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Veröffentlicht am 26.11.2016

Im Sommer wieder Fahrrad

Im Sommer wieder Fahrrad
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Im Sommer wieder Fahrrad, Von Lea Streisand

Cover:
Das Foto machte mich einfach neugierig.

Inhalt:
Mit gerade mal 30 Jahren erkrankt Lea Streisand an Krebs. In einem Alter in dem Freunde Weltreisen planen, ...

Im Sommer wieder Fahrrad, Von Lea Streisand

Cover:
Das Foto machte mich einfach neugierig.

Inhalt:
Mit gerade mal 30 Jahren erkrankt Lea Streisand an Krebs. In einem Alter in dem Freunde Weltreisen planen, Jos antreten und Kinder kriegen, kreisen ihre Gedanken um die Krankheit und ihrer Angst vor dem Tod.
Ein Halt in diesem dunklen Tunnel, ist für sie ihr großes Vorbild, ihre Großmutter Ellis. Diese mutige, lustige Frau ist zwar schon gestorben, aber sie hinterließ ihrer Enkelin einen Koffer voller Souvenirs und Briefe, sowie vielen Erinnerungen die sie im Herzen bewahrt hat.

Meine Meinung:
Ein Buch bei dem es mir sehr schwer fällt eine Rezession zu schreiben. Denn es scheint ja eine Autobiographie zu sein, und eine solche Krebserkrankung ist für mich der Horror höchstpersönlich und so fällt es mir schwer mich kritisch zu äußern.
Doch um ehrlich zu sein, möchte ich hier ganz deutlich sagen, ich bewerte hier nur das Buch und wie es auf mich gewirkt hat, nicht die Person Lea Streisand.
Ich bin mir sicher ich bleibe hier ne Ausnahme (weiß auch nicht warum ich so empfinde, bin selber überrascht).

Ich bin mit dem Buch nicht so klar gekommen.
Der Schreibstil war mir zu verwirrend. Lange Schachtelsätze und teilweise Wörter die ich erst nachschlagen musste ( z.B. Kontemplation, Medium der Narration).

Irgendwie ist alles sehr unkonventionell, locker, frech, eigenwillig, schrill, spektakulär, selbstbewusst, Galgenhumor, gewollt komisch (obwohl das Thema alles andere als lustig ist), unglaubwürdig, widersprüchlich, sind Wörter die ich mir beim Lesen notiert habe und irgendwie hatte ich das Gefühl nichts passt zusammen.
Es sind viele Sprünge drin, von der Gegenwart in die Vergangenheit, aber auch in den einzelnen Zeiten.

Lea oder ihre Oma haben für mich einfach keine Gestalt angenommen (vielleicht weil sie so widersprüchlich waren?). Oder Paul, Leas Partner und ein ganz wichtiger Mensch für sie in dieser schlimmen Zeit, blieb für mich einfach Gesichtslos.
Diese schreckliche Zeit, kam bei mir gar nicht so rüber. Mit Ablenkung und viel Rebellion, auf der anderen Seite verkriechen und das schlimmste befürchten, war die Zeit ruck zuck rum.

Autorin:
Lea Streisand, geb. 1979 in Berlin, studierte Neuere deutsche Literatur und Skandinavistik. Seit 2003 liest sie Geschichten auf Lesebühnen und Poetry Slams.

Mein Fazit:
Der Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen.
Ich kam mit dem Schreibstil nicht so klar. Die Krankheit ist schlimm, ohne Zweifel, aber mir ist die Geschichte (das Buch) zu verwirrend, zu viele Sprünge. Irgendwie erreichen mich die Emotionen nicht.
Sorry ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Novemberschokolade

Novemberschokolade
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Novemberschokolade, von Ulrike Sosnitza

Cover:
Wer Schokolade mag, verliebt sich auch sofort in das Cover.

Inhalt:
Lea Winter wächst bei ihren Großeltern auf. Ihre ganze Liebe gehört ihrer kleinen Chocolaterie ...

Novemberschokolade, von Ulrike Sosnitza

Cover:
Wer Schokolade mag, verliebt sich auch sofort in das Cover.

