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Veröffentlicht am 23.10.2019

Ein toller Auftakt der Trilogie

Die 12 Häuser der Magie
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"Die 12 Häuser der Magie: Schicksalswächter“ erscheint am 16.10.2019 im Drachenmond Verlag und ist der erste Teil einer Trilogie von Andreas Suchanek.
Nicolas hat seine Magierausbildung abgeschlossen. ...

"Die 12 Häuser der Magie: Schicksalswächter“ erscheint am 16.10.2019 im Drachenmond Verlag und ist der erste Teil einer Trilogie von Andreas Suchanek.
Nicolas hat seine Magierausbildung abgeschlossen. Nun soll er, genau wie seine Freunde, in einer Zeremonie erfahren, was für ein Talent in ihm schlummert und in welchem der 12 magische Häuser er die nächsten 4 Pflichtjahre verbringen wird um zu lernen, wie er sein Talent anwenden kann. Doch das Orakel ordnet ihn nicht einem der 12 Häuser zu, sondern dem 13. Haus, dem Haus der Schicksalswächter, von dem jeder glaubte, es wäre ein Mythos.
Eigentlich dürfen die Wächter der Häuser untereinander keine Freundschaften pflegen, doch Nic, Jane und Matt stören sich nicht daran. Das ist auch gut so, denn gleich beim ersten Einsatz von Nic gibt es Komplikationen und ohne seine Freunde hätte sein Einsatz schnell ein böses Ende genommen.
Gemeinsam mit seinen Freunden muss Nic sich vielen Gefahren und uralten Kräften stellen. Das Schicksal kennt kein Erbarmen!

Das Cover ist, so wie man es vom Drachenmond Verlag gewohnt ist, wunderschön und ein richtiger Eyecatcher! Es zeigt den Anima von Nic, eingefasst in einem Ring.
Andreas Suchanek ist ja eigentlich bekannt für lange, lange Reihen. Zum Beispiel "Ein MORDs-Team" oder "Das Erbe der Macht". Damit konnte der Autor mich nicht so recht begeistern.
Doch nachdem ich dieses Buch gelesen habe, kann ich den zweiten Teil der Reihe kaum erwarten!
Nicolas ist der Hauptpropagonist und gerade 21 Jahre alt geworden. Zu seinen beiden Brüdern hat er kein besonders gutes Verhältnis. Sein Vater ist Ratsmitglied in der magische Welt und kaum anwesend. Nur seine Mutter gibt ihm das Gefühl wirklich zuhause zu sein. Seine Freunde sind für ihn ein Teil der Familie und ihm sehr wichtig.
Die Charaktere wirken alle sehr authentisch. Besonders hat mir gefallen, dass Andreas Suchanek es geschafft hat, Charaktere einzubauen, die ich am Anfang als sympathisch eingeschätzt habe und dann doch sehr intrigant wurden.
Bereits von der ersten Seite an, ist das Tempo sehr hoch. Der Autor lässt einem kaum Zeit für eine Atempause. Sein Schreibstil ist flüssig und fesselnd und passt perfekt zum Plot, der sehr gut ausgearbeitet ist.
Sehr gut fand ich auch, dass der Autor Handlungen im Plot verwoben hat mit Vorkommnisse, die es im wahren Leben gegeben hat.
》Erinnert ihr euch noch an den Kampf in Köln? Das Stadtarchiv? Da waren es angeblich die Bauarbeiten im Untergrund.《
Das Buch ist absolut zu empfehlen und hat mir eine lange Lesenacht beschert.
Von mir gibt es deshalb 5 Sterne 🌟🌟🌟🌟🌟und eine Leseempfehlung!

Ich bedanke mich beim Drachenmond Verlag, den Autor und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Die12hÄuserDerMagie

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 23.10.2019

Toller Auftakt einer Krimireihe

Nordseenebel
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Der Auftakt zu einer schönen Krimireihe, in der auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Raphael Freersen ist von Beruf Sohn. Er verbringt seine Zeit lieber mit schönen Frauen und gibt das Geld seines Vaters ...

