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Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein guter Überblick - aber nicht alles!

Einfach alles!
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"Einfach alles!" von Christopher Lloyd ist kein einfaches Sachbuch oder Naturkundebuch oder Geschichtsbuch - er erhebt einen anderen, höheren Anspruch: "Die Geschichte der Erde, Dinosaurier, Roboter und ...

"Einfach alles!" von Christopher Lloyd ist kein einfaches Sachbuch oder Naturkundebuch oder Geschichtsbuch - er erhebt einen anderen, höheren Anspruch: "Die Geschichte der Erde, Dinosaurier, Roboter und zu vieler anderer Dinge, um sie hier aufzuzählen". Er will uns also eigentlich "einfach alles" beibringen. Natürlich klappt das nicht so ganz, das gibt er auch im Nachwort zu und erzählt von seinem Plan einen zweiten Teil zu schreiben, an dem wir alle mitwirken können: Wir sollen ihm schreiben, was wir für die Welt unbedingt wichtig finden und was uns gefehlt hat.
Tatsächlich war ich eher überrascht, wie er es schafft, wirklich sehr viel zu erzählen. Er beginnt bei der Entstehung des Universums, also ganz am Anfang, es folgt ein bisschen Natur- und Urgeschichte, aber sehr schnell sind wir im normalen "Geschichtsunterricht" angekommen, es geht also fast nur noch um uns Menschen, am Rande noch ein bisschen um Naturwissenschaten und Erkenntnisse und Erfindungen, aber doch hauptsächlich um Geschichte. Lloyd schafft es sehr gut vom Eurozentrischen Geschichtsbild wegzukommen. Er führt uns die großen Zusammenhänge vor Augen und stellt gegenüber, was zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Welt los war usw. Trotzdem fehlen einige geschichtliche Ereignisse, die zumindest wir als Europäer und Deutsche nie weggelassen hätten: Der 30jährige Krieg, die deutsche Wiedervereinigung, überhaupt kommt die Lösung des Ost-West-Konflikts und seine Folgen ziemlich zu kurz. Auch wirklich weltweit wichtige Ereignisse wie der Buchdruck werden eher am Rande erwähnt. Wir waren nicht ganz zufrieden, bei den Sachen, die wir schon wussten, aber umso zufriedener mit dem neuen Wissen aus anderen Erdteilen, die wir bekommen haben.

Außerdem ist es auch bemerkenswert, wie Lloyd es schafft uns die ganze Geschichte, die manchmal erfreulich, manchmal schrecklich und manchmal fast langweilig ist, mit einem wunderbaren Erzählton nahezubringen, dass man immer weiterlesen will und sogar so etwas wie Spannung aufkommt.

Das Wissen, das in einem solchen allumfassenden Buch vermittelt wird, kann nie alles sein; es kann immer nur eine Anregung zum Weiterlesen und weiter Informieren sein - und genau das ist es und das werden wir auch tun!
Insgesamt nur 4 Sterne, mit dem zweiten Band zusammen, dann vielleicht 5!

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Entspannende Urlaubslektüre

Ein Sommer auf Sylt
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Klappentext:
Eigentlich bräuchte Julia dringend eine Auszeit. Aber die Reise nach Sylt entpuppt sich als wenig erholsam. Denn mit Julia sitzen auch ihre Mutter und zwei Tanten im Autozug auf die Insel.
Die ...

Klappentext:
Eigentlich bräuchte Julia dringend eine Auszeit. Aber die Reise nach Sylt entpuppt sich als wenig erholsam. Denn mit Julia sitzen auch ihre Mutter und zwei Tanten im Autozug auf die Insel.
Die drei Schwestern sind vollkommen zerstritten und lassen keine Gelegenheit aus, den anderen auf die Füße zu treten. Vor allem streiten sie darüber, was mit dem Haus auf Sylt geschehen soll, in dem sie früher unbeschwerte Familienurlaube verbracht haben.
Zunächst kommen die Frauen aber in einer Pension unter. Und hier zeigt Sylt sich endlich von seiner besten Seite. Zumal der Besitzer sehr charmant ist und Julia anbietet, ihr die Schönheit der Insel zu zeigen. Doch damit fangen Julias Probleme erst an.