Inhalt:
Lea Winter wächst bei ihren Großeltern auf. Ihre ganze Liebe gehört ihrer kleinen Chocolaterie in Würzburg, hier steckt sie all ihre Energie in die Erfindung außergewöhnlicher Trüffel und Pralinen.
Doch dann meint das Schicksal es nicht mehr so gut mit ihr.
Die Chocolaterie wirft keinen Gewinn mehr ab und ihre Vermieterin kündigt ihr. Der Versucht die Chocolaterie (durch die Teilnahme an einem Wettbewerb) zu retten, setzt eine Geschichte aus der Vergangenheit in Gang. Lea entdeckt ihre totgeglaubte Mutter und kommt einem lange verdrängten Familiengeheimnis auf die Spur.
Zum Glück taucht Alessandro auf, dessen ganz besonderer Duft Lea eine ungeahnte Sehnsucht spüren lässt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist leicht und der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Es ist unglaublich was Menschen so riechen und schmecken können, ich gehöre leider nicht dazu, aber ich liebe Bitterschokolade (die hier eine wichtige Rolle spielt). Aber den Duft (eines Menschen) in der U-Bahn zu riechen – da bin ich doch sehr skeptisch.
Das Verhalten der Protagonisten ist manchmal schon sehr seltsam und ich kann es nicht immer nachvollziehen.
Das Ganze ist sehr emotional, aber auch oft konfus und etwas gewollt auf spannend gemacht (tel. Unterbrechungen und dergleichen im „falschen Moment“), das wirkt auf mich teilweise etwas konstruiert.
Irgendwann in der Mitte, dreht sich dann alles irgendwie im Kreis, hier hätte es etwas schneller vorwärts gehen können.

Das „Familiengeheimnis“ zeigt wiederum, dass es in solchen Dingen keine Schwarz oder Weiß gibt, dass es ganz viele Grautöne gibt und dass „Gut gemeint“ nicht immer „Gut“ ist. Und dass sich Gefühle ändern können und man sich auch selber in eine Sackgasse manövrieren kann.

Das Buch macht unglaublich Lust auf Schokolade.

Autorin:
Ulrike Sosnitza, geb. 1965 in Darmstadt, ist seit ihrer frühesten Jugend schokoladensüchtig. Die frühere Bibliothekarin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch für zwischendurch, für Leser die Schokolade, Familiengeheimnisse und Happy Ends lieben.
Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen. Runde aber doch auf 3 ab (in der Mitte dreht sich zu viel im Kreis und es gibt mir doch zu viel „Zufälle“.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Morgen kommt ein neuer Himmel

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Morgen kommt ein neuer Himmel, von Lori Nelson Spielman

Cover:
Erinnert sehr an ihr erstes Buch.

Inhalt:
In ihrem Testament fordert Elizabeth ihrer Tochter dazu auf eine Liste abzuarbeiten, die die ...

Morgen kommt ein neuer Himmel, von Lori Nelson Spielman

Cover:
Erinnert sehr an ihr erstes Buch.

Inhalt:
In ihrem Testament fordert Elizabeth ihrer Tochter dazu auf eine Liste abzuarbeiten, die die 14jährige Brett vor langer Zeit geschrieben hat, Lebenswunschziele einer 14jährigen.
Nun ist Brett 34 und weit von diesen Zielen entfernt, auf einem ganz anderen Weg.
Wird sich Brett dieser Ziele annehmen?
Um eine andere zu werden, oder um das „Millionenschwere“ Erbe zu erhalten?

Meine Meinung:
Der Einstieg hat mir gut gefallen, es war emotional und schön beschrieben, Brett ist mir am Anfang noch recht sympathisch.
Doch dann wirkt sie auf mich immer unrealistischer, auf der einen Seite benimmt sie sich wie eine „reiche Tussi“ dann wieder wie „Mutter Theresa“.
Die ganze Geschichte wirkt auf mich zunehmend konstruiert. Die Probleme werden zu geplant und weichgespült. Es werden wirklich zu Herzen gehende Nebengeschichten erzählt, aber sie gehen mir nicht unter die Haut. Das Ganze kommt mir wie ein Film vor, bei dem ich weiß die Protagonisten sind „nur“ Schauspieler und spielen ihre Rolle nur.
Teilweise ist es auch sehr vorhersehbar.

