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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

atmosphärischer Krimi um die Austernzucht

Winteraustern
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Luc Verlain hat eine Kollegen von der Wasserschutzpolizei gebeten, ihn und seinen krebskranken Vater morgens mitzunehmen, damit er noch einmal einen Sonnenaufgang über den Austernbänken sehen kann. Unterwegs ...

Luc Verlain hat eine Kollegen von der Wasserschutzpolizei gebeten, ihn und seinen krebskranken Vater morgens mitzunehmen, damit er noch einmal einen Sonnenaufgang über den Austernbänken sehen kann. Unterwegs erhält die Kommissarin einen Anruf, da ein Hilferuf eingegangen ist. Ein Austernfischer wurde niedergeschlagen und liegt kurz vor dem Ertrinken auf einer Sandbank. Man kann ihn retten, aber wenig später entdeckt Lucs Vater in der Ferne noch etwas Schlimmeres: Zwei tote junge Männer, wie zur Hinrichtung an zwei Pfähle gebunden. Beide wurden ebenfalls niedergeschlagen. Hat das was mit den Austerndiebstählen zu tun?

Ich fand das Buch wieder ganz unterhaltsam. Das letzte konnte mich leider nicht begeistern. Aber hier war die Aufklärung des Falls wieder spannend und nicht gleich vorhersehbar. Dazu lernt man viel über die Austernzucht. Ich wußte nicht, wie mühsam das ist. Der Autor scheint mir ein Feinschmecker und Weinkenner zu sein, es geht auch hier viel um den Genuss von Austern und Wein. Dazu die Kulisse: sehr französisch. Es wird sicher noch weitere Bücher der Reihe geben, wie der Schluss vermuten lässt. Das nächste ist hoffentlich genauso gut

Veröffentlicht am 14.11.2019

Atmosphärischer Krimi aus Spanien

Das Ritual des Wassers
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Die Handlung des Buches schließt an die des Vorgängerbandes an, jedoch kann man es auch lesen, ohne den ersten Band um Inspector Unai de Ayala gelesen zu haben. Im ersten Band erlitt er am Ende einen Kopfschuss, ...

Die Handlung des Buches schließt an die des Vorgängerbandes an, jedoch kann man es auch lesen, ohne den ersten Band um Inspector Unai de Ayala gelesen zu haben. Im ersten Band erlitt er am Ende einen Kopfschuss, den er erstaunlicherweise überlebte. Nur kann er immer noch nicht sprechen und ist krankgeschrieben. Seine Kollegin Esti ruft ihn dennoch an, als in den Bergen eine Leiche gefunden wird. Jemand hat einen uralten antiken Kessel benutzt, eine Frau kopfüber an den Füßen aufgehenkt darin zu ertränken. Ein Ritual? Die Tote war eine Jugendfreundin von Unai, weshalb er sich trotz seines sprachlichen Handicaps an die Ermittlungen macht.
Das Buch hat mir gut gefallen, trotz einiger Längen. Aber ich mag die Protagonisten und auch die Prisen Mystik, die eingeflochten sind. Der Schreibstil ist recht bildhaft und ich habe sofort Lust auf einen Urlaub, um mir die Orte des Geschehens anzusehen. Den ersten Band fand ich noch ein wenig spannender, weshalb ich hier 4 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Die Medusa-Morde

Totenstille
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Tuva Moodyson ist eine engagierte junge Journalistin, die in London auf dem Weg nach oben war. Aber die schwere Erkrankung ihrer Mutter lässt sie nach Schweden zurückkehren, um die Zeit, die ihre Mutter ...

Tuva Moodyson ist eine engagierte junge Journalistin, die in London auf dem Weg nach oben war. Aber die schwere Erkrankung ihrer Mutter lässt sie nach Schweden zurückkehren, um die Zeit, die ihre Mutter noch hat, in ihrer Nähe zu sein. Nun sitzt Tuva in Gavrik, einer Kleinstadt, fest und arbeitet dort für die Lokalzeitung an langweiligen Lokalnachrichten. Da wird im Utgard-Wald bei Mossen eine männliche Leiche gefunden. Sofort denkt man an die Medusa-Morde vor 20 Jahren. 3 Morde in 4 Jahren, der Täter nie gefasst. Gibt es einen Zusammenhang? Über den Fall zu berichten ist Tuvas Chance, auch in Schweden erfolgreich zu sein. Engagiert stürzt sie sich in die Ermittlungen.

