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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2020

Im Hochzeitsfieber

Grado im Mondschein
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Im 5. Band um die Gradeser Ermittlerin Maddalena Degrassi dreht sich alles um die Hochzeit ihrer Mutter mit ihrem Chef, was Maddy in vieler Hinsicht beschäftigt. Parallel zu den Hochzeitsvorbereitungen ...

Im 5. Band um die Gradeser Ermittlerin Maddalena Degrassi dreht sich alles um die Hochzeit ihrer Mutter mit ihrem Chef, was Maddy in vieler Hinsicht beschäftigt. Parallel zu den Hochzeitsvorbereitungen wird eine zweite Handlung eingeflochten, die in Sizilien mit der Flucht einer jungen Frau vor ihrem gewalttätigen Freund beginnt. Die Frage ist nun, ob und vor allem wann diese beiden Handlungsstränge zusammenkommen. Die Spannung wird durch kurze Kapitel aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer noch weiter gesteigert.

An Andrea Nageles Krimi schätze ich dieses Kombinieren von unterschiedlichen Sichtweisen zu einem großen Bild. Die Personen haben eine Tiefe, wie ich es sonst selten lesen. Der Autorin gelingen die Einblicke in die Psyche der Charaktere ohne jede Wertung, aber mit Verständnis ohne zuviele Worte, was ihre Erfahrung als Psychotherapeutin widerspiegelt.

Dieses Buch ist wie alle Vorgänger und anderen Bücher der Autorin ein echter Page turner, der mich von Anfang an gefesselt hat. Besonders gut haben mir auch die Beschreibungen der Landschaft um Grado und das Wasserschloss in Grassoldo gefallen, kulinarische und sprachliches Lokalkolorit mit einem Rezept am Ende.

Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und hoffe auf ein Wiedersehen mit Maddalena.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Hochspannender Genuss-Krimi aus Bordeaux

Winteraustern
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Dieser Krimi hat mir einen erstklassigen Hörgenuss beschert. Frank Arnold hat das Buch nur geringfügig gekürzt in hervorragender Weise eingesprochen. Mein Kopfkino lief von Anfang an.

Gemächlich geht ...

Dieser Krimi hat mir einen erstklassigen Hörgenuss beschert. Frank Arnold hat das Buch nur geringfügig gekürzt in hervorragender Weise eingesprochen. Mein Kopfkino lief von Anfang an.

Gemächlich geht es los. Anfangs werden Personen vorgestellt, über deren Bedeutung für die Handlung man nur spekulieren kann. Kommissar Luc Verlain will mit seinem Vater auf eine gemütliche Bootstour gehen im Patrouilleboot der Nationalgarde. Der alte Austernfischer soll die Gelegenheit bekommen, sich wieder einmal auf dem Bassin d'Arcachon die Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Doch dann schlägt das Verbrechen zu. Ein Austernzüchter wird niedergeschlagen auf einer Sandbank aufgefunden und zwei weitere an zwei Pfähle gebunden - wie bei einer Hinrichtung. Luc und seine Partnerin Anouk (beruflich wie privat) ermitteln in Bordeaux und Paris und dann scheint alles klar...


Meine Meinung

Schon der Vorgängerfall "Chateau Mort" hat ein sehr sympatisches Bild der Region um Bordeaux gezeichnet. Während dort das Thema Wein im Vordergrund stand, sind es dieses Mal die Austern und das Bassin. Auch die Dune de Pilat darf nicht fehlen.

Der Fall selbst ist hochspannend und bleibt es auch bei aller der zahlreichen Beschreibungen von Landschaft und kulinarischen Genüssen. Auch das Privatleben der Ermittler lässt mich nicht kalt. Manche Wiederholung war unnötig und hat mich kurz verwundert.

Mich hat der Fall sehr gut unterhalten und deshalb vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Dritter Fall für Sebastian Franck

Feuersee
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Sebastian Franck, der korrekte Ermittler im T.O.M. Team in Stuttgart, bekommt es mit einem grausigen Cold Case zu tun. Eine Leiche wurde zerstückelt und in Müllsäcken an verschiedenen Stellen "entsorgt". ...

Sebastian Franck, der korrekte Ermittler im T.O.M. Team in Stuttgart, bekommt es mit einem grausigen Cold Case zu tun. Eine Leiche wurde zerstückelt und in Müllsäcken an verschiedenen Stellen "entsorgt". Doch was hat dieser Fund mit dem anderen im Rottweiler Wald zu tun? Wo sind die Münzen des Opfers?

In Zusammenarbeit mit den Rottweiler Kommissaren Wolfgang Treidler und Carina Melchior gelingt der Durchbruch.


