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Veröffentlicht am 11.10.2019

Undurchsichtig

Melmoth
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Undurchsichtig

Melmoth von Sarah Perry

Helen Franklin gelangt an ein Manuskript das Rätsel aufgibt. In ihm wird von Melmoth erzählt die seit Jahrhunderten auf Erden wandelt.
Durch das verschwinden ihres ...

Undurchsichtig

Melmoth von Sarah Perry

Helen Franklin gelangt an ein Manuskript das Rätsel aufgibt. In ihm wird von Melmoth erzählt die seit Jahrhunderten auf Erden wandelt.
Durch das verschwinden ihres Freundes Karel, setzt sie sich extrem mit dieser Thematik auseinander und ihre anfänglichen Zweifel verschwinden. Nun scheinen überall Schatten auf Helen in Prag zu warten, sie ahnt, dass Melmoth tatsächlich auf Erden wandelt als ruhelose Gestalt.

Die Geschichte lässt sich nur schwer greifen, genauso schwer fällt es mir zu beschreiben, was für Empfindungen während des Lesens entstehen. Es gruselte mich häufig, doch war es kein Horror im Sinne von erschrecken, es ist eher etwas unbekanntes das dieses Gefühl auslöst. Die Charaktere blieben mir größtenteils suspekt. Helen geißelt sich selbst, wohnt mit einer schrulligen Vermieterin zusammen, alles sehr merkwürdig in Szene gesetzt. Der Ausgang der Handlung überraschte mich, da ich einfach was anderes erwartet habe. Ich habe keinen Null-Acht-Fünfzig Roman erwartet, aber teilweise war es einfach zu undurchsichtig für mich. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es mir nicht möglich war das Buch zügig zu lesen, vielleicht hätte ich so besser in die Geschichte gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 30.03.2019

Interessante Idee, nicht gut umgesetzt

Die Mauer
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Interessante Idee, nicht gut umgesetzt

Die Mauer von John Lanchester

Dieser distopische Roman hat mich direkt gereizt, als ich die grobe Handlung erfahren habe. Themen wie Migration und Brexit schienen ...

Interessante Idee, nicht gut umgesetzt

Die Mauer von John Lanchester

Dieser distopische Roman hat mich direkt gereizt, als ich die grobe Handlung erfahren habe. Themen wie Migration und Brexit schienen mir kritisch unter die Lupe genommen. Im Grunde werden diese Themen indirekt auch aufgegriffen, allerdings habe ich doch etwas anderes erwartet. Fesseln konnte der Autor mich leider dann doch, auch wenn die Grundidee des Romans sehr vielversprechend klang.

Worum geht es?
Großbritannien schützt sich mit einer Mauer vor Eindringlingen. Ein schwerer Job für die Leute, die die Mauer beschützen sollen. Unter ihnen befindet sich auch der Junge Joseph Kavanagh, der genau wie alle verpflichtet ist, zwei Jahre lang diesen Dienst zu erfüllen um die Anderen fern zu halten. Die Anderen, alle die ins Land wollen, sind verzweifelt, und versuchen mit allen Mitteln dies zu erreichen, so dass dieser Posten für die Wachen sehr gefährlich ist.
Vieles an Wissen scheint zu fehlen, ich habe beim lesen irgendwie die gesamte Zeit auf eine tiefergehende Erklärung gewartet, aber leider wurde ich, was das angeht im Dunkeln gelassen.

Fazit: Waren meine eigenen Erwartungen zu groß, oder hätte mir der Roman ohne sie auch nicht gefallen? Ich weiß es nicht genau, würde diesen Roman aber leider nur eingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Mäßig spannend

Das falsche Kind
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Mäßig spannend

Das falsche Kind von Susi Fox

Sasha und Mark sind überglücklich als Sasha schwanger ist, ein echtes Wunschkind. Als das Kind per Notkaiserschnitt zu früh geholt werden muss, denkt Sasha, ...

Mäßig spannend

Das falsche Kind von Susi Fox

Sasha und Mark sind überglücklich als Sasha schwanger ist, ein echtes Wunschkind. Als das Kind per Notkaiserschnitt zu früh geholt werden muss, denkt Sasha, dass der Junge, den sie nach dem aufwachen bekommt, nicht ihr Sohn ist. Niemand nimmt sie ernst, keiner glaubt ihr, doch sie ist überzeugt davon, dass ihr Kind vertauscht wurde. Natürlich versucht sie nun alles ihren echten Sohn wieder zu bekommen.
Dies ist die Grundhandlung, die mich auf das Buch aufmerksam und auch neugierig gemacht hat. Die weitere Entwicklung geht dann in die Richtung, dass man bei Sasha vermutet, dass sie sich da in etwas verrennt, oder das ein psychisches Problem mit hinein spielt. Bis dahin konnte ich dem Thriller noch gut folgen, und wenn es auch nur mäßig spannend war, gefiel mir die Handlung doch ganz gut.
Als ich am Ende aber die Auflösung des ganzen präsentiert bekam, war ich enttäuscht, da es sich für mich nicht als nachvollziehbar herausstellte. Der Leser fiebert die gesamte Zeit auf eine spektakuläre Erklärung hin, und dann das? Da habe ich eindeutig mehr erwartet, so ordne ich diesen Thriller eher als mäßig spanende Unterhaltung ein. Schade, hatte mich sehr darauf gefreut!

