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Veröffentlicht am 21.10.2019

Die Macht des Staates

Alles, was wir sind
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Nach Ende des Krieges beginnt Boris Leonidowitsch Pasternak seinen Roman „Doktor Schiwago“ zu schreiben. Die Sowjets wollen die Veröffentlichung verhindern und setzen das Werk auf die schwarze Liste. Die ...

Nach Ende des Krieges beginnt Boris Leonidowitsch Pasternak seinen Roman „Doktor Schiwago“ zu schreiben. Die Sowjets wollen die Veröffentlichung verhindern und setzen das Werk auf die schwarze Liste. Die CIA setzt alles daran, dieses Buch in die Finger zu bekommen, um „Doktor Schiwago“ für ihre politischen Zwecke zu nutzen. So kann Literatur zu einer Waffe im kalten Krieg werden.
Die Geliebte Pasternaks, Olga Iwinskaja, wird verhaftet, weil man sich von ihr Informationen erhofft, um Pasternak als Staatsfeind überführen zu können. Bei der Staatssicherheit wird sie rücksichtslos verhört. Olga aber antwortet auf alle Fragen: „Ich habe keine Ahnung“, denn sie liebt ihn wirklich. Dabei verliert sie sogar das ungeborene Kind. Boris Pasternak lebt mit seiner Frau in der Kolonie Peredelkino. Dort erleidet er einen Herzinfarkt, so dass er seiner Geliebten nicht helfen kann. Sie wird zu fünf Jahren verurteilt, aber nach drei Jahren wieder freigelassen. Olga wünscht sich ein Leben mit ihrem Geliebten, aber Boris trennt sich nicht von seiner Frau. Dennoch hält Olga stets zu ihm, selbst dann, als sich alle anderen abwenden.
Da ich Pasternaks „Doktor Schiwago“ schon immer sehr mochte, wollte ich natürlich „Alles, was wir sind“ unbedingt lesen. In diesem Buch geht es natürlich auch um die historischen Fakten, aber in erster Linie geht es um die Liebesgeschichte von Olga und Boris und darum, wie sich Menschen in solchen Ausnahmesituationen verhalten.
Das Buch sollte schon konzentriert gelesen werden, denn es ist nicht ganz einfach zu lesen. Da ich die Fakten bereits aus dem Buch „Die Affäre Schiwago“ von Petra Couvé kannte, welches ich vor ein paar Jahren gelesen habe, konnte ich mich gut auf die Geschichte einlassen.
Mir hat das spannende Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Genial Idee

Nichts
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Es gibt immer wieder Menschen, die wenn man sie nach einem Wunsch fragt antworten „Ich wünsche mir Nichts“. Mit diesem kleinen Buch liegt man da ganz bestimmt richtig, denn es ist genau das, was diese ...

Es gibt immer wieder Menschen, die wenn man sie nach einem Wunsch fragt antworten „Ich wünsche mir Nichts“. Mit diesem kleinen Buch liegt man da ganz bestimmt richtig, denn es ist genau das, was diese Menschen haben wollten, nämlich „Nichts“ – ein kleines Buch mit vielen leeren Seiten, die ganz nach Belieben gefüllt werden können. Außerdem Wird der Beschenkte zunächst wohl überrascht sein und sich dann amüsieren.
Das Format ist nicht zu groß, obwohl ich auch ein kleines „Nichts“ (also halb so groß), ganz passend finden würde, dass dann ruhig ein paar Seiten mehr haben dürfte.
Trotzdem finde ich diese Idee sehr schön und dieses geniale Geschenkidee wird wohl öfters mal zum Einsatz kommen.
Wenn man also wieder einmal hört, ich wünsche mir „Nichts“, dann hat man jetzt mit diesem Buch das perfekte „Nichts“ gefunden.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Wundervolle Geschichten für die Kleinen

Kalle Körnchen: Ein kleiner Sandmann greift nach den Sternen
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Dies ist nun schon der zweite Band mit Kalle Körnchen und seinem Begleiter, dem Frechdachs Flick. Kalle muss hin und wieder den Sandmann vertreten, wenn der seiner Frau in Urlaub fährt, weil die sonst ...

