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Veröffentlicht am 25.10.2016

Liebe übersteht alle Zeiten

Nur eine Ewigkeit mit Dir.
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Zunächst ist mir das stimmungsvolles Cover mit einem Pärchen, das über einen Friedhof zu gehen scheint, aufgefallen. Es sieht verwunschen und verspielt aus und passt wunderbar zu der Geschichte um Lily ...

Zunächst ist mir das stimmungsvolles Cover mit einem Pärchen, das über einen Friedhof zu gehen scheint, aufgefallen. Es sieht verwunschen und verspielt aus und passt wunderbar zu der Geschichte um Lily und Jonas. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Liebesgeschichte, denn Jonas ist ein s.g. Zeitenmittler in menschlicher Gestalt.
Als Lily von einer Brücke springen will, hält sie Jonas davon ab. Er ist für sie ein Fremder, der sie Lene nennt, ihr aber seltsam vertraut scheint. Als er sie bei den Händen nimmt und sie vom Brückengeländer holt, fällt sie in ein anderes Leben. Sie ist Lene, arbeitet hart, um ihrem Vater zu helfen, ihre beiden Geschwister aufzuziehen, nachdem ihre Mutter beim Tod des letzten Kindes gestorben ist.
Wie kann das sein? Lily ist total verwirrt und weiß nicht wie ihr geschieht. Wer ist der Fremde, der plötzlich verschwunden ist? Was soll sie mit ihrem Leben nun anfangen? Langsam ändert sich Lilys Leben durch ihren vertrauens- und liebevollen Kontakt zu Jonas, der ihr erklärt - entgegen besseren Wissens, dass er ein Zeitenmittler ist und den Menschen etwas auf die Sprünge hilft. Immer wieder hat Lily "Visionen" von Lene, die vor dem zweiten Weltkrieg lebte und Paul liebte. Mit der Zeit kommen sich Lily und Jonas immer näher und Lily findet auch wieder Kontakt zu ihrer Familie, von der sie sich traumatisiert vom Tod ihrer Mutter völlig zurückgezogen hatte.
Eine zauber- und märchenhafte Geschichte über eine starke Liebe, die alle Zeiten überdauert, die geheimnisvollen Zeitenmittler Jonas, Yolanda und Vincent und die Trauer über den Verlust eines geliebten und schmerzlich vermissten Menschen. Gedichte von Ringelnatz und Auszüge aus Lenes Tagebuch ergänzen die Geschichte ganz schön. Den Schreibstil konnte ich leicht folgen und die Geschichte hat sich schön aufgebaut. Leider gab es in der Erzählung streckenweise Längen, die durchaus gekürzt werden könnten und durch den Perspektivenwechsel zwischen Lily und Jonas gab es viele Wiederholungen. Das finde ich sehr schade, denn es nimmt der Geschichte etwas den Spannungsbogen. Deutlich zu merken, war die Trauer der Autorin über den Verlust ihrer geliebten Mutter, denn dieses Thema hat sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch gezogen. Ich finde das Buch mit Cover und Titel wunderbar gelungen und kann es durchaus weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Perfides Spiel mit dem Tod

Die perfekte Unschuld
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Im ansonsten eher kühlen Edinburgh hält ein heißer Sommer Einzug und die Menschen vergnügen sich bei einem Festival. Während die lauten Beats zum Tanzen auffordern, geschieht mitten unter den Besuchern ...

