Inhalt:
Bestsellerautorin Liz Kesser erzählt in ihrem ersten Jugendroman eine unmögliche Liebesgeschichte – herzzerreißend und hoffnungsvoll zugleich!
Als Joe von seinem Zimmer aus seine Familie in einem Umzugswagen davonfahren sieht, ahnt er, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Und als er kein Fenster, keine Tür mehr öffnen kann und niemand seine Rufe hört, wird seine Ahnung zur Gewissheit: Er ist tot, er ist nur noch ein Geist. Als die sechzehnjährige Erin kurz darauf in dasselbe Zimmer einzieht, spürt sie sofort, dass sie nicht die Einzige darin ist. Zwischen Joe und Erin scheint die Trennung von Leben und Tod aufgehoben, und die beiden verlieben sich ineinander. Sie sind fest entschlossen, einen Weg zu finden, entgegen jeder Logik zusammen zu sein. Doch dann lernt Erin Olly kennen, Joes Bruder, der so real ist wie die Sonne und die ganze lebendige Welt da draußen. Erin muss sich entscheiden – nicht nur zwischen zwei Brüdern, sondern auch zwischen Traum und Realität, zwischen Tod und Leben.
Meinung:
Meine Liebe ist jetzt ist eine eher paranormale Geschichte über Leben, Tod und Liebe. Obwohl es einen Geist als eine der Hauptfiguren gibt, ist es keine Horrorgeschichte. Stattdessen ist es ein Roman, der einen ins Herz trifft und der den Leser zum Weinen, Lächeln oder zu einer Kombination aus beidem bringen kann. Es gibt nicht nur eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte, sondern es geht auch um sehr schwierige Themen wie Angstzustände, Mobbing, Depressionen, Suizid und Drogenmissbrauch in diesem Buch. Ich fand, Liz Kessler ist mit den Auswirkungen dieser Themen sehr gut umgegangen, hat die negativen Auswirkungen sehr behutsam und gut dargestellt, aber auch gezeigt, das es einen Ausweg aus solch dunklen Kapiteln des Lebens geben kann. Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr. Sie hat sehr real wirkende Charaktere geschaffen, die man einfach ins Herz schließen muss. Zusätzlich hat sie einen guten Stil die Orte in diesem Buch sehr bildhaft und detailgetreu wirken zu lassen.
Joe wacht in seinem leergeräumten Zimmer auf, sieht seine Familie wegfahren, kann sich aber nicht erklären, warum sie ihn zurückgelassen haben und so tun, als könnten sie ihn weder sehen noch hören. Er versteht auch nicht, warum er sein Zimmer nicht verlassen kann und es dauert ein bisschen, bis er bemerkt, das er ein Geist ist. Kurze Zeit später zieht Erin mit ihrer Familie in dieses Haus. Für Erin sollte der Umzug ein Neuanfang nach dem Mobbing und seinen Folgen sein, die sie in ihrer vorherigen Schule durchleiden musste. Nach einem Ereignis, bei dem beide Charaktere einen elektrischen Schlag verspüren, entdeckt Joe, dass Erin ihn sehen und hören kann, was zu einer eigenartigen, aber freundlichen Beziehung führt. Die beiden sensiblen Teenager lernen sich langsam kennen, stellen fest, wie ähnlich sie sich sind und wie sehr beide die Poesie lieben. Nach und nach verliebt sich Erin in den Jungen, den nur sie sehen kann. Joe und Erin erzählen abwechselnd den Roman, und für die Hälfte des Buches ist es eine schöne, zarte Liebesgeschichte, die, obwohl Joe tot ist, sich für die Beiden wunderschön anfühlt. Dann lernt Erin Joes älteren Bruder Olly kennen und alles beginnt sich zu verändern. Olly war bis zum Tod seines Bruders ein lebensfroher und geselliger Typ, da er sich aber die Schuld am Tod von Joe gibt hat er sich sehr verändert. Trotz einiger Differenzen werden Erin und Olly Freunde und helfen sich gegenseitig mit ihrer Vergangenheit klarzukommen. Ab dem Zeitpunkt wo Olly auftaucht, werden die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von den drei Protagonisten erzählt, was einem noch tiefere Einblicke in die Geschichte gibt.
Ein weiteres wichtiges Element in diesem Buch ist das Rätsel um Joes Tod. Er selbst kann sich nicht daran erinnern was passiert ist und seine Erinnerungen kommen nur in Bruchstücken zu ihm zurück. Daher rätselt man die ganze Zeit über mit, was ihm wohl zugestoßen ist. Dies gibt zu der tollen Geschichte einen zusätzlichen Ansporn das Buch nicht aus der Hand zu legen.
An sich hat mir das Buch um Erin, Joe und Olly sehr gut gefallen, aber es gab auch ein paar Szenen die irgendwie für mich so gar nicht reingepasst haben. Ganz voran die Geisteraustreibung! Sie war für die Geschichte und ihr Vorankommen vielleicht nötig, aber die Ausführung hat sich für mich beim Lesen leider nur lächerlich angefühlt. Da hätte ich mir einfach eine andere Art und Weise gewünscht.
Fazit:
Nach einem eher langsamen Start wird das Buch zu einer packenden Geschichte, mit großartigen Charkteren. Es beschäftigt sich mit einer großen Anzahl wirklich schwierigen Themen, ohne dabei zu überladen zu sein. Auch wenn das Buch für Jugendliche geschrieben wurde, kann man die Geschichte in jedem Alter genießen.