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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein wunderbarer Kinderbuchklassiker

Es klopft bei Wanja in der Nacht
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Schon meine Kinder haben die Reim-Geschichte vom Jäger Wanja, der in einer Wintersturmnacht den kleinen Hasen, den Fuchs und den Bär in seiner Jagdhütte einlässt und die Vier zusammen eine Nacht verbringen, ...

Schon meine Kinder haben die Reim-Geschichte vom Jäger Wanja, der in einer Wintersturmnacht den kleinen Hasen, den Fuchs und den Bär in seiner Jagdhütte einlässt und die Vier zusammen eine Nacht verbringen, geliebt. Obwohl allen dabei nicht wohl ist, schaffen sie es eine ganze Nacht zusammen in Harmonie in der kleinen Hütte zu verbringen. Wären da nicht die Spuren im Schnee, würde Wanja glatt denken, er hätte das alles nur geträumt.

Und heute ist unser Enkel ganz begeistert von den kleinen Reimen von Tilde Michels und den schönen Illustrationen von Reinhard Michl und will die Geschichte immer wieder vorgelesen oder erzählt bekommen. Manchmal schauen wir uns auch einfach nur die Bilder an und erfinden unsere eigene Geschichte dazu.

Ein Kinderbuchklassiker, den ich auch heute noch jedem empfehlen kann.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein farbenfrohes Pappbilderbuch

Mein erstes Buch von den Fahrzeugen
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Aus der Serie „Erste Bücher für kleine Entdecker“ haben wir schon einige Bücher. Das Fahrzeugbuch übt auf unseren Kleinen eine ganz besondere Anziehung aus. Immer wieder wird es aus dem Bücherregal heraus ...

Aus der Serie „Erste Bücher für kleine Entdecker“ haben wir schon einige Bücher. Das Fahrzeugbuch übt auf unseren Kleinen eine ganz besondere Anziehung aus. Immer wieder wird es aus dem Bücherregal heraus gezogen.
Nathalie Choux schafft es auch hier mit ihren wunderschön farbenkräftigen Illustrationen die Fahrzeuge anschaulich darzustellen. Vom Fahrrad über das Auto zu Feuerwehr, Baustellenfahrzeugen, Hubschrauber, Schiff zum Zug – alles ist vorhanden. Wir erfinden immer wieder neue Abenteuer mit den einzelnen Fahrzeugen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Auf allen Seiten gibt es einen Schieber, den man bewegen kann und der immer wieder von neuem reizvoll ist.
Auf der letzten Seite werden alle Fahrzeuge nochmal dargestellt und wir spielen immer wieder unser Suchspiel. Variationen hierzu kann man sich auch immer wieder neue ausdenken.

Die dicken abgerundeten Seiten sind ideal für kleine Entdeckerhände und halten viel aus und lassen sich auch gut abwaschen.

Insgesamt ein wunderschönes kleines Buch mit vielen Fahrzeugen, mit dem sich unser Kleiner immer wieder auch mal alleine beschäftigt und vor sich hin erzählt.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Fußball gehört zu unserem Leben

Mein erstes Buch vom Fußball
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Aus der Serie „Erste Bücher für kleine Entdecker“ haben wir schon einige Bücher. Aber das Fußballbuch zieht unser Kleiner mit Abstand am meisten aus seinem Bücherbord.

Die Illustrationen von Nathalie ...

Aus der Serie „Erste Bücher für kleine Entdecker“ haben wir schon einige Bücher. Aber das Fußballbuch zieht unser Kleiner mit Abstand am meisten aus seinem Bücherbord.

Die Illustrationen von Nathalie Choux mit ihren kräftigen Farben führen mit allem, was mit Fußball zusammenhängt durch die einzelnen Seiten. Womit spielen die Kinder Fußball? Wer überwacht das Spiel? Wer trainiert die Spieler? Was schießt die Spielerin? Das sind die großen Fragen, die hier mit vielen einzelnen Bildern beantwortet werden. Auf der letzten Seite wird alles noch einmal aufgezeigt und man kann ein Suchspiel starten.

Ganz besonders gefällt unserem Kleinen, dass man auf den einzelnen Seiten immer auch etwas bewegen kann, wodurch die Seitenfrage beantwortet wird.

Die dicken abgerundeten Seiten sind ideal für kleine Entdeckerhände und halten viel aus und lassen sich auch gut abwaschen.