Meine Meinung

Dieser Krimi ist eines meiner Krimihighlights des Jahres. Die Charaktere und die Handlung sind einfach rundum gelungen.

Eigentlich sind es sogar zwei Kriminalfälle, die gelöst werden sollten. Die Leiterin des Dezernats Marga Kronthaler will nämlich auch klären, wer den Bruder von Sebastian erschossen hat. Dieser Fall zieht sich durch die Reihe. Sicherlich kann das Buch auch ohne die Vorkenntnisse gelesen werden.

Was mir hier auch gut gefällt, ist die Verbindung zu den Rottweiler Kommissaren, die in einer eigenen Reihe eine Rolle spielen. Diese kenne ich nicht, aber die Melchior und Treidler haben mir gut gefallen, so dass ich mir diese Bücher genauer anschauen möchte.

Die Charaktere sind alle ein bisschen kauzig, aber sympatisch. Jeder hat Ecken und Kanten und das macht sie menschlich und gibt ihnen Tiefe. Thilo Scheurer kann auch gut Situationen beschreiben. Mein Kopfkino bekam was zu tun.

Gerne vergebe ich 5 Sterne für diesen hervorragenden Krimi.


Veröffentlicht am 15.11.2019

Mystisches, dunkles und auch sehr aktives Graz

Der Tod tanzt in Graz
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Klappentext:

Showdown beim Aufsteirern

Der Tod eines bekannten Volksmusikers erschüttert Österreich. Als ein zweiter Künstler stirbt, verfällt das Land in Schockstarre. Die Polizei kommt nicht voran, ...

Klappentext:

Showdown beim Aufsteirern

Der Tod eines bekannten Volksmusikers erschüttert Österreich. Als ein zweiter Künstler stirbt, verfällt das Land in Schockstarre. Die Polizei kommt nicht voran, und Chefermittler Armin Trost ist untergetaucht. Dafür treiben nun seltsam finstere Kerle ihr Unwesen. Sogar vom Teufel selbst ist die Rede. Und dabei steht doch das größte Brauchtumsfest im ganzen Land vor der Tür: das »Aufsteirern«.

Meine Meinung:

Robert Preis schreibt keine Cosy-Krimis, sondern Krimis mit Mystik und Zeitkritik.

Schon am Anfang entwirft er das Bild einer heilen Welt, auf der Alm mit Volksmusik, um dieses Bild gleich wieder zu zerstören, mit der Realität zu verbinden.

Der bereits im Prolog erwähnte Teufel als mystische Gestalt zieht sich durch das ganze Buch, das Anfang und Ende auf dem Hochschwab findet. Dieser große Gebirgsstock und die spärliche Besiedlung ist Anfang und Ende dieser Geschichte.

Der Text ist sehr flüssig zu lesen. Hilfreich ist es, die Vorgeschichte um den im Verborgenen agierenden Kommissar Armin Trost zu kennen, aber keine Notwendigkeit.

Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, ein Buch voller Gegensätze: Kommerz und Kultur, Volksmusik und volksdümmlicher Musik, Realität und Mystik, Geradlinigkeit und Irrwege.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Flattacher in Höchstform

Kärntner Kesseltrieb
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Als Aufsichtsjäger hat Sepp Flattacher im schönen Mölltal ja eigentlich einen ruhige, besinnliche Beschäftigung, ist viel an der frischen Luft und muss sich wenig mit Leuten abgeben. Aber dann findet er ...

Als Aufsichtsjäger hat Sepp Flattacher im schönen Mölltal ja eigentlich einen ruhige, besinnliche Beschäftigung, ist viel an der frischen Luft und muss sich wenig mit Leuten abgeben. Aber dann findet er in seinem Revier eine Marihuana-Plantage, eine Giftschlange und gerade bei seinem Schützling Reini synthetische Drogen. Auch die Polizei ermittelt, aber ohne den Sepp wären sie aufgeschmissen. Aber eine Sache ist auch für den Sepp nicht so einfach zu lösen: Irmi. Während er bei anderen durchaus Ratschläge in punkto Liebe gibt, hat er selbst nicht den Mut.

Das Buch greift wieder ein brisantes Thema auf (Drogenhandel). Interessant sind hier auch die Szenenwechsel aus Konsumenten/Tätersicht.

Natürlich darf auch Heinrich Belten nicht fehlen. Seine Nachbarschaft zu Flattacher ist schon Kult, ich freue mich jedes Mal auf neue "herzliche" Begegnungen zwischen den beiden.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung war durchgängig vorhanden und hat sich am Ende immer weiter gesteigert, was ich in diesem Maße bei Regionalkrimis nicht so kenne. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen und hoffe auf eine Fortsetzung und den Film!