Das Schmetterlingszimmer von Lucinda Riley ist im August 2019 bei Goldmann als Paperback erschienen. Über das Bloggerportal wurde mir vom Verlag freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Posy Montague lebt seit ihrer Kindheit auf dem Familienwohnsitz Admiral House in Southwold. Bei einem Bootsausflug trifft sie eines Tages auf ihren alten Freund Freddie und die Vergangenheit holt sie schnell wieder ein. Obwohl sie sich gut verstehen, scheint er doch ein schwerwiegendes Geheimnis vor ihr zu verbergen, das all ihre Vorstellungen der Vergangenheit über den Haufen werfen soll.
Unterdessen ist es aber auch um ihre beiden Söhne Nick und Sam nicht gerade rosig bestellt: Während Nick aus Australien nach England zurückkehrt, um sein Unternehmen hier weiter auszubauen und sich in das Model Tammy zu verlieben, hat der ältere Sam schwerwiegende finanzielle Probleme, unter denen besonders seine Frau Amy und deren Kinder zu leiden haben. Doch alles soll sich bald aufklären…
Wie gewohnt hat Lucinda Riley einen komplexen Handlungsverlauf aufgebaut, der in zwei Zeitebenen spielt. Parallel zu den gegenwärtigen Geschehnissen wird aus Posys Kindheit und Jugend berichtet und man erfährt die Hintergründe all ihrer Handlungen, ihres Charakters und wie sich ihr Weg letztlich ebnete.
Leider fand ich zu Beginn des Buches nur schlecht in die Geschichte ein, denn der Schreibstil war sehr dröge und die Sprache und Dialoge der Personen konnte mich nicht begeistern. Sie sprechen allesamt, egal ob 30 oder 70 Jahre alt, gestelzt und übertrieben förmlich und damit für meine Begriffe nicht realistisch. Viele der Charaktere möchte ich ob ihrer Handlungen und Äußerungen nicht, was den Gesamtverlauf und die Freude am Lesen leider stark beeinträchtigte. Die Handlungen sind kurzweilig und oftmals von glücklichen Zufällen begleitet. Einzig für Posys Sohn Nick und dessen Freundin Tammy konnte ich mich positiv erwärmen und hätte gerne mehr über deren gemeinsame Geschichte erfahren.
Die Moralvorstellungen sind größtenteils sehr fragwürdig zu betrachten, sowohl was das Sexualverhalten der Protagonisten betrifft als auch deren Trinkgewohnheiten. So klagte eine Person über Kopfweh und verneinte den angebotenen Brandy, stimmte aber einem entspannenden Weißwein trotz Unwohlsein zu.
Positiv anzumerken allerdings sind der Spannungs- und Gesamtverlauf, die bis zuletzt so nicht vorhersehbar waren und gekonnt in die Handlung eingebaut und nacheinander aufgedeckt wurden.
Insgesamt bin ich mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, wurde aber leider sehr enttäuscht. Ich schätze Lucinda Riley vor allem für ihre komplexen Handlungsverläufe und das Berichten aus unterschiedlichen Zeitebenen, aber die oben angeführten Aspekte konnten diesen positiven Aspekt leider nicht zusätzlich aufwiegen.