Insgesamt ein tolles erstes Buch für kleine Fußballer oder die es mal werden wollen.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Teil 2 der fantastischen Familiensaga

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Die junge lebenslustige Serafina Rheinberger, die Halbschwester von Victor, wird nach dem Tod des Vaters mit offenen Armen in der Schokoladenvilla in Degerloch aufgenommen. Aber sie quält eine Sache, ...

Die junge lebenslustige Serafina Rheinberger, die Halbschwester von Victor, wird nach dem Tod des Vaters mit offenen Armen in der Schokoladenvilla in Degerloch aufgenommen. Aber sie quält eine Sache, die sie bisher mit niemandem geteilt hat. Am Stuttgarter Bahnhof lernt sie Lilou Roche kennen, eine junge Dame, der Serafina auf den ersten Blick gefällt und die sich ihres „Problems“ annimmt. Serafina hat ab der ersten Begegnung mit Anton, dem Bruder von Victors Frau Judith Schmetterlinge im Bauch. Aber auch Antons Zwillingsbruder Karl scheint es auf die junge Frau abgesehen zu haben...


Nachdem ich die Familien Rothmann und Rheinberger schon im ersten Band der Familiensaga zu Beginn des 20. Jahrhunderts kennengelernt habe, habe ich mich richtig darauf gefreut sie alle wiederzulesen. In der Fortsetzung im Jahr 1926 lerne ich auch Martin kennen, den Sohn von Judith und Victor, den ein „Geheimnis“ umgibt und seine kleine Schwester Victoria „Vicky“. Aus den aufgeweckten Zwillingen Karl und Anton sind junge Männer geworden, die ihren Weg gehen – Karl in der Schokoladenfabrik und Anton als Klavierbauer. Auch Hélène Rothmann, die Mutter von Judith, Karl und Anton, und ihren Lebensgefährten Georg Bachmayr aus München treffe ich wieder, genau so wie Albrecht von Braun, der vor vielen Jahren nach Mexiko ausgewandert ist.

Durch die neugierigen Augen von Serafina sehe ich die Welt in der sie nun lebt. Vor allem auch die wunderschöne Schokoladenvilla. Ich meine jetzt sogar, mich im damaligen Stuttgart richtig gut auszukennen.
Durch Lilou treffe ich auf die damals total angesagte Josephine Baker und die Welt des Cabaret und der Shows. Sie nimmt mich mit nach Berlin, wo Serafina auf die Suche nach ihrer Mutter, der ehemaligen Tänzerin Elly Schwarz, geht. Hier komme ich auch mit Kokain und Erpressung in Berührung.

Die Veränderungen dieser Zeit werden gekonnt in die Geschichte eingebaut. Vor allem, dass die Frauen ihr eigenes Geld verdienen und damit etwas selbstständiger werden; die Frauen jetzt auch Auto fahren und sich die einengenden Moralvorstellungen langsam lockern. Aber auch die Nachwirkungen des 1. Weltkrieges und der Klassenkampf für eine gerechte Gesellschaft ohne Klassenunterschiede werden thematisiert.

Sehr gut gefallen hat mir auch diesmal die sorgfältige und detaillierte Ausarbeitung der kleinen Begebenheiten. So werde ich durch das Himmel & Hölle Spiel, bei dem Vicky ihre neue Freundin Mathilda kennenlernt, an meine Kindheit erinnert. Beim ersten Flug von Serafina von Stuttgart nach Berlin kann ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Und nach der Führung durch die Schokoladenfabrik bin ich über die Herstellung von Schokolade vollends informiert. Und das alles, ohne das es mir beim Lesen einmal langweilig gewesen wäre.

Obwohl die Geschichte in Stuttgart angesiedelt ist, wird der schwäbische Dialekt nur sehr spärlich eingesetzt. Trotzdem ergibt sich dadurch der lokale Bezug noch stärker. Genau so, wie Lilou hier und da französische Worte einfließen lässt und Georg Bachmayr durch ein paar bayerische Worte zu identifizieren ist.

Leider war auch diese Geschichte wieder viel zu schnell ausgelesen. Ich freue mich, dass Karl und Anton ihren Platz im Leben gefunden haben, dass Martin wohl eine große Karriere bevorsteht und dass es der Familie Rheinberger insgesamt gut geht.
Und vor allem freue ich mich, wenn ich die Familien auch in der 3. Generation demnächst weiter begleiten darf.