Im ansonsten eher kühlen Edinburgh hält ein heißer Sommer Einzug und die Menschen vergnügen sich bei einem Festival. Während die lauten Beats zum Tanzen auffordern, geschieht mitten unter den Besuchern ein grausamer Mord. Zeugen gibt es nicht und durch die Menschenmassen lassen sich keine Spuren sichern. Für Detective Callanach sind dies ganz schlechte Voraussetzungen, den Täter zu finden. Ein Motiv scheint auch nicht greifbar zu sein, denn der Tote war ein s. g. unbescholtener junger Mann, der caritativ tätig war. Dann wird eine zweite Leiche entdeckt und Detective Turner mit den Ermittlungen betraut. Es sieht so aus, als gäbe es zwischen den beiden Morden keinerlei Verbindungen. Zeitgleich kommt den beiden eine Sonderkommission zur Aufklärung von Hackerangriffen in die Quere. Ausgerechnet Avas Ex DI Joe Edgar ermittelt hier und sorgt für jede Menge Wirbel in der Polizeibehörde, die nicht nur beruflicher Natur ist. Ärger ist vorprogrammiert und die Presse schaltet sich auch noch ein.
Die Autorin spart zum Anfang ihres Thrillers nicht mit Leichen und lässt die Ermittler Callanach und Turner lange Zeit im Dunkeln tappen. Zudem sind die beiden mit ihrem Privatleben mächtig beschäftigt und Callanach bekommt es zudem mit dem sehr unangenehmen DI Joe Edgar zu tun. Da spielen auch schon mal die Gefühle verrückt und behindern die Aufklärung der Morde. Die Verbindung aus Mordermittlungen, fieberhafter Suche nach dem Mörder, Vermischung von Privat- und Arbeitsleben und Umgang mit ignoranten Vorgesetzten und skrupellosen Kollegen ist nicht immer ganz gelungen. Zwischendurch überwiegen die privaten Probleme und der Thriller hat dann Pause. So manche Handlung fand ich unglaubwürdig und überzogen. Letztlich hat die Autorin eine gelungene und megaspannende Auflösung parat und es geht noch mal richtig zur Sache. Auch wenn ich den ersten Fall von Callanach und Turner nicht kenne, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Ihr Schreibstil zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Leser mit Informationen versorgt, die den ermittelnden Beamten nicht zur Verfügung stehen, jedoch nie die Spannung nehmen. Ihre Erzählweise macht durch die wechselnde Perspektive den Plot zusätzlich sehr spannend und treibt die Ereignisse voran. Die Beschreibung der Morde ließen mir das Blut in den Adern gefrieren und ich habe versucht, mir vorzustellen, wer zu solchen Taten fähig ist und welcher Antrieb dahinter steckt. Helen Fields hat es hervorragend verstanden, mich immer wieder in die Irre zu führen und so bin ich stets am Ball geblieben und wollte schnellstens wissen, warum so vermeintlich perfekte „Unschuldslämmer“ ihr Leben lassen mussten. Detective Luc Callanach, ein Schotte mit französischen Wurzeln und ehemaliges Model ist ein außergewöhnlicher Polizist, der mit seiner Vergangenheit hadert und es in diesem Buch mit ganz persönlichen Schwierigkeiten zu tun bekommt. Ganz anders ist da Ava Turner, die sehr unsicher und durch ihr Privatleben abgelenkt wirkt. Auch wenn die beiden sehr unterschiedlich sind, scheinen sie sich doch ganz gut zu ergänzen und aufeinander verlassen zu können. Mir ist vor allem Luc sehr sympathisch und seine Geradlinigkeit gefällt mir. Ava kann ich noch nicht so gut einschätzen. Doch ich würde gerne weitere Thriller mit den beiden lesen. Vielleicht dann mit etwas weniger Privatleben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.12.2020

Ein etwas langatmiger Thriller, der mich nicht so mitgerissen hat

Dornteufel
1

„Dornteufel“ ist mein erstes Buch von Eva Almstädt, auch wenn ich schon öfter ihre Ostseekrimis im Blick hatte. Dies ist nun ein Thriller von ihr und ich war sehr neugierig darauf.
Der hermetisch abgeriegelte ...

„Dornteufel“ ist mein erstes Buch von Eva Almstädt, auch wenn ich schon öfter ihre Ostseekrimis im Blick hatte. Dies ist nun ein Thriller von ihr und ich war sehr neugierig darauf.
Der hermetisch abgeriegelte Konzern Almond Serail in Indien scheint ein großes Geheimnis zu verbergen. Dies bekommt Julia Bruck, die als Ingenieurin für die Klimaanlage auf dem riesigen Gelände des Unternehmens zuständig ist, bereits bei ihrer Anreise zu spüren. Ihr Vorgänger ist auf ungeklärte Weise verschwunden und Pläne der Anlagen scheinen nur unzureichend vorhanden zu sein. Dies macht Julia nicht nur misstrauisch, es schleicht sich bei ihr und beim Leser ein ungutes Gefühl ein. Was geht in dieser Firma vor, die Frauen ewig junge Haut verspricht und jede Menge Geheimnisse zu wahren scheint?
In New York ist der todkranke Cop Ryan Ferland derweil damit beschäftigt, den Selbstmord der jungen Moira aufzuklären. Er hatte noch versucht sie zu retten, was ihm nicht gelang. Während alle um ihn herum nicht hinter das tatsächliche Geschehen um die junge Frau mit der Haut einer alten Frau blicken wollen, macht Ferland es sich zur Aufgabe, dem mysteriösen Aussehen von Moira auf die Schliche zu kommen.
Auf hoher See kämpft derweil Kamal mit einem weiteren Flüchtling in einem Container ums pure Überleben – ohne Essen und viel zu wenig Wasser. Sind die beiden tatsächlich auf dem Weg in die Freiheit?
Auf der Buchrückseite wird der Thriller als mitreißend, international und erschreckend aktuell beschrieben. „Dornteufel“ ist tatsächlich erschreckend aktuell und man fragt sich die ganze Zeit, was dieser Kosmetikkonzern noch alles zu verbergen hat und wie es in der Realität aussieht? Kämpfen auch in Europa oder der ganzen Welt Konzerne mit solch drastischen Mittel um das hohe Ansehen und das große Geld? Vermutlich lautet erschreckenderweise die Antwort ja!
Eva Almstädt inszeniert ihren Thriller auf 3 Kontinenten und 4 Städten – von New York über Bihar bis Paris und Hamburg führt sie uns auf unterschiedliche Handlungsstränge. Die Themen sind so vielfältig wie die unterschiedlichen Charaktere der Geschichte: Korruption, geheime Forschungen, Flüchtlinge, Menschenhandel und eine unbedarfte deutsche Ingenieurin, einem neugierigen und zielstrebigen Journalisten, einem geheimnisvollen Sicherheitsbeamten samt todkrankem Cop. Die Sympathien für die Charaktere liegen bei mir bei Julia, die teils blauäugig, aber auch mutig agiert und bei Ryan Ferland, der ruppige, aber hartnäckige Cop, der einfach nicht loslassen kann. Mein Mitgefühl haben Kamal und Navid, die auf ein Leben in Freiheit hoffen und einen langen Weg vor sich haben. Eva Almstädt hat natürlich auch unbeliebte wenn nicht sogar verhasste Charaktere erschaffen und ihre Ideen im Thriller sind durchweg spannend. Leider fehlte mir bei der Umsetzung immer wieder die Spannung, die für mich zu spät einsetzte und auch ein paar Widersprüche bzw. nicht nachvollziehbare Wendungen und Auflösungen haben mich enttäuscht. Der Schreibstil gefiel mir allerdings gut und ich werde gerne einen ihrer Ostseekrimis lesen. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und zum Ende hin mit einer Prise Spannung erreicht.

