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Veröffentlicht am 23.06.2020

Fesselnder Schreibstil, tolle Atmosphäre aber auch einige Schwachstellen

Truly
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Endlich geht für Andie ein Traum in Erfüllung: sie kann mit ihrer besten Freundin June an der Harbor Hill University studieren. Doch zu Beginn steht sie erstmal ohne Wohnung und kaum Ersparnissen da. Um ...

Endlich geht für Andie ein Traum in Erfüllung: sie kann mit ihrer besten Freundin June an der Harbor Hill University studieren. Doch zu Beginn steht sie erstmal ohne Wohnung und kaum Ersparnissen da. Um dagegen vorzugehen, nimmt sie einen Job in einem Club an, wo sie auf Cooper trifft, der sie gleichermaßen fasziniert wie auch verwirrt..

Andrada Lucia Evans war mir mit ihrer freundlichen Art von Beginn an sympathisch. Nach einem schweren Schicksalsschlag wagt sie an der Harbor Hill einen Neuanfang, um ihren Traum von einer eigenen Firma zusammen mit June zu verwirklichen. Die eher ruhige und zurückhaltende Studentin ist dabei trotz ihrer eher geringen Mittel sehr entschlossen und trifft teilweise für sie sehr wichtige und mutige Entscheidungen, um an ihr Ziel zu gelangen. Dabei denkt sie aber über jede Entscheidung und Handlung gründlich nach. Trotzdem gab es auch einige Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Zum einen wirkte sie oftmals doch sehr naiv und unerfahren und zum anderen konnte ich ihren Ordnungswahn zwar irgendwie nachvollziehen, aber dass sie einfach die Sachen von anderen Leuten, die sie teilweise kaum kennt, ordnet, war mir doch etwas zu viel des Guten.
Mit Lane Cooper sah es da ganz anders aus und ich habe wirklich lange gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Auf den ersten Blick wirkt er sehr geheimnisvoll und verschlossen. Er hat zwar durchaus auch gute und emotionale Momente aber die meiste Zeit wusste ich einfach nicht, woran ich bei ihm bin. Sobald man auch nur irgendwas bruchstückhaftes über ihn erfährt, zieht er seine Mauern sofort wieder hoch. Trotzdem konnte ich seine Handlungen gegen Ende ein Stück weit nachvollziehen.
Zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und ich habe nur so mit den beiden mitgefiebert. Leider lag der Fokus meiner Meinung nach viel zu sehr auf dieser körperlichen Anziehung als auf dem Kennenlernen der beiden. Teilweise konnte ich nicht wirklich nachvollziehen wie die beiden sich ineinander verlieben konnten, denn es haben kaum Gespräche stattgefunden und Cooper hat Andie immer wieder vor der Kopf gestoßen. Hier hätte ich eindeutig mehr erwartet.

Das Licht wird gedimmt. Glitzer und Staub flimmern in der Luft, genau wie Hitze, Verlangen und unausgesprochene Wünsche. (Seite 264)

Nebencharaktere gibt es in dem Buch auch einige. Angefangen bei Andies bester Freundin June, die ebenfalls an der Harbor Hill studiert und mir mit ihrer aufgeweckten Art sehr sympathisch war. Dennoch hatte ich zum Teil auch so meine Probleme mit ihr, denn oftmals hat sie sich doch sehr in den Vordergrund gedrängt obwohl sie Andie eigentlich nur helfen wollte. Trotzdem hat sie mich auch immer wieder zum Lachen gebracht - vor allem in der Kombination mit Mason. Er ist nicht nur der beste Freund und Mitbewohner von Cooper sondern auch der Besitzer des Clubs. Ihn mochte ich mit seiner mitfühlenden, charmanten und humorvollen Art richtig gerne und ich freue mich schon total auf Madly, wenn er und June endlich ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch der andere Mitbewohner von Mason und Cooper war mir sympathisch, obwohl man von ihm nicht ganz so viel mitbekommen hat. Generell hat mir die Chemie und Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren der Clique sehr gut gefallen und ich habe mich in der WG sehr wohl gefühlt.