Meinung:
Als sie dann nämlich auf Sylt ankommen, sind sie völlig ausgehungert und stellen erst auf der Insel fest, dass sie die Adresse nicht genau wissen ("wenn ich es sehe, erkenne ich es wieder"). Außerdem ist das vererbte Haus, das gar kein Ferienhaus ist, oh Wunder, bewohnt!
Da stellten sich mir als Leser zum ersten Mal Fragen, wie: Wer fährt mit dem Auto in den Urlaub, frühstückt vorher nicht und hat auch keinen Proviant dabei? Außerdem: Wer fährt einfach drauflos und informiert sich nicht über das geplante "Ferienhaus"? Naja, vielleicht plane ich auch zu viel voraus, aber hier fand ich das ganze zum ersten Mal ein wenig konstruiert. Das war leider nicht das letzte Mal. Trotzdem eine schöne Story mit plätschernder Handlung.

Fazit:
Insgeamt ist das Buch eine entspannende Urlaubslektüre oder ein Buch, das sich in den Urlaub wegträumen lässt. Es ist nicht langweilig, aber auch nicht spannend. Die Dialoge wirken manchal etwas konstruiert. Die (Haupt-)personen verhalten sich nicht immer so, dass man genauso gehandelt hätte.
Aber alles in allem ein schöner Roman, der die, die noch nicht in Sylt waren, davon überzeugen, dass es eine sehenswerte Instel ist, die man sich einmal ansehen sollte.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Gutes gesundes Kochbuch mit falschem Titel

Last-Minute-Diät
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Das Buch "Last-Minute-Diät" von Nico Stanitzok ist ein GU-Kochbuch mit schöner, leicht verständlicher Bebilderung und Anleitung.
Es soll eigentlich - dem Namen nach - dazu da sein, auf kurze Zeit noch ...

Das Buch "Last-Minute-Diät" von Nico Stanitzok ist ein GU-Kochbuch mit schöner, leicht verständlicher Bebilderung und Anleitung.
Es soll eigentlich - dem Namen nach - dazu da sein, auf kurze Zeit noch schnell ein paar Pfunde abzuspecken, um z.B. im Bikini eine gute Figur zu machen. Das finde ich nicht gut!
Es ist aber, ganz im Gegenteil zum Titel, etwas ganz anderes: Ein Kochbuch, das dabei hilft, auf Dauer, gesünder und kalorienärmer, besonders aber bewusster zu essen, um dauerhaft und langsam Gewicht zu reduzieren. Es sind keine wirlich kalorienarmen Hungergerichte enthalten, sonder Rezepte, die dabei helfen, den Speiseplan dauerhaft umzustellen, Kalorien zu sparen und trotzdem lecker zu essen.
Es sind ein paar Rezepte enthalten, für die man wohl Standardzutaten verwenden kann, die jeder normalerweise kauft. Für die meisten wird man wohl eher zusätzlich einkaufen müssen. Etwas gestört hat mich, dass Superfoods u.ä. viel Platz einnehmen, z.B. in fast jedem Frühstücksrezept Chiasamen enthalten sind, obwohl es einheimischere Zutaten gäbe, die man stattdessen klimafreundlicher verwenden könnte.
Außerdem glaube ich, dass die Rezepte kalorientechnish eher nicht zum schnell runterhungern geeignet sind (was ich gut finde) und die Gewichtsreduzierung damit nur funktionieren kann, wenn man sich gleichzeitig an die Ratschläge hält, die der Autor am Anfang gibt: Kein Essen nach 19.00 Uhr, kein Essen zwischen den Hauptmahlzeiten, nur bewusstes Essen und nicht nebenbei, jeden Tag genug Bewegung, usw. Das alleine hilft schon um gesünder und schlanker zu leben. Die Rezepte allein allerdings reichen nicht und schon gar nicht für eine Last-Minute Diät wie der Titel verspricht.
Trotzdem ein schönes Kochbuch mit guten Tipps, die Neuauflage, dann vielleicht unter einem passenderen Titel.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Weihnachtliche Spannung

Eisige Weihnachten
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"Eisige Weihnachten" ist ein Weihnachtskrimi von Ella Danz.
Kerstin muss mit ihrer ganzen Familie Weihnachten in einem Luxushotel im Thüringer Wald verbringen. Das wäre gar nicht so schlimm, wären sie ...