Auch der 2. Teil der Familiensaga hat mich vollkommen überzeugt und mir wunderbare unterhaltsame und interessante Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ein berührendes Buch über Trauerarbeit

Kurt
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Ein berührendes Buch über Trauerarbeit

Um näher am Wohnort seines sechsjährigen Sohnes Kurt und seiner Exfrau Jana, mit der er sich das Sorgerecht teilt, zu sein und sich die Erziehung und Betreuung teilen ...

Ein berührendes Buch über Trauerarbeit

Um näher am Wohnort seines sechsjährigen Sohnes Kurt und seiner Exfrau Jana, mit der er sich das Sorgerecht teilt, zu sein und sich die Erziehung und Betreuung teilen zu können, haben der große Kurt und seine Freundin Lena ein Haus bei Oranienburg in der Nähe ihrer Heimatstadt Berlin ersteigert. Seit vier Wochen leben sie nun hier und das Zimmer vom kleinen Kurt ist das einzige Zimmer, das schon richtig fertig ist. Überall stehen noch Kartons herum und müssen ausgepackt werden. Lena sieht ihre Aufgabe in erster Linie im Gartenbereich, mutiert aber auch immer mehr zur Heimwerkerin. Dazu kommt noch die neue Rolle als „Stiefmutti“ für den kleinen Kurt, in die sich sich gerne einbringen würde. Da nimmt ihr der große Kurt aber die meiste Verantwortung ab. Doch ehe sich die Drei an ihre neue Patchworkfamilie gewöhnen können, verunglückt der kleine Kurt bei einem Sturz in der Schulpause vom Klettergerüst tödlich. Der große Kurt verzieht sich in seiner Trauer in ein Schneckenhaus, lässt auch Lena kaum mehr an sich heran. Und Lena, die weiß nicht, wie sie mit ihrer Trauer umgehen soll und darf. Und auch nicht, wie sie Kurt helfen kann.


Sarah Kuttner hat ihr Buch „Kurt“, es ist das erste, was ich von ihr lese, in drei Teile gegliedert, die ebenfalls alle Kurt heißen. Weil der große Kurt, ihr Freund, und der kleine Kurt, sein Sohn, auch so heißen. Und weil sich in diesem Buch alles um Kurt, den kleinen und den großen, dreht.

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt, obwohl es auch einiges gibt, was mir nicht so gefällt. Als erstes regt mich die manchmal einfach ins Primitive abdriftende Sprache auf. Was aber die Trauerbewältigung für die Menschen, die hier richtig leiden, vielleicht einfacher und erträglicher macht. Dann mag ich es nicht, wenn zu viel Alkohol und Zigaretten im Spiel sind. Und auch die vielen Sexszenen brauche ich nicht unbedingt.

Dann kommt die Zeit nach dem Tod des kleinen Kurt. Die Trauerarbeit von Lena und Kurt sind so authentisch, voller verschiedenster Emotionen und nachvollziehbar dargestellt, dass es für mich doch ein wirklich tolles Buch geworden ist und ich den Beifall, den es oft bekommt, gut verstehen kann. Ich habe mitgelitten und gehofft, dass die Beiden gut aus dieser für alle schwierigen Situation wieder heil heraus kommen.
Gerade bei Lena, die diese Geschichte erzählt, habe ich die Verzweiflung, wenn sie z.B. einzelne Blätter der Friedhofsverwaltung oder ein von dem kleinen Kurt übermaltes Foto hinter der Waschmaschine versteckt, direkt spüren können. Sie tut mir in ihrer Trauer fast noch mehr leid wie der große Kurt, der sich einfach nur zurückzieht und für sie nicht mehr greifbar ist. Lena weiß einfach nicht, wo sie als „Nicht-Mutter“ steht, was ihr an Trauer zusteht, wie nah sie das alles an sich heran lassen soll und darf. Auf der anderen Seite will sie Kurt aber auch helfen, seine Trauer nicht alleine tragen zu müssen. Für sie eine total schwierige und verfahrene Situation.

Genauso wie die vielen traurigen Momente gibt es aber auch Lebensfreude pur und den manchmal etwas schrägen Humor vom großen Kurt. Und ich bin froh, dass Lena und Kurt Menschen wie Lenas Schwester Laura und den Nachbarn Gauger, dessen Vornamen Lena lange nicht kennt, gibt, die in Sachen Trauerarbeit wirkliche Vorbilder sein können.

Ein sehr emotionales, berührendes Buch, das mich immer wieder an den Tod meines damals 19-jährigen Cousins erinnert hat und an die Zeit der Trauer in unserer Familie. Kinder sollten nie vor ihren Eltern diese Welt verlassen müssen.