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Veröffentlicht am 15.11.2019

Biddys Leben für die Liebe und den Glauben

Frau Chambers
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"Liebe ist nicht berechnend, Liebe ist spontan. Und manchmal kommt sie auch ganz unerwartet." (Oswald Chambers)
London 1908 Die junge Gertrude „Biddy“ Hobbs verliert recht früh und unerwartet ihren Vater. ...

"Liebe ist nicht berechnend, Liebe ist spontan. Und manchmal kommt sie auch ganz unerwartet." (Oswald Chambers)
London 1908 Die junge Gertrude „Biddy“ Hobbs verliert recht früh und unerwartet ihren Vater. Die als Kind etwas kränkliche Biddy scheint dagegen ein wahrer Kämpfer zu sein. Nun muss sich nach dem Tod des Mannes ihre Mutter alleine mit den drei Kindern versorgen. Doch da sie fest im Glauben waren, wussten sie, Gott würde sie versorgen. Mit 20 Jahren lernt Biddy dann den englischen Baptistenprediger Oswalds Chambers bei einer Missionswoche in ihrer Gemeinde kennen. Trotzdem Oswald nie auf der Suche nach einer Frau war, lernt er Biddy Mal zu Mal bei seinen Besuchen der Familie Hobbs kennen. Schon von Beginn an war Biddy klar das für Oswald immer der Glaube und Gott an erster Stelle sein wird. Nichtsdestotrotz heiraten sie am 25. Mai 1910 in London. Biddy als gelernte Stenotypistin schreibt währenddessen Oswalds Predigten und Vorträge mit. 1913 wird ihre Tochter Kathleen geboren und 1915 reist die Familie nach Kairo damit Oswald dort, als Militärpfarrer vom CVJM dienen konnte. Trotz all den Risiken des Krieges, Kultur und Klima vertraut Biddy Gott, das er sie wohlbehütet in dieser Zeit. 1917 verstirbt dann Oswald völlig unerwartet an einer Lungenembolie nach einem Blinddarmdurchbruch. Wieder zurück in London widmet sich Biddy den Notizen von Oswalds Predigten und sorgt dafür, das diese Andachten veröffentlicht werden. Biddy war Hausfrau, Mutter, Seelsorgerin und Bibellehrerin, doch in allem ging es ihr nur darum eine Jüngerin für Jesus zu sein und andere Menschen zum Glauben zu bringen.


Meine Meinung:
Das Cover mit dem Bildnis von Biddy zeigt mir eine starke Frau und Persönlichkeit. Der Schreibstil war sehr interessant, unterhaltsam und chronologisch verfasst. Mit den Bildern im Mittelteil konnte ich mir eine Vorstellung von der Familie Chambers, ihrer Familie, Freunden und Bekannten machen. Die Autorin hat hier eine beeindruckende Biografie über eine starke Frau geschrieben. Oswald Chambers kannte ich bisher nur von einigen Andachten, habe mich aber bisher nicht mit seinem Leben befasst. Dafür fand ich das Leben das seine Ehefrau Biddy, so bescheiden und demütig an Oswalds Seite führte umso bemerkenswerter. Die beiden waren wahre Diener Gottes im Dienste den Glauben weiterzugeben. Trotzdem Biddy wusste, das für Oswald Gott immer an erster Stelle stehen würde, hat sie ihn geschätzt und lieben gelernt. Schade nur das ihre Ehe so kurz währte, doch dafür sorgte Biddy dafür das Oswald Chambers niemals vergessen werden wird. Mich beeindruckt es jedes Mal, wenn ich solche Frauen sehe, die sich hinten anstellen, damit ihr Mann groß wird, um Gott zu verherrlichen. Ihr hat man es schlussendlich zu verdanken, dass neben mehr als 30 Werken, im Jahre 1923 sein Andachtsbuch "Mein Äußerstes für sein Höchstes" zum ersten Mal erschienen ist. Eine Frau, die man bewundern muss und dank Michelle Ule niemals vergessen wird. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und gebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Dem Täter auf der Spur

Wisting und der Tag der Vermissten
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"Schlimm ist es, einen geliebten Menschen zu vermissen, von dem man nicht weiß, was ihm zugestoßen ist."
24 Jahre ist es her, das Katharina Haugen spurlos verschwunden ist. Wie jedes Jahr lässt Kommissar ...

