum Gelingen einer Unternehmung bei. Dabei wird gefrotzelt und gestichelt, was das Zeug hält, sodass man als Leser quasi mit einem Dauergrinsen im Gesicht dasitzt – aber alles im freundschaftlichen Rahmen.

Unsere Helden haben wieder einige interessante Geisterfälle aufzuklären und die Geister unschädlich zu machen. Dabei begeben sie sich öfter mal in große Gefahr, was natürlich mit höchster Spannung einhergeht. Es gibt etliche Szenen, wo man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann, weil man solange weiterlesen muss, bis Lucy und Co. wieder in Sicherheit sind.

Wie gewohnt erzählt Lucy in der Ich-Form, sodass man zu ihr die engste Bindung hat. Aber auch Lockwood, George und Holly spielen eine große Rolle und man kann sich in alle gut hineinversetzen und ihre Handlungsweisen verstehen. Die Sprache ist jugendlich-locker und sehr leicht zu lesen, sodass man schnell vorankommt. Im Nu sind die knapp 500 Seiten verschlungen.

Fazit:
Eine geniale Fortsetzung der Reihe mit viel Witz, Spannung und Grusel. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt.

Die Reihe:
1. Die seufzende Wendeltreppe
2. Der wispernde Schädel
3. Die raunende Maske
4. Das flammende Phantom

★★★★★

Herzlichen Dank an cbj und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

Veröffentlicht am 23.11.2016

Toller Abschluss der Dilogie!

Perfect – Willst du die perfekte Welt?
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (17. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422361
Originaltitel: Perfect
Preis: 18,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Toller ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (17. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422361
Originaltitel: Perfect
Preis: 18,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Toller Abschluss der Dilogie!

Inhalt:

Celestine ist geflohen. Doch da sie einen Beweis gegen Richter Crevan hat, der diesem gefährlich werden kann, setzt Crevan alles daran, Celestine aufzuspüren. Sie ist die meistgesuchte Flüchtige im Land und nirgends sicher. Doch das Mädchen ist enorm über sich hinausgewachsen und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Ihr Ziel ist es, Crevan zu stürzen, und dafür tut sie so einiges. Gleichzeitig ist sie die Gallionsfigur der Fehlerhaften-Bewegung und damit die Hoffnung all dieser armen Menschen – eine große Verantwortung!

Meine Meinung:
Das Erscheinungsdatum des 1. Bandes ist gerade mal zwei Monate her, die Handlung noch sehr präsent in meinem Kopf. Insofern haben mich die intensiven Wiederholungen zum 1. Band fast genervt. Auf den ersten 50 Seiten geschieht praktisch nicht viel Neues. Doch dann legt Cecelia Ahern und mit ihr die sympathische Protagonistin Celestine wieder los.

Die Handlung ist rasant, spannend und emotional, immer wieder von Rückschlägen geprägt. Celestine muss sich entscheiden, wem sie vertrauen kann. In einem Staat, in dem der Willkür Tür und Tor geöffnet sind, trauen sich verständlicherweise nur wenige, einem Fehlerhaften und noch dazu einem Flüchtigen zu helfen. Doch einige gibt es trotzdem, und das ist gut so, denn ein Mensch allein könnte niemals Erfolg haben. So liegt es nicht nur an Celestine, was aus ihren Land wird, auch wenn sie mit ihrem logischen Denken einige Fäden in der Hand hält.

Celestine hat sich ganz toll entwickelt. Sie ist so viel reifer geworden. Und diese Entwicklung wirkt absolut glaubwürdig. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie sich jetzt nicht mehr so sehr auf andere verlässt, sondern selbst die Verantwortung übernimmt.

Auch die Beziehung von Celestine und Carrick hat mich begeistern können. Sie ist schon etwas Besonderes, wenn auch nicht immer ganz einfach. Aber hier gibt es einfach ein paar ganz wunderschöne Momente, die Celestine und den Leser in all der Hektik und dem Chaos ein bisschen verschnaufen lassen.

Aherns Schreibstil ist wie schon im 1. Band absolut fesselnd und mitreißend. Jugendlich locker geschrieben, lässt sich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit inhalieren. Auch die große Schrift sorgt natürlich dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Viel zu schnell war ich am Ende angelangt, habe das Buch aber trotzdem sehr zufrieden zugeklappt, denn der Schluss war ganz nach meinem Geschmack.

Fazit:
Die beiden Teile dieser Dilogie wirken wie aus einem Guss. Wem der 1. Band gefallen hat, der wird auch den 2. mögen. Mit ihrem fesselnden Schreibstil, einer sympathischen Protagonistin und einer Handlung mit Moral konnte mich Cecelia Ahern wieder von ihrem Können überzeugen.

