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Veröffentlicht am 27.10.2019

Was ist, wenn man tot ist aber aus unerkennbaren Grund noch immer als „Geist“ auf der Erde wandelt?

Meine Liebe ist jetzt
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Was ist, wenn man tot ist aber aus unerkennbaren Grund noch immer als „Geist“ auf der Erde wandelt? Wenn man gefangen ist an einem Ort, der einem zur Lebzeiten viel bedeutet hat, nun aber ein Gefängnis ...

Was ist, wenn man tot ist aber aus unerkennbaren Grund noch immer als „Geist“ auf der Erde wandelt? Wenn man gefangen ist an einem Ort, der einem zur Lebzeiten viel bedeutet hat, nun aber ein Gefängnis ist, weil man diesen nicht verlassen kann?
Warum ist man noch da? Und wie macht man sich bemerkbar?

Als Joe eines Tage aufwacht muss er feststellen, dass etwas passiert ist, aber er kann sich nicht mehr erinnern. Er ist ein Geist, gefangen in seinem alten Zimmer. Er sieht, wie seine Familie wegzieht und eine neue Familie einzieht.
Was das für Gefühle in einem hoch rufen muss, möchte ich mir garnicht vorstellen. Ich jedenfalls habe ganz schön mit Joe gelitten.
Eingesperrt zu sein und sich nicht bemerkbar machen zu können gleicht doch für viele von uns einem Alptraum. Doch plötzlich kann er mit Erin reden und sie kann ihn sehen – meistens jedenfalls. Es kommen immer mehr Erinnerungen zurück doch die letzte wirklich entscheidende Erinnerungen, warum Joe starb, bleibt aus.
Erin und Joe kommen sich in ihrer gemeinsamen Zeit immer näher. Parallel lernt Erin auf der Schule Olly, Joes Bruder kennen.

Erst mal ein Wort zum Cover, welches ich unheimlich schön finde. Besonders weil der Kuss, der auf dem Cover nicht auf die Lippen, sondern auf die Stirn geht. Was für mich mehr als nur Liebe ausdrückt. Ein Kuss auf die Stirn ist für mich immer die Geste einer Person, die einem Halt, Sicherheit und Geborgenheit gibt. Die einen stärkt und hinter einem steht.

Die Autorin hat hier ein wirklich schönen Jugendbuchroman geschaffen, der sich mit Loslassen, Verzeihen, Mobbing und Liebe auseinander setzt.
Die Charaktere schließt man schnell ins Herz und bis zum Ende bleibt die Frage offen, was Joe damals zugestoßen ist.
Mir hat die Geschichte von Erin, Joe und Olly gut gefallen, doch fand ich das die Themen noch etwas mehr vertieft werden könnten. Sie waren teilweise nur angeschnitten und es hätte noch mehr raus geholt werden können - es hätte noch etwas ausdrucksstarker sein können. Dennoch hatte ich das ein oder andere mal auch eine Träne im Augenwinkel, weil es auch immer wieder Szenen gab, die mich total umgehauen und berührt haben. Auch ist die Autorin mit den ernsten Themen sehr vorsichtig umgegangen und hat sie gut geschildert und auch aufgezeigt, dass es immer eigentlich einen Ausweg gibt, wenn man will.
Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der dem Leser das Lesen angenehm macht.

Am Anfang hat sich die Geschichte für meinen Geschmack etwas in die Länge gezogen aber dann packte mich die Geschichte und es ist mir schwergefallen, dass Buch wieder aus der Hand zu legen.
Es hat mir gut gefallen und ich kann es euch nur ans Herzlegen, es zu lesen.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Manchmal muss man seinen sicheren Käfig verlassen um fliegen zu können

Der Ort in mir
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Zum Inhalt:

Ein sicheres und geplantes Leben in der strengen Gemeinde ist alles, was Leah bisher kennt. Sie ist mit ihrem Bruder und ihrem Vater, dem Vorsitzenden, in der Gemeinde aufgewachsen. In dieser ...



Zum Inhalt:

Ein sicheres und geplantes Leben in der strengen Gemeinde ist alles, was Leah bisher kennt. Sie ist mit ihrem Bruder und ihrem Vater, dem Vorsitzenden, in der Gemeinde aufgewachsen. In dieser Gemeinde gilt nur das Leben dort, wer sich los sagt und außerhalb ein Leben aufbauen will, wird verstoßen und kann nicht mehr zurück. Vor einem Jahr haben Leahs Bruder und ihr bester Freund Simon der Gemeinde den Rücken gekehrt. Seit dem versucht Leah mit diesem Verlust zu leben und mimt das perfekte Mitglied. Doch plötzlich taucht Simon wieder in ihrem Leben auf. Er führt ihr vor Augen, dass die Gemeinde nicht das ist, für das Leah sie hält, denn auch Lügen und Geheimnisse gibt es an diesen, für Leah bisher doch sehr sicheren Ort. Ihr bester Freund will ihr die Welt „draußen“ zeigen und auch wenn Leah dieses „draußen“ fürchtet und sie die unsichtbare Kuppel verlassen muss, die über der Gemeinde hing und ihr ein Gefühl von Sicherheit gab, begleitet Leah Simon. Zu groß ist ihr Misstrauen in ihre Familie geworden.