Autorin:
Lori Nelson Spielman lebt mit ihrem Mann in East Lansing, Michigan. Sie liebt es zu reisen, zu lesen und zu schreiben – ihre wahre Leidenschaft. Derzeit arbeitet sie als Hauslehrerin.

Mein Fazit:
Ein schönes, emotionales Buch, das mich allerdings nicht zu Begeisterungstürmen anfacht, da das Thema zu bekannt ist: Um das Erbe zu erlangen muss man eine bestimmte Liste abarbeiten und am Ende wartet die große Liebe.
Deshalb von mir drei gute Sterne.

Veröffentlicht am 09.10.2016

Puppentanz

Puppentanz
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Puppentanz, von Anni Bürkl
Ein Krimi aus dem Salzkammergut

Cover:
Ein See in den Bergen gelegen (Handlungsort), das auffällig orange Boot hatte für mich aber keinen Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Am ...

Puppentanz, von Anni Bürkl
Ein Krimi aus dem Salzkammergut

Cover:
Ein See in den Bergen gelegen (Handlungsort), das auffällig orange Boot hatte für mich aber keinen Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Am Altausseer See, soll ein gigantisches Bauunternehmen, mitten im Naturschutzgebiet, hochgezogen werden. Die Hintermänner sind nicht in Erfahrung zu bringen.
Widerstand formiert sich, allen voran Teelady Berenike.
Als der erfahrene Paragleiter Gustav, abstürzt und tot ist, spricht die Polizei zunächst von einem Unfall. Doch für Berenike steckt mehr dahinter, was ist mit der Puppe die Tage zuvor mit einer Nadel im Herzen gefunden wurde?
Als ein weiterer vermeintlicher Unfall passiert und unheimliche, mit Nadeln gespickte Puppen auftauchen, wird klar, dass hier etwas nicht mit rechen Dingen zugehen kann.

Meine Meinung:
Irgendwie bin ich nicht so recht warm geworden mit der Handlung und den Protagonisten. Mir fehlte die Spannung und die Protagonisten, allen voran Berenike, war mir zu unrealistisch. Dauernd war sie patschnass und schmutzig, teilweise auch verletzt, und so ist sie durch die Gegend gelaufen, hat „recherchiert“ ist zu Leuten in ihre Häuser, in ihren Salon etc. (und das nicht nur einmal). Ich denke jeder würde erst mal schauen ob er sich nicht trockene Sachen anziehen kann. Dann „fühlt“ sie laufend was, kann es aber nicht greifen, im Kopf „entwickelt“ sich was, sie kann es aber auch nicht greifen, das wird mir irgendwann zu viel. Die ganze Handlung ist sehr stark auf Berenike ausgerichtet, zum Schluss z.B. ist sie die total Starke und Taffe, die sich trotz Verletzung nicht helfen lässt und mit verstauchtem Knöchel noch durch die Wälder läuft, das ist für mich einfach nur stur und unvernünftig.
Außerdem gibt es mir zu viele „Rückblicke“ in die vorherigen Bücher (Fälle) und da aber immer nur Andeutungen, entweder möchte ich dann gerne genauer wissen um was es geht oder diese Andeutungen sollten meiner Meinung nach wegbleiben, so wirkte es auf mich teilweise nervig.
Bis einiges über der Mitte wird so weit ausgeholt und abgeschweift, dass ich den Toten fast vergessen hätte.

Autorin:
Anni Bürkl, geb. 1970, lebt und arbeitet als freie Journalistin, Autorin und Ghostwriter in Wien. Im Ausseerland wo sie sich im Sommer gerne aufhält, schreibt sie am liebsten.

Mein Fazit.
Ein Krimi für zwischendurch.
Mir hat die Spannung etwas gefehlt und mit den Protagonisten, allen voran Berenike konnte ich nicht warm werden.
Das Ende war mir dann zu sehr „ und alles für die Liebe“!
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Krähenzeit

Krähenzeit
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Krähenzeit, ein Kriminalroman von Karin Joachim

Cover und Titel:
Sehr passend zum Ort und Zeit der Handlung.

