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Veröffentlicht am 08.12.2019

Der erste Thriller des Autorenduos

Draussen
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Stephan und die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben seit jeher im Wald, versteckt vor einer unbekannten Macht, immer auf der Flucht, allzeit bereit sich zu verteidigen. Lange funktionierte dieses ...

Stephan und die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben seit jeher im Wald, versteckt vor einer unbekannten Macht, immer auf der Flucht, allzeit bereit sich zu verteidigen. Lange funktionierte dieses Zusammenleben der drei, doch das Vertrauen zwischen Stephan und Cayenne bröckelt. Die siebzehnjährige junge Frau möchte ihr eigenes Leben verwirklichen, will als Frau auch ihre eigene Privatssphäre haben. Dazu kommt: Die Macht, vor der Stephan sie immer gewarnt hat, zeigt sich einfach nicht. Existiert sie überhaupt? Doch da wird Cayenne von einem unbekannten Mann im Wald überwältigt und entgeht nur knapp dem Tod. Die Gefahr ist wieder aktuell. Wer will den Tod des Mädchens? Vor wem verstecken sich die drei? Und was haben die Auszüge aus dem Tagebuch eines Fremdenlegionärs damit zu tun?

Persönliche Meinung: "Draussen" ist der erste Roman, den ich von Klüpfel/Kobr lese. Dementsprechend kann ich keine Vergleiche zur Kluftinger-Reihe ziehen. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Man konnte das Buch leicht lesen und wurde gut unterhalten. Auch der Spannungsgrad ist gut - allerdings würde ich nicht von einem nervenkitzelnden Thriller sprechen. Auch die lebensechte Darstellung der Figuren fand ich toll. Die Handlung ist in sich schlüssig und alle losen Fäden wurden zum Ende hin aufgerollt. Was mir an der Handlung allerdings fehlte, war die Originalität der Handlung. Diese folgte für mich einem zu offensichtlichen und oft genutzten Schema. Insgesamt ist es für mich ein "handwerklich" sehr gut gelungener Thriller, den ich gerne gelesen habe. Von der Handlung hätte ich mir allerdings mehr (irgendeine autorspezifische Zutat, die das bekannte Schema unvorhersehbarer macht) erhofft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2019

Ein Mord auf der Friedenskonferenz

Das tödliche Wort
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Paris zur Zeit der Belle Époque; in einer Parallelwelt. Eine Friedenskonferenz steht an: Die verfeindeten Lager der Drachen und Elfen möchten sich zusammenraufen und einen Frieden vereinbaren. Die Bibliothekare ...

Paris zur Zeit der Belle Époque; in einer Parallelwelt. Eine Friedenskonferenz steht an: Die verfeindeten Lager der Drachen und Elfen möchten sich zusammenraufen und einen Frieden vereinbaren. Die Bibliothekare sollen als neutrale Zeugen fungieren. Doch plötzlich geschieht ein Mord: Ein hochrangiger Vertreter der Drachendelegation wird hinterrücks ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Dies führt zu einer Gefährdung des Friedensschlusses. Waren es die chaosliebenden Elfen? Was hat es mit dem Zettel auf sich, der beim Drachendeligierten gefunden wird und der auf Herodots "Die Mythen" verweist? Welche Rolle spielt eine gewisse Gräfin und wer sagt überhaupt die Wahrheit? Durch dieses Labyrinth an Fragen muss sich Irene Winters, ihres Zeichen Bibliothekarin und Kopf eines eigens zusammengestellten Ermittlerteams (bestehend aus einem Elfen, einem Drachen und einem menschlichen Detektiv), finden.

"Das tödliche Wort" ist der 5. band der Reihe "Die Bibliothekare". Die Vorgängerbände habe ich nicht gelesen. Ich brauchte daher etwas, bis ich in die Handlung hineingekommen bin. Nach den ersten 50 Seiten hat man aber alle nötigen Hintergrundinformationen (Charaktere, Konstellation dieser etc.) erhalten, sodass man in die Handlung eintauchen kann. Nur bei einzelnen Sachverhalten hatte ich das Gefühl, die gesamte Tragweite nicht gänzlich fassen zu können. Man kann das Buch also einzeln lesen. Allerdings würde ich zur vollen Auskostung des Lesegenusses raten, mit Buch 1 (Die unsichtbare Bibliothek) zu starten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Actionreiche Sequenzen, die Aufdeckung von Geheimnissen wechseln sich mit eher langsameren Gesprächsszenen ab. Diese hatten teilweise ihre Längen. Es war allerdings interessant zu sehen, wie Irene in dieser hitzigen Atmosphäre lavieren und überlegen, um einerseits niemanden vor den Kopf zu stoßen, andererseits aber auch ihr Ziel, die Überführung des Mörders, zu erreichen. Auch die Ausgestaltung der Charaktere gefiel mir sehr gut. Jede Figur hatte etwas Eigenes, etwas Originelles, dass die von den anderen Figuren unterschied.

