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Veröffentlicht am 11.11.2019

Aufguss zweier bereits veröffentlichter Bücher

Lichterglanz und Liebesträume
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Lichterglanz und Liebesträume verführt mit einem winterlichen Cover und gaukelt dem Leser vor, dass er eine komplett neues Buch der Autorin in der Hand hält. Doch weit gefehlt, denn dieses Christmas-Bundle ...

Lichterglanz und Liebesträume verführt mit einem winterlichen Cover und gaukelt dem Leser vor, dass er eine komplett neues Buch der Autorin in der Hand hält. Doch weit gefehlt, denn dieses Christmas-Bundle enthält die bereits vor Jahren veröffentlichten Bücher "Liebesmärchen in New York" und "Nie mehr allein".

Jedem Nora-Roberts-Fan dürften beide Romanzen wohl bekannt sein und daher ist schon nach wenigen Seiten klar, dass man diese Bücher irgendwann schon einmal gelesen hat und man klappt enttäuscht das Buch zu, denn eine Geschichte, die ich bereits kenne, muss ich nicht nochmal lesen. Ich weiß ja bereits, was passiert und wie der Verlauf sein wird.

Beide Erzählungen sind in sich stimmig, verzaubern mit viel weihnachtlichem Flair, viel Schneegestöber, leuchtenden Kinderaugen und verliebten Herzen - sie sind in meinen Augen 4 Sterne wert..

Aber insgesamt kann ich nur 3 Sterne vergeben, weil hier der Leser nach Strich und Faden veräppelt wird - man freut sich auf Winterfunkelglitzerzauber und bekommt Schnee von gestern. Ich finde es sehr enttäuschend und habe mir von einem Verlag wie mtb doch mehr erhofft, als ständig fade Aufgüsse von bereits veröffentlichten Büchern, die immer wieder in neuem Gewand präsentiert werden - diese Verhalten kann ich nur mit 2 Sternen bewerten.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Leider nicht mehr als ein Liebesroman

Alles, was wir sind
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Moskau will mit aller macht verhindern, dass ein Buch den Siegeszug in Westeuropa antritt und setzt alles daran, dass Pasternaks "Dr. Shiwago" nicht erscheint. Doch Pasternaks Geliebte gibt so schnell ...

Moskau will mit aller macht verhindern, dass ein Buch den Siegeszug in Westeuropa antritt und setzt alles daran, dass Pasternaks "Dr. Shiwago" nicht erscheint. Doch Pasternaks Geliebte gibt so schnell nicht auf, hält zu ihrem Boris und stärkt ihm den Rücken. Gleichzeit weckt die Geschichte Pasternaks das Interesse des CIA und es entsteht eine geheime Mission, das Buch hinter dem Eisernen Vorhang herauszuschmuggeln und das unveröffentlichte Manuskript zu verbreiten. Ein Siegeszug beginnt, der bis heute seinesgleichen sucht....

"Dr. Schiwago" ist für mich der Inbegriff der russischen Seele und genau diese Seele habe ich in diesem Buch schmerzlich vermisst. Lara Prescott hat zwar sehr sauber recherchiert und versucht, ihrem Buch ein bisschen von diesem besonderen Flair einzuhauchen, aber es gelingt ihr nur ansatzweise, denn ihre Figuren bleiben für mich sehr oft außen vor und können mich nicht wirklich von sich begeistern.
Die Gesellschaft und die Jahre rund um den kalten Krieg werden hier als eher stereotypes Bild projiziert und den Einblick in den Ost-West-Konflikt habe ich schon wesentlich mitreißender geschildert bekommen. Prescott hat zwar Zugriff auf die freigegebenen CIA-Akten, aber ihre Erzählung entspringt überwiegend ihren eigenen Ideen. Die Fakten fließen zwar in ihrem Buch mit ein, wirken aber eher als Randgestaltung mit, als dass sie mich überzeugen können.
Die Entstehungsgeschichte rund um den Roman Dr. Schiwago ist interessant geschildert, verliert sich aber mehr und mehr in einer Romanze, anstatt mit harten Fakten den Leser zu überzeugen.
Die Rolle der beiden Frauen Olga und Irina wird hier an manchen Stellen überdeutlich hervorgehoben und man bekommt einen Einblick in die bisher unbekannten Ereignisse von der Entstehung bis hin zum Veröffentlichen eines umstrittenen Romans des letzten Jahrhunderts.
Die Macht des geschriebenen Wortes , die Macht der Liebe einer Frau - da steckt extrem viel Potential dahinter, welches aber nur ansatzweise angerissen wird.. Für mich kein Spionageroman, der mich mitreißt, sondern eher eine Romanze mit spannendem Hintergrund. Schade, es hätte gut werden können.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Historische Familiengeschichte mir unötigen Längen

Hinter den Spiegeln - Das Wiener Vermächtnis
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Von einem Tag auf den anderen ist für Komtess Luise von Waldenberg nichts mehr , wie es war. Durch einen Sturz hat sie ihr Gedächtnis verloren und ihr Leben steht dadurch Kopf. Dadurch, dass sie ihre bisherigen ...