Inhalt:
Die Tatortfotografin Jana Bogt erholt sich im idyllischen Ahrtal von ihrem letzen ...

Krähenzeit, ein Kriminalroman von Karin Joachim

Cover und Titel:
Sehr passend zum Ort und Zeit der Handlung.

Inhalt:
Die Tatortfotografin Jana Bogt erholt sich im idyllischen Ahrtal von ihrem letzen Einsatz bei dem sie bedroht und verletzt wurde. Eine Beurlaubung kommt für sie nicht in Frage, deshalb will sie sich bei ausgedehnten Wanderungen mit ihrem Hund Sir Ustinov, kurz Usti, dort ablenken.
Doch „Pustekuchen“ gleich bei ihrem ersten Spaziergang entdeckt Usti eine Leiche und sofort packt Jana ihre Kamera fotografiert und ist mitten drin in der Mordermittlung.
Auch der aus Koblenz herbeigerufenen Kommissar Wieland nimmt sie inoffiziell sofort für seine Aufklärungsarbeiten „in Beschlag“, ein Grund dafür ist bestimmt auch die gegenseitige Anziehung der beiden.
Werden sich die beiden näher kommen?
Und noch viel wichtiger, werden sie den Fall rechtzeitig lösen können, denn durch Janas Ermittlungen und Neugier bringt sie den Mörder ganz schön gegen sich auf und schwebt wiedermal, ohne dass sie es direkt weiß, in Lebensgefahr!

Meine Meinung:
Der Einstig durch den Prolog erzeugt Spannung – getrocknetes Blut; und für mich die Frage: seine Wahrheit! Wessen Wahrheit? Dieser Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss und da werden diese Fragen dann auch beantwortet.

Bis wir aber soweit kommen, müssen wir mit Jana noch einen ziemlichen Zickzackkurs mit falschen Fährten und vielen Sackgassen gehen. Hierbei ist mir Jana oft zu zurückhalten und nicht zielstrebig genug – aber ok sie ist ja auch keine Ermittlerin (sage ich mir jetzt). Ich kann ihr Verhalten oft nicht verstehen oder nachvollziehen.
Auch Kommissar Wieland benimmt sich für mich nicht gerade immer professionell. Vor allem als er Jana so ganz selbstverständlich in die Ermittlungsarbeiten mit einbezieht, sie im nächsten Moment wieder zurückhalten möchte und sie fast im gleichen Augenblick mit einem neuen „Auftrag“ betraut, war ich doch etwas perplex.

Der lokale Bezug ist sehr gut umgesetzt, sei es in der Beschreibung der herrlichen Gegend mit seinen Weinbergen und Wanderwegen oder mit der Beschreibung der idyllischen Ortschaften und seiner Bauten, und nicht zuletzt durch einen sparsam aber gut eingesetzten Dialekt der das ganze sehr authentisch wirken lässt.
Der Schreibstil liest sich flüssig, einzig dass die „Gedanken“ von Jana in die gleichen Anführungszeichen wie die wörtliche Rede gesetzt sind, hat mich einige Male Stocken lassen.
Ansonsten versteht es die Autorin sehr gut viele Verdächtige zu präsentieren und wer dieses diffuse Rätselraten, viele lockere, verwirrende Fäden und kein offensichtliches Motiv liebt, wird sich hier wohl fühlen.
Mir kommen manche Dinge zu gewollt und konstruiert daher, dabei kann ich aber oft gar nicht sagen ob ich das jetzt einfach nur genial oder hammermäßig an den Haaren herbeigezogen finde.

Autorin:
Karin Joachim, lebt seit 20 Jahren im Ahrtal. Sie studierte Germanistik und Anglistik.

Mein Fazit:
Eine Mördersuche mal von ganz anderer Seite, ok, mit Charakteren die mehr als Ecken und Kanten haben, für mich sind sie aber teilweise viel zu wechselhaft und planlos – einfach ganz anderst.
Für mich gibt es auch viele kleine einzelnen Szenen (die ich auch im Nachhinein) nicht ganz verstehe (und die mir deshalb „quer liegen“).
Das so für mich nicht vorhersehbare Motiv bringt dann nochmals eine positive Überraschung.
Ich vergebe 3 Sterne.