★★★★★

Veröffentlicht am 23.11.2016

Rasante Fortsetzung der Geschichte von Elias und Laia

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (one by Lübbe) (11. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3846600382
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: A Torch Against ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (one by Lübbe) (11. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3846600382
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: A Torch Against the Night
Preis: 17,00€
auch als E-Book erhältlich

Rasante Fortsetzung der Geschichte von Elias und Laia

Inhalt:

Elias und Laia fliehen aus Schwarzkliff. Sie haben einen weiten Weg durch die Wüste vor sich. Ihr Ziel ist Kauf, wo sie Laias Bruder Darin aus dem Gefängnis befreien wollen. Doch Helena, der Blutgreif des Imperators, bekommt den Auftrag, Elias gefangen zu nehmen. Und auch seine Mutter, die Kommandantin ist ihm feindlich gesinnt. So haben Elias und Laia gegen alle möglichen Feinde zu kämpfen, reale und nichtreale, erhalten aber auch Unterstützung von Freunden. Wird es ihnen gelingen, Darin aus dem bestbewachten Gefängnis zu befreien? Lebt er überhaupt noch?

Meine Meinung:
Wie schon der 1. Band dieser Reihe konnte mich auch der 2. begeistern und mitreißen. Die Handlung setzt nahtlos dort an, wo sie im Vorgängerband endete. Man wird einfach wieder mitten in die Geschichte geworfen. Das fand ich aber überhaupt nicht schlimm, denn obwohl es schon etliche Monate her ist, dass ich den 1. Band gelesen habe, war mir die grobe Handlung nach wenigen Seiten wieder präsent, da einige Details nebenbei eingestreut wurden.

Die Handlung ist furchtbar rasant und spannend, die Ereignisse überschlagen sich manchmal geradezu. Als Leser vergisst man schon mal, Luft zu holen, wenn man gerade mal wieder um seine Lieblingsfiguren bangen muss. Die Seiten fliegen nur so dahin, weil man einfach schnell weiterlesen möchte, um herauszufinden, ob die Geschichte am Ende gut ausgeht.

Während wir im 1. Band die Perspektiven von Elias und Laia lesen durften, kommt hier nun auch noch ein Erzählstrang von Helena, Elias ehemaliger Freundin, hinzu. Sie spielt eine große Rolle, ist sie doch der Blutgreif des Imperiums und dem Imperator direkt unterstellt. Gleichzeitig ist sie aber auch Elias immer noch verbunden. Soll sie ihn nun gegen ihre Überzeugung töten, um dem Imperium gerecht zu werden? Oder soll sie ihre imperiale Pflicht vernachlässigen und ihrem Gewissen folgen? Keine leichte Entscheidung, zumal auch andere Personen, die ihr lieb sind, bedroht sind. Helena steckt in einem Riesendilemma. Doch die Auguren halten große Stücke auf sie. So sagt einmal Cain zu ihr:

„Aber du, Helena Aquilla, bist kein rasch verglühender Funke. Du bist eine Fackel im Dunkel der Nacht – wenn du den Mut hast zu brennen.“ (S. 305)

Doch nicht nur Helena, auch Laia und Elias müssen immer wieder Entscheidungen treffen, Entscheidungen, die für andere Menschen den Tod bedeuten können. Wem sollen sie vertrauen, wem besser nicht? Da in der Ich-Form erzählt wird, bekommt man so die Überlegungen, die Gedanken und die Gefühle der Protagonisten hautnah mit.

Immer wieder konnte mich die Autorin mit überraschenden Wendungen faszinieren. Kaum meinte ich zu wissen, was jemand vorhat oder mit wem er zusammenarbeitet, wurde ich auch schon eines Besseren belehrt und musste meine Spekulationen wieder umkrempeln. Langweilig wird einem beim Lesen dieses Buches wirklich nicht.

Es gibt wieder sehr viele Tote, grausam gefolterte und ermordete Menschen, denn die Martialen sind ja bekannt dafür, dass sie Spaß am Foltern und Töten haben. Einige Szenen sind schon wirklich sehr blutig, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache.

Fazit:
Eine tolle und absolut gelungene Fortsetzung der Geschichte von Elias und Laia. Wer den 1. Band mochte, wird auch den 2. lieben. Leider ist das Erscheinungsdatum des 3. Teils noch nicht bekannt. Auf Englisch wird er aber erst 2018 erscheinen, auf Deutsch also wohl kaum früher.

Die Reihe:
1. Elias & Laia 01. Die Herrschaft der Masken
2. Elias & Laia 02. Eine Fackel im Dunkel der Nacht
3. Elias & Laia 03. ???
4. Elias & Laia 04. ???