Tuva ist eine ungewöhnliche und interessante Protagonistin, denn sie ist taub. Mittels ihrer Hörgeräte und Lippenlesen kann sie jedoch mit ihrer Behinderung ganz gut leben. Sie hat bei ihren Investigationen mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, in erster Linie mit ihren Ängsten vor dem riesigen Wald. Auch die befragten Anwohner des kleinen Ortes Mossen machen es ihr nicht leicht. Allesamt sind ausgesprochen skurrile Charaktere, die der Autor sich da ausgedacht hat. Quasi jeder könnte der Mörder sein.

Das Buch wird in Ich-Form aus Tuvas Perspektive geschrieben. Daher kann man sich gut in sie hineinversetzen. Der Autor schreibt zudem sehr bildhaft und atmosphärisch. Man kann sich alles gut vorstellen, das Kopfkino läuft. Man stapft z.B. gemeinsam mit Tuva durch den riesigen dunklen Wald, fühlt ihre Angst, sich zu verirren, riecht geradezu das Moos und das nasse Holz, hört die Mücken surren, das Laub rascheln. Immer wieder gibt es auch sonst spannende Momente, die einem Gänsehaut verursachen. Der Autor nimmt einen wirklich geschickt mit. Ich habe das Buch gern gelesen, Tuva war mir sehr sympathisch und ich würde gern mehr von ihr lesen. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und vergebe gern 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.10.2019

sehr unterhaltsam

Der Fund
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Rita, 53 Jahre alt, hat einiges mitgemacht in ihrem Leben. Einst war sie Krankenschwester, dann starb ihr kleiner Sohn. Das hat sie und ihren Ehemann umgehauen. Während sie sich nach einer Weile gefangen ...

Rita, 53 Jahre alt, hat einiges mitgemacht in ihrem Leben. Einst war sie Krankenschwester, dann starb ihr kleiner Sohn. Das hat sie und ihren Ehemann umgehauen. Während sie sich nach einer Weile gefangen hat und seit vielen Jahren als Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet, ist ihr Ehemann zu einem Trinker und Spieler mutiert. Eines Tages findet Rita in einem Bananenkarton eine große Menge Koks. Die Chance auf ein neues Leben, denkt sie und nimmt den Karton mit nach Hause.

Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen Ritas. Zum anderen wechselt das mit den Verhörprotokollen eines Ermittlers in Dialogform, dessen Namen wir nicht erfahren, der Ritas Tod aufklären will. Dafür befragt er mehre Personen aus Ritas Umfeld.

Zu Anfang fand ich diesen Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig, denn man erfährt das Fortschreiten von Ritas Erleben häppchenweise zwischen den Zeilen in den Verhörprotokollen. Aber die Story war geschickt aufgebaut. Wenn auch etwas vorhersehbar, denn ich ahnte schon bald, wie es ausgeht. Dennoch so unterhaltsam, dass ich das Buch nicht weglegen konnte und an einem Tag ausgelesen hatte.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Gut konstruiert

Sterbekammer
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In der Deichmühle in der Elbmarsch wird ein alter Mann tot aufgefunden. Er ist die Treppe herabgestürzt. Offensichtlich also ein Unfall, aber dennoch müssen Frida und ihr Team ermitteln, denn es findet ...

In der Deichmühle in der Elbmarsch wird ein alter Mann tot aufgefunden. Er ist die Treppe herabgestürzt. Offensichtlich also ein Unfall, aber dennoch müssen Frida und ihr Team ermitteln, denn es findet sich unter der Küche ein geheimer Bunker, in dem der Alte scheinbar jahrelang eine Frau eingesperrt hatte. DNA Ergebnisse zeigen: es ist die 2010 entführte Anneke Jung gewesen, die hier eingesperrt war. Was ist mit ihr passiert? Gleichzeitig hat die Mordkommission einen weiteren Fall. Ein Tankstellenpächter wurde erschossen. Fridas neuer Chef Wahler hat alle Hände voll zu tun, beide Fälle zu bearbeiten und sich ins Team zu integrieren.

Mir hat das Buch wieder gut gefallen. Ich hatte schon die zwei vorangegangenen Bände der Autorin gelesen, aber man kann die Handlung auch gut ohne Vorkenntnisse verstehen. Wichtiges wird noch mal kurz aufgegriffen. Die Spannung ist von Anfang bis Ende gegeben, obwohl mir als altem Krimihasen einiges vorhersehbar schien. Dennoch punktet die Autorin mit einer unerwarteten Wendung am Schluss. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, zumal mir als Nordlicht das Lokalkolorit gut gefällt. Allerdings muss ich sagen, dass ich "Bluthaus" einen Ticken spannender fand, daher vergebe ich vier Sterne.

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