Es ist die Art des Schweigens, die nur Freunde kennen, die einen bis auf den Grund ihrer Seele verstehen; die all deine Geheimnisse und Fehler und Narben kennen, all deine Tiefen und dunklen Ecken und dir mit einem Lächeln die Hand reichen, um mit dir hineinzuspringen. (Seite 182)

Der Schreibstil von Ava Reed hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich bin dank der teilweise doch recht kurzen Kapitel nur so durch die Seiten geflogen. Er ist nicht nur locker leicht sondern auch sehr humorvoll und an manchen Stellen schon fast etwas poetisch. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Andies und Coopers Sicht erzählt, wobei Andies Teile etwas überwiegen. Besonders beeindruckt hat es mich wie Ava Reed die Gefühle, Zweifel und Ängsten von den Protagonisten (und vor allem von Andie) beschrieben hat. Ich konnte vieles so gut nachvollziehen, habe mitgefiebert, sogar das ein oder andere Tränchen verdrückt und herzhaft gelacht. Trotzdem hat mir an manchen Stellen doch etwas die Tiefe gefehlt, obwohl die Autorin auch einige wichtige Themen angesprochen hat, und die Geschichte ist teilweise nur so vor sich hin geplätschert. Das Ende hingegen ging mir mit den ganzen Enthüllungen doch einen Ticken zu schnell und meiner Meinung nach hätte das Buch rund 50 Seiten mehr gebraucht, um einen runden Abschluss zu erhalten.

Das eher schlicht gehaltene Cover des Buches gefällt mir richtig gut und ich bin mir sicher, dass die Reihe wunderschön nebeneinander aussehen wird. Außerdem finde ich es toll, dass die Kapitel immer mit kleinen Zitaten beginnen.

Alles in allem ist Truly der Auftakt einer neuen Reihe, der vor allem durch einen großartigen Schreibstil besticht, aber auch einige Schwachstellen bereit hält. Deswegen vergebe ich 3,5/5 Sterne. Nichtsdestotrotz freue ich mich bereits auf die anderen beiden Bände, denn ich habe mich in Seattle und bei der Clique von Andie und Cooper sehr wohl gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2020

Viel Drama, wichtige Themen und tolle Momente, aber trotzdem ganz anders als CoHos sonstige Bücher

Die tausend Teile meines Herzens
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Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder ...

Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder aufeinander, denn Sagan zieht bei Merit und ihrer verrückten Familie ein..

Merit war mir am Anfang leider nicht so ganz sympathisch. Die 17-jährige Schülerin wirkt eher zurückhaltend und ist gerne für sich. Dabei ist sie sehr stark auf sich selbst fokussiert und achtet oftmals nicht darauf, wie es anderen geht. Einige ihrer Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen, denn sie wirkt oftmals etwas unreif. Trotzdem finde ich, dass Merit eine tolle Entwicklung durchläuft und sich immer mehr öffnet.
Sagan hingegen mochte ich total gerne. Er ist sympathisch, humorvoll, mitfühlend und intelligent. Er zeichnet gerne und wirkt oftmals wie ein stiller Beobachter. Trotzdem steht er immer für sich selbst und andere ein und versucht jede noch so kleine Streitigkeit zu schlichten. Allerdings hat er auch noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und zeigt auch immer wieder seine verletzliche Seite.
Das erste Aufeinandertreffen von Merit und Sagan war erfrischend anders, obwohl es ganz klischeehaft mit einem Kuss endete. Trotzdem stand die Anziehung zwischen den beiden die meiste Zeit sehr im Hintergrund, was ich aber nicht weiter schlimm gefunden habe, denn ich mochte die Dynamik zwischen den beiden sehr.

"Was hier passiert, ist komplett unwirklich. Alles in mir strahlt vor Glück, weil es so unfassbar schön ist, und gleichzeitig geht das, was ich fühle, so tief, dass ich weinen möchte." (Seite 175)

Viel mehr standen die vielen Geheimnisse und Kuriositäten der verschiedenen Familienmitglieder und Bewohner des Hauses im Vordergrund. Am Anfang war die Familie etwas gewöhnungsbedürftig und speziell, aber nach und nach konnte ich die einzelnen Mitglieder immer mehr verstehen. Denn jedes Mitglied hat sein eigenes Päckchen zu tragen und die Situation im Voss Dolar, dem Familienhaus, ist schon etwas verfahren.

