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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Taschentuchalarm

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Als Hollys Ehemann Gerry vor 7 Jahren starb, hat er ihr Briefe hinterlassen. Diese sollten ihr helfen, ihre Trauer zu überwinden. Alle Briefe endeten mit "P.S. Ich liebe dich!". Als Holly an einem Podcast ...

Als Hollys Ehemann Gerry vor 7 Jahren starb, hat er ihr Briefe hinterlassen. Diese sollten ihr helfen, ihre Trauer zu überwinden. Alle Briefe endeten mit "P.S. Ich liebe dich!". Als Holly an einem Podcast ihrer Schwester darüber spricht, kommt eine Gruppe unheilbar kranker Menschen auf die Idee, ihren Liebsten auch solche Briefe zu schreiben. Sie gründen den "P.S. Ich liebe dich-Club" und wollen, daß Holly ihnen dabei hilft. Diesen Wunsch zu erfüllen fällt Holly schwer, denn sie hat gerade erst einen neuen Anfang gewagt und fürchtet nun, wieder in ihrer Trauer gefangen zu werden. Aber schnell wird ihr klar, daß sie eigentlich keine Wahl hat. Sie muß helfen! Daß sie dabei viel lernen wird über Freundschaft und Liebe und über die Angst der Menschen, vergessen zu werden, merkt sie erst später.



Nach dem wunderschönen Roman "P.S. Ich liebe dich" kommt hier nun die Weiterführung der Geschichte von Holly. Ich sage bewußt nicht Fortsetzung, denn der neue Roman kann auch für sich allein gelesen werden. Er ist wieder in dieser wunderbaren Sprache geschrieben, die so sehr ans Herz geht. Man kann in einem Kapitel herzhaft lachen und todtraurig werden. Die Geschichten der Menschen, die den Kampf um ihr Leben verloren haben und trotzdem nicht aufgeben, sind sehr berührend. Ihre Angst, daß sie eines Tages vergessen sein werden, kommt deutlich zum Ausdruck. Ich habe bisher "P.S. Ich liebe dich" für das beste Buch von Cecila Ahern gehalten, muß jetzt aber sagen, daß dieses neue Buch "Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" absolut gleichwertig ist.

Bei diesem Buch sollten die Taschentücher griffbereit sein!

Veröffentlicht am 26.10.2019

Serafina ist wieder da!

Die Tote in der Henkersgasse
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Im Mai 1417 findet man in der Freiburger Henkersgasse eine junge Frau mit eingeschlagenem Schädel. Ihr Gesicht ist seltsam geschminkt: gerötete Wangen und ihr Kinn ziert ein falsches Muttermal. Bei der ...

Im Mai 1417 findet man in der Freiburger Henkersgasse eine junge Frau mit eingeschlagenem Schädel. Ihr Gesicht ist seltsam geschminkt: gerötete Wangen und ihr Kinn ziert ein falsches Muttermal. Bei der Toten handelt es sich um die Frau eines reichen Kaufmannes. Serafina, mittlerweile mit dem Arzt Achaz verheiratet, will den Mörder finden und hat schnell einige Verdächtige. Doch sie hat noch andere Probleme. Ihr Bruder bereitet ihr Sorgen und Apotheker Jonas will die Armenapotheke schließen.



"Die Tote in der Henkersgasse" ist der fünfte Fall für die ehemalige Begine Serafina. Astrid Fritz hat in diesem Roman einen historisch belegten Fall aufleben lassen. Dieser Fakt macht die Handlung noch spannender, als sie ohnehin schon ist. Gekonnt vermittelt die Autorin hier ihr sehr gut recherchiertes Wissen und verspinnt Realität und Fiktion. Man erlebt hier das mittelalterliche Freiburg in realistischer Art und sowohl Stadt, als auch Figuren werden zu Leben erweckt. Die Figuren dieses Romans sind charakterlich gut dargestellt. Man trifft hier auf alte Bekannte, die zu dieser Serie dazugehören und sich mit jedem Band entwickeln. Gerade Serafina und Achaz strahlen Sympathie aus. Die Dialoge zwischen ihnen sind wunderbar und man merkt ihre Verbundenheit deutlich. Achaz ist nicht der alles beherrschende Ehemann, wie er zu dieser Zeit üblich war. Dies tut der Handlung sehr gut. Wenn man dieses Buch liest und Freiburg kennt, muß man automatisch daran denken, daß einige der damaligen Gebäude noch heute existieren. Diese Vorstellung hat mich unendlich fasziniert.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Gelungenes Debüt

Opfer
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Hauptkommissar Carl Edson steht vor einem grausamen Fall. In einer Scheune nördlich von Stockholm steht er vor einem blutverschmierten, voller Folterspuren und nacktem Körper. Dieser Mann lebt noch. Es ...

Hauptkommissar Carl Edson steht vor einem grausamen Fall. In einer Scheune nördlich von Stockholm steht er vor einem blutverschmierten, voller Folterspuren und nacktem Körper. Dieser Mann lebt noch. Es handelt sich um Marco Holst, einem Kriminellen mit vielen Feinden. Auch die Presse hat von diesem Fall Wind bekommen und die Journalistin Alexandra Bengtsson ist dicht an Edsons Ermittlungen. Es soll nicht bei einem Mord bleiben - weitere Kriminelle werden ermordet....