Von einem Tag auf den anderen ist für Komtess Luise von Waldenberg nichts mehr , wie es war. Durch einen Sturz hat sie ihr Gedächtnis verloren und ihr Leben steht dadurch Kopf. Dadurch, dass sie ihre bisherigen Gewohnheiten nicht wirklich kennt, sieht sie die Welt mit anderen Augen und erkennt, dass Lug und trug beim Hofadel an der Tagesordnung sind. Hier wird getuschelt, da wird gemauschelt, aber niemals kommt die Wahrheit ans Tageslicht.
Mit Zuckerbäcker Bruckner kommt nicht nur langsam Licht in die Klüngelei, sondern es ziehen auch süße Düfte durch seine Schokoladenküche, die nicht nur zum Naschen der kleinen Köstlichkeiten verführen...

Ich liebe historische Familienromane und sauge jedes Buch quasi auf wie ein Schwamm. Ulrike Schweikert ist für ihre gut recherchierten Historienromane bekannt und von daher habe ich mit voller Neugier in das Abenteuer Wien zum Ende des 19. Jahrhunderts gestürzt.
Doch die Geschichte bringt mich nicht wirklich ins Schwärmen, denn ihr fehlt es irgendwie an Herzblut, denn der Funke der Begeisterung zündet nicht wirklich.
Wien ist mit all seinen Schönheiten beschrieben, verzaubert mit seinem Charme und entführt den Leser direkt vor Ort, aber die Figuren bewegen sich vor dieser traumhaft schönen Kulisse wie Komparsen, die keine große Rolle zugedacht bekommen haben und zudem noch Schwierigkeiten mit Text und Handlung haben.
Lässt mich nämlich der Klappentext im Glauben, dass es sich hier um eine romantische Geschichte zwischen Luise und ihrem Zuckerbäcker handelt und ich so auf ein süßes Happy-End im wahrsten Sinne des Wortes hoffe, so macht das Buch einen heftigen Schlenker in eine ganz andere Richtung - es werden immer mehr Krimielemente eingestreut und so verliert das Buch in meinen Augen an Glaubwürdigkeit.
Die Geheimisse innerhalb der Familie bieten so viel Potential für eine spannende Handlung, die wohl auch mit der kriminalistischen Gestaltung angedeutet werden soll, aber irgendwie verpufft alles und es bleiben zu viele Fragen offen.
Auch drückt das ewige Selbstmitleid von Luises Mutter die Stimmung des Romans - ja, es gibt viele tragische Ereignisse zu verkraften, aber wenn am Ende alles nur noch schwarz ist und kein Lichtblick zu sehen, finde ich das als Leser doch sehr bedrückend.
Die Wendung zum Schluss kommt aus dem nichts - es gibt für den Leser vorher keine Andeutungen, dass sich die Geschichte jetzt genau in diese Richtung entwickelt und daher passt das offen gehaltene Ende zum Rest des Buches - es ist eine historische Familiengeschichte mit unnötigen Längen und einigen unpassenden Passagen, die den Lesespaß trüben.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Erstens ist alles anders und zweitens als man denkt...

Der Tod tanzt in Graz
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Österreich hält im wahrsten Sinne des Wortes den Atem an, denn der Tod scheint unter den Künstlern des Landes sein Unwesen zu treiben. Erst wird per Fernschuss einem bekannten und beliebten Volksmusiker ...