Fans der Reihe werden das Buch wahrscheinlich ohnehin mögen. Für mich, der die Reihe noch nicht kannte, hat sich ein neues Buchuniversum geöffnet, das ich in der nächsten Zeit durch "nachlesen" der Vorgängerbände gerne weiter erkunden möchte. Wer sich für diese Buchreihe interessiert, sollte aber meiner Meinung nach die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen. Dann ist das Leseerlebnis einfach größer :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Originalität
  • Fantasie
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2019

Ein heimeliger Adventskalender

Skandinavischer Advent - Der Audiobuch-Adventskalender
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Über die 24 Tage verteilt finden sich 10 unterschiedliche (tlw. gekürzte) Geschichten und Gedichte, sodass sich einzelne Tracks auch auf mehrere Tage verteilen. Insgesamt hat die CD eine Laufzeit von 79 ...

Über die 24 Tage verteilt finden sich 10 unterschiedliche (tlw. gekürzte) Geschichten und Gedichte, sodass sich einzelne Tracks auch auf mehrere Tage verteilen. Insgesamt hat die CD eine Laufzeit von 79 Minuten. Besonders hervorzuheben ist auch, dass der Adventskalender neben dem Hör-Adventskalender auf der Vorder- und Rückseite der CD-Hülle noch einen zusätzlichen Papieradventskalender mit Türchen besitzt – man bekommt also zwei Adventskalender in einem.

Die Stimmen beider Erzähler, Beate Rysopp und Frank Stieren, sind sehr angenehm. Beide sind als Erzählstimme häufig ruhig, häufig spannungsaufbauend, als Figurenstimme (je nach Figur) auch mal lauter, belehrender, lustiger; insgesamt sind beide aber feierlich. Die Geschichten und Gedichte sind toll ausgewählt. Sie entführen den Hörer in eine heimelige, gemütliche, schneeweiße Winterwelt, die Sehnsucht weckt. Mal sind die Geschichten lustiger, mal feierlich-pathetischer, sodass es eine gute Mischung ist. (Kleine Anmerkung: Da es sich um ältere Werke handelt, weicht das Rollenverhältnis und -verständnis von Mann und Frau teilweise dem heutigen Verständnis ab. Das stößt an und sollte reflektiert werden, allerdings sollte auch berücksichtig werden, dass diese Rollenbilder den historischen Kontexten, zu denen die Texte geschrieben worden sind, entsprach.)


Für diejenigen, die den ersten Dezember nicht abwarten können, hier noch die gesamte Tracklist. Für alle anderen: Lässt euch überraschen ;) Vorab: Ich kann den Adventskalender jedem empfehlen. Beide Sprecher haben angenehme, beruhigende Stimmen, sodass man beim Hören der Geschichten und Gedichte automatisch entschleunigt – was ja gerade in der Vorweihnachtszeit wichtig ist. Ein Kritikpunkt ist allerdings, dass man bei einzelnen Tracks mitten in die Geschichte hineingeworfen wird, sodass das große Ganze der Handlung nicht ersichtlich ist. Eine weihnachtliche Stimmung kommt allerdings trotzdem auf.

Die Tracklist: H. Bang: Die Mutter im weißen Haus; B. Bjornson: Die Engel des Schlafes; A. Strindberg: Getraut und ungetraut; H. C. Andersen: Der Schneemann; S. Bauditz: Weihnachten auf Hjortholm, C. M. Bellmann: Bei dem Schein vom klarsten Sterne; H. Ibsen: Weihnachtseinkäufe; A. von Hedenstjerna: Des Candidaten Christmette. Weihnachten!; J. L. Runeberg: Der Weihnachtsabend und S. Lagerlöf: Die heilige Nacht.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Eine Liebeserklärung an Bücher und das Lesen

Pages & Co. (Band 1)
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Inhalt: Die elfjährige Matilda Pages, genannt "Tilly", wächst bei ihren Großeltern auf, die eine große Buchhandlung haben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt spurlos verschwunden; ihr Vater zuvor gestorben. ...

Inhalt: Die elfjährige Matilda Pages, genannt "Tilly", wächst bei ihren Großeltern auf, die eine große Buchhandlung haben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt spurlos verschwunden; ihr Vater zuvor gestorben. Tilly liest sehr gerne und träumt sich in die Geschichten hinein, wofür die Buchhandlung der perfekte Ort ist. Nachdem Tilly in der Buchhandlung Personen trifft, die unmöglich Kunden sein können, beginnt für sie ein buch-tastisches Abenteuer. Dabei wandelt sie auf den Spuren ihrer Mutter und trifft neben Figuren aus der Weltliteratur auch auf den mysteriösen Enoch Chalk.

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr detailliert, anschaulich und metaphernreich, sodass man sich gut in die Handlung hineinversetzen konnte. Die Kapitel sind vergleichsweise kurz und die Lektüre war insgesamt kurzweilig.