"Schlimm ist es, einen geliebten Menschen zu vermissen, von dem man nicht weiß, was ihm zugestoßen ist."
24 Jahre ist es her, das Katharina Haugen spurlos verschwunden ist. Wie jedes Jahr lässt Kommissar William Wisting dieser ungelöste Fall nicht los. Nach wie vor ist er der Überzeugung, dass Katharina nicht mehr am Leben ist, nur wie und warum musste sie sterben? Wie jedes Jahr nimmt er sich erneut die Akten des Falls vor, um neue Erkenntnisse zu bekommen. In all den Jahren hat er sich mit Katharinas Mann Martin Haugen angefreundet und trifft sich immer um dieselbe Zeit mit ihm. Doch diesmal ist Martin nicht zu Hause und Wisting macht sich Sorgen, nachdem er ihn mehrmals nicht antrifft und er nicht ans Handy geht. Wenige Tage darauf taucht der Ermittler der europäischen Cold-Case-Unit Adrian Stiller bei ihnen auf. Stiller berichtet, dass man bei einem älteren Entführungsfall Martin Haugens Fingerabdrücke gefunden hat und man deshalb Wistings Hilfe benötigt, um näheres über Haugen herauszubekommen. Doch wie will er ihnen helfen, wenn er nicht weiß, wo und was mit Haugen ist?

Meine Meinung:
Der Klappentext und insbesondere das Wissen, das dieses Buch durch eine wahre Begebenheit inspiriert wurde, hat mich neugierig gemacht. Ebenso wie das Jørn Lier Horst selbst leitender Kriminalbeamte in Norwegen gewesen ist, bevor er Autor wurde. Der Schreibstil ist interessant, aufschlussreich und spannend, wobei die Schreibweise eher einem Aufzählen an Ereignissen erinnert. Trotzdem hat mich dieses Buch gepackt und in den Bann gezogen, weil es viele Einblicke in die wirkliche Polizeiarbeit gab. Ich hatte das Gefühl, ständig mitten bei den Ermittlungen dabei zu sein. Und trotzdem man den Täter recht früh kannte, hat es riesigen Spaß gemacht mitzuraten und zu erleben. Ob es ums Pläne schmieden ging, wie man den Täter nervös machen kann oder man die Presse benutzt um einen Täter zum Überführen. Jedes diese Details war für mich recht stimmig und ich konnte mir gut vorstellen, das es durchaus Wirklichkeit so abläuft. Mit William Wisting hat der Autor hier einen sehr angenehmen, warmherzigen, jedoch durchaus engagierten Ermittler erschaffen. In seinem Privatleben ist er ein zuvorkommender, liebevoller Großvater und Vater, der sich gerne um seine Enkelin Amalie kümmert. Tochter Line, die freie Journalistin ist und wie ihr Vater sich sehr für ihren Beruf einsetzt, bekommt hier die große Chance aktuell durch Artikel und einen Podcast zu berichten. Allerdings kommt dadurch Wisting in die Bredouille, sodass er sie teilweise belügen muss. Mit Sohn Thomas ist die Familie Wisting komplett. Selbst wenn sich Vater und Sohn wenig sehen hatte ich den Eindruck, dass sie sich gut verstehen, zudem ist er ein liebevoller Onkel. Bei Adrian Stiller war ich zunächst skeptisch, seine etwas eigenartige und ungestüme Herangehensweise an den Fall hat mich manchmal etwas misstrauisch gemacht. Dazu noch seine eigenartigen Schlafprobleme und das Aufputschen mit Koffeinpulver, das für mich etwas eigenartig war. Doch zum Glück wurde er von Mal zu Mal etwas offener und sympathischer. Ich merkte einfach, dass es seine Art war, Fälle zu bearbeiten und lösen. Selbst wenn hier nicht alles so abläuft, wie bei uns in Deutschland hatte ich das Gefühl, das viel Wahres an der Arbeit der Kripo dahintersteckt. Und trotzdem die Spannung recht unblutig ablief, konnte mich das Buch begeistern. Für mich war es bisher mein bester Kriminalfall aus Norwegen, den ich hier unbedingt empfehlen möchte und der 5 von 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Wen Mächtige nicht vor Mord zurückschrecken

Verratenes Land
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"Verrätereien begeht man öfter aus Schwäche als in der ausgesprochenen Absicht, zu verraten." (François de La Rochefoucauld)
Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, ...