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, denn am Anfang wurde alles sehr detailreich und ausschweifend beschrieben. Dadurch hat der Anfang sehr langatmig gewirkt, obwohl der Schreibstil von Colleen Hoover eigentlich gewohnt locker leicht war. Nach und nach konnte mich die Geschichte, obwohl sie irgendwie etwas düster und komisch daher kommt, aber immer mehr in den Bann ziehen und ich habe nur so auf den großen Knall hingefiebert. Als dann die ersten Geheimnisse gelüftet wurden, war ich zunächst geschockt. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider war es mir aber schon fast ein bisschen zu viel Drama und oftmals war es auch etwas übertrieben und unnötig. Nichtsdestotrotz gab es auch viele tolle Momente, die mich teilweise zum lachen gebracht haben, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Genau das liebe ich so an Colleen Hoovers Bücher. Sie verpackt wichtige und teilweise auch sehr aktuelle Themen, mit denen man zum Teil nicht rechnet, in schöne Jugendbücher, die nur so zum mitfiebern einladen.

"Persönliche Schicksale lassen sich nicht vergleichen. Jeder Mensch hat eine andere Grundlinie." (Seite 328)

Schade finde ich, dass das gesamte Buch nur aus Merits Sicht erzählt wurde. Zum einen hatte man so zwar einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Allerdings war diese auch etwas einseitig und ich hätte gerne mal in die Köpfe der anderen Charaktere geschaut, denn so hätte die Geschichte wahrscheinlich noch mehr Tiefe bekommen. Vor allem von Sagan hätte ich gerne viel mehr erfahren, wobei ich es hier schon toll fand, dass seine Zeichnungen zum Teil abgedruckt wurden.

Das Cover des Buches gefällt mir gut. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber es passt auf jeden Fall zu den anderen Büchern von Colleen Hoover.

Alles in allem konnte mich Die tausend Teile meines Herzens leider nicht so ganz überzeugen und es lässt sich definitiv nicht mit ihren anderen Büchern vergleichen. Zwar gab es viele tolle Momente, sowie einen Bezug auf wichtige und aktuelle Themen, aber auch leider zu viel Drama. Auch mit Merit bin ich leider nicht so ganz warm geworden, weswegen das Buch 3,5/5 Sterne von mir bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2020

Schönes Jugendbuch über Freundschaft, die erste große Liebe und sensible Themen

Mein geliehenes Herz
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Fast ein Jahr ist es her, dass Marlowe ein neues Herz bekommen hat und doch kann sie nicht richtig mit der Transplantation abschließen. Denn sie möchte unbedingt wissen, wem sie das Herz zu verdanken hat. ...

Fast ein Jahr ist es her, dass Marlowe ein neues Herz bekommen hat und doch kann sie nicht richtig mit der Transplantation abschließen. Denn sie möchte unbedingt wissen, wem sie das Herz zu verdanken hat. Auf ihrer Suche findet sie die Schwester des Spenders und freundet sich mit ihr an. Und dann lernt sie auch noch Leo kennen, den Jungen aus dem Laden von nebenan.

Mit Marlowe hatte ich zu Beginn ehrlich gesagt so meine Probleme, denn sie wirkt auf den ersten Blick eher zurückhaltend und möchte am liebsten unsichtbar sein. Trotzdem zeigt sich auch immer wieder ihre humorvolle und schlagfertige Art - auch, wenn ihr manche Sprüche erst im Nachhinein einfallen, was sie aber nur authentischer gemacht hat. Trotzdem gab es auch einige Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte und wodurch sie teilweise etwas kindisch und naiv gewirkt hat. Allerdings finde ich, dass Marlowe am Ende nochmals richtig über sich hinaus gewachsen ist und eine tolle Entwicklung durch gemacht hat.
Leo mochte ich als Charakter sehr gerne. Er arbeitet in der Metzgerei seines Vaters, obwohl er viel lieber studieren möchte. Trotzdem lässt er sich nicht unterkriegen und lockert mit seiner aufgeschlossenen und humorvollen Art jede Situation auf. Außerdem zeigt sich, dass er immer für Marlowe da ist.
Marlowe und Leo mochte ich im Zusammenspiel echt gerne. Nachdem ihr erstes Aufeinandertreffen nicht gerade harmonisch verlaufen ist, spielen sich die beiden immer wieder Streiche und so entwickelt sich eine zarte Freundschaft, obwohl auch ein gewisses Knistern zu spüren ist.