Persönliche Meinung: "Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist eine Liebeserklärung an das Medium "Buch" und das Lesen. Es ist durchzogen von Referenzen, die Bücher/das Lesen thematisieren. So sind die Handlungsorte u.a. eine Bibliothek und eine Bücherei. In der Bücherei werden buchspezifische Partys gefeiert (Motto: "Alice im Wunderland") und in ihr existiert eine Café, das Köstlichkeiten, die in verschiedenen Romanen aufgetischt werden, anbietet. Auch das Layout ist besonders: Wenn z.B. eine Figur flüstert, ist die Schrift kleiner. Jede Figur ist in irgendeinerweise vom Lesen oder Büchern beeinflusst - mehr soll hier nicht verraten werden. Insgesamt sind dies alles sehr schöne Ideen der Autorin. Gleichzeitig geht damit ein Problem einher: Das "Mathilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist aufgrund der Fülle der Referenzen eher ein Buch für echte Bücherkenner. Zwar werden viele Klassiker der Kinderliteratur anzitiert, doch wirklich bekannt sind diese eher im englischsprachigen Raum. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Tiefe des Antagonisten, der insgesamt eher ein Scherenschnitt bleibt (dies kann aber auch Kalkül der Autorin sein, um Spannung für den Folgeband zu erzeugen). Zuletzt empfand ich die ersten 100 Seiten als anstrengend zu lesen: Die Handlung ging nicht wirklich voran, man war fast nur an einem Handlungsort und bekam keine wirklichen Antworten. Nach diesen 100 Seiten nahm die Handlung aber Fahrt, war spannend und das Lesen hat Spaß gemacht. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne. Es war aber trotz der Kritikpunkte eine spannende und schöne Lektüre, sodass ich das Buch jedem Bücherwurm ans Herz legen kann!

Veröffentlicht am 05.10.2019

Ein magisches Abenteuer!

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen
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Inhalt: Lennart Lindenbaum, kurz Lenni genannt, lebt mit seiner Mutter in dem 2. Stock eines 300 Jahre alten Hauses. Unter ihm wohnt Waldo Wunder, der in Erdgeschoss einen alteingesessenen Spielzeugladen ...

Inhalt: Lennart Lindenbaum, kurz Lenni genannt, lebt mit seiner Mutter in dem 2. Stock eines 300 Jahre alten Hauses. Unter ihm wohnt Waldo Wunder, der in Erdgeschoss einen alteingesessenen Spielzeugladen betreibt. Früher war Lenni häufiger dort, jetzt fährt er aber lieber mit seinem BMX-Rad und fühlt sich zu alt für Spielsachen. Als er ein Paket bei Herrn Wunder abholen muss, fragt dieser Lenni, ob er für ein paar Tage auf seinen Laden aufpassen könne. Er müsse dringend etwas erledigen. Lenni willigt ein und schaut in der nächsten Zeit häufiger im Laden vorbei. Bevor Herr Wunder geht, warnt er Lenni noch eindringlich, auf keinen Fall die dritte Schublade von rechts seines Ladentisches zu öffnen. Irgendetwas geht in dem Spielzeugladen vor. Nachts hört Lenni laute Geräusche aus dem Laden, morgens steht das Mobiliar plötzlich anders als am Vortag. Und: Wohin und warum ist Herr Wunder überhaupt verreist? Was hat es mit dem mysteriösen Paket und der Schublade auf sich? Besonders hervorzuheben ist auch der Aktivteil am Ende des Buches. Hier finden sich vier kleine Rätsel bzw. Spiele, die sich thematisch um den Spielzeugladen drehen. Auch gefielen mir die cartoonartigen schwarz-weiß Abbildungen sehr.

Schreibstil: Die Geschichte wird sehr anschaulich erzählt, sodass man sich gut in die Handlung hineinversetzen kann. Besonders gefiel mir die Beschreibung des Spielzeugladens mit seinen unterschiedlichen Abteilungen. Die Sätze sind nicht allzu komplex und der Handlung ist leicht zu folgen. Die Handlung ist durch die zu Beginn aufgeworfenen Fragen außerdem durchweg spannend.

Persönliche Meinung: Die Figuren sind durchweg sympathisch und lebensnah dargestellt. Auch lässt die Erzählung einzelne Fragen offen, die in Folgebänden geklärt werden können. Besonders gut gefielen mir auch einzelne (mechanische) Ideen rund um das Thema „Spielzeug“. Ich hoffe, dass die geheimnisvolle Welt der Spielzeughändler weiter ausgebaut wird! Außerdem gibt es auch noch viele interessante Figuren, die für weitere Bände eine größere Rolle spielen können, sodass die Idee der Autorin viel Potential für weitere Bände besitzt. Ich gebe allerdings „nur“ vier Sterne, da die Handlung – für Erwachsene und auch ältere Kinder/Jugendliche vergleichsweise vorhersehbar ist. Auch das große Geheimnis um die dritte Schubblade wird eher ernüchternd aufgelöst. Gerade jüngere Kinder (zwischen 8 und 10 Jahre) werden die Geschichte aber lieben!

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