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  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2020

Ein durchwachsener Thriller in der Prepper Szene

Draussen
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Im Prolog des Thrillers wird ein Mädchen brutal überfallen. Danach wechselt die Perspektive zu dem undurchsichtigen und geheimnisvollen Stephan, der mit der 17jähringen Cayenne und ihrem jüngeren Bruder ...

Im Prolog des Thrillers wird ein Mädchen brutal überfallen. Danach wechselt die Perspektive zu dem undurchsichtigen und geheimnisvollen Stephan, der mit der 17jähringen Cayenne und ihrem jüngeren Bruder Joshua irgendwo auf einem Campingplatz in Brandenburg lebt. Die beiden Teenager werden von Stephan hart trainiert und auf ein Szenario vorbereitet, von denen beide keine Ahnung haben. So kommt es, dass Cayenne seine Methoden – Überlebenskampf samt Übernachtung im Wald und kein Kontakt zu anderen Campern – immer mehr hinterfragt. Sie sehnt sich nach einem ganz normalen Leben, in dem ein junges Mädchen auch mal ausgeht und auch Jungs trifft. Doch davon kann sie nur träumen, denn Stephan hält sie und ihren Bruder von allem fern. Joshua hält alles für ein großes Abenteuer und lässt sich bereitwillig auf die Anweisungen von Stephan ein. Über dem Leben der drei liegen ein großes Geheimnis und eine nicht weiter benannte Bedrohung. Nicht nur Cayenne fragt sich, warum ihr Leben so ganz anders verläuft und wovor sie immer wieder fliehen. Auch die LeserInnen bleiben im Dunkeln und grübeln, wie die einzelnen Handlungsstränge (z.B. Tagebuch eines angehenden Fremdenlegionärs) mit dem zurückgezogenen Leben von Stephan, Cayenne und Joshua zusammenhängen. Worauf will Stephan Cayenne und Joshua vorbereiten? Von wem droht ihnen Gefahr?
Die anfängliche Euphorie, die die Leseprobe bei mir ausgelöst hat, wurde im Laufe der ersten 200 Seiten leider etwas gedämpft. Nur schwer kamen die Geschehnisse rund um Stephan, Cayenne, Joshua und die Prepper Szene in Gang. Der Mittelteil war leider zäh und langatmig zu lesen. Es gab immer wieder spannende Szenen und ab und zu schlich sich ein Kribbeln in meinem Nacken ein, doch das Entgegenfiebern auf die Auflösung der Geschichte hin setzte bei mir recht spät ein. Wäre allerdings nach der Hälfte des Buches dringend nötig gewesen. Letztlich lohnte es sich, am Ball zu bleiben. Am Ende des Buches erwartete mich endlich der sehnlich erhoffte Charakter eines Thrillers: die Situation spitzt sich zu, es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen und schreckliche Geheimnisse kommen ans Licht. Ich hätte mir jedoch schon viel früher diese Spannung, den Thrill, gewünscht, der einen Thriller ausmacht.
Der Aufbau der Geschichte mit den verschiedenen Handlungssträngen und der Geheimniskrämerei von Stephan und diversen Andeutungen einer Bedrohung geben dem Thriller eine diffuse Spannung bis zum Schluss. Nur fehlen hin und wieder kleine Cliffhanger. Der Plot braucht sehr lange, bis er in die Gänge kommt. Es erschließt sich erst sehr langsam, wie die verschiedenen Ereignisse zusammenhängen. Zwischendurch war ich etwas genervt von den vagen Andeutungen und der Geheimniskrämerei von Stephan gegenüber seinen beiden Schützlingen. Zudem hat er sie bewusst in Gefahr gebracht – was für seinen Charakter nicht ungewöhnlich ist.
Ich zähle mich nicht zu den Kluftinger-Fans, auch wenn ich im Allgäu lebe, ein Buch gelesen und einen Film gesehen habe. Somit bin ich recht unbedarft an den Thriller herangegangen und war neugierig, wie Klüpfel und Kobr ein ganz anderes, härteres Genre umsetzen. Die Beschreibungen der Umgebung, die Kampfübungen und auch die Szenen mit den Preppern fand ich ganz bildhaft beschrieben und dem Schreibstil konnte ich leicht folgen. Doch letztlich war ich nach meiner Begeisterung nach der Leseprobe etwas enttäuscht. Allerdings gebe ich den beiden Autoren gerne eine zweite Chance, sollten sie sich weiter in dem Genre „austoben“. Vielleicht wollten sie einfach zu viel und haben die Erwartungen hochgesteckt. Ich vergebe 3 Punkte von 5.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2019