Neben Marlowe und Leo lernt man auch einige andere Charaktere kennen. Unter anderem spielt Marlowes Familie eine große Rolle. Diese ist zwar auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich recht sympathisch und man merkt, dass die drei immer füreinander da sind. Allerdings konnte ich manche Aktionen von Marlowes Mutter nicht so ganz nachvollziehen. Auch Zan, eine Mitschülerin und Freundin von Marlowe, war mir sehr sympathisch, denn sie hat Marlowe immer wieder aus ihrer Komfortzone heraus gelockt. Außerdem lernt man noch Carmen kennen, die ich mit ihrer aufgeschlossenen Art direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie wirkt zwar immer etwas aufgedreht, aber trotzdem sieht man auch immer wieder ihre verletzliche Seite.

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer gefallen, weil ich mich erstmal an den Schreibstil gewöhnen musste. Dieser ist zwar locker leicht und angenehm zu lesen, aber der Leser wird immer wieder direkt angesprochen (z.B. "Kennt ihr das?"), was ich teilweise als störend empfunden habe. Zudem kam mir die Geschichte am Anfang sehr langatmig und teilweise auch sehr bedrückend vor. Nach und nach wurde es aber immer spannender und auch humorvoller, sodass ich das Buch dann kaum mehr aus der Hand legen konnte. Gegen Ende wurde die Geschichte sogar nochmal richtig emotional, wobei es mir schon fast einen Ticken zu schnell ging.
Dabei wird das ganze Buch aus Marlowes Sicht geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Hin und wieder hätte ich mir auch mal einen Einblick in die Gedankenwelt von Carmen und Leo gewünscht, denn ich glaube so hätte man nochmal einen besseren Eindruck von den beiden erhalten.
Meiner Meinung nach ist es der Autorin gelungen das Thema Organspende sowie die Folgen für die Betroffenen, sowohl auf Seiten des Empfängers als auch des Spenders, in einem schönen Jugendroman zu verpacken und somit auch sensiblere Themen zu behandeln.

"Ich verstehe, dass jemand sterben musste, damit ich leben kann, und das bedeutet, dass meine Familie vor Freude weint, während eine andere Familie an ihrer Trauer erstickt." (Seite 35)

Das Cover des Buches finde ich richtig schön. Meiner Meinung nach wirkt es sehr sommerlich und jugendlich. Schade finde ich nur, dass ich das Mädchen auf dem Cover nicht wirklich mit Marlowe in Verbindung bringen kann.

Alles in allem ist Mein geliehenes Herz ein schönes Jugendbuch, das nicht nur die Themen Freundschaft und die erste große Liebe behandelt sondern eben auch sensiblere Themen beinhaltet. Trotzdem konnte mich das Buch eben nicht von Beginn an packen und es gab einige Schwächen, weswegen ich 3,5/5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Berührende Liebesgeschichte, aber auch viel Drama und Klischees

Verloren sind wir nur allein
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Nach einem schweren Verlust möchte Skys Mutter neu anfangen und zieht deshalb mit Sky auf die Ranch ihres neuen Freundes. Dort angekommen fällt es Sky schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Zu sehr ...

Nach einem schweren Verlust möchte Skys Mutter neu anfangen und zieht deshalb mit Sky auf die Ranch ihres neuen Freundes. Dort angekommen fällt es Sky schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Zu sehr ist sie noch in ihrer Trauer gefangen. Doch dann trifft sie auf Jeff, der sie immer mehr dazu bewegt, sich zu öffnen..

Sky ist zu Beginn nach einem schweren Verlust noch sehr in ihrer Trauer gefangen. Dabei kapselt sie sich komplett von der Außenwelt ab und möchte mit niemandem etwas zu tun haben. Nach und nach findet sie aber wieder zu alter Stärke zurück, was vor allem auch an ihren neuen Freundinnen liegt. Diese Entwicklung hat mir richtig gut gefallen, denn Sky findet nicht nur wieder den Spaß am Leben zurück, sondern hilft auch ihren Freunden und vor allem Jeff bei deren Problemen. Dabei versteht sie es ernstere Situationen immer wieder mit einem lockeren Spruch aufzulockern. Allerdings gab es auch immer mal wieder Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, denn zum Teil hat sie sehr ignorant und kindisch auf mich gewirkt.
Jeff konnte ich am Anfang noch nicht so ganz einschätzen, aber nach und nach hat er sich immer mehr zu meinem Lieblingscharakter in dieser Geschichte entwickelt. Auf den ersten Blick ist der Quarterback ein richtiger Sunnyboy, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat und bei allen beliebt ist. Doch nach und nach bekommt man immer mehr Einblicke hinter seine Fassade und merkt, dass auch er ein Päckchen zu tragen hat. Trotzdem ist er immer für jeden da und zeichnet sich vor allem durch seine charmante und mitfühlende Art aus.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Zu Beginn konnte ich Jeffs Absichten nicht so ganz einschätzen, aber das hat sich dann doch relativ schnell gelegt. Mir hat es einfach sehr gut gefallen, wie sich die beiden immer wieder aus der Reserve gelockt haben und sich einander schließlich auch immer mehr geöffnet haben.