Je weiter sie die Sicherheit hinter sich lässt merkt sie, dass sie sich bald entscheiden muss. Will sie weiter die Sicherheit, die durch die Lügen und Geheimnisse Kratzer abbekommen hat oder will sie ein Leben in Freiheit, voll von Musik und eine unbekannten Zukunft?


Und ich denke:

Auch dieses Buch von Sarah Nierwitzki hat mir gut gefallen. In ihrem Schreibstil spiegelt sich ein Teil ihre Persönlichkeit wieder, kurz, knackig und gleich bei der Sache. Sarah umschreibt nicht seitenlang Handlungen oder Geschehen, sie bringt es gleich auf den Punkt. Dies ist neben der guten Handlung auch ein Grund, weshalb einem hier als Leser nicht langweilig wird. Zusammen mit den Protagonisten wird man hier auf eine kleine Reise in den Norden von Deutschland genommen.

Wer hier aber auf einen schnulzigen, mit viel Herzschmerz und unendlichen Liebeskummer Roman wartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Auch die Liebe spielt hier eine Rolle, aber nicht die Hauptrolle. Es geht hauptsächlich um Leah, die in Begleitung von Simon das sichere Nest der Gemeinde verlässt und Neues kennenlernt.

Die Charakter haben mir sehr gut gefallen. Sie sind unheimlich authentisch, nicht überdramatisiert, sie könnten einem so im wirklichen Leben auf der Straße begegnen. Genau dies machte es mir als Leserin leicht, ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Leah erinnert mich an einen Vogel, den man über Jahre in einem Käfig gehalten und, der nun seine Flügel ausbreitet und auf den Schwingen der Musik die Welt entdeckt.

Simon selbst kommt mir ziemlich verloren vor. Er hatte es nie leicht aber statt feste Zukunftspläne hat er eher Träume und nicht den Mut diese zu verwirklichen. Für mich lebt er eher im Hier und Jetzt und hat Scheuklappen an, wenn es um die Zukunft geht. Dennoch ist er ein sehr sympathischer Charaktere.

Interessant fand ich auch den Vater von Leah, dieser Mann muss von Ängsten geplagt sein, dass er jeden verstoßt, der ein Leben außerhalb der Gemeinde in Erwägung zieht, selbst, wenn es um seinen eigenen Sohn geht. Er wirkt auf mich teilweise kalt aber auch ziemlich verloren. Ein Mann, der von seiner Angst gesteuert wird.

Dieses Buch werde ich sicher das ein oder andere Mal noch mal lesen, allein um mich daran zu erinnern, dass man einfach mal seine Komfortzone verlassen muss, um was zu erleben.


Veröffentlicht am 27.04.2019

Wo Schatten ist, ist auch Licht

Elyanor 1: Zwischen Licht und Finsternis
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Elyanore – kurz gesagt Lya – die Tochter des Teufels wird zu ihrer weiteren Ausbildung nach London geschickt. Dort trifft sie unfreiwillig immer wieder auf Zayden. Diese Aufeinandertreffen sind für Lya ...

Elyanore – kurz gesagt Lya – die Tochter des Teufels wird zu ihrer weiteren Ausbildung nach London geschickt. Dort trifft sie unfreiwillig immer wieder auf Zayden. Diese Aufeinandertreffen sind für Lya alles andere als angenehm, denn Zayden weiß, wer sie ist und will ihren Tod. Er setzt alles daran, um sie wieder dahin zu schicken, wo sie herkommt nur ohne Rückticket. Sie sind wie Licht und Finsternis– und trotzdem ziehen sie sich auf unerklärliche Weise an.


Auf den ersten Seiten schon hatte mich die Autorin in den Bann ihrer Geschichte gezogen. Dieses Buch hat für mich alles, was ein guten Fantasieroman haben muss, es gibt böse Gegenspieler, Gestalten – die nicht von dieser Welt sind – eine spannende Handlung und natürlich auch eine Liebesgeschichte.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen. Er war flüssig, stimmig und sehr bildlich. Die Szenen und Charaktere sind toll dargestellt. Er ist durchgehend aus Lyas Sicht geschrieben und man bekommt eine gute Einsicht in die Gefühlswelt und das Leben von der Tochter des Teufels.

Lya hat mir in diesem Roman am besten gefallen. Sie macht während der ganzen Geschichte eine Wandlung mit, die ihr erst selbst gar nicht bewusst ist. Und es hat unheimlich Spaß gemacht, sie dabei zu begleiten.

Und auch nicht alle Charaktere, die aus der Hölle kommen, sind gleich böse, darunter ist schon der ein oder andere Sympathieträger.

Obwohl es ein Fantasyroman ist, sind die Charaktere, deren Handlungen und die Gefühle nicht überzogen, wie es in manch anderen der Fall ist.