Bo Svernström hat mit "Opfer" ein wunderbar spannendes und fesselndes Buch vorgelegt. Allein sein Stil sorgt für Spannung, die nicht abreißt. Vor allem schreibt er leicht und verständlich, bildhaft und voller Details. Und dies in jeglichem Fall - manche Szenen sind in ihrer Brutalität nichts für schwache Nerven. Din Handlung ist in drei Perspektiven erzählt. Zum einen aus Sicht der Hauptkommissares, der Journalistin und des Täters. Dies bringt Abwechslung und macht die Handlung immer wieder neu spannend. Und irgendwie bekommt man Verständnis für den Täter. Erfrischend die Charaktere - sie sind sympathisch, haben ihre privaten Probleme, sind aber nicht "typisch skandinavisch", nämlich ohne Alkoholproblem und schwersten Depressionen. Es geht also auch anders!

Ein sehr zu empfehlender Thriller - aber nicht für sensible Leser!

Veröffentlicht am 20.10.2019

Daphne macht es wieder spannend

Mörder unbekannt verzogen
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Daphne ist auf einen Empfang eingeladen. Alles scheint perfekt, doch dann wird die Leiche von Dr. Finch aufgefunden. Der Arzt war beliebt, ein Motiv hat scheinbar niemand. Als auch noch eine weitere Leiche ...

Daphne ist auf einen Empfang eingeladen. Alles scheint perfekt, doch dann wird die Leiche von Dr. Finch aufgefunden. Der Arzt war beliebt, ein Motiv hat scheinbar niemand. Als auch noch eine weitere Leiche entdeckt wird, gerät einiges aus den Fugen. Freunde werden verdächtig, alte Geheimnisse aufgedeckt und eine Menge Hinweise sorgen für Verwirrung. Chief Inspector Vincent hat wie gewohnt anderes im Sinne als seiner Arbeit nachzugehen. Also sind wieder einmal Daphne und ihr Mann Francis gefragt!



Ich liebe diese Serie von Thomas Chatwin! "Mörder unbekannt verzogen" ist der zweite Teil rund um die Postbotin Daphne und ihren Mann Francis. Beide sind warmherzige, sympathische Charaktere, die man sofort in sein Herz schließt. Sie sind absolut glaubhaft und geben dem Buch das gewisse Etwas. Der Autor schafft mit ihnen und ihren Freunden das perfekte Bild einer Dorfgemeinschaft, die in jeder Situation zusammenhält. Auch beschreibt er Cornwall so liebevoll, das schafft nur jemand, der die Landschaft und die Gegebenheiten gut kennt. Man bekommt während des Lesens Sehnsucht zu verreisen - am besten nach Cornwall. Die Handlung besitzt eine Art gemütliche Spannung, die bis zum Ende hält und kommt ohne blutige Szenen aus. Dies tut sehr gut! Man kann sich, trotz Krimi, tatsächlich erholen und entspannen. Diese Serie punktet durch ihre besondere Art zu unterhalten. Eine hübsche Idee ist es für mich, den einzelnen Kapiteln einen Satz aus Büchern bekannter Autoren als Überschrift zu geben. Dies hat einen ganz besonderen Reiz und wirkt liebevoll.



Ich hoffe sehr, daß diese Serie noch weitere Folgen bekommt - für mich ist sie wundervoll!

Veröffentlicht am 19.10.2019

Wunderschön und einfühlsam

Wer im Himmel auf dich wartet
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Annie hat ihre Jugendliebe Paolo geheiratet. Als krönenden Abschluß will Annie mit einem Heißluftballon fliegen. Paolo erfüllt ihr den Wunsch. Der Ballon stürzt ab, Annie stirbt. Im Himmel erwacht, begibt ...

Annie hat ihre Jugendliebe Paolo geheiratet. Als krönenden Abschluß will Annie mit einem Heißluftballon fliegen. Paolo erfüllt ihr den Wunsch. Der Ballon stürzt ab, Annie stirbt. Im Himmel erwacht, begibt sie sich auf die Suche nach Paolo. Sie weiß nicht, ob er noch lebt oder tot ist. Doch der Himmel birgt andere Begegnungen. Nacheinander trifft Annie auf fünf Personen, die ihr bekannt vorkommen. Durch die Geschichten, die ihr diese erzählen, erkennt sie, welche Rolle sie in ihrem Leben gespielt haben. Ihr wird klar, daß nichts so war, wie es auf Erden erschien.



Mitch Albom hat mit seinem Buch "Wer im Himmel auf dich wartet" einen Volltreffer gelandet. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz. Denn dieser Roman zeigt, wie sehr man sich im Leben in den Menschen irren kann. Man erfährt hier, wie Annie ihr Leben und die Menschen um sie herum wahrgenommen hat, ebenso wie die Wahrnehmung der Gegenseite und ihre Beweggründe. Diese Geschichten berühren schon von allein und werden durch den einfühlsamen Schreibstil noch ein wenig rührender. Allerdings soll das nicht heißen, daß das Buch kitschig wäre! Das genaue Gegenteil ist der Fall! Es ist wunderschön zu lesen und es macht Spaß und bereitet Freude, zu erleben, wie Annie die Augen über ihr Leben geöffnet werden und sie plötzlich Dinge versteht, aus denen sie durch falsche Wahrnehmung verkehrte Schlußfolgerungen zog und danach gehandelt hat. Aus Annies Sicht war alles logisch und man konnte sie verstehen.. Jedoch lernt man auch die Gegenseite zu verstehen und merkt, daß die Wahrheit in der Mitte zu suchen ist. Durch die einzelnen Kapitel fliegt man hindurch und zum Ende hin freut man sich einfach mit Annie.

Dieses Buch ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und bekommt eine absolute Leseempfehlung!