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Veröffentlicht am 03.12.2019

Ruhe unsanft

Ruhe unsanft
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Ruhe unsanft ist der letzte Fall für Miss Marple aus der Feder der Queen of Crime Agatha Christie. Ich lese sehr gerne diese klassischen Krimis, gerade Agatha Christie versteht es den Leser zu fesseln ...

Ruhe unsanft ist der letzte Fall für Miss Marple aus der Feder der Queen of Crime Agatha Christie. Ich lese sehr gerne diese klassischen Krimis, gerade Agatha Christie versteht es den Leser zu fesseln und zum mitermitteln anzuregen. Auch haben ihre Bücher immer einen psychologischen Aspekt und sind nie zu blutrünstig oder zu Actiongeladen wie die heutigen. Es sind gemütliche Krimis die sich gut an einem nassen dunklen Nachmittag auf dem Sofa lesen lassen. Ruhe unsanft bietet Spannung aber auch Witz und hat dazu noch eine sympathische Ermittlerin. Allerdings rückt Miss Marple hier etwas in den Hintergrund, aber am Ende löst sie den Fall. 

Gwenda Reed ist frisch verheiratet und zieht von Neuseeland nach England. Dort sucht sie nach einem neuen Heim für sich und ihren Mann. Dabei kommt sie an ein Viktorianisches Haus in Dillmouth vorbei. In dieses Haus verliebt Gwenda sich sofort, aber sie hat auch das Gefühl schon mal hier gewesen zu sein. Beim Einrichten des Hauses kommen nach und nach Kindheitserinnerungen hoch die ihr Angst machen. Denn sie ist davon überzeugt als Kind einen Mord in diesem Haus gesehen zu haben. Miss Marple nimmt sich der verängstigten und verstörten jungen Frau an. 

Der Schreibstil ist wie gewohnt von Agatha Christie flüssig und leicht. Ich bin gut und schnell in die Geschichte rein gekommen. Auch wenn ich ziemlich früh vermutet habe wer und was hinter allem steckt fand ich es doch sehr gut. Auch schaffte es Agatha Christie mich manchmal zu verwirren und doch von meiner eigentlichen Spur abzulenken. Es gab zwar ein paar Zufälle zu viel, aber ich finde das macht so einen gemütlichen Krimi auch aus.

Die Charaktere sind durchweg sehr lebendig und authentisch geschildert. Man hegt von Anfang an gegen den ein oder anderen eine Aversion aber gerade dadurch wird das ein oder andere Rätselhafte angefacht. Gwenda und ihr Mann Giles waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefühlt und mit gefiebert. Obwohl sie mir zum Schluss auch etwas zu naiv waren. Sie glaubten jedem blauäugig was er ihnen erzählte und hielten dies immer für wahr. 

Dieser letzte Fall von Miss Marple ist etwas anders als gewohnt, aber er war lesenswert. Es ist ein gemütlicher, klassischer Wohlfühlkrimi den ich nur weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Die Charité

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Die Charité. Aufbruch und Entscheidung ist der zweite Teil einer Reihe von Ulrike Schweikert. Nachdem ich den ersten Band schon toll fand habe ich diesen auch nur so verschlungen. Beide Teile der Charité ...

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung ist der zweite Teil einer Reihe von Ulrike Schweikert. Nachdem ich den ersten Band schon toll fand habe ich diesen auch nur so verschlungen. Beide Teile der Charité lassen sich unabhängig voneinander lesen. Sie sind spannend, unterhaltsam und vermitteln nebenbei noch wichtige historische Fakten. Ich lese oder in diesem Fall höre ich sehr gerne historische Bücher. 

1903 Rahel Hirsch ist die erste Ärztin die nach Berlin kommt um an der Charité zu arbeiten. Sie ist damit eine Ausnahme und wird unter den männlichen Kollegen nicht ernst genommen. Sie tritt trotzdem für sich ein auch wenn es oft schwer ist. 

Auch die junge Arbeiterin Barbara hat es nicht leicht. Sie arbeitet in der Wäscherei von der Charité. Sie sieht jeden Tag die Ungerechtigkeit die zwischen Mann und Frau herrscht und das Männer sich einfach nehmen was sie wollen. Sie ist für die Gleichberechtigung der Frau und kämpft für ein besseres Leben. Trotz der Gesellschaftlichen Unterschiede werden Rahel und Barbara Freundinnen. 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und bin wieder von der Vortragsweise von Svenja Pages begeistert. Sie liest unaufgeregt und sehr sympathisch. Auch spielt sie mit der Stimmfabel um den verschiedenen Protagonisten leben einzuhauchen. Auch die verschiedenen Dialekte bringt sie authentisch rüber. Ich konnte ihr gut folgen und bin auch super in das Buch reingekommen. 