Das Buch aus der Hand zulegen ist mir schwergefallen, als ich erst einmal mit dem Lesen angefangen habe. Zwischendurch gab es zwar leider immer wieder ein paar lange gezogene Phasen aber darüber kann man als Leser leicht hinweg schauen, weil die nächste spannende Szene hat es dafür doppelt in sich.


Ich finde ein MUSS für jeden der gerne Fantasie mit einer schönen Liebesgeschichte liest.

Veröffentlicht am 24.02.2024

Ein toller Roman für ruhige Stunden

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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„Den ohne Musik ertrinken wir“ von Brittainy C. Cherry erzählt die Geschichte von der jungen Hazel, die von ihrer schwangeren drogensüchtigen Mutter auf die Straße gesetzt wird. Sie sucht sich Arbeit auf ...

„Den ohne Musik ertrinken wir“ von Brittainy C. Cherry erzählt die Geschichte von der jungen Hazel, die von ihrer schwangeren drogensüchtigen Mutter auf die Straße gesetzt wird. Sie sucht sich Arbeit auf einer Farm und begegnet ihrem alten Schulkameraden Ian wieder, der dort ebenso arbeitet und der Enkel von Big Paw, dem Eigentümer ist. Zu Anfang können sich die Beiden, wie schon während ihrer Schulzeit nicht sonderlich gut leiden. Aber mit der Zeit, die sie gemeinsam verbringen kommen sie sich immer näher.

Wie immer bin ich auch bei diesem Band ein großer Fan vom Schreibstil der Autorin. Sie schafft es mit ihren Wörtern und Formulierungen den Leser in die Welt der Geschichte eintauchen zu lassen. Man fiebert mit den Protagonisten mit und schwärmt sogar teilweise für sie. Auch in diesem Buch, hat sie mich mit ihrem Schreibstil total „gecatcht“. Die Handlung wird abwechselnd mal aus der Sicht von Hazel und mal aus der Sicht von Ian beschrieben. Dies macht es den Leser leichter die Charaktere besser kennenzulernen und gibt einfach mehr Hintergrundwissen zu deren Handlungen und Sichtweisen.

Alles in allem hat mir das Buch ganz gut gefallen. Es ist von der Handlung her nicht so stark, wie vorherige Bücher, die ich von der Autorin gelesen haben und es ist auch sehr kurzweilig. Trotzdem habe ich mich die ganze Zeit über gut unterhalten gefühlt. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Liebesromane liest, bei denen man mit den Protagonisten mitfiebern kann und die auch gerne etwas überspitz sein dürfen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2024

Ein Herrenhaus zum Verlieben

Ein Herrenhaus zum Verlieben
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„Ein Herrenhaus zum verlieben“ geschrieben von Karin Lindberg und gelesen von Regine Lange.

In dem neuen weihnachtlichen Roman von Karin Lindberg, lernen wir die junge Tara kennen, die um das Überleben ...

„Ein Herrenhaus zum verlieben“ geschrieben von Karin Lindberg und gelesen von Regine Lange.

In dem neuen weihnachtlichen Roman von Karin Lindberg, lernen wir die junge Tara kennen, die um das Überleben ihrer Eventagentur kämpft und den verbitterten Autor Emery, der bekannt wurde, durch die Veröffentlichung seines Buches, in dem er erklärt, wie man Scheidungen human durchführen kann. Zwei Charakter, die verschiedener nicht sein können. Tara, die auf die große Liebe hofft, und Emery, der von der Liebe nichts mehr wissen möchte.

Es ist eine schöne, weihnachtliche Geschichte. Auch wenn die Charaktere und deren Handlungen sehr vorhersehbar sind, macht es Spaß, ihre Geschichte zu verfolgen. Der Schreibstil der Autorin ist, wie in jedem ihrer Bücher, flüssig, abwechslungsreich und unterhaltsam. Auch die Sprecherin, Regine Lange, liest das Hörbuch sehr gut. Es fällt dem Leser leicht sich auf ihre angenehme Stimme und das Geschehen einzulassen.

Die Charaktere sind sehr liebenswert dargestellt, auch wenn man ab und an das Bedürfnis hat, sie zu schütteln und hofft, dass sie sich doch bitte mal aussprechen möchten. Aber gerade das hält die Spannung der Geschichte aufrecht. Es wird immer abwechselnd mal aus der Sicht von Emery und mal aus der Sicht von Tara berichtet, was es dem Leser leichter macht die Handlungen und Denkweisen der Protagonisten nachzuvollziehen

Leider kann ich der Geschichte von Tara und Emery keinen 5 Sterne geben, normalerweise sind die Bücher der Autorin für mich richtige Herzensbücher, aber hier fehlte mir einfach das gewisse Etwas. Ich konnte nicht wirklich eine Verbindung zu den Protagonisten herstellen und empfand sie leider auch manchmal als anstrengend, auch fehlte mir bei den „Knister-Momenten“ leider das Knistern.

Wer gerne Katz und Maus Geschichten mit einigem Hin und Her und großen Gestehen liebt, der wird bei diesem Roman voll und ganz auf seine Kosten kommen.

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