"Verrätereien begeht man öfter aus Schwäche als in der ausgesprochenen Absicht, zu verraten." (François de La Rochefoucauld)
Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, wieder in die Heimatstadt Bienvielle zurück. Da wird der Archäologe Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot im Mississippi gefunden. Journalist Marshall McEwan für den Buck wie ein Ziehvater war, ist sich sicher, dass man ihn getötet hat. Nachdem er Bucks eingeschlagenen Kopf gesehen hat, weiß er das dieser sicher nicht einfach ertrunken ist. Er ist sich fast sicher, dass dieser Ausgrabungen auf dem Gelände, bei dem demnächst die Chinesen eine Papierfabrik errichten wollen, getätigt hat. Sicher wollte er dort Hinweise auf eine ehemalige indianische Kultur feststellen, um den Bau der Fabrik abzuwenden. Wer könnte das wohl verhindern wollen außer der Pokerclub der das größte Interesse an einem Deal mit den Chinesen hat? Das zudem Max Mathesen der Schwiegervater von Marshalls Jugendliebe Jet und Mitglied beim Pokerclub ist, macht das ganze noch gefährlicher.

Meine Meinung:
Das düstere, geheimnisvolle Cover lässt einen sofort in die Region am Mississippi eintauchen. Bisher kannte ich den Autor noch nicht, doch seine guten Rezensionen haben mich neugierig auf ihn gemacht. Das fast 900 Seiten lange Buch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Leser. Jedoch der detaillierte, bildhafte, spannende und unterhaltsame Schreibstil hat es mit leicht gemacht am Buch dranzubleiben. Wahrlich ist dies nicht unbedingt ein Thriller, wie man ihn sonst kennt, den dazu geht Greg Iles zu sehr ins Detail. Jedoch gerade, weil der Autor immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten eintaucht, besonders bei Marshall und Jet, kommt man diesen Figuren sehr nahe und fühlt viel mehr mit ihnen mit. Gerade der Tod von Marshalls Bruder und seinem Sohn hat mich doch sehr bewegt. Der Pokerclub von Bienville hat nichts mit Karten zu tun, so wie man sich das vorstellen könnte. Nein viel mehr regieren diese 12 Männer, die dem Club zugehören die Stadt Bienville. Durch Geld, Macht, Intrigen und Einflüsse haben sie so die Bank, Justiz und sogar den Senat unter ihrer Kontrolle. Diese Einflüsse machen es auch fast unmöglich bei Buck einen Mord nachzuweisen. Doch Marshall setzt alles daran um für seinen ehemaligen Pfadfinderführer und dessen Witwe Gerechtigkeit das Beste herauszuholen. Leider hat Marshall nicht mit der großen Macht des Pokerclubs gerechnet und besonders nicht mit Max Matheson, seinem ehemaligen Baseballtrainer und Vater seines Freunds Paul. Dass Marshall seitdem er wieder in Bienville ist, eine Affäre mit Jet seiner Jugendfreundin und Pauls Ehefrau hat, macht das Ganze noch gefährlicher. Dieser außergewöhnliche Thriller bei dem es um Macht, Einfluss, Verrat und viele Geheimnisse geht, hat mich innerhalb kurzer Zeit regelrecht in den Bann gezogen. Man hat das Gefühl nach jedem Kapitel ein weiteres lesen zu wollen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Mein Kopfkino war bei diesem Buch ständig am Arbeiten. Das Lokalkolorit mit der Nähe zum Mississippi, in dem der Autor heute selbst lebt, wird hier sehr gut beschrieben, so das ich mir sofort alles gut vorstellen konnte. Die Protagonisten waren sehr gut durchdacht, besonders Marshall hat es mir angetan. Seine sympathische, natürliche, motivierte Art hat mich sofort begeistert und so habe ich regelrecht mitgefiebert, dass ihm nicht ebenfalls etwas zustößt. Bei Jet war ich mir nie ganz sicher, ob ich ihr trauen kann, selbst wenn sie mir schnell sympathisch war. Nadine dagegen wirkte auf mich von Anfang an ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Beim aggressive Paul und Max dagegen hatte ich immer kein gutes Gefühl. Alles in allem war dies ein Thriller, mit sehr viel literarischem Inhalt, dessen Länge man aushalten sollte, weil man am Ende mit viel Spannung belohnt wird. Ich jedenfalls werde mir diesen Autor sehr gut merken, den ich kann, dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. Chapeau dieser Autor ist wahrlich ein literarisches Genie.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Jeder Mensch ist einmalig geschaffen

Du bist einmalig - Alle Geschichten von Punchinello und seinen Freunden
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"Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." (Ps. 139, 14)
Punchinello ist ein Wemmick, diese Holzpuppen sind vom Holzschnitzer Eli erschaffen ...

"Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." (Ps. 139, 14)
Punchinello ist ein Wemmick, diese Holzpuppen sind vom Holzschnitzer Eli erschaffen worden. Doch Punchinello und seine Freunde geraten immer wieder in schwierige Situationen, bei denen ihnen meist nur Eli weiterhelfen kann.
Folgende Geschichten sind enthalten:
"Du bist einmalig" Etwas Sonderbares geht bei den Wemmicks vor, den auf einmal die Wemmicks graue Punkte oder Sternchen. Punchinello muss unbedingt dem Phänomen auf den Grund gehen, warum man Punkte und wie man Sternchen erhält.
"Du bist mein" Was hat es mit den Schachteln und Bällen auf sich, die immer mehr von den Wemmicks gekauft werden? Und vor allem warum hat einer mehr und der andere weniger?
Punchinello macht dabei eine schwere, aber wichtige Erfahrung, bei der ihm nur Eli helfen kann.
"Ich will aber eine grüne Nase" Auf einmal laufen die Wemmicks mit grünen Nasen herum. Punchinello ist neugierig und erfahrt, das dies der letzte Schrei momentan ist. Als er von den anderen ausgelacht wird, trifft er eine Folgeschwerende Entscheidung. Doch ganz schnell ist grün nicht mehr modern und auf einmal sind andere Farben angesagt. Nur gut das selbst hier ihnen Eli wieder helfen kann.
"Du bist große Klasse" Eine berühmte Person besucht die Wemmicks und alle sind schon sehr gespannt. Nur warum ist sie von Lucie so begeistert, während sie Punchinello nicht mal die Hand reicht?
"Punchinello und das allerschönste Geschenk" Der Schöpfer-Tag rückt näher, hier wollen alle für Eli eine besondere Überraschung bereiten. Doch was soll Punchinello Eli Besonderes schenken?
"Du bist wunderbar beschenkt" Eines Morgens findet Punchinello ein Geschenk im Briefkasten, das genau zu ihm passt. Doch auch die anderen haben jeder ein Geschenk bekommen. Doch was es mit den Geschenken auf sich hat und wie sie dabei jemandem helfen können sollen sie bald feststellen.

Meine Meinung:
In diesem Sammelbuch wurden 6 Geschichten der Wemmick Familie zusammengefasst, die wunderbar zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren geeignet sind. Ich persönlich allerdings denke, dass sie eher für 6-Jährige geeignet sind, da sie ein besseres Verständnis haben. Das qualitativ, hochwertige Hardcover Exemplar ist zudem ein tolles Geschenk, da es all von der Aufmachung her etwas Besonderes ist. Diese Geschichten selbst sollen das Selbstwertgefühl der Kinder stärken und zusätzlich ermutigen auf Gott zu vertrauen. Das ist gerade heute wichtig in einer Zeit, wo Mobbing und Anfeindungen immer mehr zunehmen. Kinder sollen wissen, dass sie nicht alleine sind und das sie immer und überall zu ihrem Schöpfer im Gebet kommen können. Durch diese Geschichten wird ihnen nahegebracht das sie einmalig, wunderbar und was Besonderes sind. Selbst wenn diese Geschichten nicht explizit auf Gott als Schöpfer hinweisen, so sind sie trotzdem alle biblisch fundiert. Max Lucado der Pastor aus San Antonio/Texas hat hier wahrlich wieder bezaubernde Kindergeschichten geschrieben, die mich ein wenig an Pinocchio und den Holzschnitzer Geppetto erinnern. Die wunderschönen Bilder auf jeder Seite wurden von Sergio Martinez illustriert und machen das ganze noch lebendiger. Beim Lesen stellte ich fest, dass so ein kleiner Punchinello in jedem von uns steckt. Von daher ist dieses Buch auch sehr gut für Erwachsene geeignet. Den auch wir machen uns abhängig von Aussehen, Leistungen und unseren Erfolgen. Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Die Mutterliebe wird sie nie loslassen

Weil du mich hältst
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"Familie ist wie ein Baum. Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen." (pinterest)
New York 1859:
Zwei Jahre ist es nun her, das Sophie Neumann von ...