Der Auftakt zu einer schönen Krimireihe, in der auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Raphael Freersen ist von Beruf Sohn. Er verbringt seine Zeit lieber mit schönen Frauen und gibt das Geld seines Vaters mit vollen Händen aus, anstatt zu arbeiten. Doch als sein Vater genug von seinem Lotterleben hat, dreh er ihm den Geldhahn zu. Nun ist er gezwungen, selbst für seinen Lebensunterhalt aufzukommen. 
Das Erbe seines verstorbenen Onkels kommt da gerade zur rechten Zeit. Dieser arbeitete auf Föhr als Privatdedektiv. Doch er hat nicht nur die Dedektei geerbt, sondern auch einen ungelösten Fall. Eigentlich hat Raphael nicht vor zu arbeiten, doch dann taucht die Mutter von Dalika Gorden auf. Sie glaubt, dass ihre Tochter nicht ertrunken ist, sondern ihr Schwiegersohn ihre Tochter auf dem Gewissen hat. Der Fall lässt Raphael nicht los und er beginnt zu ermitteln.
Raphael ist mir zu Beginn alles andere als sympathisch. Er ist Playboy wie er im Buche steht und somit das Gegenteil von seinem Zwillingsbruder Johannes. Johannes ist sehr empathisch und Pastor. 
Doch es hat nicht lange gedauert und Raphael wurde mir immer sympathischer! Nach und nach entdeckt man, das Raphael doch nicht so überheblich ist und ein gutes Herz hat.
Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und authentisch. Besonders gut hat mir Frau Mommsen gefallen. Ich muss jetzt noch über ihre witzige Art lachen. 
Im Klappentext heißt es "Heiter bis tödlich" und das trifft es sehr gut! Ich musste an vielen Stellen schmunzeln und doch ist es ein packender Krimi in dem es um einen Mordfall geht.
Ich würde immer wieder überrascht und es blieb bis zum Schluss spannend! 
Das Setting, die Insel Föhr, ist wunderschön beschrieben und ich würde am liebsten gleich hinfahren!
Der Autorin ist es gelungen, einen Krimi zu schreiben, der eine tolle Mischung aus Spannung und Humor beinhaltet und der Lust darauf macht, mehr von der Friesen-Dedektei zu lesen. 
Ich habe mich deshalb gefreut, als ich gelesen habe, das es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt. Wir werden also gemeinsam mit Raphael,   und seinen Assistentinen Imme und Ava noch weitere Fälle lösen dürfen.
Von mir gibt es deshalb 5 Sterne 🌟🌟🌟🌟🌟 und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.12.2022

Eine tolle Mischung aus Fantasy-Story und einem Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt

Das Silberlicht der Zeit
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„Das Silberlicht der Zeit“ von Susa Reichmann

Wichtig:
Es werden Themen behandelt, wie Mobbing in der Schule, Suizidgedanken und Vergewaltigung. Wer Probleme damit hat, sollte das Buch besser nicht lesen.

„Manche ...

„Das Silberlicht der Zeit“ von Susa Reichmann

Wichtig:
Es werden Themen behandelt, wie Mobbing in der Schule, Suizidgedanken und Vergewaltigung. Wer Probleme damit hat, sollte das Buch besser nicht lesen.

„Manche Erinnerungen sind den Schmerz wert, den sie in sich tragen – sei es, damit wir an ihnen wachsen, sei es für das Glück, das wir ohne sie verlieren würden. Manchmal sogar beides.“

Die sechzehnjährige Amber lebt zusammen mit ihrer Mutter im Schwarzwald.
Die meiste Zeit ist sie alleine, denn ihre Mutter ist eine gefeierte Fotografin und viel unterwegs.
Deshalb verbringt sie einen großen Teil ihrer Freizeit im Tierheim und unterstützt dort ehrenamtlich die Leiterin Sarah bei der Versorgung der Tiere. Freunde hat sie keine und in der Schule wird sie gemobbt.
Doch dann lernt sie Jo kennen und erfährt nicht nur, dass er ein Fei ist, sondern dass gerade sie auserwählt wurde, um das Uhrwerk, das der Zeit der Welten ihren Takt vorgibt und zu zerbrechen droht, zu reparieren.

Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es harmoniert hervorragend mit der Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht und flüssig zu lesen.
Auch wenn diese Urban-Fantasy-Story eigentlich für die jüngere Generation ab 14 Jahren geschrieben ist, schaffte sie es, auch mich in den Bann zu ziehen.
Ich habe zwar etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber als ich dann richtig eintauchen konnte, fiel es mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

„Das Silberlicht der Zeit“ ist viel mehr als nur eine Fantasy-Story für Jugendliche.
Susa Reichmann hat es geschafft, wichtige Themen, wie Mobbing in der Schule und Vergewaltigung sehr geschickt in eine spannende und magische Geschichte einzupflegen.