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Fantasie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2016

Der Zweck heiligt die Mittel

Für immer tot
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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: btb Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442713677
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Der Zweck heiligt die Mittel

Inhalt:
Ein lustiger Filmabend von ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: btb Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442713677
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Der Zweck heiligt die Mittel

Inhalt:

Ein lustiger Filmabend von Max Broll und seinem Freund Baroni – sie schauen einen Zombiefilm im Totengräberhäuschen – endet mit einem Schock. Auf der Kommode in Max’ Wohnung liegt plötzlich ein fremdes Handy. Die letzte der eingespeicherten Nummern führt zu Tilda, Max’ Stiefmutter und Polizistin. Sie berichtet, dass sie entführt und in einer Kiste begraben wurde. Und sie hat den Täter erkannt: Leopold Wagner, den sie vor 18 Jahren des Mordes überführt hat. Doch Wagner hat ein wasserdichtes Alibi. Er sitzt nämlich immer noch im Gefängnis. Doch Tilda ist sich sicher, und so kommt es, dass Max und Baroni sich Wagner vorknöpfen …

Meine Meinung:
„Für immer tot“ ist der 2. Band der Max-Broll-Reihe. Man muss den ersten nicht kennen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, und die Hintergründe der Charaktere ergeben sich nebenbei.

Bernhard Aichners Schreibstil ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Kurze, knappe Sätze, Halbsätze, Satzfragmente, einzelne Wörter, Wiederholungen. Wörtliche Rede ohne Anführungszeichen, nur durch Bindestriche am Anfang der Zeile markiert. Ich kann verstehen, dass nicht jeder damit klarkommt. Wer sich unsicher ist, ob das etwas für ihn ist, sollte einen Blick in die Leseprobe werfen.

Ich persönlich finde Aichners Schreibstil einfach genial. Er drückt dieses Gefühl des Gehetztseins, des Getriebenen perfekt aus. Man kann dadurch sehr schön nachvollziehen, wie Max sich in seiner Machtlosigkeit fühlt, wie er versucht, das Richtige zu tun und doch auch mal das Falsche dabei herauskommt. Wie ihn die Wut packt, die Hoffnung, die Verzweiflung, die Liebe. Wie sich die Gedanken in seinem Kopf überschlagen oder auch mal auf der Stelle treiben. Hier ist kein Wort zu viel, jedes ist wohlplatziert. Und es ist einfach toll, mal etwas anderes zu lesen, nicht immer dieselben Formulierungen, wie andere Autoren sie ständig benutzen. Ab und zu ist auch eine Prise Humor eingestreut. Das liebe ich auch bei Krimis.

Genauso eigenwillig wie Bernhard Aichners Schreibstil ist auch sein Protagonist Max. Max, der abgebrochene Journalistik-Student und jetzige Totengräber in dem kleinen österreichischen Dorf. Max, der sich einen Dreck darum schert, was andere über ihn denken. Max, der seine Stiefmutter über alles liebt (und sie ihn). Max, der tut, was er will und was er für richtig hält. Auch wenn er es später bereut. Auch sein Freund Baroni, der ehemalige Fußballstar, ist alles andere als ein mittelmäßiger Charakter, ebenso wenig wie Hanni, Max’ Freundin. Schnell erhält man ein detailliertes Bild der beteiligten Personen. Ihre Handlungen sind logisch, wenn auch nicht immer legal. Aber der Zweck heiligt die Mittel, wenn es um das Leben einer geliebten Person geht.

In puncto Spannung kann dieser Krimi es mit manchem Thriller aufnehmen. Die Handlung ist dermaßen rasant, dass man beim Lesen schon mal das Luft holen vergessen kann. Das Gebiet, in dem Tilda vergraben sein könnte, ist groß, zu groß, um es auf gut Glück zu durchsuchen. Wie lange kann sie aushalten, ohne Wasser, ohne Nahrung? Der Täter spielt ein perfides Spiel mit Max und Tilda. Durch etliche überraschende Wendungen in der Handlung wird die Spannung kontinuierlich hoch gehalten.

Fazit:
Wer sich gerne auf Neues, Ungewöhnliches einlässt und auch mal abseits der eingefahrenen Gleise lesen will, ist mit diesem spannenden Krimi bestens bedient. Gegenüber dem 1. Band der Reihe ist er noch spannender und irgendwie runder.

Die Reihe:
1. Die Schöne und der Tod
2. Für immer tot
3. Leichenspiele
4. Interview mit einem Mörder

★★★★★

Der Verlag btb hat mir über das Bloggerportal freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dafür ganz herzlichen Dank!