Veröffentlicht am 21.10.2018

Suche nach dem Namen

KA – Das Reich der Krähen
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Suche nach dem Namen

KA - Das Reich der Krähen von John Crowley

Das Buch Das Reich der Krähen beschreibt das Leben der Krähe Dar Eichling. Dar ist die erste Krähe, die einen Namen bekommt, Kontakt zu ...

Suche nach dem Namen

KA - Das Reich der Krähen von John Crowley

Das Buch Das Reich der Krähen beschreibt das Leben der Krähe Dar Eichling. Dar ist die erste Krähe, die einen Namen bekommt, Kontakt zu den Menschen aufnimmt und die Unsterblichkeit erlangt. Unsterblichkeit als solches, dass sie stirbt und sich in einem weiteren Leben an alles erinnern kann, was damals war.
In verschiedenen Epochen der Geschichte freundet sie sich immer wieder mit Menschen an, und bereist das gesamte Reich der Krähen. Bis sie in einer Zeit, der unserer ähnelt, einen Menschen trifft, und ihm ihre Geschichte erzählt, denn Geschichten sind die wahre Unsterblichkeit.

Das Buch ist mit gut 550 Seiten doch schon sehr umfangreich geraten. Wer einen sanften und leicht zu lesenden Roman erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Totenvögel werden die Krähen auch genannt, und trotzdem sind sie eigentlich viel mehr. Komplexe, soziale und intelligente Lebewesen, deren Geschichte vom Autor wirklich gut dargestellt wird. Manchmal wird es mir persönlich zwar etwas zu mystisch, und der Schreibstil etwas zu holperig, aber es ist eine interessante und unverwechselbare Lektüre und sehr interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Neuerzählung des Kaufmanns von Venedig

Shylock
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Shylock von Howard Jacobsen

Dieser Roman aus dem Verlagshaus Knaus ist Teil des Hogarth Shakespeare Projekt, wo bekannte Autoren Shakespeares Werke neu erzählen.

Der Kunsthändler Simon Strulovitch ist ...

Shylock von Howard Jacobsen

Dieser Roman aus dem Verlagshaus Knaus ist Teil des Hogarth Shakespeare Projekt, wo bekannte Autoren Shakespeares Werke neu erzählen.

Der Kunsthändler Simon Strulovitch ist entsetzt, als seine Tochter Beatrice mit Howsome anbändelt, einem Fuballstar, der zum Leidwesen des Vaters nicht jüdisch ist.
Strulovitch beratschlagt sich mit seinem Bekannten Shylock. Die beiden führen hitzige Diskussionen, die letztendlich den Plan hervorbringen, dass der angehende Schwiegersohn zum Judentum konvertieren soll, samt Beschneidung.
Als Strulovitch Howsome dies bei einem Gespräch unterbreitet, hat dies zur Folge, dass seine Tochter aus dem elterlichen Haus flüchtet. Plurabelle, Tochter reicher Eltern und sehr erfolgreich mit einer Fernsehshow, nimmt die beiden bei sich auf, sie hat die beiden zusammengebracht und träumt schon von Hochzeit.

Dieser Roman konzentriert sich stark auf das Thema Religion. Häufig werden Vergleiche zwischen dem Judentum und dem Christentum gezogen. Klischees, von denen ich längst glaubte, dass sie abgelegt wurden, tauchten wieder auf. In fast jeder Diskussion findet sich die Problematik. Wobei ich einräumen muss, dass mir die Gespräche zwischen Strulovitch und Shylock zu Anfang sehr gut gefallen haben. Sie haben Biss und sind unterschwellig manchmal auch ein wenig humorvoll. Doch irgendwann ist es einfach ausgereizt, so habe ich persönlich es nach kurzer Zeit gesehen.

Das Original, Der Kaufmann von Venedig, dass hier als Vorlage dient, habe ich selbst nicht gelesen. Das, was ich darüber weiß, habe ich im Internet nachgelesen, oder von anderen erzählt bekommen. So kann ich sagen, dass es sicher hier und da Anlehnungen gibt, die Umsetzung für mich aber dennoch nicht gelungen ist. Meine Vorstellung war es, ein Werk zu lesen, dass mir die Handlung des Originals in der heutigen Zeit nahe bringt. Schön wäre es gewesen, wenn der Autor sich auch dem heutigen Weltbild angepasst hätte. Vielleicht wäre das Konzept dann aufgegangen. Hier fühlte ich mich fehl am Platz.

Positiv hervor heben möchte ich aber den Schreib und Erzählstil, der dem Autor sicher bei seinem Roman "Die Finkler-Frage" geholfen hat den Man Booker Price zu erhalten.