Die sechzehnjährige Amber hilft regelmäßig im Tierheim aus. Dort gibt es nur Sarah und die Tiere und für sie bietet dieser Ort die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und nicht ständig an all die Dinge erinnert zu werden, die sie tief in ihrem Inneren vergraben hat.
Als sie den ein Jahr älteren Jo kennenlernt, ist sie alles andere als begeistert von ihm. Sie hat das Gefühl, dass er ihr ihren Rückzugsort streitig macht, denn Sarah bietet ihm an, vorerst zu bleiben.

Während wir Amber und Jo auf ihrer abenteuerlichen Reise begleiten, gibt es immer wieder Rückblicke in Ambers Leben.
Wir verfolgen die Geschichte aus ihrer Sichtweise und so fiel es mir auch leicht, mich in die Hauptprotagonistin hineinzuversetzen.
Mit Jo bin ich am Anfang nicht so richtig warm geworden, denn ich konnte ihn, im Gegensatz zu Amber nur schlecht einschätzen. Auch Sarah und Ambers Mutter blieben als Charaktere leider etwas blass. Ich habe lange gerätselt, welche Rolle sie spielen.
Ohne Frage meine Lieblingsfiguren sind jedoch Hieronymus und Billie. Wenn Du nicht weißt, was ein Keinhorn ist – hier erfährst du es.

Die Geschichte spielt im Schwarzwald und Susa Reichmann hat die Schauplätze sehr anschaulich und detailliert beschrieben. Ich hatte die Landschaft immer bildhaft vor Augen.
Unvorhersehbare Wendungen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Gut hat mir auch gefallen, dass sich ganz langsam eine zarte Liebesgeschichte entwickelt, die sich perfekt in die Handlung einfügt, jedoch nicht übermäßig viel Raum einnimmt.
Der Plot verfügt über viel Tiefe, denn neben der spannenden Fantasy-Story zeigt die Autorin unverblümt die grausame Realität von Mobbing und welche Folgen sie hat.

Fazit
Susa ist es gelungen, eine Geschichte zu schreiben, die eine tolle Mischung aus einer spannenden Fantasy-Story und einem Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt, ist.
Ich hoffe, dass viele Jugendliche es lesen. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2022

Eine wunderschöne, kurzweilige und märchenhafte Geschichte

Die erste Braut
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Was tut man nicht alles für seine kleine Schwester, wenn diese sich die Augen ausheult, weil sie zu einer Heirat gezwungen werden soll und was tut man nicht alles, um sein Land vor einem drohenden Krieg ...

Was tut man nicht alles für seine kleine Schwester, wenn diese sich die Augen ausheult, weil sie zu einer Heirat gezwungen werden soll und was tut man nicht alles, um sein Land vor einem drohenden Krieg zu bewahren?!

Elaine möchte, dass ihre kleine Schwester Helena den Menschen heiraten kann, den sie liebt. Deshalb macht sie sich heimlich, nur begleitet von ihrer Zofe Fanny, dem Lakaien und einem Kutscher auf den Weg nach Wondringham Castle, um an Stelle ihrer Schwester an der Brautschau teilzunehmen. Sie will das Herz eines der Prinzen für sich gewinnen und so ihr Heimatland retten.
Es darf jedoch niemand wissen, dass sie die Prinzessin des Nachbarlandes ist und inkognito an der Brautschau teilnimmt, denn Kandidatinen aus dem Ausland und vor allem aus dem verfeindetem Lemorien ist es nicht erlaubt, daran teilzunehmen.
Doch wie soll sie das Herz eines der vier Prinzen gewinnen, wenn sie bereits an der Aufnahmeprüfung zur Brautschau scheitert?
Elaine gibt jedoch nicht so schnell auf und versucht über Umwege ins Schloss zu kommen. Ihr Glück ist, dass dort gerade dringend Aushilfen gesucht werden und so landet die Prinzessin, anstatt in schönen Kleidern mit den anderen Bewerberinnen im Park zu flanieren, unter dem Namen Laney, als Magd im Schlossgarten.
Als sie sich auf die Suche nach dem Obergärtner macht, um Arbeitsanweisungen entgegenzunehmen, läuft sie einem gutaussehender jungen Mann in die Arme. Er stellt sich vor als Neffe, des Gärtners und schnell wird Elaine bewusst, dass er unbekannte Gefühle in ihr weckt. Doch die kann Laney so gar nicht gebrauchen, denn um einen Krieg zu verhindern und ihr Königreich nicht ins Unglück zu stürzen, muss sie das Herz einer der vier Prinzen erobern und ihn heiraten.

Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. Alle Bände können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Für mich war es das erste Buch der Autorin und es wird bestimmt nicht das letzte Buch gewesen sein.
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so richtig, in welche Genre die Geschichte passt. Es ist keine Fantasystory, aber schon ein Märchen und eine romantische Liebesgeschichte.

Das wunderschöne Cover wurde von Alexander Kopainski erstellt und gefällt mir sehr gut. Es ist mir sofort ins Auge gesprungen und sorgte dafür, dass ich einen zweiten Blick riskiert habe.
Der Klappentext machte mich dann neugierig auf die Geschichte und so stand schnell fest, dass ich es lesen möchte.

Zu Beginn gibt es ein Personenverzeichnis um den Überblick über die, doch recht zahlreichen Charaktere, nicht zu verlieren.
Der Schreibstil von Julianna Grohe gefällt mir sehr gut. Er ist sehr flüssig und lebendig und hat eine wunderschöne Leichtigkeit, ist dafür sorgt, dass man sich schnell in die Geschichte verliert.

Bereits auf der ersten Seite hat sie mich direkt in die Handlung hineingeworfen und ich beobachte Elaine dabei, wie sie die Bewerbung für die Brautschau ausfüllt.
Ich mag es sehr, wenn ich sofort in der Geschichte ankomme und die Autorin sich nicht mit langen Erklärungen aufhält. In den meisten Fällen sorgt es dafür, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen will, und so war es auch diesmal.

Ich verfolge die Geschichte zum großen Teil aus der Perspektive von Elaine, aber ab und zu gibt es auch Einblicke aus der Sicht von Alexander. Das hat mir gut gefallen, denn so bekam ich von beiden Seiten Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Beiden.
Die Kapitel waren mir teilweise etwas zu lang, aber das ist Geschmackssache.

Elaine ist eine tolle Protagonistin und dass sie ihre Zukunft für ihre Schwester und ihr Land opfert, macht sie unheimlich liebenswert und sympathisch. Sie und auch Alexander sind mir schnell ans Herz gewachsen.
Während des ganzen Plots, liegt eine latente Spannung über der Geschichte und es knistert oft gewaltig zwischen den beiden Hauptprotagonisten.
Aber auch alle anderen Charaktere, wie Elaines Zofe Fanny, die unterschiedlichen Bewerberinnen oder die drei anderen Prinzen sind von der Autorin liebevoll ausgearbeitet worden und sehr facettenreich gestaltet. Zickereien sind genauso vorprogrammiert, wie ein Konkurrenzkampf um die Gunst der Prinzen.
Intrigen, die gesponnen werden, geben der Geschichte zusätzlich die richtige Würze und am Ende des Plots gibt es eine überraschende Wendung, die ich nicht habe kommen sehen.

Etwas irritiert hat mich lediglich, dass Elaine so lange gezögert hat, Alexander die Wahrheit zu erzählen, Sie hatte oft die Möglichkeit, es anzusprechen und ich habe jedes Mal gedacht: „Los Mädchen, erzähl es ihm endlich:“

Alles in allem ist „Die erste Braut“ eine wunderschöne, gefühlvolle, kurzweilige und märchenhafte Geschichte, den ich innerhalb von zwei Tagen durchgelesen habe. Wahrscheinlich wird es Leser geben, die bemängeln werden, dass ihnen das Buch nicht anspruchsvoll genug ist, aber ich habe mich sehr gut unterhalten und werde die Geschichten aus Wondringham Castle bestimmt weiter verfolgen.
Von mir gibt es deshalb verdiente 4, 5 Sterne, aufgerundet auf 5 Sterne.

Drachenmondverlag

DieersteBrautWondringhamCastle #JuliannaGrohe

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Emotional, authentisch und spannend

Eine Handvoll Würfelzucker
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Als Hilde an Demenz erkrankt und in ein Heim umzieht, muss Heiner mit der Unterstützung seiner Kinder und Enkelkinder, die Sachen seiner Schwester sortieren und alles regeln. Bis zuletzt hat Hilde alleine ...

