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Veröffentlicht am 31.10.2019

Der Kastanienmann

Der Kastanienmann
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Die Kommissarin Naia Thulin ist unzufrieden in ihre Job und möchte lieber in eine andere Abteilung wechseln und bekommt nun noch den unmotivierten Kollegen Mark Hess zur Seite gestellt, der vorübergehend ...

Die Kommissarin Naia Thulin ist unzufrieden in ihre Job und möchte lieber in eine andere Abteilung wechseln und bekommt nun noch den unmotivierten Kollegen Mark Hess zur Seite gestellt, der vorübergehend Interpool verlassen musste. Als eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, während ihr Sohn sich noch im Haus befindet, werden die beiden Kommissare auf den Fall angesetzt. Bei der Frau wird ein Kastanienmännchen gefunden. Was absolut unerklärlich ist, auf dem Kastanienmännchen werden Fingerabdrücke gefunden der vor einem Jahr verschwundenen 11-jährigen Tochter einer bekannten Politikerin. Die Polizei tritt auf der Stelle, dann geschieht ein weiterer Mord, wieder an einer jungen Frau und ihre beiden Kinder befinden sich im Haus.



Ich habe selten einen so guten, spannenden Krimi gelesen, der Hand und Fuß hat und wo die Hauptfiguren auch noch glaubwürdig rüberkommen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hoffe auf einen zweiten Teil, weil ich glaube, dass dies der Auftakt einer Serie ist. Fieberhaft überlegt man, wer und was dahinter stecken könnte, man wird natürlich auf falsche Fährten gelockt und ist geschockt und angewidert wegen der unvorstellbaren Schmerzen, die den Frauen zugefügt werden. Die beiden Ermittler reagieren nachvollziehbar und das Ende rundet die Story gut ab. Ich werde auf jeden Fall jedes Buch, was der Autor noch rausbringt lesen und kann ihn sehr weiterempfehlen.



Das Cover hätte schöner sein können, die spanische Ausgabe mit dem Haus im Wald ist toll.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Your home is my home

Your Home Is My Castle
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Die Journalisten Jessica Braun und Christoph Koch haben den Haustausch für sich entdeckt und lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Auch wenn man selbst niemals haustauschen möchte und sonst auch nicht ...

Die Journalisten Jessica Braun und Christoph Koch haben den Haustausch für sich entdeckt und lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Auch wenn man selbst niemals haustauschen möchte und sonst auch nicht besonders an diesem Thema interessiert war, dieses Buch wird alle begeistern.

Eine Mischung aus Reise- und Erfahrungsbericht verpackt in nette flüssig zu lesende Geschichten. Dank der tolle ausführlichen Beschreibung war ich mit den Autoren in Stockholm, Kopenhagen, Stockholm, Princeton, Oakland, Paris, Perth, High Wycombe, Oaxaca und Oakland. Alles ist so toll beschrieben, ich habe die Sonnenaufgänge vor mir gesehen, beim Tod der Katze ein paar Tränchen verdrückt und Lust die jeweilige Landesküche zu probieren.


Besonders witzig – Zitat von Cyrus während eines Thanksgivingdinner – „Ich habe eines gelernt, Deutsche sind verrückt nach Mineralwasser, sie haben das wahrscheinlich beste Leitungswasser der Welt und tragen trotzdem alle kistenweise Flaschen mit sprudelndem Wasser aus irgendwelchen Heilquellen nach Hause. Und wenn man sie dann fragt, warum, sagen sie allen Ernstes, wegen der Mineralien. Das fand ich lustig.“

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt danke der netten lockeren und witzigen Schreibweise und mein neues Reisewunschziel ist auf jeden Fall Oakland. Ich würde ein weiteres Buch des Paares gern lesen.

Veröffentlicht am 23.10.2019

Großartig

Die gute Tochter
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Rusty macht sich als Anwalt von üblen Verbrechern nicht gerade Freunde. Seine Töchter Charlie und Sam und seine Frau Gamma müssen darunter leiden, da die Familie dadurch nicht gerade beliebt ist und auch ...

Rusty macht sich als Anwalt von üblen Verbrechern nicht gerade Freunde. Seine Töchter Charlie und Sam und seine Frau Gamma müssen darunter leiden, da die Familie dadurch nicht gerade beliebt ist und auch noch ihr Zuhause niedergebrannt wird. Sie finden Zuflucht in einem runtergekommenen Farmhaus, welches leersteht. Als die 13jährige Charlie und ihre 15jährige Schwester Sam ihr Leichtathletik-Training ausfallen lassen, kommen 2 bewaffnete Männer mit Sturmmasken ins Haus und ihre Mutter wird bei einem Handgemenge erschossen, Charlie kann schließlich fliehen und Sam wird angeschossen. 28 Jahre später haben die Schwestern seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr, Charlie ist mit Rusty in der Heimatstadt geblieben und ebenfalls Anwältin und Sam ist nach NY gegangen und arbeitet auch als Anwältin. Als Charlie in eine Schulschiesserei verwickelt wird und Rusty niedergestochen wird, bittet Charlies Ehemann Ben, Sam um Hilfe. Die traumatischen Ereignisse der Vergangenheit holen Charlie und Sam ein.