Dies ist nun schon der zweite Band mit Kalle Körnchen und seinem Begleiter, dem Frechdachs Flick. Kalle muss hin und wieder den Sandmann vertreten, wenn der seiner Frau in Urlaub fährt, weil die sonst schlecht Laune bekommt, oder wenn ihn Pollen in der Nase jucken oder er krank wird. Auch dieses Mal gibt es einiges für die beiden zu tun und zu erleben. Es tanzen Traumschäfchen durch die Nacht und der Mond knipst das Licht an. Sternschnuppen sorgen dafür, dass Wünsche erfüllt werden und schwarze Schafe bringen auch schon mal Glück.
Dieses Buch enthält zehn abgeschlossene Geschichten zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren. Die Geschichten sind nicht allzu lang, so dass selbst die ganz Kleinen dabeibleiben. Dazu gibt es wunderschöne passende bunte Bilder, die den Kindern gut gefallen.
Auch dieses Mal geht es bei den Geschichten wieder sehr unterhaltsam zu. Die Figuren sind einfach toll. Ich mag Kalle und den kleinen Frechdachs.
Kindgerechte unterhaltsame Geschichten, die sich zum Vorlesen als Gute-Nacht-Geschichte eignen, die aber auch sicher etwas größeren Kindern beim Selberlesen noch Spaß bereiten.
Ein sehr schönes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Josis wilde Welt

Josis wilde Welt
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Ein Mensch ist nicht wie der andere, jeder hat seine Vorlieben. Also darf man auch Kinder nicht in eine Schublade stecken.
Josi ist ein Mädchen, das mit Mädchenkram nichts am Hut hat. Zu Frau Bulette vom ...

Ein Mensch ist nicht wie der andere, jeder hat seine Vorlieben. Also darf man auch Kinder nicht in eine Schublade stecken.
Josi ist ein Mädchen, das mit Mädchenkram nichts am Hut hat. Zu Frau Bulette vom Broilergrill hat sie eine besondere Beziehung und tratscht dort mal gerne mit ihr. Ansonsten denkt sie sich abenteuerliche Geschichten aus und flitzt mit ihrem Skateboard durch die Gegend. Dann taucht ein Junge auf, der irgendwie nicht zu ihr passt und der recht dreist ist. Aber als die Existenz des Broilergrills in Gefahr ist, ist dieser Jonas doch recht hilfreich.
Das Buch liest sich einfach toll. Man bekommt eine große Portion Lokalkolorit mit. Vor allem Frau Bulette mit Ihrem Berlinerisch sorgt dafür, dass es richtig authentisch wird. Josi ist auch ein taffes Mädchen. Aber auch die anderen Personen sind alle sehr schön und Individuell beschrieben. Mir waren sie alle sehr sympathisch. Es war schön, wie alle zusammenhalten, um den Grill zu retten.
Das Buch ist humorvoll und sehr unterhaltsam. Die Geschichte zeigt auch, dass man einiges erreichen kann, wenn man nur zusammenhält.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Eine faszinierende und starke Frau

Die Zeit des Lichts
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Elizabeth „Lee“ Miller war gerade erst 22 Jahre alt, als sie nach Paris kam. In den USA hatte sie gemodelt, aber festgestellt, dass ihr das zu wenig war, sie wollte lieber selbst fotografieren. In Paris ...

Elizabeth „Lee“ Miller war gerade erst 22 Jahre alt, als sie nach Paris kam. In den USA hatte sie gemodelt, aber festgestellt, dass ihr das zu wenig war, sie wollte lieber selbst fotografieren. In Paris trifft sie den Fotografen Man Ray, der sie als Assistentin für sein Studio engagiert. Doch schnell entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Lee möchte Fotografin werden, aber Ray ist eifersüchtig und betrachtet sie auch weiterhin nur als Assistentin. Doch sie will sich behaupten und geht ihren eigenen Weg. Bekannt wird sie wegen ihrer Arbeiten, die sie als Kriegsreporterin im zweiten Weltkrieg gemacht hat.
Es ist eine Zeit, in denen Frauen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben kaum möglich war. Wenn sie ihrer Berufung nachgehen und es ihm Beruf zu etwas bringen wollten, nahm man sie nicht für voll und machte ihnen das Leben schwer. Anerkennung für ihre beruflichen Leistungen bekamen sie nicht. Doch Lee hatte ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Leben. Sie will Fotografin werden und sie geht ihren Weg trotz Widerständen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und sie war mir trotz ihrer Fehler sehr sympathisch. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich weiter und zeigt eine Reihe von Facetten ihrer Persönlichkeit.
Ihre Liebesbeziehung zu Ray nimmt in diesem Buch einen relativ großen Raum ein, dabei ist das nicht unbedingt der interessante Teil ihrer Lebensgeschichte. Doch ich denke, dass diese unabdingbar ist, für ihren weiteren Werdegang. Die Zeit als Kriegsfotografin ist für mich viel spannender.
Ich finde es auch sehr spannend, einen Blick aus heutiger Sicht auf Lee Millers Kampf um ihren Weg und die Anerkennung ihrer Arbeit zu werfen.
Mir hat dieser Roman über eine außergewöhnliche und faszinierende Frau, die für ein selbstbestimmtes Leben kämpfte, sehr gut gefallen.