"Eisige Weihnachten" ist ein Weihnachtskrimi von Ella Danz.
Kerstin muss mit ihrer ganzen Familie Weihnachten in einem Luxushotel im Thüringer Wald verbringen. Das wäre gar nicht so schlimm, wären sie nicht komplett eingeschneit und hätte das Hotel nicht seine Glanzzeit weit hinter sich: Es ist eigentlich bereits geschlossen, nur wurden sie wohl bei den Benachrichtigungen vergessen. An Heiligabend dort im Tiefschnee angekommen, werden sie nicht abgewiesen, sonder dürfen die Nacht dort verbringen, allein ohne Personal natürlich. Sie machen es sich alle gemütlich und einem geruhsamen Weihnachten stehen nur noch die Schrulligkeiten und Streitereien im Kreise der Familie im Weg - würden Kerstin nicht eine ganze Reihe seltsamer Unfälle passieren, die jeder einzelne ihren Tod hätten bedeuten können. Schön langsam fragt sie sich: Sind auch noch Fremde im Haus? Oder könnte tatsächlich ein Familienmitglied etwas gegen sie haben?

Der Weihnachtskrimi ist alles andere als friedlich und feierlich, dafür herrlich voller familiärer Verwicklungen und sehr spannend. Die einzelnen Figuren werden wunderbar charakterisiert, sodass man sich wie selbst Teil der Gruppe fühlt.
Gestört hat mich an dem tollen Krimi nur, dass er leider nur ca. 150 Seiten lang ist und sogar ich, die trotz häufiger Krimilektüre immer bis zum Schluss im Dunkeln tappt, schon ziemlich früh einen klaren Verdächtigen vor Augen habe, der auch so ziemlich der einzige mit Motiv ist. Gerne hätten da noch mehr Verwicklungen und Motive eine Rolle spielen können, sodass das Raten etwas länger dauert und die Spannung etwas länger hinausgezögert wird.
Trotzdem ein spannender Krimi mit dem man sich z.B. die Warterei auf das Christkind oder wahlweise auf die Bescherung verkürzen kann. :)

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Veröffentlicht am 16.10.2019

Lustige Anekdoten - die Dritte!

Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello
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"Nenne drei Streichinstrumente - Geige, Bratsche, Limoncello" von Lena Greiner und Carola Padtberg, ist wie die beiden Bände zuvor ein gelungenes Sammelsurium lustiger Anekdoten.
Wie schon bei den beiden ...

"Nenne drei Streichinstrumente - Geige, Bratsche, Limoncello" von Lena Greiner und Carola Padtberg, ist wie die beiden Bände zuvor ein gelungenes Sammelsurium lustiger Anekdoten.
Wie schon bei den beiden Bänden davor ist das Buch wieder gut strukturiert, die Anekdoten, Berichte, Dialoge, usw. werden in Kapitel nach Schulfächern eingeteilt. Einen eigenen Abschnitt gibt es für lustige Ausreden. Außerdem gibt es dieses Mal ganz neu zusätzlich die schlagfertigen Antworten der Lehrer auf Bosheiten und Frechheiten. Auch ganz neu ist dieses Mal ein eigenes Kapitel aus der Sicht der Schüler über die Stilblüten und Eigenheiten, die sich Lehrer leisten.
Insgesamt alles wie immer zum kaputtlachen und bauchhalten komisch!
Leider ist wie bei den Bänden davor auch ein Schwachpunkt, dass man die oft ein bis zwei Seiten langen Einleitungstexte für jedes Kapitel und Unterkapitel oft gar nicht bräuchte. Manchmal ärgert man sich sogar, dass man sie vor den eigentlichen Anekdoten gelesen hat, weil sie meistens schon alles vorwegnehmen. Jeder Witz ist nur noch halb so lustig, wenn ich vorher schon mit einer Kurzzusammenfassung auf die Pointe vorbereitet werde.
Natürlich können die Autorinnen die Originaltexte nicht einfach unkommentiert aneinander reihen, aber so viel müsste man vorher nicht verraten, wie es hier oft der Fall ist.

Trotzdem wieder eine sehr lustige Sammlung!