Der Schreibstil rasant, wie man es von Karin Slaughter gewohnt ist. Die Figuren sind detailliert und glaubwürdig beschrieben. Die Geschichte wird trotz der heftigen Brutalität auch sehr sensibel erzählt und überraschen auch durch Situationskomik. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen immer wieder. Das Buch ist Krimi und Familientragödie in einem. Die Figuren sind aufgrund der früheren Ereignisse ziemlich traumatisiert um nicht zu sagen gestört und heben sich dadurch stark von allen normalen ab. Sie wachsen einem ans Herz und man leidet mit ihnen.

Die Autorin versteht es eine unerträgliche Spannung aufzubauen und durch immer neue Wendungen dem Leser einen packenden Lesegenuß zu bereiten. Ich war kaum in der Lage das Buch aus der Hand zu legen und werde sicher alle noch folgenden Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 23.10.2019

Meine Zähne haben ein mieses Karma

Die Wurzel alles Guten
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Pekka und Esko beide schon etwas in die Jahre gekommen, begegnen sich zufällig als Patient und Zahnarzt. Pekka ist schon wegen des gleichen Nachnamens sofort überzeugt seinem Bruder gegenüber zu stehen, ...

Pekka und Esko beide schon etwas in die Jahre gekommen, begegnen sich zufällig als Patient und Zahnarzt. Pekka ist schon wegen des gleichen Nachnamens sofort überzeugt seinem Bruder gegenüber zu stehen, Esko ist etwas zurückhaltender und lässt sich auf kein Gespräch ein. Pekka ist hartnäckig und dank seiner schlecht gepflegten Zähne, sehen sich die beiden nun öfter. Nach einigen Recherchen stellt sich raus, dass sie in Schweden noch eine Schwester haben und beschließen, ihr einen Besuch abzustatten. Die Familie wird mit der Zeit immer größer. Alle haben im Leben mehr oder weniger Glück gehabt, eigentlich eher weniger und ein Puzzleteil hat ihnen immer gefehlt, durch die Geschwister fühlen sie sich wieder als Einheit und als Familie. Die Geschwister sind total unterschiedlich, was mit den Charme der Geschichte ausmacht. Hintergründig ging es immer darum den Vater zu finden, den alle Kinder so schmerzlich vermisst haben. Er ist eine tragische Figur in dieser Story.


Die Geschichte wird abwechselnd von Pekka und Esko erzählt, was sehr erfrischend ist. Das ist mit Abstand das witzigste und absurdeste Roadmovie was ich je gelesen habe. Der Schreistil ist reduziert und mit viel trockenem Humor gespickt. Die Geschichte ist schön und tragisch zugleich. Die Menschen sind interessant und warmherzig, völlig durchgeknallt und großartig. Die Reise geht durch einige Länder und es werden Missstände aus der Vergangenheit ans Licht gebracht, die kurz abgehandelt werden, das macht der Autor ganz geschickt ohne erhobenen Zeigefinger. Das Thema Zähne nimmt in diesem Buch viel Raum ein, aber auf eine sehr witzige Art.

Ein Satz hat mir besonders gefallen „Nichts ist so hinterhältig wie Zahnfleisch und Paarbeziehungen - beide entzünden sich in aller Heimlichkeit und machen erst dann auf sich aufmerksam, wenn es zu spät ist."

Veröffentlicht am 23.10.2019

Die Eishexe

Die Eishexe
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Die 4-jährige Nea verschwindet eines Morgens vom Hof ihrer Eltern, der direkt an einem großen Wald grenzt. Nachdem die Polizei eingeschaltet wird, kommen auch sehr viele Freiwillige um das Waldgebiet zu ...

Die 4-jährige Nea verschwindet eines Morgens vom Hof ihrer Eltern, der direkt an einem großen Wald grenzt. Nachdem die Polizei eingeschaltet wird, kommen auch sehr viele Freiwillige um das Waldgebiet zu durchsuchen. Am nächsten Tag wird Nea im Wald tot aufgefunden. An genau dieser Stelle wurde bereits 30 Jahre zuvor die 4-jährige Stella tot gefunden. Ihre zwei 13-jährigen Babysitterinnen Marie und Helen gestanden zunächst die Tat, um das Geständnis später zu widerrufen. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden. Helen lebt seit mit Mann und Sohn im Ort, Marie – inzwischen eine berühmte Schauspielerin – lebt erst seit kurzer Zeit mit ihrer Tochter wieder in Fjälbacka, was Anlass zu Gerede und Spekulationen gibt. Schriftstellerin Erika, Ehefrau von Hauptkommissar Patrik Hedström schreibt ein Buch über den vergangenen Mord und hilft mit ihren Ideen der Polizei.



Das sehr aktuelle Thema Flüchtlingspolitik kommt hier sehr realistisch, authentisch und traurig dargestellt.



Dieses Buch lesen ist wie nach Hause kommen. Ich kenne alle Bücher von Camilla Läckberg und lache mit den Kindern und leide mit Patrick, freue mich mit Anna und amüsiere mich über Chef Mellberg. Wieder eine sehr angenehme Familiengeschichte und 2 sehr tragische Kriminalfälle, die der Leser zunächst gar nicht einordnen kann. Die Autorin verbindet geschickt mehrere Handlungsstränge miteinander und hält den Spannungsbogen sehr hoch. Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, da nichts in dieser Geschichte vorhersehbar ist.



Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin jetzt traurig, dass ich so lange nun auf einen neuen Teil der Autorin warten muss. Alle Teile der Autorin sind sehr empfehlenswert.