"Wie soll ein Mensch, der selbst im Dunkeln steht, dem anderen das Licht anknipsen?" (Seite 230)

Nebencharaktere gab es in diesem Buch auch einige. Vor allem April und Rachel sowie die Jungs mochte ich unglaublich gerne. Es war einfach schön mitzuverfolgen, wie sie Sky sofort in ihre Clique aufgenommen haben und immer an ihrer Seite waren, obwohl sie nichts von Skys Geheimnis wussten. Wen ich hingegen gar nicht mochte, war Kathleen, Jeffs Freundin. Ihre Aktionen waren einfach nur schrecklich. Auch Skys Mutter Emily und ihren neuen Freund Roger, Jeffs Onkel, konnte ich zu Beginn nicht so ganz einschätzen, aber letztendlich hat alles Sinn ergeben - auch wenn ich ihr Verhalten nicht gut reden möchte, denn das kann ich immer noch nicht so ganz verstehen.

Der Schreibstil von Mila Summers lässt sich gewohnt angenehm lesen, denn er ist trotz der teilweise sehr emotionalen und bedrückenden Thematik locker leicht und stellenweise sehr humorvoll. Vor allem zu Beginn konnte ich mich sehr gut in Sky hinein versetzen und ihre Emotionen hautnah miterleben. Das liegt auch daran, dass nicht nur der Großteil der Geschichte aus Skys Sicht erzählt wird, sondern es auch vereinzelt Tagebucheinträge gibt. Das ein oder andere Kapitel wurde hingegen auch aus Jeffs Sicht erzählt, wodurch man ebenfals einen guten Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat.
Leider muss ich sagen, dass meine anfängliche Euphorie doch etwas schnell abgeflaut ist, denn teilweise war mir die Geschichte einfach zu dramatisch und es wurden sehr viele Klischees verarbeitet. Man dachte gerade, dass sich alles zum Guten wendet, aber schon war das nächste Drama oder Problem da. Nichtsdestotrotz gab es aber auch genügend tolle, teilweise sogar romantische und eben viele humorvolle Momente, die mir besonders gut gefallen haben.
Außerdem hat mir das Setting des Buches sehr gut gefallen, denn die Geschichte spielt auf einer Ranch in einer typisch texanischen Kleinstadt.

Das Cover des Buches finde ich richtig schön und ich würde in der Buchhandlung wahrscheinlich auch sofort dazu greifen. Besonders schön finde ich auch, dass die Bedeutung von Pfingstrosen ("Was dich erschüttert, regt sich in uns beiden.") so gut zu der Geschichte von Sky und Jeff passt. (Danke Mila, für die Erklärung).

Insgesamt ist Verloren sind wir nur allein eine berührende Liebesgeschichte, die zwar mit vielen tollen und emotionalen Szenen besticht, aber auch viele Klischees und Drama beinhaltet. Leider hatte ich auch so meine Probleme mit einigen Charakteren, weswegen ich 3,5/5 Sternen vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.10.2019

Herzzerreißend und emotional, aber auch sehr langatmig und damit leider der schwächste Band der Reihe

The Lie
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Vier Jahre ist es her, seit Natasha und Brigs sich das erste Mal gesehen und ineinander verliebt haben und daraufhin verloren haben. Nun stehen sie sich nach all der Zeit am King's College in London gegenüber, ...

Vier Jahre ist es her, seit Natasha und Brigs sich das erste Mal gesehen und ineinander verliebt haben und daraufhin verloren haben. Nun stehen sie sich nach all der Zeit am King's College in London gegenüber, wo beide ein Neuanfang wagen. Doch schon bald merken sie, dass sie einander einfach nicht vergessen können..