Frau Schweikert schildert in dem Buch wieder auf eindrucksvolle Weise das Leben als Frau Anfang des 20 Jahrhunderts. Aber auch wichtige historische Fakten und Personen lässt sie mit einfließen. Sie bringt einem die Frauenbewegung, die Politik, die ersten Kinos aber vor allem auch Medizinische Errungenschaften wie das Röntgen näher. Ich finde es immer sehr interessant zu sehen wie sich alles aufgebaut hat. Wir leben in einer Zeit wo vieles für selbstverständlich genommen wird oder man meint das es Dinge ja schon so lange gibt. Da finde ich es sehr schön das sich Autoren darum bemühen einem diese Entstehungen und auch Kämpfe die die Menschen früher ausgefochten haben näher bringen. Wenn sie dies auch noch auf so eindrucksvolle und plastische Art und Weise tun wie Frau Schweikert bin ich begeistert. 

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Es ist eine gelungene Fortsetzung und ich muss gestehen das ich diesen Teil sogar besser fand als den ersten.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Der zehnte Gast

Der zehnte Gast
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Der zehnte Gast von Shari Lapena ist ein solider Thriller den ich sogar eher als Cosy Thriller bezeichnen würde. Es wird hier viel Wert auf die Atmosphäre, und die allgemeine Handlung gelegt. Mich hat ...

Der zehnte Gast von Shari Lapena ist ein solider Thriller den ich sogar eher als Cosy Thriller bezeichnen würde. Es wird hier viel Wert auf die Atmosphäre, und die allgemeine Handlung gelegt. Mich hat das Buch stark an die Großartige Agatha Christie erinnert. Man wird als Leser mit einbezogen und begibt sich mit auf die Suche nach dem Mörder. Durch einen psychologisch gut durchdachten Plot wird der Leser geführt.

Das Mitchells Inn ist der perfekte Ort für ein gemütliches Wochenende. Weit ab von der Stadt mitten im Wald ohne Internet und Co. So machen sich drei Pärchen, zwei Freundinnen und zwei weitere Personen auf um diese Abgeschiedenheit zu nutzen und sich zu erholen. Doch durch einen Schneesturm fällt der Strom aus und jeglicher Kontakt zur Außenwelt bricht ab. Das Hotel wird zu einer tödlichen Fallen, denn ein Hotelgast nach dem anderen stirbt auf mysteriöse Art und Weise. Ist der Mörder mitten unter der Gruppe oder versteckt sich doch noch jemand im Hotel?

Ich habe das Buch nur so verschlungen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Die Autorin bedient sich verschiedener Perspektiven und eher kurzen Kapiteln die es einem leicht machen am Ball zu bleiben. Dadurch lernt man die Protagonisten auch sehr gut kennen und auch das Hotel wird authentisch beschrieben. So hat man eigentlich Lust dort selbst einen Urlaub zu verbringen. Mir hat es gut gefallen, dass das Buch nicht durch blutige und detaillierte Morde brilliert. Sondern durch ein eher gemütliches Ambiente, dazu die greifbare Spannung und die Geheimnisse die die Protagonisten haben. Dadurch hat das Buch seine ganz eigene Dynamik bekommen.

Man rätselt automatisch mit und hofft für den ein oder anderen das alles gut ausgehen wird. Am Ende ist die Auflösung sehr schnell abgehandelt und bringt Licht ins dunkel. Ich hatte zwar meine Verdächtigen aber kein wirkliches Motiv entdecken können. Aber dies hat die Autorin am Ende gut abgehandelt.

Mich hat dieses Buch neugierig auf die anderen Bücher der Autorin gemacht. Von meiner Seite aus gibt es eine absolute Leseempfehlung gerade für Leser die es spannend, atmosphärisch und nicht zu blutig mögen.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.10.2019

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse von Frida Skybäck ist ein absoluter Wohlfühlroman. Er besticht durch zwei Zeitebenen und bringt dadurch Spannung in die Geschichte. Als erstes war mir das Cover ...

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse von Frida Skybäck ist ein absoluter Wohlfühlroman. Er besticht durch zwei Zeitebenen und bringt dadurch Spannung in die Geschichte. Als erstes war mir das Cover aufgefallen. Als Buchliebhaberin und Katzennarr ist es mir sofort ins Auge gesprungen. Es ist ein schönes Buch was Gemütlichkeit und Wärme versprüht. Sehr sympathisch finde ich dass das Buch in einer kleinen Buchhandlung spielt. 

Charlotte lebt in Schweden und hat vor einiger Zeit ihren Mann verloren. Da erbt sie unerwartet eine Buchhandlung von ihrer Tante in London. Charlotte kannte ihre Tante Sara nicht und kann sich nicht erklären warum sie etwas von ihr erbt. Mit der Absicht die Buchhandlung zu verkaufen reist sie nach London. Doch der kleine Riverside Bookshop versprüht seinen ganz eigenen Charme. Auch die Angestellten Martinique und Sam verhelfen dazu. Charlotte steht vor einem Rätsel. Warum hat sie die Buchhandlung geerbt und welches Geheimnis umwobt ihre Tante Sara? 

Der Schreibstil ist flüssig und leicht, man kommt gut in das Buch rein. Auch schildert die Autorin die Buchhandlung sehr plastisch so habe ich sie vor meinem inneren Auge gesehen und habe auch die beschriebenen Gerüche wahrgenommen. Dies macht dieses Buch zu etwas besonderen. 