"Familie ist wie ein Baum. Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen." (pinterest)
New York 1859:
Zwei Jahre ist es nun her, das Sophie Neumann von ihrer Familie weggelaufen ist auf der Suche nach Nicholas und Olivia. Die beiden sollten mit dem Waisenzug der Children´s Aid Society in den Westen. Glücklicherweise war der Zug noch weg und Sophie konnte die beiden Kinder wieder heimlich an sich nehmen. Hingebungsvoll hat sie gekämpft und alles versucht, um sich und die beiden am Leben zu erhalten. Den schließlich war sie wie eine Mutter für die beiden. Doch dann lässt sie sich mit Danny einem Bandenmitglied ein und sieht, wie dieser brutal einen 16-jährigen Jungen tötet, der lediglich den Brand eines Saloon löschen möchte. Aus Angst von den Bandenmitgliedern der Gegner erwischt zu werden, flieht sie mit ihrer Freundin Anne den Kindern in den Westen. Als sie in Mayfield/Illinois ankommen, sollen sich die Wege der Kinder, Anne und Sophie trennen. Jeder von ihnen muss in verschiedene Familie, Sophie steht davor, alles zu verlieren, was sie liebt. Doch wird sie Nicholas und Olivia wirklich loslassen können und werden sie in eine gute Familie kommen?

Meine Meinung:
Das bezaubernde Cover, das sicher Sophie in ihrem blauen Kleid darstellen soll, passt gut zum Inhalt des Buchs. Der Schreibstil ist wie schon bei den beiden anderen Teilen der Trilogie flüssig, angenehm, unterhaltsam und emotional. In mehreren Kapiteln bekomme ich die Nöte und Ängste von Sophie mit, die sich von ihrer Familie verlassen vorgekommen ist. Deshalb ist sie damals abgehauen, um ihr Leben alleine mit ihren beiden Pflegekindern zu bestreiten. Doch das Leben ist damals schon hart genug für eine junge Frau wie Sophie, den in New York herrscht noch immer Hunger und Armut. Deshalb müsse sich auch nach wie vor viele Frauen prostituieren. Doch Sophie konnte sich glücklicherweise bisher mehr schlecht als recht durchschlagen. Doch nun müssen sie doch mit den Waisenzügen der Children´s Aid Society in den Westen. Children´s Aid Society hat sich damals zur Aufgabe gemacht Waisenkinder oder Kinder bis 16 Jahre aus verarmten Familien, meist zu Farmern und Familien aus dem Westen unterzubringen. Da bei den neuen Farmern der Bedarf an kräftigen Jungs für die Farm und hilfsbereiten Mädchen für den Haushalt immer noch vorhanden ist. Viele christliche Familien nahmen sich zu der Zeit gerne noch ein bedürftiges Kind, dem sie etwas Gutes tun konnten. Doch es gab auch Familien, in denen die Kinder nur zum Arbeiten da waren oder Brutalität herrschte. Doch was blieb den Kindern übrig, sie waren dem Ganzen größtenteils ausgeliefert. Diesem speziellen Thema widmet Jody Hedlund nun dies Trilogie um die Neumann Schwestern und Sophie die jüngste der Familie bildet dabei den Abschluss. Ich treffe in diesem Band auch wieder auf Reinhold Weiß, einen Jungen den Sophie schon von früher kannte. Doch aus diesem jungen Mann ist inzwischen ein kräftiger, ehrgeiziger und hart arbeitender Farmer geworden. Er kann es kaum glauben, als er Sophie wiedersieht, die bei der Familie Duffs eine Gutes zu Hause gefunden hat. Mit Euphemia Duff lernt Sophie eine gottesfürchtige, herzliche, lebenswerte Frau kennen, die Sophie wie ihre eigene Tochter annimmt. Trotzdem Euphemia mit ihren sechs Jungs wahrlich genug zu tun hat, lernt sie Sophie viel im Haushalt. Und Sophie lernt bei ihr wieder ihren Glauben kennen, den sie in den zwei Jahren verloren hat. Doch Sophie ist immer noch gezeichnet von Schuldgefühlen, Minderwertigkeit und muss schwer an sich arbeiten, damit sie ihr Selbstvertrauen wiederfindet. Ebenso Reinhold, der weiter an seinen Wutanfällen arbeitet, um wieder ganz Gott zu vertrauen. Seine Leben als Farmer ist wirklich kein Zuckerschlecken, die Autorin trifft das ganz gut, ich muss da sofort an "Unsere kleine Farm" denken. Gerade die Abhängigkeit vom Wetter spielt bei den Farmern oft eine ganz entscheidende Rolle. Natürlich kommt auch wieder in diesem Teil der christliche Glaube nicht zu kurz in Form von Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und Vergebung. Ein Buch, das den anderen beiden Bänden ebenbürtig ist und das mir wieder sehr gut gefallen hat. Lediglich das schöne Ende hätte ich mir ein wenig länger gewünscht. Schade das die Trilogie nun zu Ende ist, deshalb von mir nochmals eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.