Brigs McGregor hat man schon im dritten Band The Play kennengelernt und deshalb hat es mich gefreut, dass er nun seine eigene Geschichte bekommen hat. Brigs hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich und kämpft nach wie vor mit Schuldgefühlen. Trotzdem wagt er einen Neuanfang und nimmt eine neue Stelle in London an. Brigs war mir von Beginn an sehr sympathisch und ich bewundere ihn, wie er sich Stück für Stück immer weitere ins Leben zurück kämpft.
Natasha ist eine Master-Studentin, die nach einer Auszeit in ihrer Heimat Frankreich, ebenfalls einen Neustart wagt. Auch sie ist in den letzten Jahren durch die Hölle gegangen und badet teilweise immer noch in ihren Schuldgefühlen. Auf der einen Seite versucht sie zwar stark zu sein, aber auf der anderen Seite merkt man auch noch, wie sehr sie die Geschehnisse aufwühlen und sie fällt immer wieder in alte Muster zurück.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Zu Beginn war das Zusammentreffen der beiden vor allem durch viele Emotionen und vor allem Schmerz geprägt. Nach und nach merkt man allerdings, wie die Leidenschaft zwischen den beiden neu entflammt und die beiden immer mehr zusammen finden.

"Nun, Liebe ist Feuer", sagt er einfach und neigt den Kopf. "Und Feuer steigt auf. Es erschafft die Asche. Und erhebt sich darüber. Genau wie jeder Mensch Dinge überwinden kann, die ihn hätten zerstören können, kann Liebe das auch." (Seite 240)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch eher weniger. Trotzdem hat es mich gefreut, dass es ein Wiedersehen mit Kayla und Lachlan aus The Play gab, denn die beiden sind einfach tolle Charaktere. Auch Brigs Eltern waren mir wieder sehr sympathisch. Ein Dorn im Auge war mir hingegen Natashas beste Freundin und Mitbewohnerin Melissa, denn sie konnte ich von Beginn an nicht einschätzen und sie war mir einfach sehr unsympathisch.

Gerade der Beginn des Buches hat mir unglaublich gut gefallen, denn der Prolog war unglaublich emotional und hat mich direkt in den Bann gezogen. Aber auch danach ging es sehr spannend weiter. Vor allem aber hat mir der Schreibstil der Autorin wieder sehr gut gefallen, denn dieser lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Dabei verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache. Besonders gut hat mir gefallen, dass die ersten Kapitel nicht nur in der Gegenwart gespielt haben, sondern es auch einige Rückblicke in die Vergangenheit gab und diese ebenfalls sowohl aus Natashas als auch Brigs Sicht erzählt wurden.
Leider muss ich zugeben, dass meine Euphorie doch ziemlich schnell verflogen ist, denn vor allem der Mittelteil des Buches plätscherte ziemlich langatmig vor sich hin und ich hatte teilweise nicht wirklich Lust weiter zu lesen. Vor allem aber die Erotikszenen haben mich gestört, denn die Autorin hat wieder eine sehr derbe Sprache genutzt, was für mich einfach nicht zu den beiden Charakteren und deren Geschichte gepasst hat. Gegen Ende konnte mich das Buch allerdings nochmal richtig in den Bann ziehen, denn es wurde nicht nur nochmal richtig emotional sondern auch sehr spannend. Damit hat das Buch meiner Meinung nach einen runden Abschluss bekommen.
Trotzdem finde ich, dass die Autorin es geschafft hat ein doch etwas schwieriges Thema, über das ich so noch nie gelesen habe, in einem emotionalen Roman zu verpacken.

"Irgendwann wärst du aufgewacht", sagt Natasha. "Das menschliche Herz ist nicht dafür gemacht, von jemandem in einen Käfig gesperrt zu werden, der es nicht füttert." (Seite 179)

Das Cover des Buches passt durch die Gestaltung auf jeden Fall perfekt zu den vorherigen Bänden der Reihe. Leider bin ich nicht so ein Fan von der Farbgestaltung.

Insgesamt lässt mich der letzte Band der Being with you-Reihe doch etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite war das Buch total emotional und herzzerreißend, aber auf der anderen Seite war es doch auch sehr langatmig und die vielen derben Erotikszenen haben mich gestört. Deshalb gibt es von mir nur 3,5/5 Sterne, denn The Lie ist meiner Meinung nach der schwächste Band der Reihe.