Es wird hauptsächlich aus der Sicht Charlottes berichtet, aber auch die Einschübe in die 1980iger zu Sara haben mir gut gefallen. So wurde das Buch abwechslungsreich und spannend gestaltet. Ich liebe Bücher die auf zwei Zeitebenen spielen. So bekommt ein Buch seine ganz eigene Dynamic. Auch sieht man wie sich einen falsche Entscheidung auf die Zukunft vieler auswirken kann. 

Die Protagonisten waren alle im großen und ganzen sympathisch geschildert und machen ihre ganz eigene Entwicklung durch. Das passt auf Charlotte die Anfangs sehr in sich gekehrt, nachdenklich von Trauer gezeichnet ist. Sowie auf Martinique die sich für ihre Schwester aufopfert und selbst dabei auf der Strecke bleibt. Auch Sam entwickelt sich weiter obwohl sie mir am unsympathischen blieb von den Riverside Bookshop Damen. Sara und Kristin waren mir etwas zu blass geschildert und ich hatte keinen richtigen Zugang zu ihnen. 

Zum Schluss ging es mir dann plötzlich alles viel zu schnell. Und es wirkte auch etwas zu sehr konstruiert. Ich wage zu bezweifeln dass dies in Wirklichkeit wirklich alles so geschehen würde. Aber sei es drum, es passt zu einem guten Ende. 

Obwohl es ein paar Kritikpunkte gibt, kann ich gut über sie hinwegsehen. Es ist ein wirkliches Wohlfühlbuch was sich gut und schnell lesen lässt. Es lädt zu gemütlichen Lesestunden auf dem Sofa ein und entführt einen in seine ganz eigene Welt. 

Veröffentlicht am 09.09.2019

Die Charité

Die Charité: Hoffnung und Schicksal (2 MP3-CDs)
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Die Charité Hoffnung und Schicksal von Ulrike Schweikert ist ein interessantes und informatives Buch was ich mir als Hörbuch angehört habe. Frau Schweikert schildert auf eindrucksvolle Weise die Anfänge ...

Die Charité Hoffnung und Schicksal von Ulrike Schweikert ist ein interessantes und informatives Buch was ich mir als Hörbuch angehört habe. Frau Schweikert schildert auf eindrucksvolle Weise die Anfänge der Medizin. Mitte des 19 Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen, Operationen wurden ohne Narkose durchgeführt, Hygiene gab es keine und es wüteten die verschiedensten Krankheiten. Doch dank einiger unerschrockenen Ärzte und Forschern wurden immer wieder Fortschritte gemacht.

1831 wütet in Berlin die Choleraepidemie und in der Charité versucht der Arzt Dr Dieffenbach mit seinen Kollegen den Überträger sowie eine Methode der Heilung heraus zu finden. Aber auch andere Dinge beschäftigen Dieffenbach. Wie lässt sich ein Klumpfuß oder das Schielen mit einer OP heilen? Aber auch drei Frauen kämpfen ihren eigenen Kampf. Die Hebamme Martha will ihrem Sohn eine bessere Zukunft bescheren, Elisabeth arbeitet in der Charité und hat die Medizin für sich entdeckt und Gräfin Ludovica ist in einer unglücklichen Ehe mit einem Hypochonder gefangen. Der einzige Trost ist ihre Freundschaft zu Dieffenbach.

Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist dieses Hörbuch abwechslungsreich und spannend. Man möchte immer wissen wie es gerade bei der anderen Person weiter geht. Beate Rysopp hat dieses Buch sehr sympathisch und abwechslungsreich gelesen. Ich konnte ihr immer gut folgen und die Protagonisten sind so richtig lebendig geworden. Dank des bildlichen Schreibstils der Autorin habe ich mich ins 19 Jahrhundert versetzt gefühlt. Ich konnte die Orte und Menschen quasi sehen. Auch hat man einen detaillierten Eindruck von der Lebensweise der verschiedensten Schichten vermittelt bekommen. Frau Schweikert hat sich nicht nur auf eine Gesellschaftsschicht beschränkt sondern hat versucht so viel Vielfalt wie möglich in ihren Roman zu legen.

Gerade durch ihre sehr detaillierte und bildliche Sprache hat es mich so manches mal geschaudert. Sie schreckte nicht davor zurück Operationen oder andere Dinge ausführlich zu schildern. Daher ist es für zartbesaitete Menschen vielleicht eher nicht zu empfehlen. Denn es fließt einiges an Blut, Exkremente und andere Schilderungen könnten bei dem ein oder anderen Eckel hervorrufen. Mich persönlich hat es nicht sonderlich gestört, da ich selbst aus einem Pharamzeutischen bzw Medizinischen Berufszweig komme und so manche Dinge gewohnt bin.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch die Entwicklungen der einzelnen Protagonisten war schön mit anzuhören. Ich werde mir den nachfolgenden Band bestimmt auch noch zulegen.