Österreich hält im wahrsten Sinne des Wortes den Atem an, denn der Tod scheint unter den Künstlern des Landes sein Unwesen zu treiben. Erst wird per Fernschuss einem bekannten und beliebten Volksmusiker das Licht ausgepustet und dann folgt gleich der zweite Mord hinterher. Das ruft Lemberg und Hinterher auf den Plan und die Ermittlungen beginnen....
Bisher sind mir Trost, Lemberg und Co als Ermittler unbekannt und ich bin quais quer in diese Krimireihe eingestiegen. Das war mein Fehler, denn mir fehlen so wichtige Hinweise, Hintergründe und Informationen, um mit den doch recht eigentümlichen und nicht gerade einfachen Figuren klarzukommen. Ohne dir Vorgeschichte zu kennen, ist der Einstieg dann recht holprig und mühsam und ich finde keinen Zugang zum Schreibstil des Autors, der recht deftig und mit brottrockenem Humor gewürzt ist. Das ist jetzt nicht wirklich mein Ding und ich habe schwer daran zu knabbern.
Die Figuren sind recht gut gewählt, sind mir aber, durch den fehlenden Zugang zur Geschichte, für die Dauer der Erzählung recht fremd geblieben. Es geht schon recht hart zu in der Volksmusikbranche und es ist nicht wirklich alles immer die heile Welt, die man von den Musikern, Gruppen und Akteuren vorgegaukelt bekommt. Dieser Einblick hinter die Kulissen von eitel Sonnenschein und Bergidylle finde ich gut gelungen und er zeigt auf, dass man ruhig etwas genauer hinsehen sollte, wenn mal wieder von Glückseligkeit, Bergheimat und Brauchtum die Rede ist. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und die macht Robert Preis für den Leser erkennbar.
Ansonsten muss ich hier recht neutral bewerten, denn der Autor kann nichts dafür, dass ich bisher die Vorgängerbände nicht gelesen habe. Für Fans seiner Krimi-Reihe ist dieses Buch sicherlich der Knaller - ich gebe neutrale drei Sterne

Veröffentlicht am 21.10.2019

Ich vermisse das Winterwunder

Winterwunder für die Liebe
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Charlie ist ein Grinch und mit Hunden hat sie es auch nicht so. Und doch muss sie die Weihnachtsfeiertage mit ganz vielen Hunden verbringen, denn ihre Cousine zieht es vor, zu ihrer aktuell großen Liebe ...

Charlie ist ein Grinch und mit Hunden hat sie es auch nicht so. Und doch muss sie die Weihnachtsfeiertage mit ganz vielen Hunden verbringen, denn ihre Cousine zieht es vor, zu ihrer aktuell großen Liebe an den Nordpol zu flüchten. Doch wie feiert man Weihnachten, wenn einem so gar nicht danach ist und es dann auch noch zwei Männer gibt, die das Herz von Charlie höher schlagen lassen? Ist es Zeit für Charlies persönliches Weihnachtswunder ?

"Winterwunder für die Liebe" verzaubert den Leser mit einem wundervoll gestaltetem Cover, das glitzert und funkelt und so ein bisschen Magie versprüht. Die Geschichte jedoch ist leider nicht ganz so magisch und voller Wunderfunkelzauber, wie das Cover vermuten lässt, denn bis auf Seite 245 passiert nicht wirklich viel. Man lernt den Alltag in der Hundepension in aller Ausführlichkeit kennen und darf den Tagesablauf in allen Details verinnerlichen. Das ist jetzt nicht wirklich das, was ich mir von einem Weihnachtsbuch erwarte. Hauptdarsteller sind die Hunde, die alle ihre Macken haben und trotzdem extrem liebenswert sind. Charlie und Co bleiben an manchen Stellen recht blass und die Hunde laufen ihnen den Rang ab. Die männlichen Figuren sind dabei recht klischeehaft dargestellt und das finde ich schade.
Der Roman zieht sich durch die ausufernde Gestaltung des Pensionsalltags recht in die Länge und ich frage mich die ganze Zeit, wann endlich die Romantik, das Knistern und das Weihnachtsflair Einzug halten. im letzten Drittel werde ich für meine Ausdauer belohnt, bekomme endlich die große Portion Liebe, die Geburt der Welpen geht ans Herz und sogar ein wenig Spannung und Action füllen die Seiten. Der Klappentext hat mir eine andere Geschichte versprochen, als ich sie letztendlich gelesen habe.
Die Idee zum Buch finde ich ganz toll, die Umsetzung ist aber leider nicht so gut gelungen. Denn ein Winterwunder für die Liebe zeichnet sich durch ganz viel Romantik im Schnee, einer zauberhaften Darstellung des Cottages und ganz viel Herzenswärme aus. Hier sind leider immer nur die Ansätze vorhanden, ohne dass sie vertieft wurden. Schade, so bleibt der Roman nur Mittelmaß - schnell gelesen, aber auch schnell wieder vergessen.