Als Hilde an Demenz erkrankt und in ein Heim umzieht, muss Heiner mit der Unterstützung seiner Kinder und Enkelkinder, die Sachen seiner Schwester sortieren und alles regeln. Bis zuletzt hat Hilde alleine in dem Haus, das über ein Jahrhundert im Besitz der Familie war, gelebt.
Beim Aussortieren ihrer persönlichen Gegenstände, findet Heiner in einer alten Truhe auf dem Dachboden alte Aufzeichnungen seiner Mutter und von anderer Seite tauchen ihr Tagebuch und die Feldpostbriefe seines Vaters Paul auf. All diese Unterlagen hat seine Schwester die ganzen Jahre vor ihm verborgen.
Und so begibt sich Heiner zusammen mit seiner Familie auf eine Reise in die Vergangenheit und versucht, mit Hilfe der Aufzeichnungen und seinen Erinnerungen seine Kindheit aufzuarbeiten.

Anett Klose hat mit „Eine Handvoll Würfelzucker“ einen Roman geschrieben, der zum Teil auf wahren Begebenheiten ihrer eigenen Familiengeschichte basiert.
Auf den ersten Seiten des Buches gibt es ein Personenregister, indem alle Protagonisten vorgestellt werden. Trotzdem hatte ich, aufgrund der vielen Familienmitglieder, dem Wechsel der Sichtweisen und den zeitlichen Sprüngen, am Anfang Probleme, mich in der Handlung zurechtzufinden. Ich musste das Buch deshalb ein paar Mal zur Seite legen, bis ich mich richtig darauf einlassen konnte.
Doch mit der Zeit fiel es mir etwas leichter, den Überblick zu behalten, auch wenn ich so manches Mal überlegen musste, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die Protagonisten der Gegenwart zueinander stehen.
So ein Register zu Beginn einer Geschichte, finde ich richtig gut, aber wenn man nur das Ebook zur Verfügung hat, blättert man nicht ständig hin und her.

Der wichtigste Handlungsstrang liegt in der Vergangenheit und erzählt die Geschichte von Heiners Eltern Elsa und Paul. Wir verfolgen, wie Elsa ihre beiden Kinder Heiner und Hilde in den Wirren des Krieges alleine großziehen muss, denn Paul wird einberufen und verbringt nach dem Krieg noch viele Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft.
Elsa muss den Alltag mit den Kindern ohne ihren Mann bewältigen und Heiner und Hilde müssen ohne ihren Vater aufwachsen. Es herrscht Hunger, denn Lebensmittel sind knapp und eine handvoll Würfelzucker, wird zu etwas ganz besonderem.
Trotz der Umstände versucht Elsa nicht den Mut zu verlieren und daran können auch die Zweifel, die durch einen Brief aufkommen, nichts ändern.

Wir springen immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und spüren, wie schwer es Heiner fällt, aus seiner Kindheit zu berichten.
Dabei musste ich öfters an meine eigenen Großväter denken. Einer ist 1941 in Russland gefallen. Meine Großmutter musste ihre beiden Jungs auch alleine groß ziehen und ich weiß, dass das nicht leicht für sie war. Mein anderer Großvater war im Krieg in Frankreich stationiert und ist, Gott sein dank zurückgekommen. Doch ich erinnere mich, dass er nie darüber sprechen wollte und nur lustige Begebenheiten aus der Zeit in Frankreich erzählt hat.
Doch zurück zum Buch.
Man merkt, dass es für Heiner wichtig ist, über die Vergangenheit zu sprechen, auch wenn es ihm schwerfällt. Seine Kinder und Enkelkinder ermutigen ihn jedoch immer wieder, weiterzuerzählen.

Ich bin immer tiefer in die Geschichte der Familie eingetaucht und irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Besonders berührt haben mich dabei die Feldpostbriefe, die Paul seiner Elsa über all die Jahre regelmäßig geschickt hat und in denen er immer wieder von ihrer Liebe zueinander und von der Hoffnung auf ein Wiedersehen schreibt.
Man spürt förmlich die Sehnsucht, die Paul nach seiner Frau und seinen Kindern hat.
So manches Mal hatte ich Tränen in den Augen, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass diese Briefe Originale aus der Familie der Autorin sind.

Anett Klose gelingt es, ihre Leser mit dieser Geschichte zu fesseln und nachdenklich zu machen.

Sie beschreibt das Schicksal von Elsa und Paul, das mich sehr berührt hat, auf eine sehr ergreifende und authentische Art.
Dafür gibt es von mir 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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