Ein nörgelnder, jüdischer Patriarch und seine geplagten Töchter

Otto
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Der Roman besteht aus scheinbar wahllos aneinander gereihten Fragmenten aus dem Leben des Juden Otto von Rumänien bis nach Deutschland. Er erzählt vom Krieg, den beiden Ehen von Otto und seine Töchter ...

Der Roman besteht aus scheinbar wahllos aneinander gereihten Fragmenten aus dem Leben des Juden Otto von Rumänien bis nach Deutschland. Er erzählt vom Krieg, den beiden Ehen von Otto und seine Töchter spielen dabei nur am Rande eine Rolle. Auch wenn er sie genau dann ins Spiel bringt, als es ihm gesundheitlich schlecht geht. Ottos Leben passt in säuberlich beschriftete Ordner (z.B. sein jüngerer Bruder Rudolf, seine erste Frau Elisabeth, seine zweite Frau Ursula etc.), so kommt es mir vor.
Die Charaktere werden von der Autorin nur angerissen und blieben mir weitgehend fremd. Sogar die Ich-Erzählerin Timna bleibt dabei blass und wenig greifbar. Wie bereits das Cover preisgibt, steht Otto ganz klar im Mittelpunkt, um den sich das Leben seiner Töchter hauptsächlich dreht. Eine Frage trieb mich während des Lesens besonders um: Warum geben die Töchter ihrem griesgrämigen Vater so viel Macht? Etliche Sprünge in Zeit und Personen scheinen willkürlich gewählt und lassen sich schwer zu einem Ganzen zusammensetzen. Dennoch ergibt sich das Bild einer schwierigen und kühlen Familiengeschichte. Wobei das Wort Familie die Handvoll Menschen nicht angemessen beschreibt. Die jüdische Kultur ist bruchstückhaft und gibt hin und wieder einen Einblick in den besonderen Humor. Otto kein wirklich gläubiger Jude beruft sich aber immer auf seine Herkunft, ob es Stolz ist, lässt sich nicht einschätzen. Die Zerrissenheit des alten Mannes mit großer Erwartungshaltung an seine Töchter und die klare Bevorzugung seiner ältesten Tochter Timna ist deutlich spürbar und ein präsentes Thema des Romans. Babi, seine jüngere Tochter wird als dumm und lebensuntüchtig dargestellt. Dabei kommt es mir so vor, als könne sie sich besser abgrenzen und würde ein selbstständiges Leben führen. Ganz im Gegensatz zu Timna, die rund um die Uhr für ihren miesepetrigen Vater da ist und darüber hinaus ihren Freund Tann vernachlässigt. Ottla, eine von Ottos Pflegerinnen, ist mir mit ihrem klaren Verstand und der Analyse ihres „Pflegefalles Otto“ sympathisch und sticht für mich aus der Geschichte heraus. Insgesamt hat mich der Roman nicht so sehr angesprochen, wie es der Klappentext vermuten ließ. Manchmal musste ich mich sogar zwingen, weiterzulesen und nicht aufzugeben. Auch fehlte mir der angekündigte schwarze Humor, den ich persönlich sehr mag.